Die Hain-Bänderschnecke (Capea Nemoralis)

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Die Hain-Bänderschnecke (Capea Nemoralis)

Beitrag von lapin » Mo 13. Apr 2009, 20:22

Sie gehört zur Familie der echten Schnirkelschnecken (Helicidae), diese wird wiederum zur Ordnung der Lungenschnecken (Pulmonata) gezählt.

Das Gehäuse ist meist gelblich mit unterschiedlichen Bändern/Streifen >> meist schwarz oder braun.

Die Hain-Schnecke wird gern mit der Garten-Bänderschnecke verwechselt, der wesentliche äußerliche Unterschied liegt zwischen der dunklen Mündung des Schneckengehäuses, bei der Hain-Bänderschnecke.
IMG_2457.JPG
[youtube=94dzrnZfKEo&feature=related][/youtube]
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Re: Die Hain-Bänderschnecke (Capea Nemoralis)

Beitrag von lapin » Mo 13. Apr 2009, 21:35

Die 1. und 2. haben aber wirklich viele Streifen :top:
sagen die was aus? Übers Geschlecht oder Art..oder ist das nicht relevant?


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Re: Die Hain-Bänderschnecke (Capea Nemoralis)

Beitrag von RuJo » Mo 4. Okt 2010, 03:05

lapin hat geschrieben:Die 1. und 2. haben aber wirklich viele Streifen :top:
sagen die was aus? Übers Geschlecht oder Art..oder ist das nicht relevant?
Also erstmal: Die ersten beiden Bilder zeigen eine Cepaea hortensis...also die Gartenbänderschnecke. Zu erkennen an der hellen Mündung, wie du ja auch gut erklärt hast.

Die Streifen stellen eine natürliche Varianz dar, die über das Tier selber erstmal nicht viel aussagt. Aber unter Umständen etwas über ihren Lebensraum.
Es laufen derzeit ganz intensiv Studien zu dem Thema. Es gibt Vermutungen, dass gebänderte Schnecken in strukturreicheren, schattigeren Lebensräumen (Wald und dichtes Gebüsch) besser getarnt sind vor Fressfeinden die über den Sehsinn jagen (als Feind Nummer eins gilt die Singdrossel). In offenen Landschaften wie Wiesen sind helle Gehäuse die bessere Tarnung.
Ein anderer Aspekt, der parallel untersucht wird ist, dass sich gebändertere (also dunklere) Gehäuse besser erwärmen, und daher im Schatten (also Wald) von Vorteil sind, wärend es auf dauerhaft besonnten Flächen sinnvoller ist, die Erwärmung auszubremsen..

Wir haben auf Hiddensee Ende Juli auch zwei Tage lang Planquadrate nach Schnecken abgesucht und es wurde dabei deutlich, dass das Grundschema schonmal tendenziell zutrifft (also mehr Bänder im Schatten).
Wir haben auch Temperaturstudien an dunklen und hellen Gehäusen gemacht. Auch das trifft also zu, dass sich die dunkleren schneller erwärmen.
Aber die Erörterung der Zusammenhänge übernehmen dann doch besser andere...

guckt mal, hier gibts ein Projekt dazu...ist zwar schon abgelaufen, aber wohl doch immernoch interessant
https://www.evolutionmegalab.org/de_DE/" onclick="window.open(this.href);return false;

so, noch ein paar Bilder von mir

Cepaeaansammlung von oben (auf einer Brachfläche)
Bild

Cepaea nemoralis.. eine recht dunkle Form
Bild

...und hier mal die hellste Form ganz ohne Streifen
Bild

hier eine mit rötlicher Grundfarbe
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Cepaea hortensis
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Re: Die Hain-Bänderschnecke (Capea Nemoralis)

Beitrag von steffi » Mo 4. Okt 2010, 09:29

ich bin ja immer wieder total verblufft über euer wissen :yo: :yo:

da es ja dieses jahr besonders viele schnecken gab, egal ob nackt oder mit häusles, hab ich erstmal nach vielen jahren gesehen (früher haben wir mit mami immer schnecken gesammelt bei regen :D ), wie verschieden die musterungen sind und was für schönheiten darunter sind :lieb:


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