Unser neues "Hündchen"

Moderatoren: Venga, Mrs Rabbit

Antworten
Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » Do 8. Nov 2012, 16:31

Hab ich so weit alles verstanden. Müsste sich umsetzen lassen.

Aber wie verhalte ich mich , wenn
1. Besuch da ist und es spontan heiter (und laut) zugeht? Da kann ich ja nix ankündigen, aber auch nicht riskieren, daß der nächstbeste attackiert wird.
2. ich mit beiden Hunden unterwegs bin und sie aus irgendeinem nicht vorhersehbaren Schreck heraus Praline angeht? Ignorieren? schimpfen?

Und kann man Dir mal bitte irgendwo ein Honorar zukommen lassen????? oder in Deinem Sinne irgendwo spenden?? Das ist ja alles Gold wert hier. (zumal ich in einer Gegend wohne, in der es vor guten Hundtrainern nicht grade wimmelt und 90 Prozent der Hundebesitzer noch auf Brachialmethoden stehen - aber immerhin eine hab ich, vieleicht kann die auch helfen)(Trotzdem hab ich große Sorge, daß der Gatte die Flinte gleich ins Korn wirft. Er ist ganz verzweifelt, weil eigentlich schon ganz verliebt ins Hündchen. Aber eben leider auch so ungeduldig.


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Murx Pickwick » Do 8. Nov 2012, 17:22

1. Besuch da ist und es spontan heiter (und laut) zugeht? Da kann ich ja nix ankündigen, aber auch nicht riskieren, daß der nächstbeste attackiert wird.
Situation vermeiden - also entweder mit Hündchen ausziehen oder Hündchen solange bei ner ruhigen Nachbarin unterbringen.
Was du auch tun kannst, versuchen, den Besuch aufzuklären, daß eben aus Rücksicht auf Hündchen alles ruhig und leise zugehen muß ... zumindest die nächsten ein, zwei Monate, die du vorraussichtlich brauchen wirst, Hündchen beizubringen, daß laut Lachen und Krakeelen in Deutschland was anderes ist wie in der Heimat.
2. ich mit beiden Hunden unterwegs bin und sie aus irgendeinem nicht vorhersehbaren Schreck heraus Praline angeht? Ignorieren? schimpfen?
Nach Möglichkeit erst gar nicht so weit kommen lassen - wenn es unvermeidbar war, erst nach Praline schauen, dann nach Hündchen ... sonst verlierst du irgendwann die Bindung zu Praline. Für Praline kommt es nämlich einem Verrat gleich, wenn sie angegriffen wird und du dich dann um den bösen Täter kümmerst!

Schimpfen macht alles nur noch schlimmer, heißt also, Hündchen erstmal ignorieren, zwischen Hündchen und Praline gehen, damit Hündchen sich nicht nochmal Praline schnappt, Praline beruhigen, bis du merkst, sie "entläßt" dich - danach kannst du dich Hündchen zuwenden und Hündchen beruhigen.
Ich verspreche dir, in solchen Situationen die Ruhe so zu bewahren, daß du keinen deiner beiden Hunde schadest oder Unrecht tust, ist verdammt schwer! Ich glaub, solche unvorhersehbaren Situationen sind in der Hundeausbildung so ziemlich das Anspruchsvollste, was gibt, zudem es da etliche Situationen gibt, die einfach nur noch des Teufels Alternative sind - egal was du machst, es ist verkehrt!

Wenn du es einrichten kannst, wäre es auch eine Option, Hündchen und Praline nacheinander auszuführen, so umgehst du so eine Sch***-Situation und kannst dich besser um Hündchen kümmern.



Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » Do 8. Nov 2012, 17:54

Danke!!! Wenn da nur mein Mann mitspielt.... :|

Aber es ist tatsächlich "faszinierend" - ich hab da jetzt mal ein bißchen ganz genau hingeschaut: Umweltgeräusche -Türenschlagen, Kofferraum zupatschen - offenbar kein Thema. Alles menschliche Krakeelen isses: Rufen, Lachen, HÄnde-Klatschen (das scheint ganz arg zu sein, ich habe es bisher nur gaaaaanz leise versucht - schon reagiert sie. Aber schnappt hoffentlich nicht irgendwann nach mir... :X

Steht offenbar mal wieder ne ganz schlimme Hundegeschichte dahinter - zum Heulen, oder? Und sie macht ansonsten sooo einen tollen Eindruck und wirkt sehr vertrauensvoll und nicht dumm.

Ich danke DIr jedenfalls SEHR für Deine Mühe mit meinem Hündchen. Selbst wenn mein Mann jetzt die Flinte ins Korn werfen SOLLTE, könnten wir doch dem Tierschutzverein (für die weitere Arbeit mit ihr/Vermittlung) ziemlich genau sagen, wo das Problem ist. Da wäre ich ohne Deine Hilfe so nicht drauf gekommen. Danke!!

Und liebe Grüße, ich geb jetzt echt erstmal Ruhe. Muß das alles erst mal überdenken. :|


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Murx Pickwick » Do 8. Nov 2012, 18:24

Gerade in der ersten Zeit läßt es sich nicht ausschließen, daß Hündchen in so einer Krakeel-Situation auch nach dir schnappt - sie kann nicht anders, da kommt in dem Augenblick noch zu viel Vergangenheit hoch ...

Brauchst allerdings nicht allzuviel Angst davor zu haben - Schnappen verursacht normalerweise keine großen Verletzungen, meist ist es nur ein zerrissenes Hosenbein oder ein zerrissener Pullover. Dazu kommt, je mehr dich Hündchen kennenlernt und lernt, daß ihr dem Hündchen nix böses wollt, desto unwahrscheinlicher wird es, daß sie nach euch schnappt.
In jedem Fall, egal was passiert - Ruhe bewahren!
Weder schimpfen, noch in Panik ausbrechen. Einfach ignorieren und weitermachen ... oder Hündchen beruhigen, das beruhigt dich nämlich mit.
Reicht schon, wenn Hündchen die Panik bekommt und deshalb zuschnappt.

Du packst das schon ... :D



Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » Fr 9. Nov 2012, 08:31

Wirklich sehr spannend: Ich gestern abend allein zuhause und heute früh in der Dunkelheit auf den Feldern: jeweils mit freundlicher Ankündigung "Hündchen? Aufpassen: jetzt wirds laut!!" rumgebrüllt, laut gelacht, geschrien, wie eine Bescheuerte. Hündchen beschimpft, außerdem zuhause Töpfe runterfallen lassen, Türen geknallt, mit der Faust auf den Tisch geschlagen, neben Hündchen mit dem Fuß aufgestampft. Reaktion jeweils: leichte Irritation, Schwanzwedeln.

Dann "BÄÄÄH!!" gerufen - und: Zack! Hündchen schnappt Praline ab (bzw versucht es zumindest) . Ebenso bei MÄHHH! und HHEEEE!!! Als ich mit ihr allein im Raum war (um Praline zu "schützen"), sauste sie hektisch-knurrend zur Tür . offenbar auf der Suche nach einem Schnapp-Ziel!? Jedenfalls ist sie immerhin nicht an mich gegangen.

Es sind also offenbar nur ganz bestimmt Laute. Heute nachmittag kommt mal eine befreundete animal-learn-Trainerin, die den Hund noch nicht kennt und ihn mal begucken will. Bleibt also spannend.


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 9. Nov 2012, 09:59

Das ist nun wirklich spannend ...
Heißt also:
- Klatschen
- Heee/Määää/Bääää sind für Hunde kaum unterscheidbar, für sie ist das nur ein langgezogener e-Laut mit hörbarem Hauchgeräusch als Eingang. Einem Hund beizubringen, zuverlässig Bärchen, Märchen und Häärchen voneinander zu unterscheiden, ist fast unmöglich, weil es für Hunde da einfach so gut wie keinen Unterschied gibt ... auf eeee müßte Hündchen theoretisch weniger heftig reagieren.

Für dich heißt es nun:
Die leichte Irritation mit Schwanzwedeln willst du haben - aus dieser Reaktion heraus kannst du mit Lob/Belohnung Hündchen klarmachen, das man das eben so in Deutschland so tut, daß da nix Schlimmes bei ist - im Gegenteil, daß es sogar was Schönes ist.
Wenn sie jedoch hektisch knurrend zur Tür läuft oder nach Praline schnappt, ist sie in der Vergangenheit - aus diesem Zustand kann sie nicht mehr lernen, der Reiz war also zu stark. Wirst vermutlich im Flüsterton mit den heee's anfangen müssen. Oder aber ähnliche Laute, wie Hai immer mehr zu Hey und letztendlich irgendwann zu heee werden lassen.

Auch interessant die Verknüpfung Schnapp nach Hund, wenn böser Reiz kommt ... wenn Hund zum Schnappen nicht da, such Hund zum Schnappen ... heißt also, da hat ne (unbewußte?) Dressur stattgefunden. Oder sollte Hündchen sogar mal wem gehört haben, der Hündchen dazu einsetzte, Streuner zu verjagen?
Diese Verknüpfung zu lösen wird dir vermutlich noch viel Geduld, Hirnschmalz und Ausdauer abverlangen, zumal sowas irgendwann auch losgelöst von den eigentlichen Reizen in Frustsituationen auftauchen kann. Zum Glück sieht man es aber vorher im Hundeschädel rotieren, man sieht die Lefzen, die sich kurz vorher spannen etc, so daß du Hündchen eigentlich irgendwann, wenn Hündchen gelernt hat auf dich zu hören, in der Intention abrufen oder ermahnen kannst.



Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » Fr 9. Nov 2012, 10:32

Und was hältst Du davon, Hündchen an einen Maulkorb zu gewöhnen, um dann irgendwann auch ganz gezielt unter Real-Bedingungen (mit Real-Menschenwaden, ähem) zu trainieren (und ich dabei nicht selber so unsicher und ängstlich werde, daß Hündchen gleich auch unter Strom steht)? :hm:


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 9. Nov 2012, 11:41

Ich persönlich hab schlechte Erfahrungen mit Maulkörben gemacht ... du siehst einfach nicht rechtzeitig, wann es bei Hündchen umschlägt, weil der Maulkorb keine freie Sicht auf die Lefzen zuläßt ... und du mußt Hündchen lesen können, wenn du rechtzeitig eingreifen willst und sie ablenken willst, wenn du zu spät oder zu früh eingreifst, förderst du das unerwünschte Aggressionsverhalten.

Außerdem wirst du irgendwann auch das Problem habe, daß der wahre Charakter von Hündchen vorkommt ... nehmen wir mal an, sie entwickelt hier nen gewissen Drive, dich zu beschützen - das ist keine Unsicherheit, muß also ganz anders behandelt werden, wie das Schnappen aus Unsicherheit heraus!
Auch diesen Unterschied kannst du nur an der Lefzenstellung ablesen - und wenn die Lefzenstellung durch den Maulkorb verdeckt ist, wie willst du das dann bewerkstelligen?
Kurzum, du weißt dann einfach nicht, wieviel Anteil Unsicherheit da mitspielt und wieviel Anteil "Schutztrieb" (genauson blödes Wort wie Rangordnung, einfach, weil es genauso oft mißbraucht wurde ... ) und kannst dementsprechend nicht geziehlt eingreifen.

Die Sicherheit mußt du einfach aufbauen über das Training mit Hündchen ... je mehr Hündchen versteht, was du von ihr willst, desto sicherer wirst auch du mit Hündchen - das Lesen der Lefzen wird dir dabei in Fleisch und Blut übergehen und du wirst rechtzeitig Hündchen ansprechen, ganz automatisch, so daß Hündchen schon alleine dadurch zuverlässiger und friedlicher für dich erscheint.
Die Schwierigkeit ist nur der Anfang ... weil du eben (noch) nicht weißt, mit wievielen Baustellen du es tatsächlich zu tun hast und Hündchen noch gar nicht weiß, was du von ihr erwartest.

Es gibt dennoch etwas, wo es sinnvoll ist, jeden Hund an den Maulkorb zu gewöhnen ... was ist, wenn du mal ohne Auto deinen Hund über längere Strecken transportieren mußt? Wenn du mal die Bahn benutzen willst?
Es ist immer mit zu rechnen, daß Hunde nur noch mit Maulkorb und an kurzer Leine in Bahn und Bus dürfen - und wenn da Hündchen den Maulkorb nicht mal kennt, wirds unangenehm für die Mitreisenden, wenn Hündchen versucht, dieses nervige Ding an den Hosenbeinen fremder Leute abzureiben ... nur als Ausbildungshilfsmittel taugt der Maulkorb halt nicht (bzw nur selten).



Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » Fr 9. Nov 2012, 12:17

Puh - hoffentlich überfordert uns das Ganze nicht..... :bet:


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 9. Nov 2012, 12:34

Jedesmal, wenn ich nen neuen Hund ausbilden sollte, dachte ich: "Oh, man, das pack ich nie!"
Nach einiger Zeit paßte der Hund in die Gruppe und war genauso führbar und belastbar wie die anderen Hunde auch, die doppelte Zeit später hatten sogar die Hundebesitzer kapiert, wie sie ihren Hund führen müssen, um nen absoluten Traumhund zu haben ...

Will sagen - ihr wachst zusammen!
Hündchen wird immer mehr verstehen und in einem halben Jahr, wenn ihr solange durchhaltet, seid ihr einfach ein eingeschworenes Team. Ihr lernt Hündchen besser kennen, wie jeden anderen Hund zuvor und könnt dadurch Hündchen lesen und ihr helfen, wenn sie in eine für sie verzwickte Lage kommt - und mit jedem Erfolg, wo Hündchen ungeschoren und ohne Aggression und Angst aus so einer verzwickten Lage herausgekommen ist, wird sie euch mehr vertrauen und ihr dem Hündchen ...
Nur der Anfang ist schwer!



Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » Fr 9. Nov 2012, 12:41

Wenn ich sehe, was nach nur einem halben Jahr aus meinem Angsthund Praline geworden ist, kann ich eigentlich auch ganz schön stolz auf mich sein.... so gesehen.... ;) Sie hat sich mega-mäßig verändert, wächst an meiner Seite täglich einmal über sich hinaus und wird manchmal schon richtig übermütig. :D
Aber ich denke zuerst eben auch immer wieder, nee, das pack ich nicht. Zumal mit dem Schnappen ja nochmal ne neue Ebene da reinkommt, mit der ich echt NULL Erfahrung hab. Das Wichtigste ist jetzt aber, was mein Mann denkt und sagt. ER muß da die letzte Entscheidung treffen.


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 9. Nov 2012, 12:42

Ich drück die Daumen, daß er Hündchen ne Chance läßt.



Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » Sa 10. Nov 2012, 07:38

Update: Mein Mann ist so verliebt in das Hündchen, daß er unter keinen Umständen jetzt die Flinte ins Korn werfen will. :lieb: Und die Hundetrainerin ist ganz begeistert vom Hündchen. :lieb:
Und empfiehlt, jetzt erstmal Ruhe zu bewahren und dem Hündchen Zeit zu geben. Sie habe in den vergangenen Monaten (eher "Wochen", seit August) so viel mitgemacht (was ICH vor lauter, lauter gleich wieder übersehe) : Vieleicht ätzendes Vorleben, dann Transport von Ungarn nach Kassel, Transport von KAssel nach Pfungstadt, Welpen, Trennung von Welpen, Kastration, Umzug zu uns, Zusammenfürhung mit Praline, Katzen, mit uns, Stoffteile im Bauch, Steine gekotzt.
Richtig "Ruhe" eingekehrt ist ja eigentlich erst seit wenigen Tagen (bis vergangenen Sonntag hat sie ja noch immer Steine von sich gebeben und das Essen nicht bei sich behalten). Und hat in diesen Tagen aber schon wieder so viel gelernt/lernen müssen: die Abläufe hier in unserem Haus/Alttag, Autofahren (seeeehr suspekt) , Straßenverkehr (war ihr zunächst ein Graus), Benehmen an der Leine, Hundebegegnungen (bisher alles easy), Benehmen im Cafe/Restaurant (vorbildlich, sagt mein Mann).

Deswegen empfiehlt sie: Ruhe bewahren, klare Ansagen machen, wenn Besuch kommt, und auch den Besuch bitten, langsam zu machen, damit sie hier ihre (spürbare) Skespis verliert und versteht, was wir von ihr erwarten. Den (hunde-hassenden) Freund meines Mannes (sagt mein Mann) habe sie (anders als in der Schilderung des Freundes selber) direkt an der Tür angegangen, weil er hier laut und polternd reinstürmte. Hatte also (nach seiner Aussage) nichts mit irgendwelchen "Geräuschen" zu tun. Alle Besucher davor und danach hat sie ja nach seiner Aussage zwar erstmal kurz angegiftet, dann aber reinkommen lassen und sich auf ihren Platz gelegt.

Was diese "Geräusche" angeht, aufgrund derer sie dann und wann plötzlich auf Praline losschießt - auch da meint sie: erst mal beobachten und Ruhe bewahren, solange Praline ihr das nicht weiter übel nimmt., (was sie bislang ja nicht tut, die beiden wirken ja mehr und mehr völlig verliebt). Derzeit nicht durch dauernde (!) (dazu würde ICH neigen :roll: ) Experimente/Training "überhöhen" sondern einfach ihr erstmal vermitteln, "das gehört bei uns dazu - keine Sorge, passiert nix". Und ggf auch da klare Ansagen machen, daß sie nicht auf Praline zuzuschießen hat. Also eigentlich genau, wie Du es empfohlen hast, Murx. Aber nix übertreiben und gleich hysterisch ängstlich werden (auch dazu neige ich nämlich leider. :geek: )

Ich bin jetzt erstmal beruhigt, weil mein Mann da doch offenbar sehr viel entschlossener ist, als ich gedacht hatte - ER will das jetzt durchziehen, die Tipps umsetzen und bei Besuch (und auch sonst) klare Ansagen machen. Und nachdem ja ER es ist, der den Tag mit dem Hündchen verbringt, kann ich das auch ein Stück weit abgeben - was auch insofern vielleicht gar nicht verkehrt ist, weil sich meine Unsicherheit dann auch nicht auf das Hündchen überträgt, sondern mein Mann ganz entspannt und gelassen an die Sache rangehen kann. Und seine Gelassenheit ist dem Hündchen sicher hilfreicher als meine besorgte Unsicherheit.


Puh.......
Danke für Deine/Eure Geduld.... :geek:


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Fritze
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 358
Registriert: Mi 24. Aug 2011, 14:39
Land: Deutschland
Wohnort: Da, wo andere Urlaub machen
Danksagung erhalten: 19 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Fritze » So 18. Nov 2012, 10:52

Jetzt ist das Hündchen schon seit zwei Wochen bei uns, aber erst seit einer Woche ist eigentlich normaler Alltag eingekehrt, und ich wollte mal wieder ein update geben und vielleicht um weitere Erfahrungen bitten....

Alle Besucher nach der Schnappattacke auf unseren Freund hat sie mehr oder weniger anstandslos reingelassen, zwar gebellt und geknurrt zunächst, sich dann aber getrollt. WIr achten jetzt noch mehr darauf, daß sie merkt, daß wir hier schon alles im Griff haben und auf die Unterstützung ihrer Zähne gut verzichten können. :mrgreen:

Im Übrigen habe ich zunehmend das Gefühl, daß es nichts mit irgendeiner "Aggressivität" zu tun hat , sondern daß es tatsächlich Streß/Schreck ist, der sie das nächstbeste Opfer abschnappen läßt. Eben: Besondere Laute, in den ersten Tagen Händeklatschen, plötzliches "Gebrüll". Aber es wird deutlich besser und wir machen jetzt schon übungshalber dauernd irgendwelchen Krach und kreischen rum und loben sie dann wie irre, wenn sie immer weniger reagiert. Dazu gibts noch homöopathische Mittelchen zum Streßabbau.

Kennt jemand dieses Phänomen "Streß/Schreck - SCHNAPP" von seinem Hund? Das wäre spannend!

Ansonsten sind wir inzwischen ziemlich zuversichtlich, daß wir das in den Griff bekommen. Mein Mann ist so verliebt in das Hündchen, ich glaube, der gibt es nicht mehr her... :hot: Mit unserer Ersthündin Praline teilt sie sich das Körbchen und die beiden wirken auch schon ziemlich vertraut. Praline ist offenbar in Sachen "Schnapp" auch nicht sooo nachtragend... :X

Liebe Grüße!


Viele Grüße von Fritze
mit Hasen, Hühnern, Katzen, Hunden.

Meine Geschichten aus der Provinz könnt Ihr auch nachlesen unter
http://www.landlebenblog.org

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1721 Mal
Kontaktdaten:

Re: Unser neues "Hündchen"

Beitrag von Murx Pickwick » So 18. Nov 2012, 11:57

Ich kenne es von meiner eigenen Hündin - diesmal allerdings von uns aus anerzogen, ohne daß wir das wollten.
Problem war einfach, daß sie unser erster Hund war und wir uns alles besorgt hatten, was man sich nur vor über 20 Jahren über Hundeerziehung haben besorgen können. Überall standen die gleichen Anweisungen zu der damals üblichen Brachialausbildung drin, überall wurde von Rangordnung und Co gefaselt, wo der Hund auf jeden Fall auf der untersten Stufe stehen muß und wo er hingeprügelt werden muß, sobald er auch nur ein klitzekleinesbischen den Anschein macht, als könne er aufmüpfig werden ... desgleichen wurde uns auf dem Hundeplatz beigebracht.

Das Ende vom Lied ... nach diversen Versuchen mit Wurfkette, Stachelhalsband und ähnlich fiesen Marterinstrumenten reagierte die Hündin ziemlich unberechenbar an der Leine ... ging ein anderer Hund von hinten an ihr vorbei, schnappte sie, fuhr ein Auto dicht an ihr vorbei, schnappte sie, Fahrräder kamen auch nicht an ihr vorbei, ohne daß sie in die Reifen ging - gleiches Verhalten in grün, aber wir wußten wenigstens, woher es kam und ich konnte deshalb geziehlter dran arbeiten, um ihr diese Angst vor unberechtigter Strafe (nix weiter war es nämlich) wieder zu nehmen.
Es hat übrigens über eineinhalb Jahre gedauert, bis sie wieder so viel Vertrauen zu uns hatte, daß sie nicht mehr an der Leine aus Schreck schnappte!



Antworten

Zurück zu „Hundevorstellung, Geschichten und Fotos“