Haarköttel vs Köttelketten

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Haarköttel vs Köttelketten

Beitrag von saloiv » Di 12. Nov 2013, 21:07

Edit: Abgetrennt von [url=http://www.tierpla.net/kaninchen-gesundheit/lias-spondylose-t17810.html]Lias - Spondylose :-([/url] am 14.11.2013 von Murx Pickwick
Murx Pickwick hat geschrieben:
Also mir ist unklar, wieso ein Kaninchen keine Köttelketten haben sollte Früher wurde mir erzählt, das sei im Fellwechsel normal und Köttelketten ein gutes Zeichen, da der Scheiss rauskommt. Lias und Mo putzen sich extrem viel gegenseitig.
Der Verdauungstrakt der Kaninchen muß sehr robust sein, der Durchgang von Haaren muß reibungslos laufen, ansonsten besteht die Gefahr, wenn die Kaninchen ihre giftige Kost in der Natur fressen, daß durch die Haare schwer abbaubare Gifte nicht schnell genug ausgeschissen werden können.
Köttelketten behindern ja nicht den Ablauf der Verdauung oder wie meinst du das?
Köttelketten sind ein sicheres Zeichen, daß da irgendwas nicht ganz in Ordnung ist ... fast immer ists die Ernährung, denn eine heulastige zu trockene Ernährung sorgt dafür, daß selbst kurzhaarige Kaninchen Köttelketten haben oder noch schlimmer, sich gleich Bezoare bilden, die den Darm verstopfen oder schwer im Magen liegen.
Hm, das interessiert mich jetzt genauer. Ich ernähre hier im Sommer (Frühjahr und Herbst ebenso) fast ausschließlich mit Wiesenkräutern, ergänzt durch etwas Gemüse, Obst, etc. sie weiden zumindest ganztägig. Trotzdem haben sie (und auch die anderen Kaninchen die hier zeitweise leben und ebenso ernährt werden und auch zum Großteil weiden können) Köttelketten.
Nun kann man gerade bei Köttelketten nicht alles auf die Ernährung schieben ... Langhaarigkeit in Verbindung mit Wohnungshaltung führt zu einem Mißverhältnis von Haaren im Verdauungstrakt - die Haare sind halt viel länger und haben dadurch viel mehr Masse, in der Wohnung haaren Kaninchen zudem deutlich länger, manchmal das ganze Jahr über mehr oder weniger stark, ganz besonders stark im Fellwechsel. Draußenkaninchen dagegen haaren nur ein, zwei Tage, dann ist der Spuk vorbei, die haben gar nicht die Chance, so viele Haare aufzunehmen, daß das Köttelkettenproblem entsteht. Deshalb hatten ja auch diese Fellmonster von Andreas Rühle selbst im Haarwechsel keine Köttelketten ... die waren halt den ganzen Tag draußen und Wind und Wetter ausgesetzt.
Das kann ich nur bestätigen, allerdings nicht nur bei Langhaarkaninchen. Meinen Beobachtungen nach haaren Kaninchen in Wohnungshaltung, unausgeglichen ernährte oder gestresste Kaninchen (Auseinandersetzungen in der Gruppe, Vergesellschaftungen, Umzug, Impfung etc.) deutlich länger und auffälliger, bei vielen Außenkaninchen sieht man den Haarwechsel fast gar nicht. Zudem haaren die Innenkaninchen eben oft einen Großteil des Jahres und nicht nur für wenige Tage im Herbst und Frühjahr. Oft geht das Dauerhaaren mit Vitamin D Quelle und Ölsaaten etwas besser bzw. wird reduziert.
Damit hätten wir ca. 99% aller Köttelketten erklärt ...
Wenn bei Wiese und Wegrand bei einem kurzhaarigen Kaninchen Köttelketten auftreten, hats entweder als Wohnungspartner nen langhaarigen Partner, der ständig geputzt wird - klar, spätestens im Fellwechsel des Partners werden da Köttelketten entstehen, oder aber es ist was mit dem Verdauungstrakt nicht ok ...

Das kann ich nicht bestätigen, hier haben auch völlig gesunde Kaninchen die keinen langhaarigen Partner haben im Fellwechsel Köttelketten.


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Re: Lias - Spondylose :-(

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Nov 2013, 17:00

Köttelketten behindern ja nicht den Ablauf der Verdauung oder wie meinst du das?
Die Köttelketten behindern den Ablauf der Verdauung, aber die Haare, welche im Dickdarm zu Köttelketten werden, behindern die Verdauung auf weitaus vielfältigere Weise.
Beim Verschlucken passieren die Haare am Mageneingang eine verschließbare Engstelle direkt dort, wo das Zwerchfell den Unterbauch vom Oberbauch trennt (unterer Ösophagussphincter). Die Haare können an dieser Engstelle hängenbleiben und so diese Engstelle offenhalten. Somit kann Nahrungsbrei aus dem Magen in die Speiseröhre gelangen und so zu Sodbrennen führen. Der sehr saure und mit eiweißabbauenden Enzymen versetzte Nahrungsbrei kann dabei die untere Speiseröhre verätzen. Bislang gibt es darüber jedoch keine mir bekannte Studie, daß dies auch bei Kaninchen passiert. Vermutlich ist das Haar einfach so weich und fein, daß es diese Engstelle speziell beim Kaninchen ohne Probleme passieren kann.
Im Magen selbst können die Haare sich zusammenklumpen, es kommt dann zu Magenbezoaren. Magenbezoare sind für Kaninchen hinderlich, weil sie unnötig Platz im Magen wegnehmen, so daß weniger Nahrungsbrei dort gespeichert und mit Verdauungsenzymen versetzt werden kann. Dies passiert insbesondere bei langhaarigen Kaninchen - oder Kaninchen, die aus anderen Gründen die Haare nicht entsprechend anlösen und verdauen können. Aufgrund der Auffälligkeit von Magenbezoaren bei Kaninchen und gleichzeitiger Seltenheit scheint es sich um sehr spezielle Bedingungen handeln, wo es zu Magenbezoaren kommt. Zudem ist, wenn der Mageninhalt nicht mehr richtig eingesäuert und mit Verdauungsenzymen versetzt werden kann, fast immer auch der Darm schon in Mitleidenschaft gezogen.
Am Magenausgang (Pylorus) können die Haare sich am Pylorus selbst verhängen und damit die Passage des Nahrungsbreies vom Magen in den Zwölffingerdarm behindern. Dies passiert insbesondere dann, wenn aus anderen Gründen der Zwölffingerdarm schon nicht mehr in Ordnung ist und der Pylorus nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten kann. Ansonsten sind nämlich Kaninchen in der Lage, den Mageninhalt bei Öffnen des Pylorus mit hohem Druck in den Zwölffingerdarm zu pressen (im Magen herrscht eh ein Überdruck, der das ermöglicht) und somit die Gefahr zu minimieren.
Im Dünndarm reizen die Haare die Dünndarmwand und führen zu einer vermehrten Schleimbildung als Schutz der Dünndarmwand, somit können Nährstoffe nicht mehr so gut aufgenommen werden und die Haare sorgen dafür, daß der im Dünndarm flüssige Nahrungsbrei schneller transportiert wird - und sorgen auch so für eine deutlich schlechtere Nährstoffaufnahme. Dies ist jedoch ein generelles Problem von Säugetieren, die bei der Reinigung ab und an Haare mitschlucken. Gemsen schützen sich davor, indem sie sogar Magenbezoare fördern und die Haare im Magen regelrecht sammeln - Kaninchen schützen sich davor, indem sie nur wenige Tage im Jahr haaren.

Im Hüftdarm (Ileum) können die Haare sich um die Zotten wickeln oder in den Falten hängenbleiben - was zu einer sehr starken Reizung der Darmwand an diesen Stellen führt und sogar zu schweren Entzündungen führen kann. Ab hier wird der Nahrungsbrei durch die Haare eher behindert, durch die enormen Reizungen der Zotten wird allerdings der Nahrungsbrei trotzdem nicht wirklich gut verdaut, die Reizungen der Zotten führen dazu, daß die Nährstoffe hier eben weniger gut aufgenommen werden können. Da jedoch alle Säugetiere dieses Problem haben, gibt es sehr wirkungsvolle Mechanismen, dem Herr zu werden, so wird wie in der Nase auch Schleim produziert, der die Haare ummantelt und der Schleim wird aktiv weitertransportiert. Jedes einzelne Haar wird dabei in einem gesunden Hüftdarm zusammengeknäuelt und kann deshalb weder zu Reizungen und Entzündungen, noch zu Köttelketten führen. Wenn jedoch durch anderweitige Darmschäden dieser Schleim nicht mehr genügend gebildet werden kann, bleiben die Haare so wie sie sind und können später zu Köttelketten führen (und im Hüftdarm selbst zusätzlich zu Entzündungen führen, die jedoch beim lebenden Kaninchen fast nicht nachgewiesen werden können, dazu müßte man nämlich ne Darmspiegelung machen.)

Zwischen Dünndarm und Dickdarm wiederum sitzt wieder eine verschließbare Engstelle, die Dickdarmklappe (Bauhinnsche Klappe), wenn die Haare nicht ordnungsgemäß mit Schleim ummantelt verpackt sind, bleiben die an der Dickdarmklappe hängen und behindern das Schließen dieses Ventils, es kann also bakterienreicher Dickdarminhalt in den bakterienarmen Dünndarm einwandern.
An der Dickdarmklappe befinden sich die Haupteintrittspforten für weiße Blutkörperchen und Lymphe, die für die Krankheitsbekämpfung im Darm zuständig ist. Wenn also Entzündungen im Darm entstehen, egal wo, oder wenn Parasiten sich im Darm breitmachen, oder sich andere unerwünschte Mikroben zu stark vermehren, dann werden insbesondere an dieser Stelle (aber natürlich auch an anderen Stellen, nur eben etwas weniger) besonders viele Antikörper, weiße Blutkörperchen etc in den Darm abgegeben - was dazu führt, daß ein Teil der eingeschleimten Haare wieder entschleimt werden, der Schleim wird regelrecht von den weißen Blutkörperchen weggefuttert - trotz einwandfreien Hüftdarms kann also an dieser Stelle wieder freie Haare entstehen, die sich verfilzen können und zu Köttelketten führen können. Deshalb hat man Köttelketten oft als Begleiterscheinung bei Wurmbefall.

Die Köttelketten selbst wiederum behindern die Formung der Köttel, das Ganze braucht nun mehr Zeit und behindert nun zusätzlich den Rücktransport von Kleinstpartikeln in den Dünndarm, es geht hier also Futter für den Dünndarm verloren - insofern ist es nicht mal ganz richtig, zu sagen, die Köttelketten würden den Verdauungsablauf nicht behindern, an dieser Stelle tun sie das nämlich sehr wohl!

Im Enddarm schließlich behindern sie das Ausscheißen der Köttel ... das geht deutlich schwerer, als wenn das Kaninchen keine Köttelketten scheißt.
Hm, das interessiert mich jetzt genauer. Ich ernähre hier im Sommer (Frühjahr und Herbst ebenso) fast ausschließlich mit Wiesenkräutern, ergänzt durch etwas Gemüse, Obst, etc. sie weiden zumindest ganztägig. Trotzdem haben sie (und auch die anderen Kaninchen die hier zeitweise leben und ebenso ernährt werden und auch zum Großteil weiden können) Köttelketten.
Da ich deine Weide nicht kenne und auch nicht deine genaue Fütterung, Parasitenbekämpfung auf der Weide etc etc, kann ich dazu nicht viel sagen - außer, daß selbst Kaninchen, die ich aufgenommen hatte und die aufgrund der vorherigen Ernährung und Haltung Köttelketten hatten, auf meiner Weide binnen von zwei Jahren diese Köttelketten während der Haarung nicht mehr hatten. Selbst Andreas Rühle hatte bei seinen explodierenden Fellmonstern dieses Problem wohl nur selten ... es gibt da also irgendeinen Unterschied zwischen der Haltung von Rühle, meiner Haltung und deiner Haltung - wo der Unterschied liegt, kann ich dir nicht sagen, wie gesagt, ich kenne deine Haltung und Fütterung nicht, dementsprechend fällt es mir sehr schwer, herauszufinden, weshalb bei dir auf der Weide Köttelketten auftauchen, bei uns jedoch nicht ...
Wobei es doch eine Möglichkeit gäbe ... du züchtest ja nicht, sondern hast hauptsächlich Second Hand Kaninchen, dazu bist du mit den Kaninchen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, umgezogen. Es kann also sein, daß du nicht ein einziges Kaninchen bei hast, was in der Jugend die Blinddarmgesellschaft ordnungsgemäß aufbauen konnte - das ist natürlich, wenn man Kaninchen auf der Weide vermehrt oder gar geziehlt züchtet, ganz anders, die Kaninchen bauen ihre Blinddarmgesellschaft sauber auf, indem sie Blinddarmkot klauen. Es ist einfach so, daß Kaninchen, die sich nicht im richtigen Alter Blinddarmkot von ausgewachsenen, gesunden Kaninchen klauen konnten, darmempfindlich sind und bleiben - der Darm ist einfach in der Entwicklung daran angepaßt, daß der Blinddarm zwischen der 3. und der 12. Woche ordentlich mit Blinddarmkot anderer Kaninchen beimpft wird ... und kann eben nicht ordnungsgemäß ausreifen, wenn das verhindert wird.

Weiterhin hast du deine Meerschweinchen, wenn ich mich recht entsinne, getrennt von deinen Kaninchen, da du son Killerkaninchen bei hast, was Meerschweinchen angreift ... ich hatte die Meerschweinchen mit auf der Weide - und habe öfters festgestellt, wenn darmkranke Kaninchen frischgeköttelten Meerschweinchenkot futtern können, heilt der Darm innerhalb von zwei Jahren mehr oder weniger aus ... und die Köttelketten verschwinden. Wenn die Kaninchen diese Meerschweinchenköttel nicht frisch klauen können, bleibt der Darm meist empfindlich - also krank. Und damit steigt die Wahrscheinlichkeit auch für Köttelketten.
Oft geht das Dauerhaaren mit Vitamin D Quelle und Ölsaaten etwas besser bzw. wird reduziert.

Auch das ist ein Hinweis dafür, daß etwas mit dem Darm nicht in Ordnung ist und daher erst die Dauerhaarung zustandekommt! Heißt also, daß viele Wohnungsdauerhaarungskaninchen nen kaputten Darm haben und deshalb dauerhaaren! Es ist jedoch auch ein Hinweis dafür, wie wichtig ungefiltertes Sonnenlicht auch für die Darmgesundheit ist!
Da es jedoch kurzhaarige Dauerhaarer unter den Wohnungskaninchen gibt, die keine Köttelketten produzieren und weder Vitamin D3, noch Leinsaat bekommen, ist das nicht die ganze Erklärung - hier wäre dann wieder interessant, wie wurden die Eltern gefüttert und handelt es sich um Kaninchen, die lange genug Zeit bekamen, Blinddarmkot ihrer Eltern aufzunehmen, oder eher um Zooladenkaninchen, die das eher nicht konnten ...



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Re: Lias - Spondylose :-(

Beitrag von saloiv » Mi 13. Nov 2013, 19:30

Du schreibst also, dass die Haare im gesamten Verdauungstrakt gegenüber normalen Verdauungsbrei behindernd sein können, das ist aber sehr wahrscheinlich auch der Fall, wenn Kaninchen keine Köttelketten haben, auch dann passieren sie die Verdauungsabschnitte. Meine Frage war eher darauf bezogen, dass du schreibst, dass gesunde Kaninchen die Haare anders ausscheiden/verdauen, also nicht als Köttelkette. Sie nehmen ja trotzdem Haare beim Putzen mit auf, scheiden sie nur anders aus (?), du schriebst glaube ich etwas von "um den Kot gewickelten" Haaren. Ehrlich gesagt habe ich das noch nie bei Kaninchen gesehen.

Das chronische Haaren der Wohnungskaninchen finde ich auch sehr bedenklich und es wirkt sich sicherlich negativ aus, ohne Frage.

Deinen Schilderungen zu Folge muss ein Kaninchen auf der Weide groß geworden sein (in Kaninchengesellschaft), Blinddarmkot aufgenommen haben oder mit Meerschweinchen 2 Jahre lang geweidet haben um Köttelketten weg zu bekommen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Das ist ja eine sehr geringe Anzahl von Kaninchen, die diesen Kriterien entspricht, fast keines hat diese Voraussetzungen.

Kaninchen vom Züchter werden zu früh getrennt.
Kaninchen aus der Zoohandlung werden zu früh getrennt.
Kaninchen aus privater Vermehrung werden zu früh getrennt.

Und wer hat Kaninchen schon auf einer vielfältigen Weidefläche mit Meerschweinchen zusammen seit min. 2 Jahren? Diese Menschen/Kaninchen kann man sicherlich an zwei Händen abzählen.

Demnach sind 98% aller Kaninchen darmkrank.


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Re: Lias - Spondylose :-(

Beitrag von Una » Mi 13. Nov 2013, 19:49

saloiv hat geschrieben:Du schreibst also, dass die Haare im gesamten Verdauungstrakt gegenüber normalen Verdauungsbrei behindernd sein können, das ist aber sehr wahrscheinlich auch der Fall, wenn Kaninchen keine Köttelketten haben, auch dann passieren sie die Verdauungsabschnitte. Meine Frage war eher darauf bezogen, dass du schreibst, dass gesunde Kaninchen die Haare anders ausscheiden/verdauen, also nicht als Köttelkette. Sie nehmen ja trotzdem Haare beim Putzen mit auf, scheiden sie nur anders aus (?), du schriebst glaube ich etwas von "um den Kot gewickelten" Haaren. Ehrlich gesagt habe ich das noch nie bei Kaninchen gesehen.
Ich hab das noch nie anders gesehen als so beschrieben. Köttelketten hatte noch keines meiner Kaninchen, weder im Sommer noch im Winter, weder bei Innen- noch bei Aussenhaltung.
Ich schiebe es jetzt einfach mal auf meine Zufütterung eines Alleinfuttermittels mit Zusätzen. Irgendwas wird da schon drin sein, das dafür verantwortlich ist, dass die Haare um die Köttel gewickelt werden und somit problemlos ausgeschieden werden. :hm:


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Re: Lias - Spondylose :-(

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 13. Nov 2013, 21:37

Ich sprach nicht von "um den Kot gewickelten Haaren" sondern von "Da jedoch alle Säugetiere dieses Problem haben, gibt es sehr wirkungsvolle Mechanismen, dem Herr zu werden, so wird wie in der Nase auch Schleim produziert, der die Haare ummantelt und der Schleim wird aktiv weitertransportiert. Jedes einzelne Haar wird dabei in einem gesunden Hüftdarm zusammengeknäuelt und kann deshalb weder zu Reizungen und Entzündungen, noch zu Köttelketten führen. "
Das ist etwas anderes wie um den Kot wickeln, da diese Haarschleimbällchen nachher kaum mehr im Kot sichtbar sind - vielleicht sieht man bei starken Haarungen und wirklich intensiven Forschens in einem oder anderem Köttel nen Haar, oder wenn man die Köttel auseinandernimmt ... aber sie sind nicht um die Köttel gewickelt, sondern die Haare sitzen irgendwo genauso in den Kötteln, wie winzige Rindenstücke, winzige Samenschalenreste etc ...

Diese schleimummantelten Haare sind also schon entschärft, noch lange bevor der Kot geformt wird!

Ich selbst hab nur in der Anfangszeit meiner Kaninchenhaltung überhaupt ein Alleinfuttermittel gefüttert, danach nie wieder ... dennoch hatte ich nur bei Neuzugängen Köttelketten in der Haarung.
Ich kenne das mit den Köttelketten auch ehrlich gesagt fast nur von Kaninchen, die hauptsächlich mit Heu gefüttert werden, muß ich ganz ehrlich sagen, oder eben Wohnungslanghaarkaninchen oder Kaninchen, die tatsächlich nachweislich darmkrank gefüttert wurden ... es hatten nicht mal alle von mir aufgenommenen Second Hand Kaninchen diese Köttelketten, sondern nur einige.
:hm:



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Re: Lias - Spondylose :-(

Beitrag von Una » Do 14. Nov 2013, 06:53

Murx Pickwick hat geschrieben:Ich sprach nicht von "um den Kot gewickelten Haaren" ....
Bei meinen Kaninchen sieht das so aus, dass die Böbbel, mit denen die Haare ausgeschieden werden, nicht schön rund sind, sondern etwas länglicher und dicker als normale Böbbel. Wenn man diese Dinger zerfetzt bestehen sie fast komplett aus Haaren.

Hier mal ein Vergleich:

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Re: Lias - Spondylose :-(

Beitrag von Da4nG3L » Do 14. Nov 2013, 07:20

Vielleicht können wir die Köttelkunde auslagern und hier nur dahin verweisen :hehe:

Ich hatte auch irgendwo Bilder von einem seltsam ausschauen schleimigen Köttel welchen ich dann in Wasser aufgelöst hatte. Der war auch voller Haare.

Der hier Köttel war aber trocken
[url=http://abload.de/image.php?img=img_09558fjxr.jpg]Bild[/url] [url=http://abload.de/image.php?img=img_09579mkmy.jpg]Bild[/url]


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Re: Haarköttel vs Köttelketten

Beitrag von Murx Pickwick » Do 14. Nov 2013, 09:16

Diese unförmigen Köttelballen sind auch auf Wiesen mit wildlebenden Kaninchen zu finden, insbesondere im Frühjahr und Herbst. Köttelketten dagegen hab ich nur auf einer Wiese gefunden, nicht mal zwei Wochen später fand ich ein totes Kaninchen und seitdem hab ich dort gar keine Köttelketten mehr gefunden, da liegt einfach der Schluß nahe, daß dieses verstorbene Kaninchen die Köttelketten produzierte.

Von den bei mir geborenen Kaninchen hatte nur Baby Köttelketten produziert, das fing an ein halbes Jahr, bevor er an Darmkrebs starb - er war also definitiv darmkrank. Auch bei Kaninchen anderer, wo ich beraten hatte oder so, kamen Köttelketten vielleicht bei einem drittel der Kaninchen vor ... selbst dann, wenn sie in der Haarung waren.
Da so ziemlich alle dieser Kaninchen darmkrank waren, heißt das, daß nicht alle darmkranken Kaninchen Köttelketten produzieren. Aber ich bleibe bei meiner Behauptung, Köttelketten deuten entweder auf Langhaarwohnungskaninchen oder auf darmkrankes Tier ... mit wenigen Ausnahmen, wo es sicherlich auch andere Ursachen gibt. Der Normalzustand sind Köttelketten jedoch mit Sicherheit nicht, diese mehr oder weniger unförmigen Haarköttel dagegen dürften in der Haarung normal sein.



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Re: Haarköttel vs Köttelketten

Beitrag von Balino » Do 14. Nov 2013, 17:28

Meine Kaninchen machen auch höchst selten Köttelketten. Was ich viel öfter vorfinde sind diese Köttel die fast nur aus Haaren bestehen.
So wie Una das schon gezeigt hat.


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Re: Lias - Spondylose :-(

Beitrag von ClaudiaL » Sa 16. Nov 2013, 16:27

Una hat geschrieben: Ich hab das noch nie anders gesehen als so beschrieben. Köttelketten hatte noch keines meiner Kaninchen, weder im Sommer noch im Winter, weder bei Innen- noch bei Aussenhaltung.
Ich schiebe es jetzt einfach mal auf meine Zufütterung eines Alleinfuttermittels mit Zusätzen. Irgendwas wird da schon drin sein, das dafür verantwortlich ist, dass die Haare um die Köttel gewickelt werden und somit problemlos ausgeschieden werden. :hm:
Ich sehe das genauso. Bei mir werden Rosi und Albi mit einem Zusatzfutter ernährt, bis dahin war alles gut. Als es mit Rosis Zähnen wieder besser wurde habe ich das Futter weggelassen. Prompt ein paar Tage später bei meinem Fellknäul Albi Köttelketten. Futter wieder auf dem Plan, alles wieder gut.

Mo und Lias werden ohne Zusatzfutter ernährt und ich hab jetzt ab und an noch Köttelketten.

Wenn Deine Theorie richtig ist Murx, dann hab ich alle vier meiner Kaninchen darmkrank gefüttert...... ich bleibe bei meiner Meinung, dass Köttelketten im Fellwechsel normal sind.


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Re: Haarköttel vs Köttelketten

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Nov 2013, 17:03

Sind die Vier denn bei dir geboren und du kannst dir sicher sein, daß sie von gesunden Kaninchen Blinddarmkot haben klauen können?
Du kannst nämlich tatsächlich davon ausgehen, daß von den Elterntieren zu früh getrennte Kaninchen oder Kaninchen, die von fertigfuttergefütterten Kaninchen abstammen, darmkrank sind und bleiben ... die enorme Empfindlichkeit im Gegensatz zu Weidekaninchen in zweiter bis n-ter Generation und die enorme Robustheit der wildlebenden Kaninchen im Vergleich sprechen da eine eindeutige Sprache.



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Re: Haarköttel vs Köttelketten

Beitrag von ClaudiaL » Sa 16. Nov 2013, 17:35

Ich habe nur Second-Hand-Kaninchen, 3 aus dem TH und eins aus einer Pflegestation. Aber der Darm müsste sich ja erholen oder? Wieso dann hier nicht?


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Re: Haarköttel vs Köttelketten

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 16. Nov 2013, 19:57

Eine wirklich stabile Blinddarmgesellschaft kann sich nur zwischen der 3. und 12. Lebenswoche ausbilden, nämlich in dem Zeitraum, wo die Natur das dafür auch vorgesehen hat - wenn das nicht passiert ist, ist das irreparabel.

Eine nicht 100% stabil aufgebaute Blinddarmgesellschaft wird immer wieder mehr oder weniger starke Entgleisungen haben, wo sich einzelne Mikroorganismenarten extrem vermehren und andere, wichtige Mikroorganismen zurückdrängen - und damit werden auch Ausscheidungsprodukte, teilweise sogar sehr giftige, ab und an mehr produziert, wie normal - und die schädigen eben auch die Darmwand, insbesondere direkt an der Einmündung vom Blinddarm.

Dann gibt es etliche Schäden an der Dünndarmwand, gerade durch die Fertigfuttermittel, die oft den Jungkaninchen gegeben werden. Diese Schäden können zwar mehr oder weniger heilen, aber es bleibt vernarbtes bzw anfälliges Gewebe zurück - auch das wird nie wieder so, wie bei einem Kaninchen, welches von Anfang an mit Wiese aufgezogen wurde.

Defizite, die ein Kaninchen schon mit der Muttermilch mitbekommt (beispielsweise durch eine Heu-Mangelernährung der Mutter), können nie wieder aufgeholt werden, was da nicht in der Babyzeit aufgebaut wurde, kann bei ausgewachsenen Kaninchen auch nicht mehr aufgebaut werden.

Es kommen noch genetisch bedingte Darmschäden dazu ... Kaninchen mit Megacolon, wie sie oft bei reinerbigen Punktschecken zu finden sind, überleben in der Natur nicht lange. Wenn das Megacolon nicht zu stark ausgeprägt ist, kann so ein Kaninchen jedoch bei guter Pflege durchaus ein paar Jahre alt werden - aber es wird immer wieder Matsche, unförmige Köttel und Köttelketten haben.

Im Darm kann viel ausheilen ... aber was nach zwei Jahren nicht ausgeheilt ist, das wird nie wieder 100% gesund ... da bleibt immer was zurück, genau wie bei Verletzungen der Haut, auch da bleiben ja Narben zurück, die man teilweise sogar sehr gut sieht.
Übrigens ist es sehr wahrscheinlich, daß ein Kaninchendarm, der durch Fertigfutter in der Absetzphase bzw durch mangelnde Aufnahme von Blinddarmkot gesunder Kaninchen oder aber durch unzureichende Muttermilch nicht mehr richtig gesund wird, den Ausbruch von E. c. fördert, schließlich hängen Darm und Immunsystem sehr, sehr eng miteinander zusammen. Ist der Darm krank, funktioniert das Immunsystem nicht mehr richtig.



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Re: Haarköttel vs Köttelketten

Beitrag von saloiv » Mo 18. Nov 2013, 22:25

Ich habe hier recht verschiedene Kaninchen über das Jahr hinweg. Zum einen meine eigenen Fünf, außerdem ein paar Pflegetiere (fast durchgehend bis zu etwa vier Pfleglinge, darunter aber auch Schweinchen) und viele Besuchs-/Urlaubskaninchen. Bei den Urlaubstieren sind sehr verschiedene Ernährungsformen dabei (und auch Haltungsformen), den letzen Haarballenfall hatte ich bei drei Urlaubskaninchen die im Garten frei laufen, frisch ernährt werden und täglich Trockenfutter dazu bekommen (in kleiner Menge), die Drei sind immer wieder bei uns, ich kannte sie also schon. Eines der Drei ist kurz vor dem Urlaub fast gestorben und konnte gerade noch aufgepäppelt werden. Der Grund waren Haarballen. Man muss dazu sagen, dass die Kaninchen etwas gestresst waren weil etwa 2 Monate davor eine VG war, dementsprechend haben sie auch gehaart. Ich bekomme hier recht gut mit welche Krankheiten bei welchen Haltungs- und Ernährungsformen auftreten. Es sind viele Tiere vom Züchter, viele von Kleintiermärkten, Vermehrungen, Zoohandlungen, Dehner und aus zweiter Hand dabei. Eigentlich alles, die gesamte Bandbreite. Hier vor Ort hatte ich noch kein einziges Problem mit Haarballen. Köttelketten hingegen finde ich regelmäßig. Wenn die Kaninchen so Haare wechseln, dass es kaum sichtbar ist, sieht man die Köttelketten selten (außer ein Kaninchen putzt sehr gerne). Sobald jedoch etwas gehaart wird (Innenhaltung, schlechte Ernährung oder Stress durch VG´s etc.) finde ich fast immer Köttelketten. Deshalb kann ich deine Beobachtung Murx so irgendwie gar nicht bestätigen. Ich beobachte noch mal in nächster Zeit, das Thema ist auf jeden Fall sehr interessant. Diese unförmigen Haar-Köttel kenne ich auch, sie sind meist länglich und matschig/weich. Ich hole mir zwar in Foren gerne Anregungen aber die reale Welt ist einfach zuverlässiger mit Erfahrungswerten und Infos, die man daraus zieht. Gerade weil auch viele Foren-User etwas anderes schreiben als sie tatsächlich tun. Dann wird irgendein Futter verheimlicht weil es im Forum "uncool ist" (oder man das denkt, dass es schlecht ankommen könnte) oder nur die halbe Wahrheit mitgeteilt.


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