Darmprobleme, frisst wenig, Eiter in Nase u. Atemgeräusche

Moderatoren: Bigfoot63, Da4nG3L

Forumsregeln
Es gibt Kaninchenhalter, erfahrene Kaninchenhalter und sehr erfahrene Kaninchenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Kaninchenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
Antworten
Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Darmprobleme, frisst wenig, Eiter in Nase u. Atemgeräusche

Beitrag von Balino » So 3. Nov 2013, 19:56

Hallo,

meine Riesen-Häsin hat seit Donnerstag Durchfall. Gestern wurde es deutlich besser, heute wieder schlimmer. Der Durchfall ist schleimig und riecht eklig.
Sie hat sehr wenig Appetit.

Ich hab ihr nun zu fressen gegeben: Äpfel, Möhren, Fenchel, Stauden- und Knollensellerie.
Buchweizen, Haferflocken, spezielles Kräuterfutter, getrocknete Kräuter (Kamille, Pfefferminze), Fenchel-Anis-Kümmel-Samenmischung
Außerdem Haselnussblätter, Weinblätter, Bambus, Brombeerblätter
Zu Trinken Fenchel-Anis-Kümmel-Tee

Was sie frisst: Buchweizen und Weinblätter, außerdem knabbert sie bisschen Fenchel.
Insgesamt frisst sie aber sehr wenig, schon gar keine Kräuter oder Heu.

Ich verzweifel echt. Das Rodi care akut hab ich ihr gestern bisschen geben können, aber nun geht es nicht mehr, sie ist so stark und wehrt sich zu doll.

Edit: Jetzt hat sie gerade ein paar Halme Heu gefuttert, aber der Bauch macht ganz ordentliche Geräusche wenn sie liegt :shock:


Bild

Benutzeravatar
Da4nG3L
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 3807
Registriert: Di 27. Sep 2011, 10:30
Land: Deutschland
Wohnort: Mülheim an der Ruhr
Hat sich bedankt: 557 Mal
Danksagung erhalten: 738 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Da4nG3L » So 3. Nov 2013, 20:35

Wer weiß was die kleine Große gerade loswerden will :?

Wenn sie nur Durchfall hat und keine normalen Köttel zwischendrin produziert würde ich darauf achten das sie viel Flüssigkeit aufnimmt und ggf. infundieren (lassen).

Wenn sie sich mit Nahrungsmitteln nicht nicht selbst helfen kann setze ich gerade auf Diarrhoesan.
Das ist ApfelPektin und KamillenblütenExtrakt.
Da kannst du dem Darm gutes mit tun.


Liebe Grüße,
Sabrina

Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » So 3. Nov 2013, 20:44

Da4nG3L: Bekomme ich das beim Tierarzt?

Ich hatte vor mit ihr morgen zum Doc zu gehen.

Doch heute Nacht hatte sie zum ersten mal normal geköttelt, nun aber wieder nicht mehr :((


Bild

Benutzeravatar
Da4nG3L
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 3807
Registriert: Di 27. Sep 2011, 10:30
Land: Deutschland
Wohnort: Mülheim an der Ruhr
Hat sich bedankt: 557 Mal
Danksagung erhalten: 738 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Da4nG3L » So 3. Nov 2013, 20:45

Ich hab das ganz normal in der Apotheke gekauft.


Liebe Grüße,
Sabrina

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » So 3. Nov 2013, 21:41

Kommst du an Eichenblätter, Eichenrinde, Kastanienblätter und Walnußblätter ran?
Das ist das, was wildlebende Kaninchen bei starkem Durchfall meist von sich aus fressen.

Ansonsten - laß den Kot auf diverse Parasiten untersuchen, speziell die Geißel der Kaninchen, Kokzidien, können bei eh schon angeschlagenen Darm sich irrsinnig schnell vermehren und dem Kaninchen den Rest geben - wenn wässriger Durchfall da ist und Kokzidien wahrscheinlich oder nachgewiesen sind, heißt es behandeln.

Was du auch anbieten kannst und was nach meiner Erfahrung bei Bedarf auch tatsächlich ohne Probebiß gefressen wird, ist medizinische Kohle ... einfach ein paar Kohlekompremetten in einem Napf anbieten, wenn es sich um eine Vergiftung oder ähnliches handelt, frißt sie davon schon.



Benutzeravatar
Heike
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 6099
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 19:49
Land: Deutschland
Wohnort: 41569 Rommerskirchen
Hat sich bedankt: 1550 Mal
Danksagung erhalten: 1231 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Heike » Di 5. Nov 2013, 19:23

Wie geht es deinem Patienten? Durchfall besser geworden? Hast du ihr etwas angeboten, von dem was Murx dir vorgeschlagen hat?



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Di 5. Nov 2013, 21:55

Ja also der Durchfall ist weg, ich hab nur Probleme dass sie was frisst.
Sie hat hochgradig kokzidien kam raus ....
Hab ihr heut Kräutertöpfchen gegeben, den koriander hat sie ganz aufgefressen.
Retardon hab ich ihr jetzt auch gegeben, der Tierarzt will baycox geben, ich eher nicht.

Aber sie frisst echt kaum was, das macht mir Sorgen. Sonst ist sie munter und macht auch luftsprünge


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 5. Nov 2013, 22:17

Solange sie munter ist, ist das in Ordnung, wenn sie nun kaum was frißt ... so kann das Retardon besser wirken.

Du hast nun zusätzlich das Problem - wenn sie hochgradig Kokzidien hatte und diese zu dem starken Durchfall führten, dann war die Ursache noch was Anderes ... hier heißt es halt beobachten, vielleicht hatte sie die eigentliche Ursache allerdings selbst schon bekämpfen können, wenn nicht, sollte es dir auffallen.
Ach ja, falls du nach Behandlung noch ne Kotprobe abgibst - nicht erschrecken, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Nächste, was zu finden ist, massig Hefen - die brauchst du nicht zu beachten, die verschwinden so schnell wieder, wie sie kamen.



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Mi 6. Nov 2013, 19:53

Der Tierarzt will nicht mit Retardon behandeln, ich soll jetzt morgen Baycox holen gehen.
Murx, eine erneute Kotuntersuchung mache ich nicht. Ich urteile danach wie es ihr geht.
Bei meinen "gesunden" Kaninchen kam auch mal raus sie hätten Kokzidien, aber ich hab nicht behandelt, ihnen geht es prächtig. Ich glaube jedes Kaninchen hat das in gewisser Menge und es wird nur bemerkbar wenn es überhand nimmt.

Weide und Walnussbaum will sie nicht, eigentlich will sie schon seit einer Woche kaum was fressen. Echt verwunderlich wie munter sie dafür noch ist.


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 6. Nov 2013, 20:00

Nicht unbedingt ... Kaninchen sind Hungerkünstler, den Blinddarmkot produzieren sie nicht just for fun, sondern davon können sie sich ganz schön lange über Wasser halten.

Normalerweise ist das nur für extreme Witterungsbedingungen nötig, aber wenn was mit dem Darm ist, können sie das natürlich auch dafür nutzen, den Darm zu entleeren, damit er besser heilt - und hauen dann wieder rein, sobald der Darm wieder in Ordnung ist.

Du hast Recht, Kokzidien hat jedes Kaninchen ... es geht hier allerdings auch um eine Spezies, die gerne sich übermäßig vermehrt, wenn im Darm was ganz und gar nicht in Ordnung ist - dann kann praktisch die Ursache nicht abheilen und die Kaninchen werden durch eine übermäßige Vermehrung der Kokzidien zusätzlich belastet.
Normalerweise kommen Kaninchen sehr gut auch mit einer hohen Kokzidienbelastung zurecht, solange sie kein Durchfall haben, braucht nicht behandelt werden ... es geht also nur um den Notfall, wenn wässriger Durchfall einsetzt.

Du schriebst allerdings, daß sich das Ganze wieder gebessert hat und nun wieder einzelne Köttel im wässrigen Durchfall erkennbar sind?



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Mi 6. Nov 2013, 20:03

Murx, sie hat gar keinen Durchfall mehr seit 2 Tagen. Echt merkwürdig.
Ihre Knoddel sind wunderbar (wenn denn welche kommen).


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 6. Nov 2013, 20:09

Du hast nicht behandelt, Köttel wieder normal, aber vermutlich ein wenig kleiner und deutlich weniger wie normal ... hmm, was auch immer sie hatte, sie scheints postwendend hinausbefördert haben ...
Heißt also abwarten, ab wann sie wieder richtig frißt, ansonsten durchprobieren, was sie überhaupt mag.

Malte hatte sowas künstlich mit Wurmfarn herbeigeführt, wenn er zuviele Würmer hatte ... ein bis zwei Tage wässriger Durchfall, dann kamen langsam wieder die Köttel, aber er blieb die gesamte Zeit bei gutem Appetit.



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Mi 6. Nov 2013, 20:14

Der Tierarzt macht mich ein Kopf kürzer wenn ich das Mittel nicht holen komme :D
Die hat schon Panik gemacht dass das auch tödlich ausgehen kann. (Leider kenne ich auch ein Kaninchen das daran kürzlich verstorben ist).

Ich probiere echt viel, blättriges scheint sie zu fressen (Wiese zB oder Kräuter), aber sie ist vom Züchter weder Kohl noch Wiese gewohnt, was für mich die Sache etwas erschwert da ich ihr keine großen Mengen geben kann (würde sie aber wohl eh nicht essen, Appetit hat sie ja kaum).

Ich hab sie seit Sonntag mit Kokzidiol SD behandelt (allerdings nicht nenneswert, ich dachte 1,33gramm pro Kaninchen, aber es sollten 1,33gramm pro Kilo sein und sie wiegt 7kg, also hat sie kaum was abbekommen von den Wirkstoff), gestern und heute gabs Retardon.

Ihr Bauch gluggert auch noch ordentlich, so als oft Luftblasen unter Wasser an die Luft steigen.


Bild

Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Mi 6. Nov 2013, 22:28

Hab ihr jetzt 2 Chinakohlblätter gegeben, die sie auch fast aufgefuttert hat, an Endivien und Chicoree knabbert sie auch rum.
Ich weiß aber nicht wie viel ich ihr geben kann weil sie das alles nicht kennt ...


Bild

Benutzeravatar
Heike
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 6099
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 19:49
Land: Deutschland
Wohnort: 41569 Rommerskirchen
Hat sich bedankt: 1550 Mal
Danksagung erhalten: 1231 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Heike » Mi 6. Nov 2013, 23:17

Hier bleiben die Daumen gedrückt, dass es deiner großen Dame bald wieder besser geht. :daum:



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Do 7. Nov 2013, 08:53

Über die Nacht hat sie die paar Endivienblätter ganz aufgefressen, den halben Chicoree fast und die 2 Chinakohlblätter auch ganz gefressen und anscheinend auch vertragen.
Dann kann ich heute mal für Nachschub sorgen.

Andere Sachen wie Möhre, Fenchel, Sellerie, Apfel oder sowas frisst sie gar nicht,


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 7. Nov 2013, 10:17

Wiese ist momentan unproblematisch, kannst also ordentlich anbieten - wobei kräuterreiche Wiese deutlich besser geeignet ist, diese Weidelgrasmonokulturen sind immer eher schädlich wie alles andere. Was allerdings auch jetzt noch Probleme machen könnte, ist kleereiche Wiese ... aber auch da würd ich einfach ausprobieren und wenn es vertragen wird, langsam steigern.

Dann findet sich noch viel an Bärenklau ... ist auch unproblematisch, wenn sie davon fressen will, kannst ihr geben, so viel sie will. Weiterhin alles, was Blätter sind, von Brombeeren angefangen bis Eiche oder, falls du noch findest, Linde ...



Benutzeravatar
mausefusses
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2170
Registriert: Do 15. Okt 2009, 17:00
Land: Deutschland
Wohnort: auf dem Land
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 79 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von mausefusses » Do 7. Nov 2013, 10:44

Die hat schon Panik gemacht dass das auch tödlich ausgehen kann. (Leider kenne ich auch ein Kaninchen das daran kürzlich verstorben ist).
An Kokis selbst stirbt kein Tier, die Tiere streben an dem Durchfall der dadurch kommt....


Bild
http://www.facebook.com/profile.php?id=100002540263338" onclick="window.open(this.href);return false;

Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Do 7. Nov 2013, 16:41

Hab jetzt das Baycox, aber es ist das durchsichtige, also 2,5%.

Laut dem was manche im Internet schreiben soll man das den Kaninchen nicht geben weil es die Schleimhäute reizt. Was meint ihr dazu? :/


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 7. Nov 2013, 16:56

Meine persönliche Meinung ...
Baycox ist mit Abstand das am Häufigsten mit Kaninchen benutzte Medikament, dicht gefolgt von Baytril ... gerade in den Buchtenhaltungen wird Baycox oftmals als so eine Art Supplement verfüttert. Nun sind genau diese Leute aber diejenigen, die ihre Kaninchen suboptimal halten und füttern, also Buchtenhaltung und Pellets als Hauptspeise.
Wäre ja zu erwarten, daß diese Kaninchen besonders empfindlich reagieren - aber irgendwie ist es bei speziell den Rassekaninchenzüchtern bislang noch nicht aufgefallen, daß die Schleimhäute gereizt und rot sind, so daß man die Kaninchen nicht mehr ausstellen kann, nachdem sie mit Baytril behandelt wurden ...

Gibt da ne ganz andere Überlegung, die für dich wichtiger wäre ...
Du schreibst, der Durchfall ist passé, einzig der Appetit läßt zu wünschen übrig ... nehmen wir mal an, Kokzidien haben sich maßlos vermehrt, dann hat es deine Häsin also trotz der Kokzidien geschafft, den Durchfall wieder in den Griff zu bekommen. Willst du da wirklich behandeln und damit Nebenwirkungen des Medikamentes in Kauf nehmen?
Oder wäre es nicht günstiger, nur dann zu behandeln, wenn der Durchfall wiederkommt?

Trotz Panikmache der TÄ ... Kokzidien werden nur dann gefährlich, wenn das Kaninchen zusätzlich mit Matsche oder gar Durchfall gesegnet ist - ansonsten hast du gerade bei nem Riesen genügend Zeit, abzuwarten. Der Wasser- und Elektrolytverlust ist es, welcher bei Durchfall + Kokzidien den Kaninchen den Rest gibt ... nicht die Kokzidien selbst.

Ausnahmslos jedes Kokzidiostatika schlägt auf den Appetit, die Häsin wird also länger wie unbedingt notwendig auf Sparflamme leben. Klar, Riesen haben aufgrund ihrer Masse schon ne Menge Reserven, um längere Appetitlosigkeitsphasen zu überstehen ... dennoch muß hier abgewogen werden.
Geht es der Häsin so schlecht, daß du behandeln mußt (das wäre bei Durchfall oder Matsche der Fall, aber auch bei insgesamt immer schlechterem Allgemeinbefinden und gleichzeitig hohem Kokzidienbefall), oder ist sie munter und frißt einfach nur schlecht?



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Do 7. Nov 2013, 17:01

Murx, es ist letzteres. Sie ist super munter, fast schon aufgedreht :D Nur sie frisst eben schlecht. Naja es wird schon besser, sie hat einige Luzernekringel, nun auch ALLE Kräutertöpfchen, den Endivien und den Chinakohl gefuttert.

Allerdings werd ich das Baycox wohl geben, wegen den Kokzidien macht fast jeder Panik und ich hab Angst, weil ich sie ja bald VGen will, dass es dann wieder schnell ausbricht.

Das Nystatin was sie mir noch aufgeschwatzt hat, das geb ich nicht. Sie bräuchte 14ml davon am Tag. Ich find das viel zu heftig.


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 7. Nov 2013, 17:37

Wenn du vergesellschaftest, vermehren sich die Kokzidien wieder ... vor allem, wenn du der Häsin nicht genügend Zeit gibst, sich zu erholen - und das unabhängig davon, ob du nun behandelst oder nicht.

Kokzidien können sich von einem nicht nachweisbaren Befund auf einen extrem hohen Befund innerhalb von nur zwei Tagen vermehren! Ist das Kaninchen durch eine Kokzidienbehandlung geschwächt und du vergesellschaftest, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erneutem Durchfall führen, du mußt wieder behandeln ... die Nieren grüßen.

Die Panikmache bei TÄ und Co geht auf Kaninchen zurück, die suboptimal gehalten, suboptimal gepflegt und zudem nicht mal richtig beobachtet werden - den Haltern fällt oftmals sogar extreme Suppe erst nach Tagen auf, wenn der Käfig schon anfängt, vor brauner, stinkender Sauce zu fließen! Daß da natürlich mit allem draufgehauen werden muß, was man an Kokzidiostatika zur Verfügung hat, bevor das Kanin nach tagelanger Qual endgültig den Abgang macht, liegt da ja dann wohl auf der Hand.
Was wird aber den TÄ erzählt? - Den Kaninchen ging es noch gestern gut und die hatten auch keinen Durchfall ... und heute sind sie fast tot ... *kopfgegendiewandhau*

Wichtiger ist, daß du der Häsin nun wirklich genügend Zeit gibst, sich zu erholen - ich selbst habe irgendwann angefangen, vor Vergesellschaftungen wöchentlich bis vierwöchentlich Kotproben abzugeben ... je nach Zustand des Kaninchens. Wenn das Kaninchen auf mich einen vitalen, gesunden Eindruck machte und nix Besonderes mehr im Kot nachweisbar war, dann hatte ich vergesellschaftet - vorher nicht. Die Kaninchen waren deshalb immer mind. vier Wochen lang in Quarantäne!
In den Fällen, wo ich das nicht so praktiziert hatte, hatte ich einige sehr unschöne Fälle bei, die letztendlich sogar meine Alteingesessenen gefährdet hatten! Einfach, weil diverse Parasiten und Krankheitserreger sich gefährlich auf der Weide angereichert hatten durch die Neuzugekommenen, denen ich nicht die Zeit gelassen hatte, daß ihr Immunsystem sich den neuen Gegebenheiten anpassen konnte und die zu einer üblen Produktionsstätte für diverse unerwünschte Mikroben wurden. Mit der so produzierten und durch Köttel auf der Weide verteilten Mikrobenkonzentration kamen dann nicht mal mehr meine Alteingesessenen wirklich gut klar!
Das ist jedoch absolut unabhängig von Kokzidienbehandlungen!



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Do 7. Nov 2013, 19:19

Zu früh gefreut. Es roch wieder komisch, Ella hat Durchfall ....
:(

Hab ihr jetzt das baycox gegeben, muss aber fürchterlich schmecken, im Gegensatz zu retardon hat sie sich ziemlich gesträubt.


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 7. Nov 2013, 19:36

Ich drück die Daumen ...



Benutzeravatar
mausefusses
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2170
Registriert: Do 15. Okt 2009, 17:00
Land: Deutschland
Wohnort: auf dem Land
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 79 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von mausefusses » Fr 8. Nov 2013, 13:40

Balino hat geschrieben:Hab jetzt das Baycox, aber es ist das durchsichtige, also 2,5%.

Laut dem was manche im Internet schreiben soll man das den Kaninchen nicht geben weil es die Schleimhäute reizt. Was meint ihr dazu? :/
Ja, so ist es. Bei Kaninchen wird oral das 5% ige gegeben.


Bild
http://www.facebook.com/profile.php?id=100002540263338" onclick="window.open(this.href);return false;

Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Fr 8. Nov 2013, 14:11

@mausefusses: Mein TA hat mir das aber gegeben um es oral einzugeben.
Gibts da irgendwelche Quellen wo man einen TA auch mit überzeugen kann dass man das nicht geben soll?


Bild

Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Fr 8. Nov 2013, 19:47

Ich hab heute lange mit dem TA telefoniert, der wenig Einsicht zeigte.
Habe dann bei einem anderen angerufen, der auch sehr gut ist, der war ziemlich entsetzt dass sie das baycox 2,5% bekommen soll, empfahl mir es nicht zu geben. Bin dann zu diesem und hab mir das richtige geholt.

Jetzt bekommt sie 2 Tage 1,4 ml dann 14 Tage Pause und dann wieder 2 Tage geben.
Es scheint wohl echt besser für sie zu sein, die Eingabe war problemlos und sie hat sich nicht wie bei dem 2,5%igen dagegen gewehrt.

Blöd nur dass es so lang dauert, das alles. So lange muss der Charly ja noch allein sitzen


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 8. Nov 2013, 22:10

Kaninchen leiden lange nicht so unter Einsamkeit, wie beispielsweise Meerschweinchen oder Chinchillas - im Gegenteil, für sie ist gewisse Zeiten allein sein durchaus Erholungszeit. Wir haben es einfach mit dem Kaninchen nicht mit Gruppenlebewesen in festen sozialen Strukturen zu tun, sondern das sind eher Zweckgemeinschaften ... klar, gemeinsam läßt es sich trefflich streiten und ist viel lustiger, aber für die meisten Kaninchen dürften Zeiten des Alleinseins durchaus auch ganz angenehm sein ...



Benutzeravatar
Balino
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1582
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 00:06
Hat sich bedankt: 125 Mal
Danksagung erhalten: 96 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Balino » Fr 8. Nov 2013, 22:20

Murx du würdest mir also nicht empfehlen Charly zu skibby und Connor zu setzen und Ella, die riesin, dann später dazu?
Also 2 VGs meine ich .... Nicht so ratsam?

Ich denke das mit Ella dauert noch, ich war so überzeugt dass ein Wurm im kot war, eine Freundin hats auch gesehen aber bei der kotuntersuchung wurden keine Würmer gefunden. Zur Sicherheit will ich aber nach der kokzidien Behandlung nochmal eine kotprobe bei einem anderen TA einreichen. Evtl könnte dann ja noch ne Behandlung folgen.

Achja, sie frisst nun problemlos chinakohl, grünkohl und kohlrabiblätter. Soviel zu dem was der Züchter meinte: Riesen vertragen keinen Kohl


Bild

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: vermutlich Enterocolitis, was tun?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 8. Nov 2013, 22:41

Das Problem ist, ich finds schwer zu raten bei Kaninchen, die ich nicht sehe ...

Prinzipiell, wenn die Kaninchen gesund und munter sind, die Kotprobe negativ ist und die Neuen eine gewisse Zeit hatten, sich vom Immunstatus an die neue Umgebung anzupassen, spricht nix gegen ne VG - gemeinsam streitet es sich nunmal trefflicher, das geht so allein nicht ...

Angeschlagene Kaninchen dagegen sollten meiner Meinung nach wenn, dann nur in Handycapgruppen vergesellschaftet werden - oder abgewartet werden, bis sie wieder vollständig hergestellt sind. Die können ne Pause allein durchaus brauchen.

Tja ... und dann hat man noch das Ding mit dem Charakter und so ... gibt ja auch sowas wie Sympathien und Antipathien bei Kaninchen. Generell, sollten sich zwei Freunde gefunden haben, sollten sie meiner Meinung nach auch nicht mehr getrennt werden.

Kurzum, egal, was ich hier rate - du mußt irgendwie selbst rausfinden, was in deinem speziellen Fall das Beste für alle ist ... und hier hilft das Bauchgefühl ungemein weiter, ich meine, du hältst ja nicht seit gestern Kaninchen ... du hast da ja doch schon etliches an eigener Erfahrung.



Antworten

Zurück zu „Kaninchen Gesundheit“