Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht???

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N DRE_1
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Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht???

Beitrag von N DRE_1 » Mi 26. Mai 2010, 21:34

Schönen guten Abend,
Ich hab da mal eine Frage bei deren Beantwortung ich mir selber nicht mehr ganz sicher bin.

Ich habe eine Agame die nur drei Beine hat.
Nun war heute ein Kollege bei mir, der selber auch Reptilien hällt.
Er hat sich meine Tiere angeschaut und war plötzlich total entsetzt als er
den Dreibeiner sah. Er hat mich gefragt wieso ich diese denn nicht einschläfern lasse, da
ein Artgerechtes Leben für sie ja gar nicht mehr möglich sei.
Schließlich würden solche Tiere in der Natur ja auch keine wirkliche Chance haben.
Ich habe aber nicht den Eindruck, dass "Stumpi"(so heißt der kleine) Probleme beim Jagen oder so
hat. Im Gegenteil. Er sitzt sogar mit einem Weibchen gleichen Alters zusammen und ist meißt
sogar fixer als sie.

Ich würde mich freuen wenn mir eure Sicht der Dinge mitteilen würdet.

bis dann lg Andre


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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von lapin » Mi 26. Mai 2010, 21:38

In der Natur würde nen blindes Tier wahrscheinlich auch keine guten Überlebenschancen haben, deswegen kann ich es doch nicht deswegen einschläfern lassen :crazy:!

Hier handelt es sich um domestizierte Tiere in einem doch recht kleinen Revier (verglichen mit der Natur), einer Umgebung ohne Feinde und ohne Streß bei der Futterbeschaffung, was sollte nun also das eine zu wenige Bein jetzt das Leben dieses Tieres beeinträchtigen? :hm:!

Für MICH überhaupt kein Grund es einzuschläfern und gerade du als Halter, weißt und siehst ja am besten wie das Tier damit klar kommt und hättest dementsprechend eh schon lange wie es notwenidg ist gehandelt oder nicht? :lieb:


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von serafina » Mi 26. Mai 2010, 21:38

Also ich hoffe das dein Kollege auch eingeschläfert wird,wenn er mal durch einen Unfall oder so einen Daumen verliert :sauer:
Hat der einen Knall. Viele Tiere können auch so wunderbar leben.Meine Nachbarin hat einen 3 beinigen Shelty und der ist genauso glücklich wie die anderen. Solange ein Tier sich nicht qäult und Schmerzen hat,ist das alles kein Problem.

LG
Serafina


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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von chien » Mi 26. Mai 2010, 21:40

Hallo,
Wenn man davon ausgeht, welches Haustier in der Natur eine Chance hätte und welches nicht, würde ich mal sagen, dass fast alle Haustiere in der Natur keine Chance hätten. Jedes Lebewesen hat ein Recht zu leben meiner Meinung nach und wenn deine Agame in der Gunst ist ein Leben mit drei Beinen führen zu können ist das mehr als nur gerecht finde ich!



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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von fretti » Mi 26. Mai 2010, 21:50

Also ich finde auch mit drei Beinen hat ein Tier das Recht zu leben.
Eins unserer Zwergbartis ist behindert und dennoch scheint es glücklich zu sein.



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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von N DRE_1 » Mi 26. Mai 2010, 22:00

@ lapin

Das selbe hat mir meine Frau auch zu bedenken gegeben.
Es ist ja nunmal nicht so,das ich mit dem Tier an Schönheitswettbewerbe teilnehmen will. Und wenn ich den Eindruck hätte, es quält sich nur, würde ich natürlich meinen Tierarzt aufsuchen und diesen um seine objektive
Meinung bitten. Aber Stumpi is ja fit.
Jedenfalls danke fürs feedback erstmal.

Schönen Abend euch allen
Andre :yo:


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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von Nightmoon » Mi 26. Mai 2010, 22:10

Auch noch meinen Senf dazu geben muss. ;)
Nur, weil ihm 1 Bein fehlt, ist das noch lange kein Grund, um ihn einschläfern zu lassen. Normaler Weise müsste Deine Kollegin wissen, dass es auch in der Natur vorkommt, dass es Exemplare mit 3 Beinen dort gibt. Sie überleben dennoch und passen sich den Gegebenheiten recht gut an. Klar verlieren viele Tiere ihr Leben deshalb, aber wenn sie die Wundheilungsphase überstehen, ohne vorher gefressen zu werden oder an einer Infektion zu sterben, dann überleben sie trotzdem.

Das beste Beispiel sind gerade Reptilien... aber auch andere Tierarten, wie verwilderte Hunde, streunende Katzen, selbst Vögel mit verkrüppelten oder fehlenden Beinen usw...
Ich denke Du weißt was ich meine. ;)


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von schweinsnase77 » Mi 26. Mai 2010, 22:21

Ich denke, es es die typische menschliche Denke, die zuerst immer an die Schwierigkeiten denkt die eine Behinderung unweigerlich mit sich bringen muss. Das man sich mit Behinderungen eigentlich ganz prima arangieren kann übersehen leider die meisten Menschne, was Behinderte ja nu grundsätzlich zu armen Geschöpfen werden läßt und so arme Geschöpfe haben natürlich immer einen sehr großen Leidensdruck. :crazy:

Ich sehe es wie Nightmoon. Es gibt auch in freier Wildbahn durchaus auch große Jäger die nur drei Pfoten haben...dann fällt die Beute halt nen bischen kleiner aus. Ich denke wir Menschen würden wesentlich entspanner leben, wenn wir nicht immer über die verpassten Möglichkeiten (vor allem anderer) nachdenken würden. :lieb:

Das Schlimme ein deinem Fall ist, dass dein Kollege wohl wirklich davon überzeugt ist das dein Tier leidet. :shock:

Menschen :?


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von Ziesel » Mi 26. Mai 2010, 23:42

Gerade bei Bartagamen ist das ja nun echt nix Seltenes. Die Kleinen werden meist in Gruppen aufgezogen, wo es bei Kabbeleien untereinander zu fehlenden Gliedmaßen vom Zeh über Füßchen bis zur Schwanzspitze kommen kann. Manchmal fehlt auch "nur" ein Zeh bzw Zehnagel weil sie im Lüftungsgitter hängen blieben uÄ.
Also wenns danach geht, müssten wohl mindestens ein Drittel aller Bartagamen "schlafen" :crazy:

Wenn sowas anständig verheilt ist ( keine Wunde, keine Schmerzen), wirds das Tier nicht beeinträchtigen. Es kann alles was´n Tier können muss: futtern, fortbewegen, fortpflanzen
Hätteste jetzt´ne blinde Agame wäre das Futtern problematischer aber so seh ich da keinen Grund und würde mal den Kollegen fragen, was er unter artgerecht versteht ?!



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Re: Ein Tier mit drei Beinen halten: Tierquälerei oder nicht

Beitrag von N DRE_1 » Do 27. Mai 2010, 15:59

Moin alle zusammen.
Erstmal vielen Dank an euch, für eure Antworten auf meine Frage.
Ich habe heutemorgen mit meinem Tierarzt gesprochen.
Der kennt Stumpi schon seit ich ihn habe und hat im Grunde dasselbe gesagt wie
ihr. Er sagt auch:"Der einzige einzige Grund ein Tier, ob nun Hund, Katze oder Reptil,
einzuschläfern, ist dem Tier große Schmerzen zu ersparen oder wie von Ziesel beschrieben
wenn eine Behinderung vorlliegt die das Tier daran hindern sich selber am Leben zu halten. Und selbst
dann gibt es unter Umständen noch Mittel und Wege." Nur mit der Agame zu Züchten könnte sich eventuell etwas als schwierig erweisen, ist aber auch nicht unmöglich. :freu:

lg Andre


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