Wer hat Angst vor´m Hundekot?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht. Solltest du Interesse daran haben bei deiner Tierart genau in Erfahrung zu bringen, ob entsprechende Pflanzen nun gut oder schlecht für sie sind, bitten wir dich im entsprechenden Forum eine direkte Frage zu stellen.
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saloiv
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Wer hat Angst vor´m Hundekot?

Beitrag von saloiv » Do 7. Okt 2010, 17:36

Hundekot gilt in der Forenwelt als DIE Ausrede als Städter keine frischen Pflanzen aus der Natur zur verfüttern - schließlich ist alles mit Hundekot verseucht und selbst Verbots-Zonen (wie z.B. Kinderspielplätze) sind betroffen. Doch was ist eigentlich wirklich gefährlich am Hundekot? Ist die Hundekot-Phobie unter städtischen Tierhaltern berechtigt oder ein Mythos?

Ich würde hier gerne die verschiedenen Aspekte diskutieren. Welche Gründe sprechen dagegen Frischpflanzen die auf Flächen geerntet werden wo Hunde Zutritt haben, zu ernten?

Begründet wird die Hundekotproblematik mit folgenden Eckpunkten:
In der Stadt wachsen Gras und Kräuter am Rande von Wiesen und Grundstücken gut, weil die Hunde dort kräftig mitdüngen - was dazu führt, dass die Gräser und Kräuter zu Nitrathaltig sind - und Hundepipi mag kein Tier gern auf seinem Futter, außerdem könnten natürlich so auch Krankheiten übertragen werden.
Quelle: https://diebrain.de/nh-gras.html" onclick="window.open(this.href);return false; (Hervorhebungen durch mich)

Zu nitrathaltig
Hm, das Gemüse aus dem Supermarkt und auch das Heu (als es noch Wiese war) wird auch gedüngt, nur nicht mit Hundekot sondern mit industriellen Dünger oder Kuh-, Schweine-, Hühner oder sonstigen -kot und -urin. Die Nitratbelastung von Heu oder Supermarkt-Frischfutter ist also genauso hoch wie die von städtischen Grünstreifen.

Krankheiten werden übertragen
Natürlich, z.B. Würmer. Wer sicher gehen möchte, entwurmt seine Kaninchen regelmäßig oder gibt Kotproben ab. Das ist sicherlich günstiger und gesünder, als wenn man nur Supermarkt-Futter verfüttert...
Welche Krankheiten kommen noch in Frage? Und warum wird nicht vor Ziegenmist, den Hinterlassenschaften von Nachbars Katze usw. gewarnt?

Urin mag kein Tier auf dem Futter?
Klingt plausibel... Die Vorstellung ist ekelerregend. Wiesen (die zu Heu werden) und Gemüse wird aber auch mit Urin versetzt. Die Bauern düngen mit "Gülle/Odel", also dem Urin von Kühen oder anderen Tieren. Trotzdem essen alle Leute dieses Gemüse und verfüttern das betroffene Heu... Nur bei Frischnahrung wird plötzlich aufgeschrien... Ganz abgesehen davon, dass Kaninchen auch gerne ins Heu oder ans Frischfutter pinkeln... Auch ekelerregend...

Natürlich sollte man nicht direkt am Laternenpfahl oder 1mm neben dem Hundehaufen ernten, aber mit etwas wachen Blick kann man in der Stadt problemlos auch in Hundezonen pflücken.


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Re: Wer hat Angst vor´m Hundekot?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 7. Okt 2010, 17:47

Harn selbst gilt in vielen Teilen der Erde als ein Heilmittel, es wird getrunken, um Darmparasiten loszuwerden. Dazu kommt, daß durch Harn es nicht möglich ist, Krankheiten zu übertragen - auch nicht durch Hundeharn.

Bleibt also nur noch der Hundekot, in ihm können sich Spulwurmeier und Bandwurmeier befinden können ... nun, den Kot sieht man, wenn man pflückt und jedem von uns ist doch schon ab der Wiege eingebläut worden, daß Kot baba ist und bitteschön nicht berührt werden darf ... dementsprechend wird wohl kein normalerzogener Mensch mit Kot verunreinigte Kräuter pflücken, oder?

Wenn der Kot langsam abgebaut wird, gelangen die Wurmeier mit dem Regen in den Erdboden - und werden auch dann nicht mitgepflückt ... oder reißt ihr die Pflanzen gleich mit Wurzel raus und verfüttert sie?

Hundekot ist eine gewisse Gefahr als Überträger von Würmern (und nur als Überträger von Würmern!), andere Gefahren gibt es nicht. Schon wenige Zentimeter vom Kot weg sind Kräuter und Gräser wurmeifrei ... das ist etwas, was man vom Gemüse an der Gemüsetheke nicht so sicher sagen kann, ansonsten gäbe es nicht immer wieder die Fälle, wo Menschen, welche nur in den großen Discountern sammeln gehen, ab und an mal sich auch Darmwürmer holen.

Es geht noch weiter ... alle wildlebenden Pflanzen, auch die auf Hundewiesen, sind aufgrund der Lebensgemeinschaften, in denen sie artgerecht leben, deutlich robuster und bilden deutlich mehr Wirkstoffe wie das, was man an der Gemüsetheke sich kaufen kann. Viele dieser Wirkstoffe helfen, Darmparasiten zu schwächen, so daß unsere Haustiere mit ihnen locker fertig werden können - ohne Medikamente!



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Re: Wer hat Angst vor´m Hundekot?

Beitrag von schweinsnase77 » Do 7. Okt 2010, 17:52

Ich pflücke nur auf Hundewiesen :D

Was anderes gibt es hier gar nicht. Außerdem ist es gleich noch Einflugschneise vom Flughafen. :pfeif:

Die einzige potentielle Gefahr die ich sehe sind Wurmbefall. Den kann ich mir aber auch auf Wildwiesen einfangen die noch nie ein Hudn betreten hat. Im Gegensatz zu Wild kann man nämlich davon ausgehen das zumindest ein großer Teil der Hunde entwurmt ist *hoff*

Ich muss allerdinsg zugeben das ich um Megalöwenzahn und besonders üppige Pflanzen nen Bogen mache. Ich verfütter aber im WInter Paprika und Co aus dem selben grund nur wenn sie eh spottbillig sind.


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Wer hat Angst vor´m Hundekot?

Beitrag von Isa » Do 7. Okt 2010, 18:23

Ich wohn nicht städtisch, sondern recht ländlich. Meine Pflückwiesen liegen zwischen den einzelnen Ortschaften, also recht außerhalb.
Aber hier in der Gegend gibt es viele Hunde.
An meine Sammelwiesen "reisen" sogar Hundehalter mit dem Auto an, um die Hunde dort laufen zu lassen.
Mache mir da keine Sorgen.
Kot sieht man ja recht schnell, wenn man sich bückt zum Pflücken. ;)


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Re: Wer hat Angst vor´m Hundekot?

Beitrag von KathyMHL » So 10. Okt 2010, 12:18

Ich hab mir da auch nie Gedanken drum gemacht, auf den Pferdeweiden hab ich immer gepflückt, trotz Pferdeurin und - kot, ebenso Hunde und Katzen laufen da drüber...von wildlebenden Tieren mal ganz zu schweigen.



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Re: Wer hat Angst vor´m Hundekot?

Beitrag von Kuri » So 10. Okt 2010, 12:44

Also wenn ich danach gehen würde, dann könnte ich nirgendswo mehr pflücken. Überall haben Hunde, Katzen, Wildkaninchen, usw... auf den Wiesen hier Zutritt. Außerdem denke ich, ist es gesünder zu pflücken und dabei evtl. in Kauf zu nehmen, dass mal Würmer dran sein könnten (was ja wahrscheinlich nicht so häufig der Fall ist und wenn dann werden Kaninchen bestimmt auch damit fertig) als gar nicht zu pflücken.


Liebe Grüße
Lea& Fische


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Re: Wer hat Angst vor´m Hundekot?

Beitrag von lapin » So 10. Okt 2010, 12:53

Ich bevorzuge Hundekotstellen... da es dort am besten wächst :pfeif:!
Natürlicher Dünger eben! *hust


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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