Pfaffenhütchen

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht. Solltest du Interesse daran haben bei deiner Tierart genau in Erfahrung zu bringen, ob entsprechende Pflanzen nun gut oder schlecht für sie sind, bitten wir dich im entsprechenden Forum eine direkte Frage zu stellen.
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schweinsnase77
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Pfaffenhütchen

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 23. Aug 2010, 21:39

Hat jemand Infos wie giftig Pfaffenhütchen ist?

Und welche Wirkstoffe bei Kaninchen und Meerschweinchen giftig wirken? :lieb:


Digitoxigenin,
Evonosid,
Herzglykoside,
Lectine,
Triterpene


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von Murx Pickwick » Di 24. Aug 2010, 07:38

Über Pfaffenhütchen ist nix bekannt ... irgendwelche Fütterungserfahrungen scheint es nicht zu geben.
Von der Einschätzung her würd ich sagen, dürfte es für Meerschweinchen und Knaninchen nicht sonderlich gefährlich sein, da es von den Tieren nicht angerührt wird. Zudem kann Pfaffenhütchen nicht giftiger wie Buchsbaum sein - und Buchsbaum ist zumindest eine Nahrungspflanze der Kaninchen.

Empfehlenswert als Futterpflanze ist Pfaffenhütchen keinesfalls, einfach weil die Abschätzung fast nicht möglich ist.

Beim Menschen führen die Früchte zu starken Blähungen, Durchfall, Fieber, Kreislaufstörungen und Kollaps. Die ersten Vergiftungserscheinungen treten ungewöhnlich spät auf, nach Frohne und Pfänder Giftpflanzen soll die Latenzzeit 8 - 15 Stunden betragen! Also ungefährlich ist Pfaffenhütchen nicht ...

Die von dir aufgelisteten Inhaltsstoffe gelten für Früchte, über Blatt und Rinde ist noch weniger bekannt. Frohne und Pfänder nennt hier Digitaloide.



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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von Curly » Do 27. Sep 2012, 09:38

Ist zwar schon älter das Thema aber bei uns (leider) gerade aktuell.

Söhnchen hat nämlich auf einer Frucht rumgekaut.
Glücklicherweise nicht gegessen.
Beschriebene Symptome hat er nicht gezeigt.
Er war wie immer.
Lt. Gitftnotrufzentrale ist es für Kleinkinder (unser ist 2) ab 3 Früchten gefährlich.
Dann hätte er ins KH gemusst, wäre über Nacht da geblieben und hätte Medizinalkohle bekommen.

Weil ich heute den Baum gekillt habe, habe ichs mal den Kaninchen hingelegt.
Es wird neugierig beschnüffelt aber nicht mal ein Probebiss gemacht.
Weder Früchte, noch Laub ist interessant.



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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von lapin » Do 27. Sep 2012, 10:03

Sie wissens einfach besser...und zeigt wie verkorkst der Mensch ist, dass er solche Instinkte gar nicht kennt :(!
Ich freu mich, dass alles gut gegangen ist bei Krümel!!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von freigänger » Do 27. Sep 2012, 11:59

nachdem ich über die giftigkeit las, hier im tp oder in einem buch, hab ich sie bereits letztes jahr geköpft. sie treiben immer wieder aus und kommen auch an den diverstesten stellen aus samen zum wachsen.
für mich hab ich sie, von der giftigkeit her, nach der eibe eingereiht.
auch wenn meine kaninchen nie daran zu sehn waren, so viel gift will ich nicht im garten.

ein glück, daß söhnchen nur gekaut hat und du es gesehn hast!


liebe grüße freigänger

vom 18.6.00 bis 14.4.12 begleitete mich cano treu und in liebe, wie nur ein hund kann. danke cano. Wer wagt, kann verlieren. Wer nicht wagt, hat schon verloren. (b.brecht)

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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von Curly » Do 27. Sep 2012, 12:09

Ich danke euch!
Leider ist unser Garten sehr vernachlässigt worden in den letzten Jahren.
Nun haben wir die Pflege übernommen und werden so nach und nach Rundumschlag machen müssen.
Maiglöckchen, leider auch Efeu, weil Ffrüchtetragend und heut das Pfaffenhütchen.
Bisher ging der Kleine nie irgendwo ran. Aber seit diesem Jahr weiß er, dass Früchte vom Baum (Johannisbeeren)
lecker sind. Und er versteht noch nicht, dass er erst Mama oder Papa fragen muss.
Wir hatten aber wirklich Glück.
Ich wünschte manchmal wir Menschen wären auch so, wie Kaninchen, instinktsicherer.



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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von Murx Pickwick » Do 27. Sep 2012, 13:06

Bitte laßt das Pfaffenhütchen stehen!

So giftig ist es nun auch wieder nicht, daß es direkt nach Eibe eingereiht werden müßte und für Bienen ist es eine wirklich sehr wichtige Futterpflanze, da es schon Anfang Mai blüht. Daß Kinder sich durch die Botanik kosten, ist häufig, die Fälle, wo sie sich wirklich böse vergiften, ist selten, selbst in Giftgärten. Da ist viel sinnvoller, den Kiddies die Wichtigkeit des Probebisses beizubringen - der ist uns Menschen genauso angeboren, wie den Kaninchen, Hamstern oder Chinchillas. Ebenso sollte den Kiddies von Anfang an beigebracht werden, wenn etwas nicht schmeckt - spuckt es aus!
(Oder man pflanzt viel schwarzen Hollunder - der gesamte Strauch schmeckt derartig eklig, daß die Kiddies erstaunlich vorsichtig im Probieren werden, wenn sie davon auch nur eine Beere gefuttert haben :D)

Übrigens - gibt ne recht wirkungsvolle Methode, selbst Kleinstkindern beizubringen, was sie besser nicht probieren sollten ... man nehme selbst ein Stück (wobei man meist nur so tun braucht, als wenn und ob), mache ein deutlich sichtbares Ekelgesicht und spucke das Ganze weiträumig unter Würgen aus ... die meisten Kinder gehen da oft selbst dann nicht mehr ran, wenn ihnen Jahre später gezeigt wird, daß es doch schmeckt ... *g*

Ansonsten gilt für das Krabbelkindalter - niemals im Garten aus den Augen lassen, es verunglücken weitaus mehr Kinder daran, daß sie Steine, Nägel und keine Ahnung was alles für Fundstücke probieren und aus Versehen runterschlucken, wie daß sie sich an Pflanzen vergiften. Weiterhin weitaus gefährlicher aufgrund der Attraktivität ist der Giftschrank zuhause, auch Notfall- und Hausapotheke genannt. Was da so alles für kleine runde Bonbons und lustig schmeckende bunte Flüssigkeiten zu finden sind, muß ein wahres Kinderparadies zum Probieren darstellen - leider ist ein einziges solch buntes Bonbon aus dem Giftschrank oft deutlich giftiger, wie eine Pfaffenhutbeere!



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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von Curly » Do 27. Sep 2012, 13:14

Danke Murx.
Wenns nach mir ginge, würde alles bleiben.
Wie ich laß, sind die Beeren gutes Wintervogelfutter, ja und Bienen waren auch viel da.
Leider ist da ja immernoch nen anderer Mensch hier im Haus und der ist da sehr radikal,
was Dinge angeht, die seinem Kind schaden könnten... leider.
Das Problem ist, dass diese blöden Beeren auch nach unten fallen und dort aufgesammelt werden könnten.
Ich hab jetzt soweit wies geht die unteren Äste entfernt, sodass der Kleine nicht mehr rankommt.

Es hat übrigens nichts genutzt, dass ich erschrocken reagiert habe.
Er hats nen Tag später nochmal versucht.

Probebiss beim Kleinkind - soll heißen: vorsichtig kosten, wenn bäääh, dann wech damit?
Kannst du denn sicher sein, dass alle gefährlichen Pflanzen(teile) ekelig schmecken?



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Re: Pfaffenhütchen

Beitrag von Murx Pickwick » Do 27. Sep 2012, 15:03

Es gibt eine Pflanze, die leider recht gefährlich werden kann, gerade in dem Alter, wo Kiddies eigentlich nur selten was passiert, das ist die Eibe ... das Problem ist, daß der rote Teil der Eibenfrucht sehr gut schmeckt und äußerst bekömmlich ist. Solange die Kerne nicht zerbissen werden, also ein prima Futter - aber wehe, wenn die Kerne verletzt sind oder mitgekaut werden! Haben die Kiddies aus Erfahrung gelernt, daß die roten Eibenfrüchte leckeres Futter sind, werden sie sich nicht von abhalten lassen, auch größere Mengen von zu futtern - so kann es durchaus passieren, daß eben doch 10 - 20 Kerne mitgekaut werden und das kann wirklich böse ausgehen!
Da hilft nur, den Kiddies das immer wieder einzubläuen, entweder nen Bogen um Eibe machen oder niemals nie nicht den schwarzen Kern mitzufuttern! Ersteres dürfte leichter beizubringen sein ...

Erschrocken reagieren tun Eltern häufiger mal, wenn da die Kiddies jedesmal nen Trauma davontragen würden, nur weil Mama sich erschreckt hat, würden die Kiddies alle als Nervenbündel aufwachsen :D
Es geht direkt um die Beobachtung, was futtert Mama ... Ekelgesicht + Würgen = tödlich giftig!
Das ist angeboren! Gibt nur wenige Kinder, die da nicht drauf reagieren ...

Weiterhin gibt es dieses unseelige Krabbelkindalter, wo die Kiddies zwar munter und in einem erstaunlichen Tempo durch die Gegend robben, wirklich alles, einschließlich von Nähnadeln über Scheren bis hin zu brennenden Kerzen nehmen und sich in die Futterluke schieben, aber irgendwie noch nicht genügend angeborene Vernunft aufweisen, dran zu denken, das Zeug auch wieder auszuspucken!
In dem Alter gibts allerdings deutlich mehr OPs wegen harter, aus Versehen runtergeschluckter Gegenstände (einschließlich in die Nase geschobener kleiner Spielfiguren und Ministöckchen!), wie Pflanzenvergiftungen. Man muß da einfach als Mutter höllisch aufpassen und jeden Schritt dieser kleinen Plagegeister überwachen, hilft alles nix ... das hört erst auf, wenn die Kiddies lieber ihre Hinterbeine zum Laufen verwenden, wie auf allen Vieren durch die Gegend zu robben. Im Krabbelalter ist es den Kiddies auch zuzutrauen, aus Versehen ne Handvoll Hollunderbeeren auf einmal runterzuschlucken - trotz des Geschmacks! Sie erschrecken sich beim in den Mund nehmen und - *schluck* - ups, weg ist es ...
Es ist einfach ein Alter, wo von der Natur vorgesehen ist, daß die Mama dafür sorgt, daß das Kind sich nicht weiter wie ein Meter entfernt. Egal ob Schimpanse, Mensch oder Pavian, die Mütter achten mit Argusaugen auf ihre Kiddies im Krabbelalter, selbst wenn diese nur mit anderen Affenkindern spielen wollen!
Erst unsere moderne Gesellschaft gaukelt uns vor, daß es möglich sei, die Kiddies im Krabbelkindalter mal kurz oder auch länger aus den Augen zu lassen ... was dann oft genug fatal endet.



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