Heu ist ein Beschäftigungs- und gesundes Knabbermittel für Kaninchen, kein Nahrungsmittel! Wer Kaninchen dazu zwingt, Heu zu fressen, begeht Tierquälerei!
Wenn alles rundum in Ordnung ist und die Kaninchen alles haben, was sie brauchen, gesund sind etc etc, fressen sie normalerweise kein Wiesenheu! (Laubheu dagegen im Winter schon ... wenn es im Juni/Juli geschneitelt wurde, ist es ja auch eiweißreicher, wie Wiesenheu. Aber selbst Laubheu wird nicht so viel gefressen ... )
- Wiesenheu tut nix zum Zahnabrieb bei, dazu wird es zu wenig gekaut und es schleift auch nicht, wie es beispielsweise Laubheu oder Schachtelhalm tut, die Zähne ab.
- Wiesenheu besteht zu 30 - 60% aus Pflanzenfasern ... diese Pflanzenfasern sorgen für einen derartig schnellen Durchmarsch des Futters, daß das Kaninchen die
- Wiesenheu enthält nur 14 - 20% Wasser ... artgemäße Nahrung hat einen Wassergehalt von mind. 25%! (Auch da ist Laubheu die deutlich bessere Alternative, aber ohne Frischkost wird man dem Wasserbedarf eines Kaninchens gar nicht gerecht, auch nicht im Winter.)
- Wiesenheu morderner Zeit ist kein Reuterheu mehr, sondern ein maschinell hergestelltes Industrieprodukt - und enthält aufgrund dieser mörderischen Behandlung kaum noch Pflanzenwirkstoffe, auf die jedoch Kaninchen dringend angewiesen sind!
Merke: Kaninchen sind keine Grasfresser, wie die Meerschweinchen, sondern das sind Blattspitzenfresser wie die Rehe, die eine entsprechend giftreiche, eiweißreiche, hochwertige Nahrung brauchen. Blattspitzen sind jedoch im Wiesenheu nicht mehr vorhanden, die bröckeln nämlich fast vollständig beim maschinellen Wenden des Heues aus dem Heu raus ... Wiesenheu ist KEIN Kaninchenfutter, es ist billiges Beschäftigungsmaterial und gesundes Knabbermaterial, sonst nix! Kaninchen brauchen kein Heu, sie brauchen artgemäße Nahrung.
Was TÄ angeht - da muß leider jeder selbst seine Erfahrungen machen. Ich hab selbst verdammt viel Lehrgeld auf Kosten meiner Tiere bezahlt, bevor ich begriffen hatte, daß man TÄ zu bestimmten Untersuchungen zwingen muß. Daß erstmal einem TA mehr geglaubt wird, wie irgendwelchen Heinis aus dem Forum, ist eigentlich sehr begrüßenswert, schließlich hat der TA Erfahrung im Heilen von Tieren und er hat das mal systematisch gelernt ... leider aber ist dieses Vertrauen, wie viele von uns inzwischen aus eigener leidvoller Geschichte her wissen, nicht immer zielführend. Da sollte auch niemand von uns sauer auf jemanden sein, der diesen Lernprozeß noch nicht hinter sich gebracht hat.
Andererseits ist es auch verständlich, wenn jemand, der keine Rücksicht auf den eigenen Geldbeutel nimmt, um seinen Tieren die Untersuchungen zuteil werden zu lassen, die notwendig zur Abklärung der Krankheit ist und teilweise für ein Meerschweinchen, was im Laden für 20 Euro einem hinterhergeschmissen wird, 200 - 800 Euro im Monat ausgibt, bis endlich was gefunden ist, daß derjenige (zu Recht, wie ich finde) mit Unverständnis und Wut im Bauch reagiert, wenn jemand anders schon über gerade mal nen Hunni, den er beim TA gelassen hat, jammert ... es hat halt alles zwei Seiten. Da nen persönlichen Mittelweg zu finden, ist mit Sicherheit nicht immer einfach und niemand, wirklich niemand, kann einem sagen, ob das, was man seinen eigenen Tieren antut, nun wirklich gut fürs Tier ist oder nicht ... und ob das so noch in Ordnung ist oder nicht. Das muß letztendlich jeder mit sich selbst ausmachen.
Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zu vielen (außer zu dem Thema Wiesenheu als Futtermittel) ungerecht auf die Füße getreten - ich finde das ganze Thema, wie handhabt man das mit den TÄ, sehr schwierig ... irgendwie hat da jede Argumentation irgendwo seine Berechtigung. In diesem Djungel weiß ich schon lange nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Bei der Behandlung von Krankheiten übrigens auch nicht mehr ...