Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht. Solltest du Interesse daran haben bei deiner Tierart genau in Erfahrung zu bringen, ob entsprechende Pflanzen nun gut oder schlecht für sie sind, bitten wir dich im entsprechenden Forum eine direkte Frage zu stellen.
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Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Ziesel » Mo 21. Okt 2013, 15:18

Nachdem wir das Thema gestern auf´m Rückweg aus´m Wald hatten, dacht ich, poste ich hier mal . .

Das man im Naturschutzgebiet oder eingezäunten Waldstücken nicht sammeln darf ist klar aber wusstet ihr, dass man bestimmte Pilze nur in begrenzter Menge sammeln darf ?
Tatsächlich gibts in der Bundesartenschutzverordnung ( Anlage 1 zu §1)´ne Auflistung von Pilzarten, die unter Schutz stehen und eigentlich nicht gesammelt werden dürften, wozu zB Steinpilze und Pfifferlinge gehören. Allerdings dürfen nach §2 I BASchuV geringe Mengen für den eigenen Bedarf, gesammelt werden (also zum eigenen Verzehr, nicht verkaufen oder in der Gastro mit auf´n Teller...).
Die Grundregel ist (Zitat):Pro Pilzsucher dürfen pro Tag maximal bis zu 2 Kilogramm gesammelt werden, was jedoch anscheinend nicht in jedem Bundesland bzw jeder Gemeinde gleich geregelt ist wie ich so beim Rumgoogeln feststellte (in manchen bayr. und öster. Gegenden = 1kg)

Vielleicht sollte ich ja jetzt immer´ne Wage mit den Wald nehmen um gegebenfalls meine gesammelten Steinpilze abzuwiegen :roll: oder vielleicht darf ich sie auch gleich putzen ehe ich sie in mein Körnchen leg >> dann sind 2kg ´ne Menge . . .
(fette Hennen zB kann ich sammeln so viel ich will, da hab ich keine Einschränkung gefunden...ansonsten )

Infos & Zitat: [url=http://www.ferner-alsdorf.de/2012/10/pilze-sammeln-was-ist-erlaubt-welche-menge-erlaubt-rechtsanwalt-wald/]Quelle[/url]

PS: auch Beeren und was im Wald noch so wächst, darf man nicht in unbegrenzter Menge mitnehmen



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 21. Okt 2013, 15:34

Ähnliches gilt auch für Kräuter und Co ...

Es gab sogar mal ne Zeit, wo ich mich dran gehalten hab - bis ich feststellte, daß es beispielsweise kein Problem bei dieser Gesetzeslage darstellt, wenn mal kurz ne Wiese umgebrochen wird, um ne artenarme Fettwiese dort auszusäen und damit eben Baldrian, Engelwurz, Wiesen-Champignon und Co auch mit verschwinden ... außerdem werde ich keine Rücksicht beim Pflücken von Pilzen nehmen und nicht erst die Pilze vorher bestimmen und nachschauen, ob ich die überhaupt pflücken darf, wenn ich sehe, daß in dem Wald, in welchem sie vorkommen, mit riesigen Waldwirtschaftsmaschinen gearbeitet wird, welche nachhaltig genau diese seltenen Pilze endgültig zum Verschwinden bringen bzw wo ich sehe, daß großflächiger Kahlschlag betrieben wird (der im Gegensatz zu meiner Sammeltätigkeit übrigens legal ist!).

Durch meine Sammelwut ist bislang noch keine Pilzart und noch keine Krautart verschwunden - im Gegenteil, selbst wenn ich Wurzeln von seltenen Pflanzen sammel, werde ich für sorgen, eher die überalterten Wurzeln rauszuholen, so daß die umstehenden Jungpflanzen bessere Bedingungen haben - ich sorge also durch meine Sammeltätigkeit sogar dafür, daß sich bestimmte Pflanzenarten wieder ausbreiten.
Bei Pilzen hab ich zwar bislang noch nicht zur Ausbreitung seltener Pilze beigetragen, aber selbst, wenn ich sehr intensiv gesammelt hab, hab ich bislang nicht eine einzige Pilzart gefährdet!
Also - welch einen Sinn machen solcherart Bestimmungen?



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Ziesel » Mo 21. Okt 2013, 15:45

Ich sag ja nicht, dass solche Bestimmungen irgend´n Sinn machen, weise nur drauf hin, dass es sie gibt. Bisher bin ich noch nie jemandem begenet, der die Einhaltung solcher Bestimmungen kontrolliert obwohl ich ja nun auch schon jaaahreeelang mehrmals jährlich sammeln gehe aber im Ernstfall die Schulter zucken und "wusst ich nicht" zu sagen bringt bestimmt nix. Man sagt ja oft: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht - und wer weiss schon, wieviel von welcher Pilzart jeder in seiner Heimatgemeinde/Region oder gar im Urlaubsgebiet sammeln darf ?



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Felli » Mo 21. Okt 2013, 15:53

das mit den 2 kg/Tag/Person war mir bewußt bzw. haben mir das Pilzsammler schon mal erzählt

wenn ein Wald sich im Privatbesitz befindet und der Besitzer es ausdrücklich erlaubt Pilze zu sammeln dann frag ich mich ob dann auch dieses 2 kg-Gesetz in Kraft tritt :grübel:


Liebe Grüße
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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von halloich » Mo 21. Okt 2013, 18:51

Hier in der Eifel sind zur Zeit einige Unterwegs die sammeln wie die wütigen und wollen die Pilze verticken.
Also gewerblich betreiben, auf dem Mark Händlern anbieten, schwarz verkaufen....
Die wurden mit mehreren Tüten (ja Pilze sammelt man nicht in Tüten) geschnappt, an einem Tag mit über 60kg, am nächsten mit 20kg.

deswegen stand bei uns die letzten Tage öffter mal was in der Presse.
Hier darf man 2kg, pro Person, so das es für eine Mahlzeit im Eigenbedarf reicht.
Es gibt Pilze die stehen unter Schutz, davon darf man allerdings auch sammeln, aber sollte nicht zu viele von mitnehmen.

Hier mal die Links:
https://www.express.de/ernaehrung/ab-in-die-pilze--so-werden-sie-zum-sammel-fuchs,9567938,24679442.html" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.express.de/bonn/illegaler-handel-boomt-pilz-mafia--schwarzhaendler-auf-bonner-markt,2860,24592272.html" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.express.de/recht/-pilze-ernten-wald-sammeln-sammler-bussgeld-verboten-kilo-beeren,4620958,24576710.html" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.express.de/bonn/steinpilz-krieg-im-wald--pilz-mafia-in-der-eifel-,2860,24532858.html" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Entensusi » Mo 21. Okt 2013, 20:02

Ja, Hallo, das wollte ich auch gerade schreiben: bei dem Verbot geht es um die "gewerblichen". Zum Beispiel auch um Wirtschaften, die Steinpilz-Gerichte anbieten...


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Ziesel » Mo 21. Okt 2013, 22:37

naja, es ist begrenzt damit man eben nicht mit handelt . .



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von halloich » Di 22. Okt 2013, 05:19

Bei den Pilzpreisen auf dem Mark wundert mich das nicht das sich da eine Maffia gebildet hat.


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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Murx Pickwick » Di 22. Okt 2013, 09:29

Dennoch ist es kein wirklicher Schutz für die Pilze ...
Noch um 1900 war es das Recht der Wirtschaften, ihr Angebot mit selbstgesammelten Waldpilzen und Kräutern aufzuwerten. Es war normal, daß kiloweise Pilze und Kräuter aus dem Wald geholt wurden und in speziellen Läden verkauft wurden. Damals ging das allerdings schon enorm zurück, während der Industrialisierung und der damit einhergehenden Verelendung hatte man anderes zu tun, wie Pilze und Kräuter zu sammeln ... schon um 1920 waren Kräuterläden und Pilzläden selten geworden.

Wieder eine Hochzeit für das Sammeln brachte das Ende des zweiten Weltkrieges, man hungerte, da aß man alles, was eßbar war - und mit Arbeit war da auch nix mehr, man hatte die Zeit oder besser gesagt, man war eh damit beschäftigt, zu überleben. Je mehr Normalität ins Leben einkehrte, desto weniger wurden die Kräuter- und Pilzsammler gebraucht, selbst in Berlin nahm das Sammeln extrem ab, es waren fast nur noch Leute unterwegs, die für sich selbst sammelten.
(In den Nachkriegsjahren sah der berliner Forst aufgeräumt und wie geleckt aus - in den 70er und 80er Jahren beschwerten sich die Berliner, weil der Wald so unordentlich aussah, da lag Totholz im Gebüsch!)

Wenn also nun etliche Pilze selten werden, ist das eher auf die morderne Forstwirtschaft zurückzuführen, und nicht etwa auf die Sammler! Es würde also ausreichen, die paar Grundregeln, die man zum Sammeln von Pilzen draufhaben sollte, in den Schulen zu lehren ... dann könnten auch wieder Gastwirtschaften selbstgesammelte Steinpilzgerichte anbieten. Dafür müßte jedoch die Forstwirtschaft stark eingeschränkt werden ... Verbot der Monokulturen, Bewirtschaftung mit schwerem Gerät nur in bestimmten Bereichen des Waldes, einige Bereiche sollten nur noch mit Pferdekraft bewirtschaftet werden ... dann kämen alle wunderbar miteinander aus und es wären Pilze für jeden da ...



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Ziesel » Di 22. Okt 2013, 12:36

Murx Pickwick hat geschrieben: Es würde also ausreichen, die paar Grundregeln, die man zum Sammeln von Pilzen draufhaben sollte, in den Schulen zu lehren ...
Gibts das nicht mehr ? Soweit ich mich erinnere waren "einheimische Pilze" bei uns Unterrichtsthema, ich glaub in Heimatkunde kam das dran..bißchen Pilzbestimmung, dass man die einem nicht bekannten, nicht geniessbaren bzw giftigen nicht zerstört ect



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Murx Pickwick » Di 22. Okt 2013, 14:07

Ich hab bislang nur von zwei Schulen gehört (einschließlich von dir), wo Pilzsammeln im Unterricht vorkam ... die andere Schule war ne Walldorfschule.

Auch Sachkundebücher, Biologiebücher etc, für Schulen, die ich bisher gesehen hab, sahen, was das Sammeln von Pilzen und/oder Kräutern angeht, sehr mager aus ... um nicht zu sagen, daß das Thema großräumig umgangen wird.
Immerhin ist in den Rahmenplänen für Grundschulen ein Fortschritt zu verzeichnen, das Anlegen eines Schulgartens (einschließlich Kräuterspiralen als Beispiel, wie man sowas verwirklichen kann), scheint inzwischen in jedem Rahmenplan aufgenommen zu sein, auch wenn es noch nicht verpflichtend ist und nur ein Beispiel unter mehreren ist, um Kindern Natur näher zu bringen. (Weitere Beispiele sind dann sowas wie Waldrallye oder ähnliches ... )
Das heißt - evangelische und katholische Religion ist immer noch deutlich wichtiger, wie Pilzesammeln oder Kräuterkunde!



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Ziesel » Mi 23. Okt 2013, 00:19

auf´ner Walldorfschule war ich nicht >> ich besuchte eine zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule, hatte wie xtausend andere Pilze im Unterricht und ein Fach namens Schulgarten (mocht ich, keine Hausaufgaben, viel draussen aber auch Theorie und man durfte die selbst angebauten Kohlrabis, Radieschen, Mörchen usw futtern) . . Relegion gabs bei uns nicht



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von halloich » Mi 23. Okt 2013, 05:17

Pilze hatten wir in der Schule auch nicht Thema (ich war auf einer Grundschule und dann Realschule)
Das einzigste was angesprochen wurde war die Tatsache das die Pilze in giftig, ungeniesbar und essbar unterteilt werden, manche Lamellen haben. Und über die Morchel haben wir gesprochen, das wars aber auch schon.
Also so 1-3 Unterichtsstunden.


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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 23. Okt 2013, 07:49

Immerhin, sind 1 - 3 Unterrichtsstunden über Pilze mehr, wie ich hatte ... Berlin, staatl. Grundschule, danach Gymnasium.



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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Entensusi » Mi 23. Okt 2013, 07:57

Hier werden an den Grundschulen die Pilze durchgenommen. Aber rein theoretisch.
Darum ist das "Pilzen" etwas, das man, wie das Imkern, richtig nur von einem "Paten" lernen kann. Mein Sohn ist mit einem Bekannten in den Wald, wir hatten einen Nachbar, der dann seine Funde mit ihm analysiert hat, und am Stadtmarkt gibt es am Montag Nachmittag die [url=http://aktuell.meinestadt.de/augsburg/2013/08/28/pilzberatung-auf-dem-stadtmarkt/]Pilzberatung[/url], wo man sich vergewissern kann, dass nichts giftiges im Topf landet.
Inzwischen koche ich unbesehen das, was mein Sohn heim bringt.


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Pilzesammeln nach Art & Gewicht beschränkt erlaubt

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 23. Okt 2013, 10:37

Die Pilzberatungen zeigen leider nur, welche Pilze genießbar sind, welche nicht, aber die paar Grundregeln beim Sammeln selbst, um Pilzvorkommen durch die Sammelwut nicht zu schädigen, werden leider nicht vermittelt.

Beispielsweise ist es für die meisten Pilze kein Problem, wenn die Pilze selbst, also das, was da so schön aus dem Boden herauswächst, vollständig verwertet wird - aber es ist für sehr viele Pilze ein Riesenproblem, wenn in den Sammelgebieten Zigarettenkippen auf den Boden geschmissen werden, mit Autos bis hinein ins Sammelgebiet gefahren wird etc - viele Myzelien vertragen weder Druck, noch Gifte ...
Auch das großflächige Fällen der wirtschaftlich genutzten Bäume ist äußerst schädlich für Pilze, sie verlieren ihre Symbionten, mit denen sie normalerweise ständig in Kontakt stehen.

Dann kommt es auch ein wenig drauf an, wie geerntet wird - einige Pilzarten mögen es gar nicht, wenn die Pilze abgerupft oder abgebrochen werden (die ganzen Egerlinge beispielsweise), sie faulen dann aufgrund der großflächigen Verletzung und das Myzel wird krank, die Pilze müssen also sorgsam herausgedreht werden oder aber mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden, damit die Verletzung so klein wie möglich bleibt.
Der schonende Umgang mit der Natur wird irgendwie kaum gelehrt ... dabei ist es das A und O beim Sammeln, in der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft.

In Berlin ist es üblich, wenn man sich des Pilzes nicht sicher ist, einen PIlz abzuschneiden und dann, nach der Bestimmung, für andere Sammler gut sichtbar den Hut andersherum neben die anderen Pilze der gleichen Art zu legen - so kann jeder, der nun späterhin vorbeikommt, selbst die Pilzart bestimmen oder sieht wenigstens, wie die Lamellen aussehen - und kann die anderen Pilze ungestört stehen lassen. Das schont die ungenießbaren Pilze und fördert damit indirekt das Wachstum der genießbaren Pilze. Auch das nimmt leider immer mehr ab, Pilzsammler, welche "Giftpilze" großräumig mit Zertrampeln zerstören, um andere Menschen vor Vergiftung zu schützen, sorgen dafür, daß das Myzel erkrankt - das steht jedoch mit diversen Myzelien anderer Pilzarten in Kontakt, die dann auch erkranken - die genießbaren Pilze werden auf diese Art und Weise genauso krank und werden weniger ...

Gerade bei Pilzen gibt es wirklich nur wenig zu beachten, was das schonende Sammeln angeht - aber das sollte meiner Meinung nach genauso sorgsam gelehrt werden, wie Lesen und Schreiben.



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