wo ich einmal dabei bin, gibts noch die letzte Eidechsenart Deutschlands, die ich bereits vor die Linse bekommen habe (Smaragdeidechsen habe ich noch nicht live erlebt, sind in Deutschland aber auch nur sehr lokal zu finden).
Zauneidechsen sind im Vergleich zu den bereits vorgestellten Eidechsenarten mit maximal 25cm nicht größer, wirken aber viel kräftiger und plumper. Der Kopf ist vom Hals deutlich abgesetzt und wirkt recht massiv und kantig.
Auch hier ist die Zeichnung und Färbung sehr variabel, nicht nur von Individuum zu Individuum sondern auch je nach Alter und Jahreszeit. Meist besitzen die Tiere auf dem Rücken ein mit dunklen Flecken gezeichnetes dunkelbraunes Längsband, welches links und rechts durch eine helle Linie zu den Seiten hin abgegrenzt wird. Dadurch ergibt sie eine typische, mehr oder minder deutliche "Leiterzeichnung". Ebenfalls recht typisch sind die Augenflecken (dunkle Flecken mit hellem Kern) auf den braun grundgefärbten Flanken, die bei alten Männchen aber verschwinden können. Bis etwa Juli zeigen die Männchen eine schöne grüne Färbung an Kopf und Körper.
Die Zauneidechse besiedelt gerne vom Menschen überprägte Habitate wie trockene Waldränder, Bahndämme, Heideflächen, Dünen, Steinbrüche, Kiesgruben, Wildgärten und ähnliche Lebensräume. Dadurch ist si in deutschland ebenfalls regelmäßig anzutreffen. Allerdings sind geignete Unterschlüpfe wie Steinhaufen oder Totholz sehr wichtig, wodurch auch diese Reptilien in unserer zunehmend aufgeräumten Landschaft stark rückläufig sind, und auf einigen roten Listen auftauchen.
Generell ist sie allerdings weit verbeitet und in vielen Bereichen Europas und Zentralasiens zuhause. Sie fehlt zum Beispiel in Italien.
Auch die Zauneidechsen sind eierlegende Eidechsen. Dabei ist das Weibchen vor der Eiablage gut doppelt so schwer wie danach.
Wenn die Jungen schlüpfen haben sich die Männchen oft schon in ihre Winterquartiere zurückgezogen. Denn anders als die Mauereidechsen, die witterungsabhängig die Überwinterung antreten (und sogar zwischendrin unterbrechen wenn es warm genug ist), treten Zauneidechsen die Überwinterung an, sobald sie genug Energiereserven angefressen haben. Aus diesem Grund sind wie bei den Waldeidechsen die Jungtiere oft am längsten im Jahr (bis in den Oktober) zu beobachten.
Dieses Weibchen an der oberen Isar, hat sich besonders dekorativ auf einem Stamm drapiert und macht ihrem Französischen Namen - lezard des souches, also Echse der Baumstümpfe - alle Ehre

Weibchen sind an der Bauchseite weiß oder gelb gefärbt

dieses Weibchen zeigt schön ausgeprägte Augenflecken und eine recht deutliche Leiterzeichnung auf dem Rücken

oft sind die Tiere nicht besonders scheu, wenn man sich ruhig verhält, und nutzen einen auch gerne als Klettermöglichkeit

ein Schlüpfling aus diesem Jahr

dieses Männchen ließ sich im Mai im Odertal ablichten

..und trägt sein Paarungskleid zur Schau

auch der zeigte keine Scheu, sondern nutze den menschlichen Oberschenkel als willkommenen Sonneplatz

liebe Grüße
Aj