Rennmäuse im Freien halten?

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saloiv
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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von saloiv » Mi 30. Apr 2014, 22:41

Leider haben die handelsüblichen Käfige so einen großen Gitterabstand, sonst hätte ich einen mit Gras bepflanzt (bzw. eine Grasnarbe ausgebuddelt und in den Käfig gesetzt) und ihn wenn er wach ist, mal raus gesetzt.
Ich weiß schon, dass das eine recht kritische Angelegenheit ist, allerdings würde ich es erst mal bei gutem Wetter versuchen und eher tagsüber/stundenweise und schauen, wie er darauf reagiert... Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich es wirklich mache...


Bild
Ich wünsche Dir...
dass Du arbeitest als würdest Du kein Geld brauchen.
dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Steinchen » Fr 2. Mai 2014, 14:32

Hallo Murx,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich habe nach dem Umzug jetzt so viel zu tun, dass ich kaum dazu komme zu schreiben. Alles an Viehzeugs muss erstmal versorgt werden.
Hast du die Mäuse aus dem Zoofachgeschäft oder hast du ne Futtermauszucht aufgekauft?
Ich habe vier Mäuse über das Internet genommen. Dies typischen "Rennmäuse zu verschenken" Anzeigen.
Mir war es wichtig, dass sie sich vermehren, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich große Gruppen halten kann, solange es Familienverbände sind (mit der Vergesellschaftung von fremden Mäusen zu oder in Gruppen habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht)
Es ist auch richtig, dass sie Gruppen bilden, aber es ist falsch, dass sie sich dann beißen. Sie beißen sich, wenn es nicht genug Platz gibt, um sich aus dem Weg zu gehen. Ich habe die Maximalgrößen f. Käfige immer hoffnungslos überschritten.

Wichtig ist auch, dass es eine gemischte Gruppe ist. Ich habe das bisher so erlebt, dass dann eine Ausgeglichenheit in der Gruppe ist, die ich bei gleichgeschlechtlichen Rennern nicht habe.

Leider habe ich aktuell zwei Jungtiere verloren, weil sie sich durchgenagt haben. Ich habe einen Käfig mit drei Bereichen gebaut (waagerecht). Zwei davon mit Streu (schlechte Idee, da es auch mal schief regnet und diese dann nass war). Den Mittleren habe ich mit Draht von unten verschlossen und Grasnarbe (ca. 20cm dick) draufgelegt.
Den Rechten habe ich mit Etagen versehen. Sinn des ganzen war, dass ich die Draußenaberaquariummäuse an normales Erdreich gewöhne. Das Gehege baue ich parallel dazu ntürlich dennoch.
Das Ende vom Lied war, dass sie ausschließlich den Erdbereich genutzt haben! Ist halt Natur. Die waren vielleicht aktiv!
Das Laufrad, bisher der wichtigste Gegenstand im Käfig, wurde gar nicht mehr genutzt

Ich hatte nur 12er Gitter da, von den Deutschen Riesen. Ich habe das und zusätzlich ein sehr stabiles Fliegengitter aus Metall verwendet. Leider habe ich das Fliegengitter über das andere Gitter getackert (umgekehrt hat diese Notlösung schon oft funktioniert), so dass sie die Möglichkeit hatten vom Rand aus daran herumzunagen und ein Loch genagt haben.
Die Großen kamen nicht durch, aber vier Jungtiere nahmen das 12er Gitter als Ein- und Ausgang.

Das ist jetzt auch der einzige Nachteil den ich sehe. Wenn sowas (und keiner braucht mir zu erzählen seine Mäuse seien noch nie ausgebüxt) im Haus passiert, dann fange ich sie und gut ist.
Hier habe ich kaum noch Chancen. Eine Maus habe ich eingefangen. Eine Maus ist von alleine zurückgekommen, eine hat meine Hündin aufgestöbert und auf das Nachbargrundstück gejagt und eine sitzt am Gartenteich unter der riesigen Thuja und lässt sich nicht fangen.
Sie sind jetzt wieder im Aqua, bis ich (hoffentlich am Montag) richtiges Gitter da habe.
Styropor als Isolierung macht die Tiere krank
Gut, dass Du mir das sagst, ich habe das nicht gewusst und hätte es benutzt. Woher weißt Du das? Gibt es dazu Studien? Gilt das nur für Mäuse oder auch andere Tiere? Spielt es eine Rolle, wie dick das Brett zwischen Styropor und Tieren ist? Ich weiß nur, dass es als gesundheitsunbedenklich gilt und daher auch als Lebensmittelverpackung zugelassen ist.

Den Kies habe ich jetzt da, genauso Dachlatten, Volierendraht und Schrauben.
Gerne stelle ich später Bilder ein.
wenn du den Rennern eine Buddeltiefe von 60 - 80cm gönnst
Okay, das mache ich gerne. Spart mir auch die Arbeit immer für frisches Erdreich zu sorgen, ich denke bei so einer Tiefe erledigt die Natur das von selbst (Würmer, Asseln etc.).
Wenn du nen Heizstrahler installieren willst - immer im Innenbereich
Im Kölner Zoo gibt es für die Erdmännchen so Außenstrahler. Ginge das nicht auch für Rennmäuse? Das hat auch den Vorteil, dass sie einen Grund haben viel oben zu sein.

@Eichhorn33: Wie hast Du die Latten damals vor dem Verrotten gecshützt? Das ist noch mein Problem, dass ich Sorge habe bald Freilaufmäuse zu haben, wenn es ordentlich regnet.
Die eine Maus hatte sich einen Hinterlauf gebrochen
Ich kann in der Wohnung auch keine Unfälle ausschließen. Je mehr man den Mäusen bietet, desto mehr kann passieren. Wenn ich alleine sehe wieviele Mäuse gleichzeitig in einem Laufrad laufen wollen, geschleudert werden oder einfach mal einen Hechtsprung machen, eine Etage verfehlen und hinuntersegeln....dann lieber bodennah und Tunnelsystem.

Ich bin da aber auch robuster. Meine Tiere dürfen so frei wie möglich leben (haben Freilaufkaninchen, dadurch Gefahr von Katzen und Füchsen, auch mein Dobermann ist nur einen Stromzaun davon entfernt), weil ich das Gefühl habe, dass ein kürzeres spannendes, intensiv gelebtes Leben mehr Wert ist, als eines im goldenen Käfig. Ich finde Innenhaltung so langweilig, dass ich, würde es zB. verboten werden, keien Tiere mehr hätte. Vor dem Erdmännchengehege im Zoo hingegen kann ich Stunden sitzen.


Ich könnte ja zumindest unten auch 6mm Draht doppelt nehmen. Dann ist kaum Verletzungsgefahr gegeben. Nach oben hin könnte ich dann auf 8er gehen um mehr Kleingetier die Möglichkeit zu geben in das Gehege zu kommen.

Alles noch Überlegungen, auch wenn ich langsam eien Vorstellung bekomme. Wenn ich aber so tief gehe... ob ich dann noch die Lust habe so weit zu gehen? Oder ob ich aus geplanten 4-5 Metern einfach 2 mache und ggf. später erweitere?

Wichtig ist, dass ich den Käfig erstmal wieder sichere. Im Aqua allein können sie bis zur Fertigstellung nicht bleiben, dass ist nicht artgerecht und nur eine Notlösung.



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von eichhorn33 » Sa 3. Mai 2014, 04:19

Ich arbeite im Freien , egal ob für meine Kaninchen oder Eichhörnchen und damals bei den Rennern eben auch , nur mit kesseldruckimprägniertem Holz . Das Geflecht tackere ich von innen dagegen .



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Murx Pickwick » So 4. Mai 2014, 12:47

Das mit dem Styropor ist meine eigene Erfahrung ... ich bin bei so vielen Tierhaltern gewesen, wo es Verdauungsprobleme, Atemwegsprobleme etc etc in Außenhaltung gab und immer wurde Styropor verbaut, daß ich da mir schon zu fast 100% sicher bin, es ist das Styropor.
Gegenprobe funktionierte wunderbar, Styropor raus, Tiere innerhalb von wenigen Wochen bis Monaten gesund ... nicht immer, aber immer öfter und viel zu oft, als daß es sich um Zufälle handeln könnte.

Schaut man sich dann an, was Polystyrole (Styropor, Styrodur, Schaumstoffe etc), ausdünsten und was diese Giftstoffe an Krankheiten verursachen, deckt sich das Ganze auch noch ... auch von der Häufigkeit, mit denen die einzelnen Gesundheitsprobleme auftauchen.

Unsere Tiere verbringen anders wie wir nicht nur ein paar Minuten und höchstens Stunden in den Styropordämpfen, sondern die meiste Zeit ihres Lebens - wenn wir in Bädern, die mit Styropor isoliert werden, schlafen würden, würden die gleichen Gesundheitsprobleme auch bei uns auftreten, weshalb eben Polystyrol und ähnliche Materialien nur im Außenbereich oder halt in Bädern installiert werden ... in Räumen, wo Menschen sich nur vergleichsweise selten aufhalten.
Ausnahme: Schaumstoffe im Matratzenbereich ... und hier vermuten schon lange viele THP, teilweise sogar Ärzte, einen Zusammenhang zwischen einigen Erkrankungen und den Schaumstoffmatratzen. Begründen kanns allerdings bislang noch keiner ... zumindest nicht so, daß es wissenschaftlich als wasserfest gelten kann.

Es reicht auch nicht, das Polystyrol mit Holz abzudecken, denn die Gase, die dieses Material ausdünstet, wird mit der Luftfeuchtigkeit ins Holz aufgenommen und aus dem Holz wieder nach außen abgegeben, wird also nach und nach auch auf die andere Seite des Holzes transportiert, wo es wieder in den Atemtrakt der gehaltenen Tiere gelangt.

Ich finde es unverantwortlich, daß immer noch in diversen Tierhaltungsbüchern Styropor als einzigst mögliche Isolierung empfohlen wird - dabei gibts so viele deutlich bessere und gesündere andere Möglichkeiten, angefangen von dicht gepackten Stroh über Kork und Calciumsilikatplatten bis hin zu Hanfisolierungen oder gar Schafwolle, je nachdem was man wie isolieren will.

Deine Erfahrungen mit den Rennern decken sich auch mit meinen Erfahrungen - außer was die Gemischtgruppen angeht, ich hab da oft genug auch gleichgeschlechtliche Gruppen gehalten, ging genausogut ... aber die Renner sind miteinander aufgewachsen gewesen. Was bei mir auch ging, das war das zusammensetzen von alten Rennern, deren Gruppe nach und nach wegstarb - auch kein Problem. Die Zusammenführung zweier kleiner Gruppen war möglich, aber äußerst knifflig - aber wenn sie denn mal sich überreden ließen, es miteinander zu versuchen, wurden auch diese Gruppen stabil.

Die heutigen Renner sind da oft anders ... insbesondere die Renner aus seriösen Zuchten. Eine Gruppenhaltung ist nicht mal mehr möglich, wenn die Renner miteinander aufwuchsen. Pärchenhaltung aus Männlein und Weiblein war früher bombenstabil, bei diesen mordernen Rennern kann es jedoch passieren, daß sie sich dann doch bösartigst in die Wolle bekommen und man trennen muß. Früher hatten die Renner bei zuwenig Platz keine Jungen mehr bekommen ... schon in den 90er Jahren gab es immer mehr Hutschachtel-Renner, die selbst noch im Schuhkarton munter für Nachwuchs sorgten. Nix mehr mit natürlicher Geburtenkontrolle oder so ...
Die Beißereien treten übrigens bei den mordernen Rennern, auch, wenn man sie wie früher miteinander aufwachsen läßt, bei viel Platz früher und heftiger auf wie bei wenig Platz, also das krasse Gegenteil zu früher und zu deinen Erfahrungen! Die VG mit Transportbox ist möglich und angeblich sogar die erfolgversprechendste Methode ... früher hatte man da bestenfalls nen blutiges Knäuel Rennmaus rausgeholt und das schon nach wenigen Millisekunden.
Gruppen mit mehr wie zwei Tieren ist bei diesen mordernen Rennern meist gar nicht mehr möglich ...

Hab aber nun mehrere Halter getroffen und von ihnen gelesen, die noch Rennergruppen, so wie du sie hast, erwischt haben - aus Futtertierzuchten, aus Laboren und aus Zoohandlungen, die nicht von seriösen Züchtern beliefert werden, teilweise aus solchen Quellen als Jungmäuse zusammengewürftelt, so wie früher halt - gleichgeschlechtlich und gemischtgeschlechtlich ... gibt also noch Hoffnung für die Renner.



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von sunneblummm » Do 2. Okt 2014, 00:02

Hallo,

sehr interessantes Thema! Würde gerne mehr erfahren :top:
Habt ihr mittlerweile eure Rennmäuse draußen?

Wenn ja, wie funktioniert es? Habt ihr Bilder von den Gehegen?

Würde mich freuen, wenn ihr berichten würdet :yeah:


Liebe Grüße von Johanna mit Fibi, Findus und Lilly :liebe:

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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von HarleyQuinn » Do 23. Okt 2014, 22:04

Moinsen :)

Ich habe mir nun nicht ALLES durchgelesen, aber wenn Fragen zur Außenhaltung von Rennern bestehen, immer her damit.

Ich hielt meine Renner zwar nicht in so einer richtigen Außenanlage, aber in einem unbeheizten Häuschen, die Temperaturen haben meine Renner also voll mitbekommen.

Zur Haltung im Zoo...ich kann mir sehr, sehr gut vorstellen, dass das super funktioniert auch ohne furchtbare Lungenerkrankungen und der Gleichen....die Renner im Zoo sind meistens Nachkommen von WFNZ...also Wildfangnachzuchten. Das kann man an der Farbe aber NICHT erkennen...nicht jedes Agoutifarbene Tier ist auch ein WFNZ!
In ihrer Heimat sind Mongolische Renner starken Temperaturschwankungen ausgesetzt von bis zu -40°C im Winter, wenn sie also tief genug graben können, warum sollten sie unsere im Vergleich echt albernen Winter nicht überstehen?
Das Problem ist höchstens die Nässe, aber das ist eben auch alles eine Frage des Immunsystems...Renner die draußen gehalten und besser noch geboren werden, haben ein deutlich besseres Immunsystem als unsere "Stubenhocker".
In meinem unbehizten Häuschen war es im Winter kalt...leider auch hin und wieder etwas feucht, aber das haben die meisten Tiere immer super weggesteckt...die einzigen welche Probleme hatten waren sehr helle, rotäugige, alte Tiere und vor allem welche die auch nicht bei mir geboren wurden.
Die WFNZ die ich zuletzt hatte, haben den Winter weggesteckt als wäre es nichts ;)
Sie haben extrem viel Winterfell entwickelt vor allem im Vergleich zu den anderen Rennern.
So nun, Außenhaltung empfinde ich als eine sehr gute Haltung, auch für Renner.

Die einzigen Probleme die echt mega lästig sein können sind andere Nager die auch Krankheiten einschleppen können wie z.B. Ratten und Wildmäuse. Zudem hat man natüröich auch mit Insekten zu kämpfen also...Streu am besten bei jedem Misten aufbrauchen, Futter gut wegsperren.
Wie das nun im Zoo geklärt wird frage ich mich allerdings schon.

LG :)



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 24. Okt 2014, 00:02

Hast du Bilder von der Haltung?
Hast du irgendwelche Vorkehrungen getroffen, oder war das Häuschen eher luftdurchlässig?

War es ein reines Holzhäuschen?
Betonboden?

Ich will alles wissen! :D



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von HarleyQuinn » Fr 24. Okt 2014, 12:31

aaaalso...mein Vater hat es bei uns auf den Hof gebaut, mit Holzboden, aus Holz und anfangs wars eben wenig gut isoliert also sehr gut Luftdurchlässig, wir haben dann vor ich glaube 3 Jahren das ganze von Innen etwas isoliert.
Das Dach hatte er aber natürlich abgedichtet, damit es nicht durchsifft wenns mal regnet, so sind die Renner eben vor dem Gröbsten geschützt und da standen dann halte meine Gehege drin :)
Die Tür war bzw. ist eine Schiebetür also kommt durchaus viel Luft rein/durch.

Ich habe es nie beheizt oder sonderlich klimatisiert.
es war ein stinknormales kleines selfmade Gartenhäuschen in dem meine Rennerchen super zurecht kamen :)

Natürlich hatte das Haus auch ein paar Fenster und durch die Glasschiebefront der Becken kam auch genügend Licht an die Renner...eine Haltung wie im Keller ist nicht empfehlenswert meiner Meinung nach.

Als weitere Sicherheitsvorkehrung vor allem in Bezug auf wilde Nager wie Ratten haben wir die Gehege von innen gefliest den Boden und auch ein Stück am Rand.

Im Winter ist es eben wichtig, dass man auch das Futter anpasst....es ist ja denke ich klar, dass die Renner keine großartigen Vorräte anlegen konnten wenn man immer nach Bedarf Füttert in einem Napf...also einfach energiereicheres Futter, das problem im Winter aber war vor allem das Wasser...wie macht man das?
Vor der Frage stand ich oft genug, vor allem wenn ich ein paar Tage weg war und als das haus noch nicht isoliert war.
Ich habe dann damit es nicht so schnell gefriert warmes Wasser genommen, oder auch mal Tee gekocht den es dann lauwarm gab. Wenn ich weg war, haben meine Eltern das dann übernommen.
Ansonsten gabs wasserreiches Frischfutter wie Gurke oder Paprika.

Das Wasserproblem erledigte sich aber, nachdem wir die Isolierschicht angebracht haben :)
Zudem muss man auch ganz klar sagen, wenn man die Renner ganzjährig so hält, im Winter bekommt man sie eher selten zu gesicht, sie halten sich dann lieber Unterirdisch auf.

Ich empfinde diese Art der haltung, wenn mans vllt noch ein wenig optimiert z.B. mit einem Betonboden allerdings sehr sinnvoll, nach wie vor.
Die Renner bekommen eben die jahreszeiten voll mit, können ihr Fell dementsprechend wechseln, die Geburten regulieren sich dadurch von ganz alleine, da sie über die Herbst-/Winterzeit einfach ihre Vermehrung einstellen, so wie es in der Natur ja auch sinnvoll ist!
So musste ich die Pärchen nicht auseinanderreißen.
Bei den "domestizierten" Rennern kam es jedoch hin und wieder mal vor, dass ein Wurf im Winter zur Welt kam...tja sie unterscheiden sich leider doch von den WFNZ...allerdings kamen diese meistens sehr gut durch und waren sehr robust.

Probleme gab es mit Rennern die ich eingekauft habe aus Wohnzimmerzuchten...natürlich setzt man sie nicht im Winter raus sondern über die frühen Sommermonate, aber im Winter hatten sie mehr zu tun als die Renner welche bei mir geboren sind.
Mir fiel vor allem aber auch auf, dass sehr helle Renner weniger Fell entwickelten, ich hab das Fell der WFNZ mal versucht zu messen das Fell war teilweise fast 1,5 cm lang so circa...es ist schwer das zu messen....bei den anderen rennern, gab es kaum einen Unterschied zum Sommerpelz.
Aufgefallen ist mir dieser krasse Unterschied bei einem Gesundheitscheck, ich fasst die WFNZ an und dachte oh mein Gott, wie mega plüschig...ich MUSSTE das einfach mal vergleichen.

Was halt echt kritisch ist, ist das mit der Nässe, wenn es nur ein wenig klamm ist, dann kommen sie eigentlich gut damit klar aber mal angenommen man würde sie ja keine Ahnung z.B. auf dem Balkon halten, es regnet und das Gehege dessen Boden nicht gefliest sondern nur aus Holz ist schlimmstenfalls saugt sich voll, dementsprechend auch die Streu oder durch die Scheiben dringt Wasser..oder,oder,oder dann saugt sich die Streu voll und man hat verloren....es ist eben nicht so machbar wie in der Natur, dass die Renner sich in tiefere Gefilde zurückziehen könnten.
Wie gesagt klamm ist noch ok, aber richtig nass darfs nicht werden.

Ich KÖNNTE sofern interesse besteht ja mal einen Bekannten fragen wie er das handhabt bei seinen Tieren, die leben nämlich in einer richtigen Außenanlage, von ihm wollte ich bevor ich die Zucht aufgegeben habe nämlich WFNZ zur Auffrischung meiner Linien haben, er arbeitet im Tiergarten Nürnberg und sagte mir, dass die Renner in einer Außenanlage leben, sehr interessant wie ich finde, wenngleich meine Variante halt eher was für Privatpersonen ist, die ihren Bestand eben richtig akkurat unter Aufsicht und Kontrolle haben möchten...Züchter eben, zwecks Wurfkontrolle etc. pp
In so einer richtigen Außenanlage stell ich mir sowas schwierig vor, also ich mein wann ist der Wurf genau geboren usw. lässt sich dann immer nur schätzen, wenn sie an die Oberfläche kommen zur Futtersuche.

LG :)

Edit: Bilder hätte ich eigentlich nur von meinen Gehegen an sich :(



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 24. Okt 2014, 22:58

Die Bilder der Gehege interessieren mich, natürlich!
Es ist einfach bislang (leider) noch sehr unüblich, Renner draußen zu halten, es gibt kaum Erfahrungen dazu - dabei brauchen wir dringend Erfahrungswerte! Denn der Wunsch, Tiere draußen zu halten, wächst.

Mit welchem Material hast du isoliert?



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von HarleyQuinn » Sa 25. Okt 2014, 12:56

okey, dann versuch ich die mal mit anzuhängen :)

isoliert haben wir einfach mit etwas Styropor ....also ganz, ganz simpel.

Ich denke es wird deutlich, dass es gar nichts kompliziertes ist? Wie schon gesagt meine Erfahrungen sind nahezu durchweg positiv, ich kenne auch noch eine Züchterin die ihre Renner draußen hält und sie würde das ja auch nicht machen, wenn es den Tieren in irgend einer Weise schadet, ich glaube sogar dass sie das ganze noch einfacher gestaltet hat als ich, müsst ich mal nochmal nachfragen und schauen :)
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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von HarleyQuinn » Sa 25. Okt 2014, 13:05

Also wie man sieht...ich habe keines der Gehege ganz und gar auf ein Foto bekommen das oberste Bild müssten hinten 1,50m , vorne 1,00m und Höhe 1,00m ...der ist schräg, sieht man von direkt vorne fotografiert bloß nich.

Das zweite Bild zeigt meinen ganzen Stolz *g*....200 x 100 x 50cm mit Durchgehender Etage
Das Gehege war oben auch nicht so sperrlich eingerichtet wie es dort wirkt, also keine Panik :D Da war es nur noch recht neu und die Einrichtung kam für oben nach und nach, ich denke aber die Renner waren gut beschäftigt im unteren Abteol mit Gänge buddeln ;)

Das Bild Nummer 3 zeigt ein 200 x 50 x 50 Gehege da war meine erste Großgruppe drin und da mir das auf Dauer für 8 Tiere waren es damals glaube ich erschien habe ich meinen Vater eben gebeten den großen zu bauen...also das Bild Nummer 2 ist quasi der Nachfolger von Gehege Nummer 3.

Bild 4 Zeigt dann ein Gehege mit selbigen Maßen wie Gehege Nummer 2 mit dem Unterschied, dass ich dort nochmal trennen konnte je nach Bedarf, wenn ich zum Beispiel grade Tiere hatte die nur zu zweit lebten, hätte man aber jederzeit auch zusammenführen können, was auf Dauer auch so geplant war.
Einstreu war zum Zeitpunkt des Fotos noch etwas wenig drin, ich hatte grade gesäubert und ich lass das immer erstmal sacken bevor ich auffülle. Die Etage ist hier absichtlich auf einer Höhe von 60cm angebracht, damit ich noch mehr einstreuen konnte.

Anbei auch noch Fotos meiner Gruppen...die reinen Agoutibanden sind WFNZ und da wo der Platinschecke mit seinen Kiddis unterschiedlichen Alters hockt ist eine Verpaarung zwischen Farbmongole und WFNZ :) ...btw. kann Saubergschweinchen hier auch nochmal sehen wie ihr Moppelchen Sammy aufgewachsen ist...so wie es sich gehört im Familienverband und sie kann sein gutmütiges Wesen denke ich bestätigen :)
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Re: AW: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Saubergschweinchen » Sa 25. Okt 2014, 13:48

Ohhhh....danke für die tollen Bilder!
Deine gehege kenn ich ja aber Bilder vom lütten sammy haste mir ja bisher vorenthalten ;)

Ich versuch mal mein Glück und hoff ich blamier mich nich weil ich meine eigene Maus nich erkenn [emoji5]

Ich sag Bild drei der dritte von links und aufm letzten Bild ganz links, oder?

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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von HarleyQuinn » Sa 25. Okt 2014, 14:00

von wegen blamiert :D genau richtig entdeckt :) ....ich finde er guckt vor allem auf dem letzten total putzig und moppelig :D



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 25. Okt 2014, 16:23

Interessant finde ich - die WFNZ haben allesamt keine weißen Schwanzspitzen da auf den Bildern und das rosa Schnäuzchen fehlt. Die Renner, die ich damals hielt, hatten fast alle weiße Schwanzspitzen und weiße Zehenspitzen, einige rosa Schnäuzchen, die schwarzen Renner hatten immer einen weißen Unterkinnfleck und weiße Zehenspitzen. Das bestätigt meine Vermutung, daß das Domestikationsmerkmale sind - sie störten halt nicht, also blieben sie hartnäckig in der Gefangenschaftspopulation.
Eventuell waren diese kleinen, unauffälligen Veränderungen sogar förderlich, denn wir hatten damals nicht so große Rennerunterkünfte. Ich kann mich noch dunkel an 80cm Länge als Mindestmaß für ein Pärchen erinnern, ich glaub nicht, daß meine Unterkünfte sehr viel größer waren. Größte Unterkunft von mir lag glaub ich bei 1,20m Länge ... später ausgebaut auf zwei Stockwerke, was allerdings nicht für die Gruppe reichte, die hatten bei der Größe nur den für meine Haltung typischen ersten Wurf gehabt, danach hatten sie sich geweigert, ihre Gruppe noch weiter zu erweitern.

Ich hatte halt mit der Rennerhaltung angefangen, als die Käfige immer kleiner wurden ... und die Hutschachtelrenner immer mehr zunahmen. Man brauchte einfach nicht mehr so riesige Unterkünfte, weil nun zunehmend die Renner den Zuchtstop bei Platzmangel nicht mehr hatten.
Das schlug sich auch auf die Rennerliteratur nieder ... in den 90er Jahren wurde sogar gewarnt davor, sich auf diesen Zuchtstop zu verlassen, da er schlichtweg nicht mehr auftrat, in den Büchern der 70er Jahre dagegen wurde noch auf den Zuchtstop hingewiesen und angemerkt, daß wenn die Behältnisse zu klein seien, man keine Rennerjungen erwarten dürfe. Der einzige Grund, weshalb so vergleichsweise große Unterkünfte (im Verhältnis zu Empfehlungen zu anderen Nagern) angab, sonst neigte man doch eher dazu, für nen Goldhamster beispielsweise ne Unterkunft von 30cm x 20cm x 20cm für absolut ausreichend zu halten.
Nun - eine Außenhaltung in solch engen Behältnissen wäre wohl absolut schief gelaufen, wie für jeden Nager ... daher vielleicht die Vorurteile gegenüber Außenhaltung.



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von HarleyQuinn » Sa 25. Okt 2014, 18:05

naaaaaa nicht ganz....

die WFNZ aus dem Stamm den ich bekommen habe wiesen farblose krallen auf...unterschiedlicher Anzahl, beide Geschlechter betroffen mal auf der einen mal auf der anderen Seite.
Durch entsprechende Selektion hab ich das raus bekommen, bzw habe ich unbewusst so selektiert, dass es nicht mehr aufgetreten ist.
Aber fakt ist sie waren da :)

ich versuche mal ein Bild von damals zu finden ...da sieht man es ganz gut.

Nunja aber dieser Vermehrungsstop finde ich zeigt uns doch eigentlich ganz deutlich wie viel Platz sie EIGENTLICH bräuchten!
Diese 80cm Becken werden ja heute noch angepriesen und empfohlen...was ich persönlich NICHT verstehen und gutheißen kann.
Man hat den Rennern damals systematisch das natürliche Verhalten weggezüchtet....es ist doch viel lukrativer große Würfe, viele Würfe möglichst früh und auf möglichst wenig Raum produzieren zu können.
Ich mein, meine WFNZ haben in diesen Riesengehegen alle übers Jahr verteilt vllt 3 Würfe mit je 4-5 Babys produziert, zum Geld verdienen reichts wohl kaum, dann kam der Stopp sowohl wegen der jahreszeitals auch wegen dem Gehege...gut vllt weniger wegen dem Gehege aber mehr kam nicht zu Stande, nach nem halben Jahr musste der erste Wurf dann abwandern, wäre also bereit zum Verkauf gewesen....so wer will aber so "alte" Renner, die sind ja nicht mehr so süß wie 8 wöchige Babys und dann zu allem Übel auch noch allesamt Agouti.
Rentiert sich also NULL. Und das ist traurig meiner Meinung nach.

Von meinen WFNZ Mädels wurde nicht ein einziges!!! vor dem 6. Lebensmonat vom Bock gedeckt!
in dem Alter haben viele Farbmongolenweibchen schon ihren 2. Wurf.
Und auch das zeigt uns doch, wie es EIGENTLICH laufen sollte....man sollte seinen Zuchtweibchen schlicht und ergreifend die Zeit lassen die sie eigentlich brauchen um sich voll zu entwickeln.
Tja und spinnt man mal ein bisschen rum und projeziert das auf uns Menschen, wären all diese Weibchen die früher gedeckt werden Teenymütter :crazy:

Ich weiß nicht, wie sich die Außenhaltung bei kleinen Gehegen verändern würde...das kleinste was ich jemals für meine Renner als Behausung hatte (abgesehen von Quarantänebecken natürlich) war mindestens 100 x 50 x 50cm ....also auch darin klappte es.
Ich fing 2005 an mit der rennmaushaltung, wusste anfangs ja noch nicht einmal was ich da überhaupt für Tiere geholt hatte (es sollten eigentlich Farbmäuse sein) mir war klar es waren keine Farbmäuse, drum informierte ich mich und so kam dann alles weitere zu Stande.

anbei das Bild *gefunden hab* :) von uns aus gesehen das linke Vorderpfötchen, schau mal genau hin :)
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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 25. Okt 2014, 18:43

Es war in den 80er Jahren üblich, die Renner einfach abzugeben - ohne Geld dafür zu nehmen. Es ging hierbei auch um ganz menschliche Gelüste, denn wenn der Wurf Renner in den winzigen Behausungen verblieb, gabs keine neuen Renner - also wurden sie teilweise schon mit 6 Wochen abgegeben - für kostenlos, teilweise wurde dann noch ausrangierte Rennermöbel mit abgegeben, einfach, weil man immer mal wieder was Neues im Rennerkäfig haben wollte. Dann gabs halt wieder Junge und man konnte die Jungenaufzucht beobachten und wenn sich ein Interessent gemeldet hatte, wurden auch diese wieder für kostenlos abgegeben.
Ich konnt mich irgendwie nie von meinen Rennern trennen - also blieben sie halt bei mir, ich hatte immer nur einen einzigen Wurf pro Gruppe und dann wurde die Gruppe alt und grau und es gab irgendwann nach etlichen Jahren das große Rennersterben - altersbedingt.

Es ging also bei der Hobbyrennerhaltung nie ums Geld verdienen ... wie wollte man denn auch mit einer Tierart Geld verdienen, welche über die Zoohandlungen für 2 DM das Stück als Futtertier abgegeben wurde?

Das sich die Renner Ewigkeiten Zeit ließen, bis endlich der ersehnte erste Wurf da war, kann ich nur bestätigen ... ich hatte eine Gruppe sogar schon abgeschrieben gehabt, ein Rennerpärchen in einem kleinen Aquarium (80cm ? - Ich weiß es einfach nicht mehr, aber es war arg grenzwertig, auch für damalige Verhältnisse!)
Ich war mir sicher, der Platz reichte einfach nicht ... und dann gabs doch den ersehnten Wurf, nach fast einem Jahr!

Stimmt - das sind eindeutig weiße Krallen - genau die kenne ich auch von meinen ersten Gruppen, teilweise allerdings noch mit kaum sichtbaren weißen Fleck oberhalb der Kralle bzw ein, zwei weißen Haaren.
Was mich ein wenig verblüfft, ist die Länge der Krallen - ich hab die Krallen meiner Renner gar nicht so lang in Erinnerung - und die hatten kaum was zu buddeln. War halt damals nicht so üblich.
Gut, sie hatten halt Granitsteine drin, weil das so als absoluter Geheimtip galt (und natürlich die üblichen Häuschen, die ich inzwischen als sowas von rennerungeeignet halte - würd ich inzwischen auch anders machen, dann lieber ein tiefes Erde-Stroh-Gemisch oder sowas, oder ordentlich tiefe Sägespaneinstreu, damit die Renner ordentlich buddeln und ihre Gänge bauen können.)
Es war schon ein enormer Fortschritt, als ich im größten Becken anfing, nicht nur ne zweite Etage drüberzubauen, sondern anfing, mit langen Papprollen zu experimentieren. Erstmalig hatten die Renner bei mir wenigstens die Chance, sowas wie unterirdische Gänge zu buddeln - und das hatten sie weidlich ausgenutzt, innerhalb kürzester Zeit waren die Pappröhren geschreddert, mit Einstreu vermischt und ich konnte das erste Mal im Leben beobachten, daß Renner tatsächlich Gänge buddeln können!
Leider waren wir gerade zu dieser Zeit umgezogen, ich hatte diese Idee irgendwie nicht weiter verfolgt ... die arme Gruppe mußte in der neuen Wohnung wieder mit der typischen bissi Einstreu, damit der Harn nicht festklebt, vorliebnehmen ...

Es ist schon merkwürdig - ich hab auch einheimische Wühler gehalten, die hatten aber Erde bekommen und ne Buddeltiefe von 80cm ... aber den Rennern hab ich das irgendwie nie gegönnt, ich weiß nicht mal warum.



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von HarleyQuinn » Sa 25. Okt 2014, 19:13

naja, ich rede nicht von Hobbyhaltern die mal gerne würfe haben wollen und dann die renner verschenken, nein um die gehts gewiss nicht.

es geht um die menschen die immer mehr wollen, mehr als für die tiere gut ist ich bin mir hundertprozentig sicher, solche gab es auch damals schon ...solche wird es immer geben ;)
Diese enorme Farbvielfalt die wir bei den Rennern haben lässt sich auch kaum anders erklären....fing an damit dass mal n schwarzes Tier fiel aufgrund mutierter Gene und dann gings los...immer mehr immer mehr immer mehr.
Für mich ein logischer schluss, dass es im endeffekt egal war was normal ist und was nicht.

Die WFNZ würden mir was husten wenn ich sie in ein 80er stecken würde, da kommt NICHTS auf die Welt.
Ich hatte ja letztes Jahr den Milbenbefall, da musste ich ja wie gesagt alle in Quarantänebecken stecken zum Teil lumpige 60cm Becken für 2 Tiere....ein WFNZ Weibchen war zu diesem Zeitpunkt tragend, ende vom Lied war...sie hat geworfen und den ganzen Wurf platt gemacht, danach nicht mehr aufgenommen, bzw. den Bock nichtmal mehr ran gelassen.
Wegen der Krallen, hm dazu kann ich nur sagen, dass das die normale Länge bei meinen ist :) und ich habe durchaus auch mit Steinen eingerichtet zum drüberlaufen.

Jap die Gänge sind teilweise echt erstaunlich....wie schon mal gesagt ich konnte mit meinem gesamten Arm in so einen Tunnel reinlangen...die Tunnel wurden von den Rennern auch immer aufrecht erhalten, was bei den farbis durchaus nicht immer so war.



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Re: Rennmäuse im Freien halten?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 25. Okt 2014, 19:47

Naja ... an wen hätten solche Leute ihre Renner verkaufen können?
Selbst schwarze Hutschachtelrenner hatte man auf den üblichen Wegen für kostenlos bekommen - oder ging halt ins nächste Zoogeschäft ... da müßte man ja extrem bescheuert sein, für Renner an einen Züchter Geld zu zahlen!

Eigentlich ging das Ganze mit der Züchterei und dem Geldverdienen erst mit dem Internet los ... es wurde erstmalig in der deutschen Rennerhalterszene aktiv Werbung für Züchter gemacht - und um 2000 n Chr. war es ja noch in den Köpfen drin, von wegen, gesunde Katzen und Hunde gibbet nur vom Züchter, es wurde ja sehr geziehlt vom VDH und von diversen Katzenverbänden in der Richtung Werbung gemacht.

Und noch eine Entwicklung war wichtig ... im Tierschutz wurde es üblich, auch in der privaten Vermittlung ein Schutzgeld zu nehmen, damit die geretteten Tierchen nicht beim nächsten Schlangenhalter landen ... bei 20 DM Schutzgebühr fing es an, richtiggehend lukrativ zu werden! Man züchtete nun geziehlt, sowohl Notfalltiere, als auch die neuen Farben, die aus England und USA zu uns kamen.
Leider war die neue Generation der Rennerhalter, die nun ihre Kampagnen pro seriöse Zucht betrieb, nicht mehr der alte Schlag, dem ich noch angehörte - ich bin ein Überbleibsel einer Tierhaltung, welche schon längst nicht mehr existent ist, ich hab noch von den Pionieren in der Exotenhaltung gelernt.
Es wurde BÖÖÖÖSE, Renner kostenlos abzugeben und es wurde BÖÖÖÖÖSE, Renner aus Futtertierzuchten, aus dem nächsten Zoogeschäft, aus privaten Kinderzimmerzuchten oder aus dem Labor zu holen. Man gewöhnte sich an die Preise, auch der Zoohandel zog dankbar extrem schnell nach, einen Renner unter 20 DM zu bekommen, war schlichtweg nicht mehr möglich ... außer mit viel Glück halt Second Hand Tiere.
Um 2005 hab ich Renner in Zooläden gesehen für das Stück(!) 35 Euro!
Kloar ... für den Preis lohnte es sich, möglichst viele Hutschachtelrenner zu produzieren!

Und nun gings Schlag auf Schlag - es gab nicht mehr nur die langsame Anpassung an immer engere Behältnisse (wie gesagt, selbst im kleinsten Becken das Pärchen hatte bei mir einen Wurf, und das war zu meiner Zeit in den 80er Jahren schon von der Beckengröße sehr grenzwertig! Du bestätigst mir nur, daß sich da die Renner eben schon an die beengten Verhältnisse angepaßt hatten. Es kamen ja auch in den 90er Jahren die ersten Rennerbücher auf den Markt, die nur noch eine Käfiggröße von 50cm Länge empfahlen!) Innerhalb von nur zwei Jahren, also von 2000 - 2002 wurden die Renner in Grund und Boden gezüchtet, innerhalb von nur zwei Jahren gab es auch in den Zoogeschäften unsoziale Renner, die man nicht mal zu zweit auf Dauer zusammenhalten konnte - und diese Verhaltenskrüppel nahmen extrem schnell zu!
Dafür zog in Deutschland das gesamte Farbenrepertoir aus USA und Großbrittanien ein, wo die Showzucht nun schon seit mind. den 70er Jahren boomte ... allerdings mit damals noch ganz anderen Zuchtpraktiken, wie sie nun in Deutschland Gang und Gäbe sind und was wir Beide ja zur Genüge kennen ...



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