Heute möchte ich euch mal den Blubären vorstellen.
Im Juni schon hatte ich den Falter auf einer Futterwiese eines Bauern entdeckt. Es war nicht leicht endlich ein Bild von ihm schießen zu können, denn meine Nähe behagte ihm gar nicht, und er flog jedes Mal, wenn ich in Schussweite kam sofort wieder auf... aber ratet mal, wer den längeren Atem hatte?
Da er durch meine Anwesenheit aber nach wie vor sehr erregt war, hat er sich mir sogar in seiner vollen Pracht präsentiert, mit den deutlichen Warnfarben die sagen "Geh weg, lass mich in Ruhe, ich bin giftig!" (sonst sind die roten Hinterflügel in Ruhestellung meist verborgen und er verlässt sich auf die etwas schlichtere rot-schwarze Signalzeichnung seiner Vorderflügel)
Damit sagt er durchaus die Wahrheit. Sehr bekömmlich ist dieser Falter tatsächlich nicht. Aber interessant dabei ist, dass der Falter dieses nicht allein aus eigenen Körperfunktionen heraus bewerkstelligt.
Um seine Giftigkeit zu erlangen, muss er vorher an seiner hauptsächlichen Futterpflanze gefressen haben, dem Jackobsgreiskraut.
Nachdem ich gegen Ende Juni auch diese Futterpflanze auf der Wiese fand, kombinierte ich recht schnell (bin ja ein Fuchs *g*): Falter+Futterpflanze=Raupenwahrscheinlichkeit hoch
Also suchte ich aktiv nach den wunderschönen Raupen, die ich bis dahin nur von Bildern kannte. Aber glaubt man es, zwei Tage lang habe ich sie übersehen, obwohl sie eigentlich auf Bildern so auffällig wirken... aber in der Natur, auf dem Jackobsgeiskraut sind sie mit ihren Ringelsöckchenmuster perfekt getarnt. Aber nachdem man sie einmal entdeckt hat, fällt es schwer, sie noch zu übersehen..
Blutbärrevier
eine noch relativ junge Raupe... dem Namen ihrer Familie, der Bärenspinner, machen sie nicht mehr wirklich alle Ehre.. die Familie - benannt nach der starken Behaarung ihrer Raupen, fallen diese hier recht deutlich aus dem Rahmen.. nur noch einzelne, lange Haare sind davon übrig geblieben.
und hier eine mit ihrem großen Bruder
mit besonderer Vorliebe futtern die Raupen an den Blüten, die doppelt so giftig sind wie der Rest der Pflanze. Sie selbst sind gegen das Gift absolut
und sie sitzen gerne gesellig auf einer Pflanze vereint
Sind sie voll gefressen, suchen die Raupen den Boden auf, verpuppen sich dort und überdauern den Winter so, bis im Mai/Juni die neu Faltergeneration schlüpft.
Edit: da es mit dem Upload nun doch noch geklappt hat: Hier ein Video von der Reaktion einer Blutbärraupe, die sich von meinem Objektiv angegriffen fühlte...schaut witzig aus finde ich
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