Weizenkleie?

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Weizenkleie?

Beitrag von eigentlich max » Mo 22. Nov 2010, 15:01

Hab eben für meinen Borstel eine Packung Weizenkleie gekauft.

Eigentlich soll man dem Igelfutter immer etwas Haferflocken untermischen, soll wohl wichtig sein für die Verdauung. Leider rührt er überhaupt nix mehr an, wo diese Haferflocken drin sind. :?

nun probier ich es also mit Weizenkleie und hoffe, dass sein Gewicht durch seine Mäklichkeit noch nicht gesunken ist. :?

dabei fiel mir aber ein, dass meine Oma früher immer die Kaninchen im Winter mit gekochten Kartoffeln und Weizenkleie fütterte. Weizenkleie gab es zu Ostzeiten sogar auf Zuteilung, nur wer Schlachtkaninchen abgab "für die allgemeine Bevölkerung" bekam Gutscheine für Kleie.

Ist das nun ein längst vergessenes gutes Futtermittel oder eher Schrott?

Muss mich auch gleich outen, ich ernähre meine Tiere nicht getreidefrei, ich geb auch Haferflocken, da ich zwei ältere Tiere habe. Körnerfutter aber keines.



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 22. Nov 2010, 15:46

Hat er Recht ... Igel sind Insektenfresser, welche normalerweise keine Pflanzen zu sich nehmen - und Mehlsaaten haben für Tierarten, welche normalerweise keine Saaten fressen, derartige Nachteile, daß die Wahrscheinlichkeit, daß sie durch die Saaten erkranken, recht hoch ist.
Dazu kommt, er muß langsam seinen Darm leerbekommen, damit er sich schlafenlegen kann! Er ist mehr wie schwer genug für den Winterschlaf, da sollte man ihm langsam in der Richtung das Leben leicht machen ... also nix schwer verdauliches mehr wie Flocken und Kleie, sondern leicht verdauliches, wie Rinderhack oder Mehlwürmer.

Gerade Weizen, egal in welcher Ausführung, ist eines der problematischsten, um nicht zu sagen giftigsten, Futtermittel überhaupt geworden - dank der Züchtung auf Backeigenschaften und Ertrag. (Obwohl - nicht ganz ... Weidelgras kann noch gefährlicher werden, weil unter bestimmten Bedingungen inzwischen tödlich giftig). Ansonsten ist für Kaninchen das volle Korn besser, wie die Kleie, bei welchem der Stärkekörper fehlt und die Keimscheibe kaputt ist.
Früher war gekochte Kartoffel mit Kleie eines der besten Mastmittel überhaupt - die Kaninchen hatten davon freiwillig mehr gefuttert, wie ihnen bekommt, dadurch wurden sie dick und fett - mehr Braten für die Küche, denn das Unterhautfett läßt sich beim Kaninchen sehr gut vom Fleisch trennen. Außerdem ist das Fleisch mit einer solchen Fütterung heller und saftiger und schmeckt nicht so streng nach Kaninchen.
Eine solche Fütterungspraxis war für die Kaninchen immerhin gesünder wie die damals auch übliche Brotzufütterung oder die heutige Pelletfütterung.

Da die meisten von euch ihre Kaninchen nicht aufessen wollen, ist das volle Korn mit Schale und Spelz sinnvoller und gesünder ... ihr braucht keine Rücksicht auf Fleischfarbe und Fleischgeschmack nehmen ...

Für ältere Tiere wäre Leinsaat, Sesam und Kohl als Kraftfutter sinnvoller, wie Haferflocken. Haferflocken sind wiederum sinnvoller, wenn man ein gutes Aufbaufutter für ein krankes Kaninchen braucht, dann haben auch gekochter Vollkornreis und gekochte Kartoffel mit Schale Sinn, einfach, weil die Kaninchen die aufgeschlossene Stärke und das aufgeschlossene Eiweiß besser zerlegen und aufnehmen können.



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von eigentlich max » Mo 22. Nov 2010, 16:03

Murx Pickwick hat geschrieben: Dazu kommt, er muß langsam seinen Darm leerbekommen, damit er sich schlafenlegen kann! Er ist mehr wie schwer genug für den Winterschlaf
Aber er wiegt noch garkeine 500gr??? Und der igelschutz sagte mir, er müsse mindestens (mindestens!!!) 700 gr wiegen, besser noch mehr.

Als ich ihn das letzte mal gewogen hab, hatte er 480gr.

Ein anderes Ding: worauf soll ich mich verlassen, wenn nicht auf die Seiten vom Igelschutz? Dort sind die Beimengungen von Haferflocken und Weizenkleie als überlebenswichtig eingestuft.

natürlich hab ich mir auch so Gedanken gemacht, gerade weil Borstel pures Fleisch, Mehlwürmer und Zophobas frisst, aber alles industriell gefertigte wie Katzenfutter mag er nicht. Und Beimengungen von Haferflocken eben auch nicht.

Das frustiert schon irgendwie. :?

Ich hab da schon überlegt, ob er selbst am besten weiss, was ihm gut tut.

Huch, jetzt reden wir über Borstel, obwohl wir hier bei den Meeris sind. :shock:



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von Miss Marple » Mo 22. Nov 2010, 16:07

eigentlich max hat geschrieben:Muss mich auch gleich outen, ich ernähre meine Tiere nicht getreidefrei, ich geb auch Haferflocken, da ich zwei ältere Tiere habe. Körnerfutter aber keines.
Hafer zählt zu Gräsern und unterscheidet sich bissel von den Getreiden. Allerdings würde ich auch da nicht die aufgeflockte Version füttern, sondern das heile Korn. Auf Dauer ist das besser für die Verdauung.


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Re: Weizenkleie?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 22. Nov 2010, 17:33

Bei mir hat ein Igel seinen Winterschlaf erfolgreich und ohne Schaden zu nehmen gehalten, der weit unter 400g wog! Er ist normal aufgewacht und hat sich dann, nach kurzer Orientierungsphase und Anfällen von Freßsucht, auf den Weg gemacht, um ein ganz normales Wildigelleben zu führen ...

Laut Igelschutz hab ich bei diesem Igel so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann - ich hab ihn im kalten Lagerraum gelassen, wo er jederzeit nach Draußen konnte, ich hab ihm im Lagerraum vom Laubhaufen über Asthaufen bis hin zu Heu alles geboten, ich hab ihn mit Regenwürmern, Asseln und verschiedensten selbstgesammelten Larven, Rinderherz, Hackepeter und ähnlichem gefüttert.
Aller Unkenrufe zum trotz, er war im Frühjahr gesund und munter und immer noch ein Wildigel und kein verweichlichter Hausigel ... trotzdem er so leicht war, hätte er jedem der über den Winter gemästeten, nach Vorgaben des Igelschutzes gepäppelten Igel mit Leichtigkeit ausgebootet ...

Wer hat Recht?
Der Igelschutz - oder der Igel, der sich bei mir für einen zwar etwas verspäteten, aber dennoch Winterschlaf bei viel zu wenig Gewicht entschieden hatte?

Auch wieder mit Borstel ... im Grunde genommen dürfte er schon gar nicht mehr am Leben sein, denn du benutzt Dinge aus der Natur, wo er sich drin verstecken kann, du fütterst ihn mit rohem Fleisch, Eigelb und Zophobas, du akzeptierst, daß er weder käufliches Igelfutter noch Katzenfutter mag ...

Wer hat Recht?
Der Igelschutz - oder Borstel?

Bei dem, was der Igelschutz da alles rät, frag ich mich ernsthaft, wie Igel überhaupt jemals erfolgreich haben überwintern können - ohne Entparasitierung, ohne Industriefutter und ohne sterile Igelunterkünfte?
Was machten denn all die vielen sehr spät im Jahr geborenen Jungtiere, die eben nicht das Endgewicht von 700g eines ausgewachsenen, kapitalen und überfütterten Igels draufbekamen, bevor es den Igelschutz gab?

Und warum wurde das Gewicht eigentlich mit der Zeit immer höher, bei dem Igel eingesammelt werden sollen?
Noch vor 20 Jahren galten Igel, welche die 500g-Marke überschritten, als ungefährdet ... gab sogar in Berlin ne Verordnung, daß nix, was über 500g an Igel durch die Gegend lief, zur Überwinterung hätte eingefangen werden dürfen ... und nu müssen die Igel allesamt mind. 700g für den Winterschlaf aufweisen?
500g ist das Normalgewicht eines Jungigels, der spät im Jahr geboren wurde und sich schlaffertig macht ... haben die Leute vom Igelschutz das vergessen? - Diese Igel sind doch noch halbe Babies, wieso müssen die zu adipösen Monstren gefüttert werden, bevor sie schlafen dürfen?

sry, mir geht das nicht in den Kopf rein ... was ist falsch an der Natur, daß sie nicht mehr Natur sein darf?



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von eigentlich max » Mo 22. Nov 2010, 19:52

Murx Pickwick hat geschrieben: Eine solche Fütterungspraxis war für die Kaninchen immerhin gesünder wie die damals auch übliche Brotzufütterung
Die Brotfütterung gab es ja bei Oma auch.

Aber ich denke heute noch zurück, es gab in der DDR ja nix. Im Winter in eine Geschäft gehen und eine grüne Gurke kaufen war undenkbar. Für eine Gurke musste man ja auch - wie für vieles anderes - wenn man durch den Buschfunk gehört hatte, über 60min anstehen. Und was machte man dann mit dieser einen grünen Gurke, in den Stall werfen - unbdenkbar man ass sie natürlich selbst.

Manchmal frag ich mich deshalb heute noch, wie Tierhaltung in der DDR überhaupt möglich war. Vieles ist aber inzwischen verblasst...wird kaum noch drüber geredet...

Soll ich die Weizenkleie also selbst essen? Wenn weder für Borstel noch für Meeris geeignet? hab ja Lebensmittelqualität. :grübel:


Heut hab ich Borstel rohes Geflügel gemischt mit toten mehlwürmern gegeben...bestreut mit Bachflohkrebsen.

Dazu noch lebende Mehlwürmer und Zophobas.

Ich hab ja garkeine Wahl, wenn er das andere Zeugs nicht will. :püh:



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von lapin » Mo 22. Nov 2010, 20:00

Hmmm...also das mit der DDR versteh ich jetzt nicht :hehe:...
solche Produkte wie Gurke, sind durchaus in der DDR einfach zu beschaffen gewesen...
wo es um das anstehen ging, war doch eher die exotische Schiene, bzw Markenware etc.!

Ich kenn genug Buchtenkaninchen zu DDR Zeiten...
da gabs Kartoffelschalen, Haferflocken und Möhrenbrei..gut zerkocht für die Kaninchen...
für das 3/4 Jahr welches sie lebten völlig iO!

Anonsten hatte die DDR ja genügend Landwirtschaft...erinnere mich da zB an die LPG :D (https://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaftliche_Produktionsgenossenschaft" onclick="window.open(this.href);return false;)


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Re: Weizenkleie?

Beitrag von eigentlich max » Mo 22. Nov 2010, 20:09

lapin hat geschrieben:Hmmm...also das mit der DDR versteh ich jetzt nicht :hehe:...
solche Produkte wie Gurke, sind durchaus in der DDR einfach zu beschaffen gewesen...
Wie denn???

Bist du im Dezember in den Gemüseladen gegangen und hast eine grüne verlangt?

Die Verkäuferin hätte sich wahrscheinlich gekrümmt vor lachen.


Und nein, wir haben nicht nur für exotische Früchte angestanden, wir standen auch für ganz normale Sachen an.
Die DDR war nicht nur ein Land, wo es keine exotischen Früchte gab, es war allgemein eine Mangelwirtschaft. (z.B. Bettwäsche, Handtücher....Waren die man eigentlich täglich braucht) Vieles ging unter dem Ladentisch weg, wurde einfach getauscht.

Aber Kohl gab es in Massen, das weiss ich.
Zuletzt geändert von eigentlich max am Mo 22. Nov 2010, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 22. Nov 2010, 20:12

Naja ... kommt drauf an, wie robust du bist ... :lol:
Meinereiner kannst du mit Weizenkleie ins Krankenhaus bringen ... :D
Manchmal frag ich mich deshalb heute noch, wie Tierhaltung in der DDR überhaupt möglich war. Vieles ist aber inzwischen verblasst...wird kaum noch drüber geredet...
Ganz einfach ... man hat experimentiert und improvisiert ...
Das, was man ja heute als so schlecht darstellt, es aber in Wirklichkeit gar nicht mal ist, weil man so nämlich seine Tiere und ihre Ansprüche weitaus besser kennenlernt, wie wenn man nach Schema F geht!

Und bei dieser Improvisation und Experimentation hat sich schnell rausgestellt, was geht und was nicht geht ... Zuchthäsinnen bekamen im Sommer meist Wiese - und konnten sich so von der winterlichen Kost erholen. Außerdem hatte die winterliche Kost noch einen Vorteil gegenüber unserer Kost oder einer Idealernährung - die Kaninchen hatten erst im März/April in der Regel die ersten Würfe, bei mir wollen sie schon Ende Februar die ersten Würfe hinlegen. Im April/Mai wächst inzwischen genügend Wiese, als daß man die Jungen auch ohne Probleme hochbekommen hatte.

Ab und an gabs halt mal nen Flotten - hat sich keiner drum gekümmert, die Kaninchen haben sich selbst kuriert oder haben es halt nicht geschafft. Wenn man sich Kaninchen als Liebhabertiere hält, will man das Kanin auf jeden Fall behalten, da ist das dann ne halbe Katastrophe ...
Bei den Jungen starben immer ein Teil, bei vielen Haltern gabs nur kleine Würfe ... nur, ganz ehrlich, wer konnte schon in der DDR tatsächlich fünf Würfe a 10 Junge aufziehen?
Da hätten ja dann 50 Junge pro Häsin gefüttert werden müssen, das war also nicht machbar ... und damit war es ok, wenn die Häsinnen aufgrund nicht optimaler Fütterung "nur" fünf bis sechs Junge hatten und "nur" zwei bis vier Würfe im Jahr ... das reichte absolut aus. Immerhin waren das dann immer noch pro Häsin zwischen 10 und 20 Junge, die durchgefüttert werden mußten ...



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von lapin » Mo 22. Nov 2010, 20:17

...also solchen "Krisensituationen" @eigentlich max sind mir ehrlich gesagt gar nicht bekannt :hehe:!

Vllt war das mit dem Gemüse und Obst etwas Saisonabhängig...dennoch wurde Kaninchen nie hungrig, weil wir das Gemüse selber essen mussten :D!


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Re: Weizenkleie?

Beitrag von eigentlich max » Mo 22. Nov 2010, 20:25

na gut lapin. Ein letzter Versuch.

Was sagst du dazu???

[url]http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/14238856[/url]

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Du bist jünger als mein Sohn. ;) Und der hat nie ein Pionierhalstuch getragen. Du kannst eigentlich ganricht wissen, wo wir überall angestanden haben. Und ich glaube, vieles ist verblasst. Man spricht heute nicht mehr darüber, z.B. bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, meinem Sohn zu erzählen was es damals alles nicht gab. De Zeiten haben sich geändert und es bringt vielleicht nicht so viel, an früher zu denken.

Es war ja auch veboten, solche Szeenen zu fotografieren. Man hätte sich nicht neben den Obst-und Gemüseladen stellen dürfen und eine Schlange von 100 Mann fotografieren, bzw. man riskierte sehr viel dabei.

Himmel Sackra, gibt es denn hier keinen Verbündeten, der bestätigen kann, dass es im Winter keine grünen Gurken gab? :lol:



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von lapin » Mo 22. Nov 2010, 20:31

Ich weiß, das ich da noch nicht alt war...ich gehör somit auch eher der westlichen Bagage an ...aaaaber ich kann mich dennoch nicht an solche Sachen erinnern...weder von meinen Eltern noch von meinen Großeltern...
aaaaaaaber...vllt lebten wir auch einfach Grenznah genug :D!

Am Ende ist es Regionalabhängig und nicht allgemein auf die DDR zu münzen...
Meine Tante und Onkel lebten in Thüringen auf einem kleinen Dorf...die hatten nie was auszustehen...(Gewächshäuser mit ganzjähriger Ernte, Mitglieder der LPG).

Meine Eltern in Brandenburg, da waren sogar Strumpfhosen keine Mangelware :kenny:!


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Re: Weizenkleie?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 22. Nov 2010, 20:51

Ich kann mich durchaus aufgrund meiner Ostverwandschaft dran erinnern - allerdings auch eher durch das einmalige Erlebnis, meinen Onkel aus Leipzig zu erleben, wenn es mal wieder etwas für die halbe Welt Selbstverständliches gar nicht in Leipzig gab ... die ostberliner Verandschaft hatte darüber nur müde gelächelt, die hatten organisiert - und hatten zu jeder Zeit sogar französischen Kaffee, den ich nicht mal als Westberliner organisiert bekam!
Und diesen Leuten hatten wir dann auch noch pflichtbewußt jedesmal Jakobs, die Krönung mitgebracht ... :top:
War ziemlich peinlich, als ein Jahr vor Grenzeröffnung deren Tochter nach Wessiland rübermachte und wir von ihr erfuhren, daß die ostberliner Verwandschaft und nur höflichkeitshalber nicht sagten, was sie von dieserart Präsenten hielten ... :lol:

Es kam also stark drauf an, wo man lebte und wie man organisieren konnte - die ostberliner Verwandschaft war da recht findig, die haben die Schlangen genauso gemieden, wie andererleuts andernorts ja auch Kobra und Co meiden ... sie hatten halt das, was sie zuviel hatten, getauscht - und mit den Tauschmitteln ihre Datschas gebaut.
Hungern brauchten sie nicht, französischen Kaffee hatten sie und hatten sogar als Querköppe nen echten Lada vor der Tür zu stehen ... die Leipziger mußten sich mit nem Trabbi begnügen, der alle naselang beschloß, endgültig den Geist wegen Altersschwäche aufzugeben und nur mit viel, viel zuredens wieder ein Stück weitertuckerte ...
Es gab einfach in Leipzig kaum Möglichkeiten zu organisieren (sagte zumindest die Leipziger Verwandschaft, die Berliner sagten einfach nur "Augen auf, dann findet sich auch was, die sind selbst Schuld")



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von Nightmoon » Mo 22. Nov 2010, 21:03

Offtopic:
eigentlich max hat geschrieben:Huch, jetzt reden wir über Borstel, obwohl wir hier bei den Meeris sind. :shock:

Ich war so frei und hab es in die Naturtiereecke verschoben. :lieb:
Den Link in der Meeriecke hab ich vorsichtshalber noch gelassen, entferne ihn aber auch gleich. Also ist das Thema jetzt genau im richtigen Bereich okay... ;)


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Re: Weizenkleie?

Beitrag von eigentlich max » Mo 22. Nov 2010, 21:05

Endlich einer, der mir recht gibt :freu:

Ich kam mir schon ganz komisch vor, als würd ich hier Sachen erfinden.

Berlin - ja wär ich Berliner, da wären mir die Bananen hinterhergelaufen!!! :lol: Denn tatsächlich fuhr man nach Berlin shoppen: Bananen, Orangen, Fischbüchsen, mal eine bessere Flasche Bier. Das war selbst als Tourist leicht, solche Sachen dort zu kaufen.

Aber wollte man sich immer 1,5 Stunden in den Zug setzen, nur um mal eine Banane zu essen?

Ich wohnte wohl ZU UNGÜNSTIG, noch dazu dicht an der Grenze zu Polen.Das letzte, was wir noch hatten, haben die weggeschleppt.

Jetzt sind wir von den Meeris zu Borstel abgeschweifft und können fast in die Plauderecke verschieben.... :lol:



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Re: Weizenkleie?

Beitrag von lapin » Mo 22. Nov 2010, 21:08

Du erfindest Sachen...und Foto ist ne Bildmontage :jaja:!

;)

Von gehört hab ich auch, aber mir ist es aus meinen Kreisen nicht bekannt ...
auf nen Trabant haben auch meine Eltern 13 Jahre warten müssen! *g...

Nur mit der Gurke, das kanntsch so halt nicht :lieb:!


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Re: Weizenkleie?

Beitrag von Nightmoon » Mo 22. Nov 2010, 21:44

Offtopic:
eigentlich max hat geschrieben:Jetzt sind wir von den Meeris zu Borstel abgeschweifft und können fast in die Plauderecke verschieben.... :lol:
:shock: Na ick gloob mein Hamster bohnert wa..... :nein: Ich verschiebe nix mehr. :jaja: Seht zu, wie Ihr wieder die Kurve zum eigentlichen Thema kriegt! :taetchel: :P :lach:


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Re: Weizenkleie?

Beitrag von eigentlich max » Mo 22. Nov 2010, 21:58

Nightmoon hat geschrieben:Seht zu, wie Ihr wieder die Kurve zum eigentlichen Thema kriegt! :taetchel: :P :lach:[/ot]
Das kriegen wir ganz schnell hin :mrgreen:

Auf jeden Fall scheint bei manchen Bauern das Zeug noch hoch im Kurs zu stehen, denn auf der BHG gab es 25kg Säcke von dem Zeugs.
Ich hab dann aber nur ne kleine Schachtel voll bei Schlecker geholt.



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