Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

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Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Ziesel » Do 1. Nov 2012, 12:31

Aktuell ist das Thema derzeit wieder weil das TH Wiesbaden im Oktober eine solche Aufnahmegebühr einführte . .

Mir ist klar, dass es Tierheimen finanziell nicht gerade gut geht aber ich frag mich, ob die Aufnahmegebühren und Bedingungen nicht zu hoch sind und ob das wirklich im Sinne der Erfindung von Tierheimen sein kann und im Sinne der Tiere.
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(zum kompletten Video: https://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?key=standard_document_46434285&jmpage=1&type=v&rubrik=36082&jm=1&mediakey=fs/hessenschau/121022194436_12221" onclick="window.open(this.href);return false; )
In dem Video wird gesagt, dass nicht nur die Aufnahmegebühr fällig wird, sondern Tier (hier ging´s wohl um Hund & Katze) entwurmt und geimpft sein muss. Das wird wahrscheinlich bei einigen Tieren regelmäßig erfolgt sein aber vermutlich auch bei manchen gar nicht gemacht wordensein bzw länger her und damit wieder fällig. Rechne ich dieses Kosten noch auf oben gezeigte Beispiele drauf, find ich´s schon recht heftig . .
Nun meint die Dame im Video vom TH wo schon seit Jahren eine solche Aufnahmegebühr existiert, dass deswegen nicht mehr Tiere ausgesetzt wurden, was ich nicht so recht glauben kann.
Ich bin wohl auch nicht Einzige, die das Ganze skeptischer sieht - Zitat von der Homepage des hess. Tierheimes "Wau-Mau-Insel"
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Das seh ich ähnlich - und was meint ihr?

PS: weiss jemand wie das mit den Gebühren und Bedingungen bei Kanins, Meeris, Chins ect ist ?



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Curly » Do 1. Nov 2012, 12:43

Wieso wird denn zwischen Katze und Hund unterschieden?
Und warum sind die Kosten so hoch?
Es werden ja nicht nur unterernährte, verwahrloste Tiere abgegeben.
Die Gebühren, die man für solche Tiere bekommt, kann man dann doch
für wirkliche Sorgenfälle nutzen.

Ich sehe es auch so, dass die Aussetzrate steigen wird.
Warten wir nur mal bis kurz nach Weihnachten...



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Balino » Do 1. Nov 2012, 12:49

Ich find das nicht gut :/ :(
Wenn die Leute ihre Tiere nicht mehr wollen, dann werden sie andere Möglichkeiten finden sie loszuwerden, ...


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von SusiSorglos » Do 1. Nov 2012, 12:53

Ich finds auch eher kontraproduktiv.. Wer zahlt schon soviel Geld dafür, das er sein Tier abgeben kann? Ich glaub kaum jemand! Ich hab sogar oft bei ebay-kleinanzeigen das Gefühl, das viele da noch ein Geschäft draus machen wollen! Ich schau immer mal nach Hundis, nur so Interessehalber, was man da noch für Hunde zahlen soll, ist echt der Hammer!!!

Bei uns muss man auch bezahlen.. Hunde 75€, Katzen 45€ und Kleintiere 25 €.. Auf der HP steht sogar noch ein Zusatz für anfallende Kosten für eine Kastration müssen nochmal je nach Geschlecht ca. 50 oder 100€ gezahlt werden ( bei Hund und Katze denk ich )

Schon krass wie ich finde! Und dann wundern sie sich über "Kisten vor dem TH"!


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Entensusi » Do 1. Nov 2012, 13:17

Na ja, nachdem hier das Tierheim eh überfüllt ist, kann man auf diese Art und Weise den Zugang noch weiter stoppen. Für mich hat das alles mit TierSCHUTZ nur noch wenig zu tun.

Gut, vielleicht überlegt der eine oder andere, dem vorher das Tierheim als "einfache Lösung" eingefallen wäre, wie er sein Tier (oder das von der verstorbenen Oma) privat vermitteln/unterbringen kann. Und Menschen, die echt verzweifelt sind, weil sie ihr Tier nicht mehr halten können, werden das Geld auch aufbringen.
Wobei der Gedanke, dass man sich dann gerechtfertigt fühlt, das Tier ja verkauft hat, mir auch nicht so willkommen ist. Man schiebt dann ja nicht mehr ab, sondern macht einen Deal. Kann man sein Gewissen beruhigen.
Also, ich weiß nicht, wie die Leute reagieren werden, ich hab keine Ahnung... :hm:


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Ziesel » Do 1. Nov 2012, 13:54

Curly hat geschrieben: Und warum sind die Kosten so hoch? Es werden ja nicht nur unterernährte, verwahrloste Tiere abgegeben.
Nehmen wir ein nicht verwahrlostes Tier, welches bereits kastriert ist, gut ernährt ist und regelmäßig medizinisch versorgt wurde (wie impfen, entwurmen..) und zB nun "Scheidungsopfer" wird oder in´s TH kommt weil Omma nicht mehr ist uÄ werden in der Regel kaum hohe TA-Kosten anfallen (was sein kann natürlich trotzdem immermal)...
Na klar hat jeder die Verantwortung für sein Tier aber mit was werden bei solchen Tieren beispielsweise 200,-€ Aufnahmegebühr gerechtfertigt ?
Wird Ommas Erbe, der Ommas Tier nicht behalten kann/will jetzt zahlen und dem TH noch erzählen welche "Eigenarten" oder gesundheitliche Vorgeschichte Ommas Liebling hat? Ich glaube eher nicht bzw seltener und das erhöht doch die eigentlichen Kosten weil Mietz eingesammelt werden muss, vielleicht noch mal geimpft, entwurmt..
Curly hat geschrieben:Ich sehe es auch so, dass die Aussetzrate steigen wird.
Befürchte ich auch . .Freigängermietz wird eher da gelassen wo sie eben gelebt hat oder Wau & Mau werden als "zu verschenken" inseriert und wenn das nicht schnell genug funktioniert . . .
Entensusi hat geschrieben:Na ja, nachdem hier das Tierheim eh überfüllt ist, kann man auf diese Art und Weise den Zugang noch weiter stoppen. Für mich hat das alles mit TierSCHUTZ nur noch wenig zu tun.
eben, man stoppt den Zugang der Tiere durch "Abgeber", nicht aber den der "Fundtiere" und ob das im Sinne des Tierschutzes ist?
Entensusi hat geschrieben:Wobei der Gedanke, dass man sich dann gerechtfertigt fühlt, das Tier ja verkauft hat, mir auch nicht so willkommen ist. Man schiebt dann ja nicht mehr ab, sondern macht einen Deal. Kann man sein Gewissen beruhigen.
du meinst: an den "Tierschutzverein verkauft", also in "beste Hände" wo Tier dann gut versorgt und verantwortungsvoll weiter vermittelt wird?
Curly hat geschrieben:Die Gebühren, die man für solche Tiere bekommt, kann man dann doch
für wirkliche Sorgenfälle nutzen
Klar gibts in jedem Tierheim auch "kostenintensivere" Tiere, eben weil kastriert werden muss, entwurmt, geimpft, vielleicht aufgepäppelt, Futter- und eventuell Behandlungskosten entstehen ect aber ob doppelt kassieren die Lösung ist? Sind nicht Tierschutztierheime wie Hersfeld gemeinnützige Vereine ? (Zitat aus deren Satzung) "Der Verein ist selbstlos tätig er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke."
Das seh ich irgendwie nicht ganz wenn ich 230,-€ für die Abgabe des geimpften, entwurmten Hundes zahle (ansonsten kämen dazu noch mal 40-€ Impfung +18,-€ für´n Chip + Wurmkur 3,00 € pro 10 kg Körpergewicht) und bei Vermittlung eines Hundes über einem Jahr inkl. Impfungen und Chip noch mal 140,-€ fällig werden...

PS: habe die Aufnahmegebühren für Kleintiere gefunden



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von weide202 » Do 1. Nov 2012, 14:31

So etwas ist mir neu und ich denke, daß es dann noch mehr ausgesetzte Tiere gibt von Menschen, die sie "los werden" wollen.


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Entensusi » Do 1. Nov 2012, 16:26

Ich denke, so eine Gebühr können Tierheime erheben, die mit der Straßenarbeit eh wenig oder gar nichts zu tun haben. Damit wird der Zustrom geregelt, es wird sozusagen eine Abnahmestation für Wohlhabendere, die sich dann eben, siehe oben, schon mal das gute Gewissen mitkaufen.
Wenn es nebenbei noch ein paar Irre im Tierschutz gibt, welche die vernachlässigten, ausgesetzen und kranken Katzen (Tiere) von der Straße einsammeln, passt es ja. Sarkasmus aus.


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Anita » Do 1. Nov 2012, 16:55

Hallo zusammen,

also TH Wiesbaden & Offenbach kenne ich ja durch unsere gemeinsame TS-Initiative... Sie haben durchaus auch mit ausgesetzten Tieren und vorallem mit massig beschlagnahmten Tieren zu tun. Es ist also eher der Großteil der Tiere die bereits jetzt ohne Aufnahmegebühr dort landen und die Aufnahmegebühren der abgegebenen Tiere decken dann den Lebensunterhalt derer die ausgesetzt oder beschlagnahmt wurden.

Leider sind die Kosten für den "normalen Betrieb" bei einer Notstation oder einem Tierheim auch enorm hoch und das kommt lange nicht über die Schutzgebühren wieder rein, da ja auch nicht zu hoch gegriffen werden darf wenn andere die Tiere zu "Dumpingpreisen" verscheuern.

Wir haben selbst zwar keine fest geregelte Abgabegebühr, aber wenn gut situierte Halter hartnäckig mit ihrem Abgabewunsch an uns herantreten und ihr Tier unbedingt bei uns wissen wollten haben wir da auch schon Gebühren erhoben bzw. die Leute vor die Wahl gestellt eine Einmalzahlung in entsprechender Höhe oder eine monatliche Patenschaft o. Übernahme der TA-Kosten zu leisten. Und das hat uns letztlich die Möglichkeit gegeben einen Teil der TA-Kosten für die Anderen zu decken. Kam bisher nur zweimal vor, aber das hat uns wirklich geholfen.

Und die o.g. TH gehen hier auch mit Fingerspitzengefühl vor. Ich bin mir sicher wenn Ommis Hund ins TH muss und die Erben sich die Gebühr nicht leisten können, kann man da noch einiges machen. In vielen TH kann man das z.B. auch abarbeiten.

Also Fazit für mich: Die TH brauchen diese Einnahmen und ich denke nicht, dass die ausgesetzten Tiere dadurch mehr werden, da alles im Sinne der Tiere verhandelbar ist.

LG Anita



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Aellin » Do 1. Nov 2012, 17:18

Die Frage ist, ob ein Halter eines unerwünschten Tieres, das sowieso nicht geliebt wird, bereit ist, zu frgaen ob man am Preis etwas drehen kann und erst recht, wird diese Person nichts abarbeiten.

Ich selber wäre bereit Geld (max. 50€) für die Unterbringung zu zahlen, weil ich selber als Notstation tätig bin und weiß, was da für Kosten auf einen zukommen, aber das interessiert doch kaum jemanden und 200€ ist einfach unverschämt teuer. Ganz ehrlich, da würde selbst ich über eine andere Entsorgung nachdenken. Außerdem habe ich das Gefühl, dass dort von Leuten, die in Not sind noch Provit geschlagen werden soll.

Außerdem werden sich dann wieder private Notstationen füllen, weil die weniger Geld/ kein Geld verlangen und die Tiere dort oft sogar besser versorgt werden.

Ich denke nicht, dass man so eine Gebühr rechtfertigen kann.


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Anita » Do 1. Nov 2012, 17:55

Huhu Aellin,

ich glaube dass es sich um einen Irrtum handelt, dass ein Halter dem sein Tier egal ist es ins TH bringt wenn er nicht dafür zahlen muss... dem ist nämlich der Weg ins TH oder die Angst vor unbequemen Fragen schon zuviel. Und Wiesbaden hat z.B. erheblich geringere Gebühren als die im Ausgangspost genannten (https://www.tierschutzverein-wiesbaden.de/drup/node/1478" onclick="window.open(this.href);return false;) und bei Offenbach stehen sie z.B. gar nicht im Internet. Somit wird dort voraussichtlich ebenso verfahren wie bei uns z.B. man entscheidet im Gespräch mit dem Abgeber ob und in welchem Umfang die Gebühr erhoben wird (zumal sich so auch nicht recherchieren lässt ob die genannten Summen stimmen, ich erfrag das aber gerne direkt in Offenbach).

Und die TH die ich hier genannt habe, die auch Abgabegebühren nehmen, bereichern sich keinesfalls daran (muss auch sagen, dass ich die 75€ von Offenbach nun auch nicht sooo hoch finde). Das kann ich aus erster Hand garantieren. Hinzu kommt, dass man hier ganz klar differenzieren sollte zwischen kleinen Heimtieren (die hier ja nicht gelistet wurden) oder Hund und Katze. Wenn ich alleine überlege wie unsere 5 Katzen ins Geld gehen, obwohl sie gesund und fit sind... da sind 200€ gar nix. Und viele Tierheime füttern, entgegen der landläufigen Meinung, ebenso wenig Billigfutter wie wir. Weil es sich auch dort langsfristig nicht rechnet.

Ich will aber eben auch die anderen beiden Seiten nochmal anschauen, ob da überhaupt Abgabegebühren aufgeführt sind. Das ist ja für das Argument "Es werden mehr Tiere ausgesetzt." entscheidend.

LG Anita

// EDIT: Ok, das was Bad Hersfeld aufruft finde ich schon auch heftig... das ist wirklich jenseits von Gut und Böse und ich denke auch, dass da vermutlich nicht allzu viele Tiere abgegeben werden.

Aber ich glaube ich thematisiere das auch nochmal auf dem nächsten Tierpflegertreffen um einfach mal die Erfahrungen und die konkrete Herangehensweise der Tierheime zu erfragen.



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Entensusi » Do 1. Nov 2012, 18:31

Ganz ehrlich? Ich denke nicht, dass es wirklich um zusätzliche Einnahmen geht, sondern eher um Abschreckung. Wenn ich mich erinnere, als meine Mutter im TH angerufen hat, um die Besitzer einer zugelaufenen Katze herauszufinden - die Tätowierung war vom Tierheim - wurde sie zuallererst angeraunzt, ob sie "ihr Kätzchen los werden will".
Und wenn Du schreibst, dass die Leute, denen die Gebühr zu hoch ist - oder das Zahlen zu viel, sowieso aus Scham nicht anrufen würden, dann läuft doch auch was schief. Scham, weil ich das Tier nicht mehr halten kann? Weil ich Hilfe brauche? Klar ist es nicht fein, aber Himmel, das Leben ist kein Ponyhof.


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Anita » Do 1. Nov 2012, 18:54

Und das ist ein echter Teufelskreis... denn ich kenne z.B. kein Tierheim (manch einen TSV mit Schwerpunkt Kaninchen schon), dass es jemandem schwer macht sein Tier dort zu lassen. Klar, es gibt einige "schwarze Schafe" bei denen jemand mit dem Zeigefinder da steht und alles und jeden "zur Minna macht" der sein Tier abgeben möchte. Das ist aber nicht die breite Masse.

Die breite Masse der Abgeber o. Otto-Normal-Verbraucher setzt aber diese seltene "Schwarze-Schaf-Verhalten" bei allen TH voraus und versucht es erst gar nicht. Bzw. gehts auch hier eigentlich mehr ums schlechte Gewissen dem Tier gegenüber (welches man fürchten muss wenn man mit dem TH-Mitarbeiter spricht), weil man das Tier z.B. schon in einem echt schlechten Zustand abgibt oder weil man es sich eben einfach leicht macht. Die Menschen die aufgrund von Schicksalsschlägen gewzungen sind haben, erhfahrungsgemäß, kein Problem mit eventuellen Fragen oder Abgabegebühren im Tierheim.

Wir haben hier, grade seitdem wir offiziell einen Aufnahmestopp haben, sehr oft Gespräche mit Abgebern die ganz erstaunt sind wenn wir ihnen erklären, dass sie sich an TH xyz wenden sollen und von uns hören, dass die Tier da gut untergebracht sind, gut vermittelt werden, sie nicht als Tierquäler abgestempelt werden usw.. Die meisten TH sind viel besser als ihr Ruf.

Und diejenigen die sich ihrer Tiere einfach und schnell "entledigen" wollen die versuchen sowas wie ein Tierheim gar nicht erst. Allenfalls um ihr, meist schwerkrankes, Tier davor anzubinden. Denen gehts und gings aber unabhängig von Fragen oder Gebühren niemals um das Tier.

Ich habe selbst auch schon eine Situation mit einem TH erlebt bei dem im ersten Moment angezweifelt wurde ob die Geschichte bei der Abgabe stimmt. Leider hat sich das TH auch als wenig kompetent mit dem gezwungenermaßen abgegebenen Problemhund erwiesen und ihn eiskalt zu einer Familie ohne Hundeerfahrung aber mit Kind vermittelt. Aber aufgrund dieser einen Negativerfahrung würde ich dennoch nicht alle anderen TH über denselben Kamm scheren.

//Edit: Ok, die Aussage "ich kenne kein TH das sowas macht" ist durch den letzten Absatz wohl hinfällig. :mrgreen:
Aber in unserem Zusammenschluss ist mir sowas noch nicht passiert. Die erwähnte Geschichte war in einem anderen Bezirk und ist einer Freundin meiner Schwester passiert, die einen Hund "geerbt" hat.



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von saloiv » Do 1. Nov 2012, 19:19

Das TH hier vor Ort hat auch Aufnahmegebühren. Es ist finanziell am Ende und hat nun die Wahl entweder eingeschränkt weiter zu machen (Aufnahmegebühren, teure oder schlecht vermittelbare Tiere ablehnen) oder ganz zuzumachen. Was ist besser?


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Entensusi » Do 1. Nov 2012, 19:47

Woher bekommen eigentlich die TH ihr Geld?
Ich weiß, das Hiesige hat ein sogenanntes "Fundtierabkommen" mit vielen Gemeinden, die pauschal pro Kopf an das TH zahlen. Oder aber die Kosten für ein Fundtier können direkt über die Gemeinde abgerechnet werden.
dann gib es Spenden und staatliche Unterstützung, oder?
Größere TH haben auch oft Tierärzte, die günstig oder ermäßigt für das TH arbeiten. Es gibt Angestellte und ehrenamtliche Mitarbeiter.
Das Problem ist aus meiner Sicht, dass es so nicht funktioniert, es sei denn, man macht es wie in anderen Ländern, wo die Tiere, die nicht in "vernünftiger" Zeit vermittelt werden können, getötet werden. Soziale Einrichtungen, ob für Tier oder für Mensch, können nicht rentabel sein oder wirtschaftlich Gewinn machen.
Versteht Ihr, was ich meine? Einerseits will man Spenden und als "sozial" behandelt werden, d.h. alles basiert auf freiwilliger Leistung von Seiten des Tierheimes, andererseits müssen Gehälter bezahlt werden und Grundstücksmieten, etc. Und wenn dann die, welche bezahlt werden, "Dienst nach Vorschrift" machen, nicht helfen, wenn Not ist, weil es sich nicht "rentiert", dann stimmt was nicht.
Und erst Recht stimmt etwas nicht, wenn sich der Tierschutz am Ende auf Verwaltungsaufgaben beschränkt.
Was alles noch erträglich wäre, wenn man die Leistung derer, die dann ehrenamtlich auf die Straße gehen, ihre Freizeit und ihr Geld opfern, wenigstens anerkennen und unterstützen würde. Dann gäbe es zumindest ein faires Nebeneinander!
Wenn also Euer Tierheim, Viola, nur noch im eingeschränkten Betrieb existieren kann und damit Tierschutz macht, ok. Wenn sie aber dann denen, die mal Hilfe brauchen oder eine Falle leihen wollen, nur den AB vor die Nase hängen, weil grad keine Dienstzeit ist, ist es (aus meiner Sicht) nicht mehr ok.


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von saloiv » Do 1. Nov 2012, 19:58

Ja, Fundtiere müssen die Gemeinden tragen, d.h. wenn es kein Tierheim gibt, muss man sie im Rathaus abgeben. :lol: Daher sollten sie eigentlich die Tierheime (dankbar) unterstützen, was aber leider nicht so aussieht. Hier gibt es sehr viele Kuhdörfer, diese Gemeinden zahlen 50€ im Jahr ans Tierheim damit diese die Fundtiere aufnehmen. Fundtiere haben keine Aufnahmegebühr.
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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Ziesel » Fr 2. Nov 2012, 01:07

Ich bin gar nicht generell gegen eine Aufnahmegebühr aber ich glaube wenn man sich vorab zB auf der HP von Hersfeld infomiert ist nicht wirklich motiviert noch zu verhandeln. Das ist wie Entensusi schrieb:
Entensusi hat geschrieben:Abschreckung
und auch Aellins Einwurf
Aellin hat geschrieben:Außerdem werden sich dann wieder private Notstationen füllen, weil die weniger Geld/ kein Geld verlangen und die Tiere dort oft sogar besser versorgt werden.Ich denke nicht, dass man so eine Gebühr rechtfertigen kann.
find ich bei Aufnahmegebühren wie sie in Hersfeld verlangt werden zutreffend. Es wird vermutlich nach Alternativen gesucht Tier loszuwerden, ob Mensch nun versucht das Tier im TH als angebliches Fundtier abzugeben, sich nach privaten Notstationen oder anderen Orgas umguckt (die ja nicht von Staat/Gemeinden uÄ bezuschusst werden), es im Kleinanzeigenmarkt als zu verschenken inseriert, aussetzt oder sonstwie verschwinden lässt - das kann nicht wirklich im Sinn der Erfindung von Tierheimen des Tierschutzes sein. Wofür gibt´s die dann?

Bleiben allerdings die Aufnahmegebühren "im Rahmen" ist es zumindest für mich vollkommen in Ordnung, wie auch Aellin das bereits ansprach. Ich "übersichte" mal das heftige Gebührenbeispiel Hersfeld im Vergleich zum Tierheim Unna auf
Bild
Was in Unna bei der Aufnahme eines Tieres verlangt wird (unabhängig von Größe, Geschlecht, Gewicht . .) ist für mich völlig nachvollziehbar und zu rechtfertigen. Man weiss ja, das so´n Tier irgendwo wohnen muss und futtert . .
Anita hat geschrieben:Ok, das was Bad Hersfeld aufruft finde ich schon auch heftig...das ist wirklich jenseits von Gut und Böse und ich denke auch, dass da vermutlich nicht allzu viele Tiere abgegeben werden. Aber ich glaube ich thematisiere das auch nochmal auf dem nächsten Tierpflegertreffen um einfach mal die Erfahrungen und die konkrete Herangehensweise der Tierheime zu erfragen.
Würdeste dann bitte mal berichten, ob da öfter Hunde abgegeben werden? Ich kanns mir nämlich schwer vorstellen... (bis auf Fälle wo der "Abgeber" nicht zahlen muss)
saloiv hat geschrieben:Das TH hier vor Ort hat auch Aufnahmegebühren. Es ist finanziell am Ende und hat nun die Wahl entweder eingeschränkt weiter zu machen (Aufnahmegebühren, teure oder schlecht vermittelbare Tiere ablehnen) oder ganz zuzumachen. Was ist besser?
Nuja, wenn ich weder Platz noch Geld für die Versorgung meiner oder mir anvertrauter Tiere habe, muss ich als Privatmensch oder private Notstation die Tierhaltung aufgeben (obs mir gefällt oder nicht). Gehts um eine gemeinnützige Einrichtung, die sich als Tierschützer finanziell aus öffentl. Mitteln unterstützen lassen und uA für solche kostenintensiveren Tiere (zB verwahrloste Fundtiere) eingerichtet worden ist, seh ich das Ablehnen und Einschränken skeptisch.



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von saloiv » Fr 2. Nov 2012, 09:04

Ziesel hat geschrieben:
saloiv hat geschrieben:Das TH hier vor Ort hat auch Aufnahmegebühren. Es ist finanziell am Ende und hat nun die Wahl entweder eingeschränkt weiter zu machen (Aufnahmegebühren, teure oder schlecht vermittelbare Tiere ablehnen) oder ganz zuzumachen. Was ist besser?
Nuja, wenn ich weder Platz noch Geld für die Versorgung meiner oder mir anvertrauter Tiere habe, muss ich als Privatmensch oder private Notstation die Tierhaltung aufgeben (obs mir gefällt oder nicht). Gehts um eine gemeinnützige Einrichtung, die sich als Tierschützer finanziell aus öffentl. Mitteln unterstützen lassen und uA für solche kostenintensiveren Tiere (zB verwahrloste Fundtiere) eingerichtet worden ist, seh ich das Ablehnen und Einschränken skeptisch.
Fundtiere und beschlagnahmte Tiere werden nicht abgelehnt, sie werden ohne Aufnahmegebühr aufgenommen. Für Privatabgaben wird eine Aufnahmegebühr fällig.


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Ziesel » Fr 2. Nov 2012, 12:26

Also heisst "eingeschränkt", es werden "teure und schlecht vermittbare Tiere" nur von Privathaltern abgelehnt (trotz Aufnahmegebühr) aber beschlagnahmte und Fundtiere nicht weil´m Tierschutz- Tierheim dafür aus öffentl. Mitteln gebaut, eingerichtet und unterstützt wird ?!
Das ist schon traurig ...suggeriert irgendwie, dass Tier doch besser ausgesetzt werden oder verwahrlosen muss, damit jemand "zuständig" wird bzw Tier hilft.

Das ist auch was, dass ich nicht ganz versteh weil das "jetzt abgelehnte Tier" eines Privathalters (von mir aus mit moderater Aufnahmegebühr) der Angaben dazu macht wahrscheinlich nicht solche Kosten verursacht als käme es verwahrlost durch Fund oder Beschlagnahmung in´s TH



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von saloiv » Fr 2. Nov 2012, 13:08

Wie gesagt sind die öffentlichen Mittel sehr gering, wenn eine Gemeinde 50€ im Jahr für Fundtiere zahlt aber in der gleichen Gemeinde mit 18 Dörfern tausende Tiere leben, hat das Tierheim davon wenig. 50€ finanzieren nicht einmal die Kastration einer Kätzin und in diesen Dörfern werden massenweise Katzen eingefangen und kastriert um Elend zu stoppen...

Naja, sagen wir mal so...
Da gibt es Leute die einen ausgesetzten Hund finden und ihn abgeben (sie können nichts dafür dass er ausgesetzt wird) und es gibt Leute die wollen 80 Rennmäuse abgeben weil sie das mit der Geschlechtsbestimmung nicht hinbekommen haben und sie sich Monate lang weiter vermehren lies. Also gibt man sie doch einfach ins Tierheim und hat das Problem los, zumal auch noch Milben ausgebrochen sind und die 80 Rennmäuse alle behandelt werden müssten... Das Tierheim hat jedoch bereits 30 Rennmäuse und im letzten Halbjahr keine einzige vermitteln können. Zudem hat es nicht die finanziellen Mittel um Großnotfälle zu nehmen, also sagen sie der Halterin, dass sie sich an ein finanziell besser gestelltes TH wenden soll oder das (selbst verursachte Problem) selber lösen soll...


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Anita » Fr 2. Nov 2012, 13:16

Huhu zusammen,

@Entensusi

Die Unterstützung die Tierheime im Rahmen der Fundtierabkommen oder auch generell von den Gemeinden bekommen reicht nicht im Ansatz um die Kosten zu tragen. Man ist also zudem auf Spenden und Veranstaltungen wie Tag der offenen Tür usw. angewiesen um das was durch Aufnahme- und Vermittlungsgebühren nicht reinkommt abzufangen.

Die TÄ arbeiten für TH leider kaum noch günstiger. im Gegenteil. Eines unserer befreundeten TH zahlt bei ihrem TA mittlerweile ganz normale Preise. Weder einfacher Satz noch Rabatte werden gewährt. Manche TH können sich einen eigenen TA inkl. eingerichteter Praxis leisten, aber das sind die wenigsten.

Hier ist z.B. mal ein aktueller Bericht über das Fundtierthema:
https://www.fr-online.de/bad-vilbel/wetterau-kreistierheim-in-der-krise,1472868,16879730.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Leider sind die meisten TH mittlerweile schwer am kämpfen.

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden. Bad Hersfeld ist leider nicht selbst der Initiative anegschlossen daher kann ich da keine Infos aus 1. Hand liefern. Aber evtl. kennt dennoch bei uns jemand die Hintergründe für diese absurden Gebühren.

Zum Thema: Teures, krankes Tier wird evtl. besser ausgesetzt wenn das örtliche TH kein Geld für die Versorgung und der Halter kein Geld für Abgabegebühren hat:

Ich kenne den Ablauf in solchen Fällen wenn ein TH wirklich nicht in der Lage ist ein sehr teures/krankes Tier aufzunehmen nur so, dass man sich mit befreundeten TH kurzschließt. Bei allen TH die "gemeinsam besser" angeschlossen sind wurde meines Wissens noch kein Halter in einer Notsituation abgewiesen, egal wie es um das TH selbst stand. Im Gegenteil, es wird viel im Hintergrund agiert und gemanaged und bisher konnte immer irgendwie geholfen werden.

Im Mai waren z.B. einige "unserer" TH an der Räumung der Hundestation des TH Regen beteiligt, weil das TH dringend Hilfe brauchte:

https://www.tierheim-regen.de/?Hunde" onclick="window.open(this.href);return false;

Tierheime die wirklich komplett "manövriertunfähig" werden stehen meiner MEinung nach allein auf weiter Flur und haben deshalb Probleme zu helfen. Sofern man einem Dachverband (DTSB, BMT usw.) angehört ist es um einiges einfacher. Was aber eben nicht heißt, dass man keine finanziellen Engpässe meistern muss. Aber man ist nicht gezwungen Tiere abzulehnen, es wird aber u.U. für den Halter etwas zeit- und arbeitsintensiver sein Tier unterzubringen weil er evtl. in ein weiter entferntes TH muss usw.. Und das ist oft schon zuviel für denjenigen der sein Tier als Alternative auch aussetzen würde.

Ich sehe das Hauptproblem der generellen Gebühren die ein TH erhebt darin, dass die meisten Menschen allgemein nicht mehr bereit sind etwas für ein Tier zu investieren. Egal ob Zeit, Platz oder Geld. Auch bei Vermittlungsgebühren trifft man solche Probleme immer wieder. Klar, wenn ich Tiere in den Kleinanzeigen oder Baumärkten nachgeworfen bekomme muss ich die Arbeit eines THs oder einer Notstation ja weder würdigen noch unterstützen. So ist leider oft die Denke.

LG Anita



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von saloiv » Fr 2. Nov 2012, 13:49

Ich habe letztens in einem Zoohandel Kaninchen mit Preisen zwischen 65 und 125€ gesehen... Wenn das überall so ist, würde es den Wert der Tiere erheblich steigern.Leider sind das bisher Ausnahmen...


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Anita » Fr 2. Nov 2012, 14:49

Ja, das wäre wirklich ne schöne Änderung.

Der Superpet hier in der Nähe hat auch solche Preise. Zudem so gut wie keine Babys, Jungtiere nehmen sie nur von Rassezuchten ab der 10. Woche. Meist sind die Tiere zwischen 3-6 Monaten und die Böcke oft schon kastriert.

SO ist auch die Abgabe durch einen großen Zoofachhandel kein Tierschutzthema mehr.



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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von saloiv » Fr 2. Nov 2012, 20:52

Wobei sie in dem besagten Zoohandel in Minikasten lebten (ca. 60x60cm) und ich denke, dass sie bei den Preisen dort länger leben, bis sie gekauft werden. :X Wenn sie in Gehegen leben würden und alle kastriert wären (+ gute Beratung), dann wäre das im Sinne des Tierschutzes, denn Spontankäufe sind so wohl nicht mehr gegeben.


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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Felli » Fr 2. Nov 2012, 22:32

Ich finde Aufnahmegebühren in TH generell gut, aber die Kosten sollten sich im Rahmen bewegen; das Beispiel Bad Hersfeld sprengt hier definitv den Rahmen;
In meiner Heimatstadt verlangt das TH meines wissens keine Aufnahmegebühren; ich denke es wird von der Stadt gut unterstütz und es werden seitens des TH´s viele Aktionen abgehalten; Tag der offenen Tür, diverse Flohmärkte, Spendengelder etc.; das TH Linz hat auch Außenstellen die privat geführt werden; eine dieser Außenstellen muß jetzt leider geschlossen werden, da es einen Streit zwischen Nachbarn/Anrainern gegeben hat; die Nachbarn hatten sich wegen der dauerenden Lärmbelästigung durch Hundegebell zusammengetan und sind vor Gericht gezogen und haben den Kampf gewonnen...die Außenstelle gab es schon seit dem ich denken kann :shock: :shock: :shock:


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Und Gottes guter Geist ihm fehlt;
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Re: Aufnahmegebühren für Tiere, die in´s TH müssen ?!

Beitrag von Ziesel » Sa 3. Nov 2012, 02:22

Anita hat geschrieben:Ich sehe das Hauptproblem der generellen Gebühren die ein TH erhebt darin, dass die meisten Menschen allgemein nicht mehr bereit sind etwas für ein Tier zu investieren. Egal ob Zeit, Platz oder Geld. Auch bei Vermittlungsgebühren trifft man solche Probleme immer wieder.
jein . .es gibt natürlich Menschen, die nicht bereit sind Zeit oder Geld zu investieren, Tier möglicht schnell und unkompliziert los werden wollen aber jemand dem es nicht scheissegal ist, der wird durch manche Gebührenhöhe abgeschreckt, sei es die Aufnahmegebühr von Hersfeld oder´ne Orga die 400,-€ für´n Mietz verlangt.

Ich denk, dass die zum Teil sehr krassen Unterschiede auch´ne Rolle spielen ...hier wird im TH keine Aufnahmegebühr verlangt ( meines Wissens wird um´ne Spende gebeten), ein anderes TH nimmt´ne hohe Abgabegebühr, dort will man eine geringe und im übernächsten Th wird´n Abgabetier verweigert...so ähnlich ist das auch mit den Vermittlungsgebühren-und Bedingungen,da kocht auch jso ziemlich jeder sein Süppchen - das lässt das Ganze recht willkürlich erscheinen
Anita hat geschrieben:Klar, wenn ich Tiere in den Kleinanzeigen oder Baumärkten nachgeworfen bekomme muss ich die Arbeit eines THs oder einer Notstation ja weder würdigen noch unterstützen. So ist leider oft die Denke.
Nicht schön aber eben das "Nachwerfen" in den Kleinanzeigen wird meiner Meinung nach durch zu hohe Gebühren und Bedingungen des Tierschutzes steigen.
(Was Läden angeht bin ich zwiespältig, kaufe keine Tiere im Baumarkt aber wenns ein Geschäft ist wo Tier nicht nur Ware ist, sie nicht vom Massenvermehrer sind, die Beratung gut ist und auch Ernährung blablubb passen - warum nicht.)



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