Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

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Murx Pickwick
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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 13. Sep 2019, 12:20

nun, ich bin kein studierter Mensch, kann nur mit Realschulabschluss dienen, drum ist das Begreifen dieser Materie nicht mal nebenbei für mich...
Glaubst du ernsthaft, das Lernverhalten hat was mit der Bildung zu tun?
Diejenige, die noch am Schnellsten begriffen hatte, wenn ich ihr was erklärte, war eine junge Frau, die ihre ganze Kindheit auf Trebe verbracht hat und nie in eine Schule ging - wenn sie was nicht verstand, ist sie in die Bibliothek und hat sich das fehlende Wissen einfach beigebracht.
Ich habe jedoch auch Tierärzte, Biologen etc getroffen, welche die einfachsten Dinge nicht kapieren wollten, trotzdem sie im Grunde genommen alles zum Verständnis wichtige in Form von Studien, Beobachtungen etc direkt vor Augen hatten ... sie konnten es aber nicht logisch zusammenbringen.

Du hast ein sehr gutes Lernvermögen, deine Fragen haben Hand und Fuß, du ziehst deine Schlüsse, aus dem, was du liest ... mein Fehler ist da eher, daß ich als ungeduldiger Mensch zuviel Wissen auf einmal rüberschieben will und du dann natürlich das Gefühl hast: "Das werd ich nie lernen können ... ". Aber selbst dafür hast du doch eine sehr gute Strategie entwickelt - einfach Absatz für Absatz sich durchbeißen, mehrmals lesen.
Also stell dein Licht nicht unter den Scheffel - du lernst schnell und gut, soweit ich das beurteilen kann!
Da steht 5% Saat beim Kaninchen.....und dann kann ich es ad libitum reinwerfen? Und es kapiert mit der Zeit, nur 5% davon zu fressen?
Ja, kannst du ... es ist sogar besser, wenn das Kaninchen jederzeit sich seine Saaten holen kann, da es dann nicht das Gefühl bekommt, ich muß ganz schnell alles inhalieren, denn ich weiß nicht, wann ich wieder was bekomme. Mit einer rationierten Sämereienfütterung passiert nämlich genau das - das Kaninchen schlingt und frißt zuviel, sobald es an Zuviel rankommt.
Was noch viel schlimmer ist, ist das, was vermutlich deinem Kaninchen passiert ist ... er hat die Sämereien inhaliert, nicht richtig gekaut, so als hätte er kaputte Zähne und dann diese viel zu großen Partikel im Verdauungstrakt gehabt, wo sie in der Größe nunmal nicht hingehören.
Ich hab nun jede Menge Foren durchforstet und nach Studien geschaut - ganze oder kaum zerkaute Sämereien werden tatsächlich nur dann beschrieben, wenn das Kaninchen kaputte Zähne hat - oder gierig schlingt.

Insofern ist es wahrscheinlich besser für ihn momentan, wenn er an Ölsaaten nur Leinsaat und Leindotter bekommt - wenn er die schlingt und die als ganze Samen in den Verdauungstrakt gelangen, quellen sie auf und unterstützen die Weiterleitung der Nahrung, können aber aufgrund eigener Schleimstoffe nix verstopfen oder verletzen. Das ist bei nichtschleimenden Saaten anders. Wenn du keine ganzen Sämereien mehr im Kot und Blinddarmkot bemerkst, können alle anderen Ölsaaten auch gegeben werden.

Aromatische Saaten können (und sollten) dennoch ad libitum gegeben werden, denn diese enthalten so viele Wirkstoffe, die heilend auf die Darmwand wirken und gleichzeitig Darmlähmungen und ähnliches verhindern, daß sie trotz ihrer Form und fehlenden Schleimstoffe nicht viel Schaden anrichten können - salopp gesagt, sie reparieren alles gleich wieder, was sie kaputtmachen. Dazu kommt, daß aromatische Sämereien aufgrund ihrer vielen Wirkstoffe nicht gut verdaut werden können - die Nährstoffe können wegen der Wirkstoffe nicht richtig herausgelöst werden. Aromatische Sämereien machen deshalb auch nicht dick.
Dazu kommt der krasse Geschmack der aromatischen Sämereien - sie werden schon deshalb nicht viel gefressen, weil sie so stark schmecken. Aber es sind eben natürliche Medikemante, welche das Kaninchen eigenverantwortlich anwenden kann.
ganz viel Verbesserung gibt es auch seitdem ich junge Weidenblätter bzw. Äste anbiete, da wäre ich dann wohl mit Gerbstoffen und Rinde abgedeckt und gibt auch noch andere Äste hier...
Momentan sind frische Äste und Zweige mit allem, was dran ist, also auch Flechten, enorm wichtig. Dabei ist auch wichtig, möglichst artenreich Gehölz zu verfüttern, also nicht nur Weide, sondern eben auch Esche, Ulme, Laubgehölz, Haselnuß, Eiche - je nachdem, wo du rankommst. Du wirst selbst sehen, von was du mehr mitbringen mußt, weil es viel gefressen wird, und was du nur ab und an im Angebot haben brauchst, weil es nur wenig angeknabbert wird. Für den Winter empfiehlt es sich dann, auch Nadelgehölz anzubieten. Vorm Winter wird Nadelgehölz allerdings nur selten gefressen, da kann man die Nadelbäume auch ungeschoren lassen.
Bewährt haben sich Fichte, Kiefer und Tanne - wobei wirklich jede Art dieser drei Gruppen angeboten werden können, also auch Blautanne oder Weymouthkiefer oder so ... einfach ausprobieren, was angenommen wird, das ist doch teilweise recht unterschiedlich bei den Langohren. Weihnachtsbäume sollten allerdings nur dann verfüttert werden, wenn es sich um Biobäume handelt - konventionell sind die Bäume oftmals so stark behandelt, daß selbst Kinder, wenn sie längere Zeit mit solchen Bäumen in einem Raum verbringen mußten, tränende Augen oder Schlimmeres bekamen. Das ist dann bestimmt nicht gut für den Kaninchenverdauungstrakt.
Meine Wiesenmischung beinhaltet aber auch wenig Gräser weil ich mich damit noch nicht auseinander gesetzt habe. Weidelgras soll Mist sein, das gute Knaulgras ist bis jetzt für mich am einfachsten zu erkennen gewesen.....von daher rupf ich eigentlich eher von dem .....dann noch Honiggras, glaub ich, dieses ganz weiche.....Quecke.....aber viel ist das nicht in meinem Pflückgut.
Wenn du noch siehst, welche Gräser du pflückst, pflückst du immer noch nicht unsortiert, was jedoch sehr wichtig wäre ... daher immer wieder mein Rat, senst oder verbindet euch die Augen und rupft dann - was ihr dann bekommt, ist immer genau die richtige Mischung für die Kaninchen. Es muß dann nur noch auf artenreiche Wiese geachtet werden - also nicht die grüne Turbowiese mit über 60% Weidelgras, Rest Weißklee und Löwenzahn ... im Sommer muß so eine Wiese bunt sein, im Frühjahr weiß oder huflattichgelb wegen der vielen Blüten (gelb von Löwenzahnblüten ist oft weniger gut, weil das oft heißt, daß die Wiese überdüngt ist. Wenn Schafgarbe, Luzerne und viel Rotklee zwischen dem Löwenzahn sitzt, ist es meist trotz viel Löwenzahn eine gute Kaninchenwiese). Es müssen viele unterschiedliche Gräser und Kräuter enthalten sein.
Ernte ruhig von verschiedenen Wiesen und Weiden und beobachte, welche lieber gefressen wird - dort kannst du dann häufiger pflücken. Wiese und Weide, die eher mäklig gefressen wird, eignet sich dann nur als Notnagel. Ebenso lohnt es sich, auf einer Wiese an verschiedenen Stellen zu pflücken - Pflanzen auf einer Wiese sind nicht gleichmäßig verteilt, da gibts Ecken mit mehr Ampfer, andere bieten mehr Schafgarbe und auf wieder anderen Stellen in der Wiese kommt Hornklee mehr vor.
Nicht gucken, was du pflückst - wichtig ist alles zu pflücken, was dir vor die Patschehändchen kommt.
Merke: Die gesündesten Kaninchen haben die Halter, welche keine Pflanzenkenntnis haben und einfach alles ernten und für ihre Langohren mitbringen, was grün ist und bei Drei nicht auf dem Baum ist.

Du bekommst auf die Art und Weise auch einen guten Blick für eiweißreiche Wiesen ... Wiesen mit viel Klee beispielsweise sind eiweißreich. Teilweise brauchte ich nur noch aus dem Autofenster während der Fahrt schauen und ich wußte, wie eiweißreich die Wiesen sind, an denen ich vorbeigefahren wurde. Man bekommt da einfach mit der Zeit einen Blick für.

Wiese und Weide ist die Hauptnahrung der Kaninchen - aber den Wegrand solltest du auch ab und an mitbringen. Er bietet viele Heilpflanzen. Allerdings ist es sinnvoll, beim Wegrand schon ein wenig zu schauen, was man mitnimmt ... Wegrand hat eine andere Zusammensetzung der einzelnen Futter- und Heilpflanzen zueinander, wie Wiese. Der Eiweißgehalt ist meist deutlich niedriger und es gibt deutlich mehr Heilpflanzen. Er ist daher auch eher eine Ergänzung zur Wiese.
(Wobei man das mit dem Aussortieren beim Wegrand auch nicht zu eng sehen darf - früher wurde Wegrand einfach gesenst und das ohne Aussortieren den Kaninchen verfüttert - und solange das gemacht wurde, waren die Kaninchen auch gesund, trotzdem die zeitweise fast nur Wegrand bekamen.)
Bedenklich kann Feldrand sein ... ist es ein Biofeld, ist das kein Problem, aber auf konventionellen Feldern wird viel gespritzt - und nicht immer bleiben alle Landwirte bei den erlaubten Mittelchen, da gibts leider ein paar schwarze Schafe unter den Landwirten.
Biofeldränder bieten meist sehr eiweißreiche Kost.

Weidelgras ist tatsächlich schlecht ... aber wenn die Kaninchen genügend Auswahl haben, lernen sie das Weidelgras einfach liegenzulassen. Trotzdem solltest du artenarme Turbowiesen meiden, der Weidelgrasanteil auf solchen Wiesen kann 80% locker überschreiten - und dann wird die Wiese sogar richtig ungesund.
FOS ist in den Leckerchen (die blöden Cunis, hab noch keine Alternative, Erbsenflocken sind bestimmt wegen Stärke schlecht, oder?) verarbeitet und Kräuter gibt es hier genug.
Die FOS in den Cunis sind nicht mehr in Pflanzenzellen eingebunden, sondern liegen frei ... das bringt eine Menge Nachteile mit, beispielsweise liegen die FOS nun wie auf dem Präsentierteller und werden von den "falschen" Organismen im Blinddarm zuerst entdeckt und gefressen.
Die Vorgänge bei der Verdauung sind auch noch nicht richtig verstanden - aber was man immer mehr feststellen kann, ist, daß isolierte Nähr- und Wirkstoffe nicht die Wirkung haben, die sie haben sollten bzw die sie im natürlichen Verbund haben.
Als Leckerli wird das jetzt nicht so schaden ... die fütterst du ja nur selten und in ganz kleinen Mengen. Aber nutzen tun die FOS in den Leckerlies auch nicht wirklich.
Erbsenflocken sind schlecht, weil sie Flocken sind ... also verarbeitet. Und das können Kaninchen nur sehr schwer einschätzen. Genau die verarbeitete Kost ist es, die dick und fett macht, weil eben tendenziell zuviel davon gefressen wird. Außerdem ist verarbeitete Kost leichter verdaulich - und Kaninchen sind an schwerverdauliche Kost, wie frische Pflanzen, angepaßt.
Ist übrigens beim Menschen genauso - wer viel verarbeitete Kost ißt, hat eine höhere Chance, fettleibig zu werden, wie jemand, der hauptsächlich unverarbeitete Kost futtert.
Je stärker verarbeitet die Kost, desto ungesünder ist sie. Und Kaninchen sind an rein unverarbeitete Kost angepaßt.
Kommen wir zu den Saponinen.....im Efeu ist mir hängen geblieben, in der Hagebutte, die Durchfall beschert hat......war da nicht auch Saponin in Saat? Ansonsten was kann ich noch geben mit Saponin?
Hagebutten enthalten meines Wissens nur sehr wenig Saponine ...
Bekannt für ihre Saponine sind Seifenkräuter, Leimkräuter, Gänseblümchen, Eibisch, Ringelblumen, Schlüsselblumen und viele weitere Pflanzen. Saponine sind in über 70% der Pflanzenarten auf der Wiese enthalten. Allerdings gibt es sehr viele unterschiedliche Saponine mit recht unterschiedlichen Heilwirkungen. So wirkt das Saponin im Efeu bakterizid und schleimlösend, es hilft bei Erkältungen und Atemnot sehr gut. Die Saponine aus dem Gänseblümchen dagegen haben wenn überhaupt nur eine Wirkung bei Erkältungen - und die Wirkung ist kaum nachweisbar, so daß das Gänseblümchen für den Menschen ein eher unbedeutendes Heilkraut ist.
Saponine im Eibisch sind wiederum relativ stark wirkend bei Erkältungen.
Es kommt hier auch immer wieder auf die Kombination der einzelnen Wirkstoffe drauf an - Kaninchen können diese Wirkstoffe aus verschiedenen Pflanzen so kombinieren, daß sie teilweise Heilwirkungen erreichen, die die gefutterten Pflanzen eigentlich gar nicht haben dürften - nur alleine, weil sie die Wirkstoffe so kombinieren, daß die unerwünschten Wirkstoffe sich gegenseitig in der Wirkung aufheben und die gewünschten Wirkstoffe sich gegenseitig verstärken.

Hagebuttenkerne wirken eher aufgrund ihrer Widerhaken an den Kernen - Kaninchen verschlucken die manchmal durchaus im Ganzen, was für Kaninchen eine absolute Ausnahme darstellt - alles andere wird normalerweise sehr gut gekaut. Bestimmte Darmparasiten werden von diesen Widerhaken auf den Kernen regelrecht verletzt und können sich daraufhin im Darm nicht mehr halten und werden dann nach und nach ausgeschissen.
Gut durchgekaut helfen die Kerne wiederum bei der Heilung der Darmwand. Außerdem wird der Hagebutte nachgesagt, daß es das Immunsystem anregt (hab da bislang noch keine Studie gefunden, die das eindeutig belegt).
Schwarzkümmel, Kümmel, Fenchel, Anis und Dill
Ist eine sehr schöne Darmmischung ... da können jetzt noch Wacholderbeeren und getrocknete Heidelbeeren ins Angebot, dann ist die Darmmischung perfekt.

Bei Spondylose ist Ingwer hilfreich ... allerdings fressen die meisten Kaninchen Ingwerrhizome nicht freiwillig, besser wäre theoretisch das grün - aber Ingwer ist kaum auf der Fensterbank zu kultivieren, weil es zuviel Licht braucht.
Du kannst es trotzdem versuchen mit dem Ingwer ... eventuell gehört dein Kaninchen zu den Kaninchen, die Ingwer freiwillig futtern, dann wird es schnell herausfinden, wieviel es täglich futtern muß, um besser mit der Spondylose klarzukommen.
Ingwer in großen Mengen wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.
Muss ich zwingend auf Stärkezufuhr achten? Reicht das nicht aus Saat und Pflanzen?....fällt mir mal so auf.
Nein, du mußt nicht zwingend auf Stärkezufuhr achten. Stärke ist für Kaninchen ein weiterer Nährstoff, der in Notzeiten zu Eiweiß umgebaut werden kann. Wenn du eiweißreich fütterst, ist zusätzliche Stärke in Form von Mehlsaaten nicht nötig.

Megacolon tritt zwar besonders häufig bei reinerbigen Punktschecken auf, aber in sehr seltenen Fällen kann auch ein einfarbiges Kaninchen ein Megacolon haben.
Allerdings kannst du das bei deinem Alten ausschließen ... mit Megacolon leben Kaninchen nicht sehr lange, wenn sie vier oder fünf Jahre erreichen, sind sie schon extrem alt geworden. Acht Jahre mit Megacolon sind nicht schaffbar.
Im Endeffekt müsste man tatsächlich so ziemlich alles an Futter, Kräuter, Pflanzen, Saat reinschmeissen und sich das Nin selbst überlassen.
Genau so ist es - und genau das ist auch der Grund, weshalb manch ein vernachlässigtes, unter saumäßigen Verhältnis lebendes Kaninchen erst richtig krank wird, wenn es vom Tierschutz gerettet wird - es wird dann regelrecht krank behandelt, weil Tierschützer dem Kaninchen was Gutes tun wollen.

Es gibt übrigens eine Pflanze, welche gegen Tumore hilft - und die man sich im Gartenhandel gut besorgen kann. Die Pflanze nennt sich Jiaogulankraut (Gynnostemma pentaphyllum) und wird oft als Unsterblichkeitskraut angepriesen - naja, Unsterblichkeitskraut heißt es eigentlich nur, weil man sich schon anstrengen muß, es umzubringen, das verträgt ne Menge falscher Pflege seitens des Pflanzenhalters :D
Da Lymphome ein Teil des Immunsystems sind und das Immunsystem viel zu komplex ist, als daß es auch nur annähernd wissenschaftlich verstanden ist, gibt es kein wirksames Medikament dagegen - da kann man dann auch die Kaninchen machen lassen und ne frische Pflanze mit tumorhemmender Wirkung verfüttern.
Speziell Zytostatika machen dir alles wieder im Darm platt, was sich jetzt gerade wieder aufbaut.
Die andere benimmt sich übrigens nicht nach Schmerzen, Metacam hab ich sein lassen......sie niest auch aktuell nicht, zumindest nicht so das ich es mitbekommen habe.....frage mich grad obs daran liegt, weil sie viel Weide frisst, mehr Saat bekommt, Schwarzkümmel, Thuja zur Auswahl....kein Plan
Ich bin mir sicher, daß es an Weide, Thuja und Co liegt ... die Beobachtung machen viele Kaninchenhalter, die sich trauen, einfach Thuja, Weide und Co reinzuschmeißen und aromatische Sämereien anzubieten.
Schnittlauch fressen mittlerweile beide...
Nach meiner Beobachtung wird Schnittlauch regelmäßig gefressen, um einerseits Hefen und Co in Schach zu halten, andererseits bei Kaninchenschnupfen oder Blasenentzündungen.
Lauch dagegen wird von den Kaninchen im Winter oft als echte Nahrungspflanze angenommen, nicht nur als Heilpflanze, hat aber ähnliche Wirkungen wie Schnittlauch.



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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Nicky2212 » Fr 13. Sep 2019, 14:10

Ja, dumme Komplexe glaub ich....danke....ich bin überglücklich derzeit hier gelandet zu sein und diese Mega-Informationen und das Wissen zu erhalten!

Heute hab ich schon mal unbedarfter gepflückt, es fängt an das meine Angst schwindet. Gestern kam die Vorsitzerin von Pauline zu Besuch. Also die Zwergwidderdame mit dem Ohrproblem und Niesen.....und sie erzählte mir das Paulchen in ihrem Garten alles weggenagt hat, Thuja, Kirschlorbeer, Efeu.....ja, was soll ich sagen-musste direkt an deine Empfehlung der Giftpflanzen denken. Also für Thuja ist die Angst weg, Montag werd ich Efeu anbieten.....nur eins verstehe ich nicht.
Ich war schon dieses Jahr auf dem Weg das ich weniger ängstlich war....aber nach folgendem Vorfall wieder vorsichtiger. An unserer Terrasse steht ein Magnolienbaum. Die trockenen Blätter mochten beide immer gern, glaub frische wurden auch gefuttert, aber da bin ich mir nicht mehr sicher. Jedenfalls dachte ich mir, ach lass mal, werden schon wissen was sie tun. Alles war gut, dann blühte die Magnolie und frische Blütenblätter fielen. Pauline hat sie natürlich gefressen und ich dachte noch, na wenn das mal gut geht. Ich empfand die Konsistenz und Oberfläche der Blüten schon als komisch. Und dann kam es das sie kurz drauf komisch wurde und nicht mehr frass. Es folgte das übliche Programm, Dimethicon, verdünnter Tee, Bauchmassagen etc. - heraus kam eine zähe Kotmasse die mich direkt an das Magnolienblütenblatt errinnerte und irgendwie trotz Verdauung auch vom Geruch her......tja, und dann dachte ich, sieh mal einer guck, dann kann man doch nicht vertrauen das die Nasen wissen was sie tun. Ergo- ich wurde wieder ängstlicher.
Denkst du es gibt doch Ausnahmen die die Regel bestätigen, oder lag es schlichtweg dran das in der Gesamternährung was nicht passte und deshalb Stoffe fehlten, die das verhindert hätten? Bin mir garnicht sicher, aber ich glaub das war die Zeit zwischen karger Winterfütterung und beginnender Wiese.....

Nadelhölzer werd ich im Winter ausprobieren, hab ich noch nie. Heidelbeeren und Wacholderbeeren guck ich nächste Woche. Wollte eine Saatenbank bauen, hab das hier in einem anderen Beitrag gelesen. Dann seh ich auch direkt was eher weg geht und die beiden können besser selektieren. Hatte die ersten Saaten jetzt vom türkischen Supermarkt mitgenommen. Kann ich das weiter tun, auch die Wacholderbeeren aus der Gewürzabteilung, oder ist zwingend Bio angesagt und ich sollte besser im Internet bestellen? Unbegrenzt würde ich nur Aromasaaten anbieten, Ölsaaten rationiert, ist das ok? Seh ihn sonst ne ganze Tüte Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne fressen und er wird das Buddha unter den Kaninchen *lol*

Andere Äste hatte ich auch schon angeboten, Buche, Birke, Haselnuss und Eiche. Aber neben Apfelästen wird hier nur die Weide so inhaliert.
Ingwer mag er nicht und Banane zum untermischen erst recht nicht. Hatte jetzt die Tage mal Scheiben getrocknet, wollte mal schauen ob die angenommen werden. Denkst du das Rodicare Artrin so schlecht ist? Fand es eigentlich von der Zusammensetzung ok.....
Schnittlauch und Basilikum tausch ich mindestens alle zwei Tage hier aus, aber kein Ding, sollen sie ruhig fressen. Der Wermut wurde nicht angerührt bislang, Oreganolust ist auch nicht sooo gross. Kerbel ist noch beliebt.

Mit der Tumoroflanze schau ich mal, sehr interessanter Tipp. Die Medis die ich von der Ärztin empfohlen bekommen hab sind viele homöophatisch.....Coenzym comp., Ubichinon comp., Lymphosot ad. us. vet Ampullen und Para-benzochinon....ggf. Galium comp. ......sagt dir das was und wenn ja, was hälst du davon? Die Blutwerte will sie mir zuschicken.



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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Nicky2212 » Fr 13. Sep 2019, 17:05

Mit dem Laub trocknen für den Winter bin ich zu spät. Da ist wohl auch der Schnittzeitpunkt massgeblich hab ich gelesen. Würde dann was bestellen. Letztens hatte ich Walnussblätter bestellt, von wegen entwurmend......wenn ich dazu noch Weidenblätter, Apfelblätter und Haselnuss gesellen würde, was hier eh am liebsten gefressen wird, würde die Mischung für den Winter ausreichend sein? Würde dann einen gemischten Haufen im Innengehege anbieten, kann man schon grob einschätzen wieviel Kg an Laub für zwei Kaninchen von nöten sind?....dann bestell ich nämlich gleich mehr



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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Nicky2212 » Mo 16. Sep 2019, 08:13

Guten morgen....nun, anbei mal die Blutergebnisse...
Ich hoffe natürlich das es vielleicht doch nicht so schlimm ist..... :|
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Nicky2212 » Di 17. Sep 2019, 07:24

Je mehr Saat zur freien Verfügung es hier gibt, umso mehr muss ich feststellen das er sich wieder einpinkelt. Den Effekt hatte ich bereits, als er Mariendistelsaat bekam. Gibt es da eine Erklärung für?
Vielleicht Phosphorgehalt durch Saat für ihn zu hoch?.... meine da mal was aufgeschnappt zu haben.
Ach mann, da will man dem Darm gut und dann spielt die Blase wieder verrückt....ich werd noch bescheuert hier



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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Nicky2212 » Mi 18. Sep 2019, 20:33

Nun, unser aktuelle Stand:
Ich hab die Saaten noch nicht weggeräumt, sie stehen weiterhin zur freien Verfügung. Heute war er nicht nass am Popo und ich konnte auch keine Pipipfütze ausser der Reihe feststellen. Bei rationiert war das komischerweise oft der Fall.
Momentan beobachte ich ihn....er frisst relativ viel Saat, eigentlich beide. Ich muss schon ordentlich nachkippen. Allerdings hab ich den Eindruck als wenn er es besser in die Nahrung einbettet. Er frisst auch mehr Thymian und Oregano seitdem. Die andere auch, sie ist sogar an den Wermut gegangen.
Allerdings hab ich heute auch die ersten Batzen Blinddarmkot gefunden, wieder sehr breiig. Ich hoffe das formt sich in Kürze wieder und pendelt sich ein. Fürchte das bisschen Stärke der Saat fordert schon sein Blinddarm. Aber ich bleib erstmal dran und warte die nächsten Tage ab.

Bin die letzten Tage von Gartencenter zu Blumengeschäft, aber das Unsterblichkeitskraut gabs da nicht mehr. Erst wieder im Frühjahr .....nun hab ich es im Internet bestellt, Haltung ist wohl auch als Zimmerpflanze im Winter möglich-hat 82 Saponine das tolle Pflänzchen. :tanz:

Was ich trotz Lesen noch nicht richtig begriffen habe, ist dieses Calcium-Phosphor-Verhältnis.....bzw. muss ich mir mit Saat bezüglich seines Blasenschlamms (der bis jetzt gut im Griff ist) Gedanken machen? Muss ich nun auf mehr Kalzium achten, wenn sich der Phosphorgehalt durch Saat erhöht? Und wenn Kalzium höher ist, dann widerum mehr Oxalsäurehaltiges geben? Ich blick das irgendwie nicht... :hm:
Es wäre super lieb wenn ich da noch etwas Input bekommen könnte und danke im vorraus :roll:



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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Wernz » Do 3. Okt 2019, 20:53

interessanter Faden,
man lernt hier mehr über Kaninchen als in mancher Webseite.



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Re: Warscheinlich Darmentzündung bei Kaninchen, brauche Hilfe!

Beitrag von Murx Pickwick » Di 14. Jan 2020, 20:46

Tut mir leid, bin endgültig abgestürzt und hab mich immer noch nicht richtig erholt davon ...

Ab und an breiiger Blinddarmkot ist bei Kaninchen normal. Das passiert, wenn sie ungewohnt viel Eiweiß aufnehmen, wenn sie den Blinddarm von Mikroorganismen befreien wollen, die dort nicht reingehören und es passiert, wenn sich die Mikroorganismen durch deutlich bessere Bedingungen im Blinddarm extrem vermehren.
Nur bei hauptsächlich mit Trockenkost gefütterten Kaninchen kann man breiigen Blinddarmkot meist nicht beobachten, da die nicht genügend Wasser dafür bereitstellen können.

Das Calcium : Phosphor-Verhältnis ist gar nicht so wichtig, wichtiger ist, daß die Mindestmengen für Calcium aufgenommen werden. Gerade Kaninchen brauchen sehr viel Calcium und fressen nur wenige Pflanzen mit hohem Phosphorgehalt. Kaninchen fressen normalerweise nur wenige Gewichts-% Sämereien, dadurch liegt der Phosphorgehalt bei Kaninchen eher zu niedrig - sie haben jedoch im Stoffwechsel diverse Anpassungen daran, daß dies eigentlich nicht ins Gewicht fallen sollte.
Nun ist allerdings bei einer hauptsächlich Heu-Fütterung mit bissi Gemüse oder einer Gemüsefütterung im Winter der Calciumgehalt eher zu niedrig - oder sogar katastrophal zu niedrig. Und hier machen sich dann hohe Phosphorwerte ganz extrem bemerkbar und fördern Blasen- und Nierenerkrankungen. Durch die zu geringen Calciumgehalte in einer solchen Ernährung gibts dann noch zusätzlich diverse Knochenmißbildungen, wie Spondylose, weiterhin diverse Zahn- und Kiefererkrankungen. Calciummangel im Wachstum kann zusätzlich zu Kieferfehlstellungen führen (muß aber nicht, viele Kaninchen schaffen es auch mit chronischem Calciummangel die Kiefer richtig auszubilden - nur gibts halt auch bei ihnen irgendwann, wenn sie ausgewachsen sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit Zahn- und Kiefererkrankungen).
Ein weiterer sehr wichtiger Mineralstoff ist Mangan ... in extensiver Wiese ist mehr oder weniger so viel Mangan enthalten, wie Phosphor - auch daran sind Kaninchen angepaßt.
Wenn also bei einer Heu-bissi Gemüsefütterung dann auch noch Sämereien zugefüttert werden, die oft einen sehr hohen Phosphorgehalt haben, geht das in aller Regel schief - die Kaninchen erkranken. Wenn aber ein Kaninchen als Hauptfutter im Sommer artenreiche Wiese und Weide bekommt und im Winter blättriges Gemüse, einschließlich viel Möhrengrün, sind die aufgenommenen Sämereien nebensächlich, was das Zuviel an Phosphor angeht ...

Herr Rühle hat das nochmal ein wenig anders erklärt und grafisch dargestellt (und dafür gesorgt, daß es mit Literatur gut belegt ist):
http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/#xl_xr_page_calcium_phosphor

Wieviel Oxalsäure gefuttert wird, um die Calciumaufnahme zu beeinflussen, ist reine Kaninchensache - da sollte kein Mensch eingreifen. Kaninchen wissen sehr genau, wieviel Oxalsäure sie brauchen und wann sie Oxalsäure meiden müssen, um keinen Calciummangel zu erleiden. Es gilt also, sie weder zur Oxalsäureaufnahme zu zwingen, noch ihnen Oxalsäure vorzuenthalten - einfach reinschmeißen und die Kaninchen wählen lassen!

Wenn ein Kaninchen jahrelang zu trocken gefüttert wurde, ist es meist nicht mehr in der Lage, den Wasserhaushalt korrekt einzustellen. Sobald alles an der Ernährung stimmt, kann es deshalb dazu kommen, daß vor allem Blasenkaninchen sich einpullern - erstens versuchen sie den ganzen Schmonsens, der sich durch die zu trockene Ernährung angesammelt hat (beispielsweise Calciumkristalle, Bakterien etc), möglichst schnell aus der Blase wieder herauszubekommen und zweitens muß sich die Wasserausscheidung erstmal wieder einspielen. Dies ist ein sehr fragiles Gleichgewicht ... was durch zu trockene Ernährung nachhaltig gestört wird.



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