VG Großgruppe zu Großgruppe?

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VG Großgruppe zu Großgruppe?

Beitrag von Grashüpfer » Sa 26. Dez 2009, 15:50

Oft werden ja nur mal ein oder zwei Kaninchen in eine bestehende Gruppe gesetzt.

Ist es auch möglich A) eine Großgruppe mit einer Großgruppe zu vergesellschaften? Bei Freilandhaltung im Garten oder bei einem mehreren 100 qm eingezäuntem Gehege?

Oder B) eine Großgruppe zu einer Kleingruppe?


"Dass einmal das Wort Tierschutz geschaffen werden musste,
ist eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung."

(Theodor Heuss)

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Re: Vergesellschaftung Großgruppe zu Großgruppe?

Beitrag von saloiv » Sa 26. Dez 2009, 16:03

Prinzipiell ist es möglich, allerdings würde ich mir dazu mehrere Leute einladen die am Anfang dabei sind, damit zur Not problemlos eingegriffen werden kann. Und ich würde es keinem Anfänger empfehlen.

Allgemein sind Vergesellschaftungen aber ruhiger und erfolgsversprechender, wenn es viele Tiere sind. Je mehr Tiere bei der VG beteiligt sind, desto harmloser ist sie. Allerdings steigt mit der Anzahl der Tiere auch die Gefahr, dass völlig unverträgliche Kaninchen aufeinander treffen.


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Re: Vergesellschaftung Großgruppe zu Großgruppe?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 26. Dez 2009, 16:19

Prinzipiell ja ... mit den gleichen Nachteilen, die auch schon beim Zusetzen einzelner Tiere in eine Gruppe mit sich bringt. Wenn alle Kaninchen ausnahmslos gesund und vital sind, kein Tier bei ist, was sich aufgrund seines Alters als Alt empfindet, ist so eine Zusammenführung oft sogar recht einfach.

Hat man jedoch auch nur ein einziges Kaninchen bei, welches von der Vitalität nicht mit der Gruppe mithalten kann, wird dieses das erste Kaninchen sein, welches aus der Gruppe herausgemobbt wird - unter Gefangenschaftsbedingungen endet das leider oft mit dem Tod dieses Tieres. Dabei wird es meist nicht mal von den Anderen lebensgefährlich verletzt, sondern es kann nicht abwandern und verletzt sich oftmals beim Abwanderungsversuch tödlich oder frißt aus Streß zuwenig, wird krank und verendet schließlich.
Die Verletzungen durch Kämpfe dagegen sind eher bei den vitalen, ranghohen Tieren zu beobachten, sie versuchen, die Fremdlinge möglichst schnell aus dem eigenen, überbesetzten Lebensraum zu vertreiben ... in der Natur würde das zu einer gleichmäßigen Verteilung der Kaninchen über große Flächen führen, in Gefangenschaft können sich die Kaninchen jedoch nicht ausweichen. Einzig das Energiesparen bei überbesetzten Revieren, welche in der Natur Nahrungsengpässe hervorrufen würde, hindert die Kaninchen daran, sich gegenseitig erbittert zu zerfleischen, es bleibt meist bei kurzen Massenkommentkämpfen, anders, wie in Kleingruppen, die man zusammenführen will (hier können die Kämpfe speziell der ranghohen Kaninchen sehr erbittert ablaufen, die Verletzungsgefahr ist da einfach höher wie bei der Zusammenführung großer Gruppen).

Anders scheint es in gehandicapten Gruppen abzulaufen - es scheint in Handicapgruppen lange nicht die Schwierigkeiten zu geben, wie in normalen Kaninchengruppen. Eine Zusammenführung von größeren Gruppen verläuft nach meiner Erfahrung ohne Probleme ab. Oft sind solche Gruppen äußerst harmonisch, auch wenn es sich um eine sehr große Gruppe handelt - hier ist nur zu beachten, daß wirklich noch jedes Tier individuell beobachtet und behandelt werden kann, was in sehr großen Gruppen allein aufgrund der Masse der Kaninchen erschwert wird.

Natürlich sind solche Großgruppen allerdings nicht ... in der Natur finden sich selbst in Wintergruppen nur vergleichsweise wenige ausgewachsene Tiere, das meiste sind die Jungen dieser ausgewachsenen Tiere. Wir haben es also meist nur mit zwei bis sechs Kaninchen zu tun, welche über ein Jahr alt sind!
Unter dem Gesichtspunkt erscheint die Großgruppenhaltung gar nicht mehr als wünschenswert ... es sei denn, man will ausnutzen, daß solche Großgruppen meist untereinander friedlicher reagieren wie Kleingruppen, die Spannungen innerhalb der Gruppe werden nicht mehr offen ausgetragen, nin spart lieber Energie, ähnlich wie in Wintergruppen auch.

Die Massenkommentkämpfe können jedoch auch zu Massenbeschädigungskämpfen umschlagen ... warum, wieso und was das Ganze auslöst, ist nicht bekannt. Ist halt wie mit jeder Kaninchenzusammenführung, es kann klappen, es kann aber auch schiefgehen.



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Re: Vergesellschaftung Großgruppe zu Großgruppe?

Beitrag von Gast Luder » Sa 26. Dez 2009, 16:46

Bis zu welcher Größe wäre denn eine natürliche Gruppengröße?


Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
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Re: Vergesellschaftung Großgruppe zu Großgruppe?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 26. Dez 2009, 17:53

Du mußt hier unterscheiden zwischen der Jungenproduktionsphase und Gruppen in Mangelzeiten. Sie wechseln einander ab.

Wenn die Kaninchen für Nachwuch sorgen, hast du Häsinnenreviere und Rammlerreviere. Die Rammler wirst du nur bei den Häsinnen sitzen sehen, wenn sie diese bezirzen und aufpassen, daß kein Fremdrammler ihre Häsinnen deckt. Ansonsten sind die Geschlechter eher getrennt.
Häsinnenreviere umfassen gewöhnlicherweise zwischen 2 und vier Häsinnen, es können im Extremfall aber auch eine bis sechs Häsinnen sein.
Rammlerreviere umfassen gewöhnlicherweise ein bis zwei Rammler, selten können sie jedoch auch vier Rammler umfassen.

In den Wintergruppen ziehen sich die Kaninchen aus ihren Revieren zurück in den Kaninchenbau - mitsamt ihrer Jungenschar. Gewöhnlicherweise sind das dann Gruppen von drei bis sechs Kaninchen, die über einem Jahr sind, samt ihrer Jungen, also wenn sie sehr erfolgreich waren, über 100 Kaninchen unter einem Jahr. Meist reduziert sich das allerdings sehr, sehr schnell, einmal durch Abwanderung der Jungkaninchen bis Einbruch des Winters, oder aber durch Futterknappheit, Nahrungsmangel, Streß, Krankheit und durch Beutegreifer, so daß es im Frühjahr nur noch die Alttiere mit höchstens 50 Jungtieren, meist nur 10 - 20 Jungtieren, sind.

Tja ... und dann fangen wiederum die Frühjahrskämpfe und Aufteilung der Fortpflanzungsreviere an ...



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