Viele Menschen sehen nun dieses vorgehen absolut vermenschlicht, entwa unter dem Motto: Nimmt dem armen Tier doch nicht die Freude! Sie übersehen allerdings daß der Geschlechtstrieb beim Tier eben doch nur ein reiner Trieb ist, ein Getriebensein, ein Ausgliefertsein, willenlos.
Der Trieb kann die Katze in höchste Gefahr bringen, macht sie aggressiv gegen sich und andere, läßt sie leiden, macht sie krank. Tiere empfinden beim Geschlechtsakt keine Lust, höchstens eine Erleichterung durch des Nachlassen des Triebdrucks. Selbst wenn ein Tier ein Erlebnis entginge - es weiß es ja nicht.
Wenn die Kastration am besten vorgenommen werden, ist immernoch umstritten. Einige meinen eine zu frühe OP etwa mit fünf, sechs Monaten hielt man für nachteilig für die weitere Entwicklung, man solle abwarten, bis eine rolligkeit da war, oder bis der Kater anstalten mache zum Makieren... davon is man heute abgekommen. Die Tierärzte sind meist dafür, daß die Tiere schon vor der
Erwachsene Kater und Katzen zeigen nach der Kastration noch längere zeit die Verhaltensweisen, wegen derer man sie ja gerade kastrieren ließ. D.h. die Katze zeigt Ansätze von Rolligkeit, der Kater spritzt und läßt sich auf Kämpfe ein.
Empfohlen wird die Kastration wenn die Tiere etwa vier bis fünf Monate alt sind.
Befürchtungen das durch die OP das Wachstum gestoppt werde, daß der Knochenbau oder die Ausbildung charakteristischer Merkmale beeinträchtigt würden, sind unbegründet.
Die OP ist für einen routinierten TA unkompliziert. Die OP erfolgt unter Vollnarkose, auch die Narkosemittel für Katzen sind heute so vervollkommnet, daß das Risiko bei einer gesunden Katze - und davon wird sich der Arzt auch überzeugen - nahezu Null ist. Wie beim Menschen auch sollte der Patient nüchtern sein, die Katze sollte rund 12 Stunden vor der OP nix mehr gefressen haben.
Die Ansichten der Experten über den Wert der Kastration sind inzwischen einhellig: Die Tiere sind im Regelfall gesünder, ihr Fell ist besser. Sie sind häuslicher und anschmiegsamer und neigen weniger zum Streunen. Sie zeigen mehr Interesse an ihren Menschen.
Ein erheblicher Teil der Verletzungsgefahr, gerade bei Freigängern entfällt. Besonders die Katze bleibt auch von all den "Frauenkrankheiten" wie Zitzenentzündungen und Gebärmutterleiden verschont.
Quelle: Die gesunde Katze... kosmos-verlag!