Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

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Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von lapin » Sa 18. Jun 2011, 19:34

Wie kann man Warm- von Kaltblüter an ganz klaren Merkmalen unterscheiden?


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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von Dajanira » Sa 18. Jun 2011, 19:41

Vollblüter sind schnelle, schlanke, zierliche Pferde. Vom Gemüt her eher temperamentvoll.
Warmblüter sind groß, kompakt, schwer. Sie sind eher ruhig und gemütlich.

Vollblüter werden meist für den Sport eingesetzt, z.B. Dressur, Springreiten
Warmblüter ziehen schwere Lasten, Arbeitstiere.

[url=http://pintabian.de/images/pintabian_hengst.jpg]Vollblut (Araber)[/url]
[url=http://www.pferde-rassen.de/bilder/r/RheinischWestfaelischesKaltblut.jpg]Rheinisch-Westfälisches Kaltblut[/url]


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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von lapin » Sa 18. Jun 2011, 19:44

Warum gab es gerade DIESE differenzierte Bezeichnung für diese unterschiedlichen Arten von Pferden...


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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von Dajanira » Sa 18. Jun 2011, 20:23

Es ist eine "Überkategorie" der der einzelnen Rassen. Es gibt ja nicht nur Voll- und Warmblüter, sondern auch Kaltblüter und Ponys.


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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von lapin » Sa 18. Jun 2011, 20:33

Lol....Ponys sind kleiner....
und was unterscheidet den Kaltblüter vom Warmblüter? :D (siehe Frage :kenny:)!


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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von chien » Sa 18. Jun 2011, 20:43

Kaltblüter wurden bzw. werden Pferde bezeichnet, die sich durch ein hoher Körpergewicht, Kraft und ruhigem Temperament auszeichnen, dazu gehören Rassen wie Schleswiger, Belgier und ein paar französische Zugpferde z.B.



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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von Venga » Sa 18. Jun 2011, 20:54

Dajanira hat geschrieben:.....
Warmblüter sind groß, kompakt, schwer. Sie sind eher ruhig und gemütlich.
......
Warmblüter ziehen schwere Lasten, Arbeitstiere.
Du verwechselst Warmblüter mit Kaltblüter.
Zu den Warmblütern gehören zB die Trakehner, eine sehr edle Pferderasse, von der Statur dem Araber ähnlich.
Die Züchter lynchen dich, wenn du die als groß, kompakt, schwer, eher ruhig und gemütlich bezeichnest. ;)


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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von serafina » Sa 18. Jun 2011, 21:02

Das ist Max.Ein Kaltblut

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Das bin ich mit meiner Mecklenburger Warmblutstute Serafina.

Bild

Hier noch zwei Vollblut Araber
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Bild

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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von lapin » Sa 18. Jun 2011, 21:06

Jetzt bin ich durcheinander :lach:!

Kaltblut; kräftige, kompakte Tiere...

Warmblut; schmale, schlanke Tiere...

und Vollblut?


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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von chien » Sa 18. Jun 2011, 21:13

Im übrigen meine ich mal gelesen zu haben, das Warm und Kalt als Bezeichnung vom Gemüt des Tieres abhängig ist. bzw. war..... Kaltblutig = Ruhig und Warmblutig eher unruhiger -- Suggestion... Kalt mit Ruhig, gelassen etc. und warm wohl eher hitzig quirlig temperamentvoll .. so in die Richtung ;)



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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von Venga » Sa 18. Jun 2011, 22:55

Als Vollblut werden Pferde bezeichnet deren Abstammung auf Araber zurückgehen. Vollblut-Araber, Anglo-Araber und das Englische Vollblut. Sie werden auch eingesetzt um Pferderassen zu veredeln.

Warmblüter sind nicht immer schlank oder schmal, auch der Holsteiner und der Hannoveraner sind Warmblut-Pferde und das sind ganz schöne Klopper.
Warmblüter sind Pferde die zum Reitsport eingesetzt werden.

Kaltblüter sind eher Arbeitspferde, groß, breit, schwer (zB. Shire-Horse, bis 1,5 Tonnen), gutmütig
Kaltblüter werden heute noch als Rückepferde in Wäldern eingesetzt um Baumstämme aus Wäldern zu rücken, da sie den Waldboden nicht zerstören. Früher wurden sie vor den Pflug und schwere Kutschen (Brauereipferde) gespannt.
Der wohl eleganteste Kaltblüter ist der Friese, der nicht nur als Kutsch- sondern auch als Reitpferd gehalten wird.
Friese
Bild


LG
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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von Sabine » Sa 18. Jun 2011, 23:18

Rein optisch oder von der Eignung her kann man diese Unterscheidung eigentlich gar nicht (mehr) treffen.
"Klare Merkmale" gibt es heutzutage kaum noch, denn die Grenzen sind da ganz fließend geworden.

Viele Rassen, die eigentlich mal als Kaltblüter kategorisiert waren (wie die Friesen aus dem Beispiel eben) sind innerhalb der Rasse schon nach verschiedenen Typen unterteilt...da gibt es die schweren, kompakten und eben auch die eleganteren Zuchtlinien.

Ein anderes ganz typisches Beispiel für variantenreiche Züchtungen sind Haflinger!
Die standen früher ganz stark im Kaltbluttyp, waren bodenständig, ruhig und kompakt. https://wynonabrown.net/New_Folder/Haflinger1.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;
Durch Einkreuzungen von Arabern und anderen Vollblütern hat man da heute eine ganz elegante, leichtrittige Zuchtlinie bekommen!
https://www.haflinger.ch/pics/hengste_akt/noah.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;

In welche Kategorie "Kalt-", "Warm-" oder Vollblut ein Pferd fällt, hängt auf der einen Seite davon ab, was die Zuchtvorgaben der Rasse sagen und zum anderen sind diese Kategorien keine "Dogmen"!

Sprich: Wenn z.B. ein Friese früher eher als Kaltblut bezeichnet worden wäre, wäre es heute eher der "Warmblut-Typ".

Es gibt keine Vorschrift, die besagt, "Ein Friese muss wie ein Kaltblut sein" - sondern es heißt "Das Pferd steht im Kaltblut-Typ"! Damit hat man "in etwa" eine Idee, die ist aber, wie gesagt, kein Dogma.
Es besagt nur, dass das Pferd eher groß, eher stark, eher ruhig und eher gutmütig ist.

Hingegen ein Pferd welches "im Vollblut-Typ steht" wirkt temperamentvoll, feingliedrig und lebhaft.
(Natürlich gibt es auch lahmarschige Vollblüter...deshalb ist das eben nur ein "TYP" - und kein Dogma. :-) )

Den einzigen Unterschied bei den Begriffen machen die englischen und arabischen Vollblüter, denn die heißen wirklich so! Das sind die Rassen.

Bei den Warmblütern ist das oft ein Zusatz zum Zuchtland, also ein "französisches Warmblut" oder ein "hessisches Warmblut"...auch das sind Namen.
Ansonsten sind die Warmblüter eben der "TYP" Pferd, den man z.B. im Springen und in der Dressur sieht.
Die Vollblüter sieht man eher auf Rennbahnen und die Kaltblüter eher im Wald oder vor dem Pflug oder Bierwagen!
Aber wie gesagt, die Begriffe "Kalt-", "Warm-" und "Vollblut" bezeichnen PferdeTYPEN und müssen nicht zwingend mit der Rasse zu tun haben. (haben sie aber meistens... ;-) )



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Re: Unterschied zwischen Warm- und Kaltblüter

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 4. Feb 2023, 13:07

Friesen waren in der gesamten Zuchtgeschichte noch nie Kaltblüter, es waren schon immer Warmblüter.
https://www.das-spanische-pferd.de/de/rassen/friesen/die-geschichte-der-friesen/

Noch im Mittelalter lassen sich archäologisch keine großen Unterschiede zwischen den Hauspferdetypen nachweisen, es gibt zwar schon Inselformen und etwas größere Pferdeformen, aber würde man diese Pferde in die heutigen Typkategorien Kaltblut - Warmblut - Vollblut - Pony einordnen, wären das alles ausnahmslos Ponys.
Ponys definieren sich als alle Pferde, die eine Größe bis 1,48cm Stockmaß aufweisen.
Man sieht hier schon anhand des krummen Maßes, wie willkürlich diese Einteilung ist ...
Als Ritterpferde wurden die großen, starken und temperamentvollen Pferde bevorzugt, wobei beachtet werden sollte, daß ja der Ritter vollgerüstet in seiner Plattenrüstung noch aufs Pferd hüpfen wollte - auch ohne Aufstiegshilfe übrigens, denn was nutzt dem Ritter sein Pferd, wenn er auf dem Schlachtfelde sein Roß nicht eigenständig besteigen kann?
Oder im Turnier vom Pferde fällt und dann nicht sofort wieder aufspringen kann und weiterreiten kann?
Die ideale Größe für ein Ritterpferd ist daher ein großes Pony mit einer Größe von 1,40m - 1,50m Stockmaß. Es gab damals noch keine Bestrebungen, Pferde größer zu züchten.
Um sich ein Bild zu machen, wie die Pferde damals vermutlich aussahen, kann man sich gut Berber und Camarguepferde als edle Rösser und Islandpferde und Fjordpferde als Bauernpferde vorstellen. Im Mittelalter waren Pferde mit Gangveranlagung zu Tölt, Walk und Foxtrott vermutlich sehr häufig und wurden als brave und bequeme Reisepferde (Zelter) gebraucht.

Im 16. - 18 Jhr. wurden Pferde als Prestigepferde gebraucht. Sie durften größer werden, da die Mode sich änderte. Selbst der Adlige war nicht mehr vollgerüstet, um zu prunken, sondern hatte bequemere Kleidung aus edlen Stoffen und Leder an. Es wurde also einfacher, aufzusteigen, selbst wenn das Pferd ein Stockmaß über 1,60 aufweist.
Die Pferde wurden zunehmend auch vor Prunk- und Sportkutschen gespannt. Sie mußten schnell und wendig sein. In Südeuropa und auf der Balkanhalbinsel kam der Stierkampf zu Pferd zu seiner höchsten Blüte und Ausprägung. Die Reitkunst entwickelte sich zu ihrer Höchstform. Ausnahmslos alle klassischen Reitstile und der spanische Arbeitsstil in Europa gehen auf Lehren in dieser Zeit zurück.
Das typische Barockpferd entstand - ein Pferd, was nach heutiger Einteilung entweder gerade noch ein großes Pony oder schon ein Warmblut war. Kaltblüter gab es damals noch nicht.
Typische Pferde dieser Zeit sahen aus wie die heutigen PRE, Lusitano, Lippizaner, Friesen oder Knabstrupper. Das Stockmaß erhöhte sich auf 1,40cm - 1,60cm. Die kleineren Pferdetypen aus dem Mittelalter wurden weitergebraucht und starben deshalb nicht aus. Ebenso überlebten die ganz kleinen Inseltypen, wie beispielsweise das Shetlandpony. Gangpferde waren häufig als bequeme Reisepferde und wurden vielfach nach Amerika exportiert.
Um 1785 wurde der Shagya Araber als leistungsfähiges Militärpferd erzüchtet, schon wenige Jahrzehnte später wurde das Zuchtbuch geschlossen und nur noch orientalische Hengste durften zur Blutauffrischung eingesetzt werden. Heute gelten Shagya-Araber als Vollblüter.
Seit 1793 wurden Rennpferde erzüchtet. Es ging hierbei nur um Leistung auf der Rennbahn. Schon früh wurde das Zuchtbuch geschlossen und nur orientalische Pferde und Shagya Araber wurden zur Blutauffrischung zugelassen - allerdings auch nur, wenn die Nachkommen entsprechende Leistung auf der Rennbahn brachten. Damit haben wir die zweite Vollblutrasse, das englische Vollblut.

Mit der Industrialisierung und der veränderten Bewirtschaftung von Feldern wurden immer stärkere und größere Pferde gebraucht, die immer schwerere Lasten ziehen konnten. Weiterhin wurden starke Pferde für die Mulizucht gebraucht. Das Kaltblut entstand - riesige Pferde mit enormen Beinumfängen und enormer Kraft. Brauereien bevorzugten schwere, äußerst große und beeindruckende Zugpferde, um ihre sehr schweren Bierwagen werbewirksam durch die Stadt zu fahren. Die Riesen unter den Kaltblütern mit viel unpraktischem Behang an den Beinen, wie beispielsweise das Shirehorse, entstanden als typische Brauereipferde. Sie fielen auf und waren die perfekten Werbeträger für die Brauereien.
Nebenbei wurden immer noch Barockpferde als edle Karossiers und Kutschpferde für die Stadtkutschen gebraucht. Allerdings wurden auch zunehmend schnelle, ausdauernde Pferde, auf die man möglichst schnell unausgebildete Reiter setzen konnte, gebraucht. Das typische Warmblut, wie wir es heute weltweit als Sportpferd für den Grand Prix sehen, hat seinen Ursprung in dieser Zeit.
Orientalische Pferde (hauptsächlich Berber) galten als Edel und wurden zunehmend nach Europa zur Veredelung der vorhandenen Warmblutrassen verwendet.
In Europa findet sich zu dieser Zeit die größte Pferdevielfalt, wir haben sie nun alle: die Kaltblüter, die Warmblüter, die Vollblüter (Shagya Araber, englisches Vollblut) und Ponys.

Anfang des 20. Jhr fing die Sportpferdezucht an zu boomen. Gleichzeitig war es jedoch durch die zunehmende Motorisierung und Mechanisierung von Transport- und Landwirtschaftsvehikeln der Niedergang der Arbeitsrassen. Die für die Barockzeit und das 18. Jhr so typischen Barockpferde und edlen Karossiers wurden durch den heute üblichen Sportpferde-Einheitsbrei abgelöst. Die Kaltblüter starben in den 50er Jahren fast aus, Warmblüter wurden zunehmend leichter, größer und schneller gezüchtet, wir sind Ende des 20. Jhr bei Warmblütern bei einem durchschnittlichem Stockmaß von 1,70m angelangt.
Irgendwann zwischen dem 18. Jhr und dem 19. Jhr wurde das Zuchtbuch für Araber geschlossen - willkürlich wurden einige orientalische Hengste ausgesucht, welche diese Vollblutlinie begründeten. Die dritte Vollblutrasse war entstanden.
In Europa wurde mit dem Aufkommen der Sportpferde stark drauf geachtet, das die Gangveranlagung eliminiert wurde. Es blieben nur wenige Rassen, wie beispielsweise der Isländer, als Gangpferde über. In Amerika war die Situation eine andere, noch heute werden Pferde mit Gangveranlagung als bequeme Arbeitspferde gebraucht und gezüchtet, in Südamerika die Criollos, in Nordamerika sind es gleich eine Vielzahl von Rassen mit sehr unterschiedlichen bequemen Gängen, die sich erhalten haben.
Seit den 70er Jahren versuchen zunehmend Idealisten, die Kaltblutrassen und -schläge zu erhalten und Gangpferderassen wieder in Europa heimisch werden zu lassen.

Daraus ergibt sich nun die moderne Einteilung:
Ponys: Alle Pferde mit einem Stockmaß bis 1,48cm.
Warmblüter: Kutsch- und Reitpferde mit einem Stockmaß über 1,48cm, die für den schnellen Zug und als Sport- und Freizeitpferde genutzt werden. Das Gewicht liegt meist deutlich unter 500kg.
Kaltblüter: Schwere Arbeitspferde für den schweren Zug. Das Gewicht liegt meist deutlich über 500kg, dabei erreichen viele Individuen der Kaltblutrassen regelmäßig Gewichte um eine Tonne.
Vollblüter: Araber, Shagya-Araber und englisches Vollblut.



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