Haltung von Weißbauchigeln

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Haltung von Weißbauchigeln

Beitrag von Fjordi » Di 6. Okt 2009, 10:56

Hallo,

nachdem ich gebeten wurde, mich ein bisschen mehr im Forum zu Wort zu melden und auch schon einige PNs mit Fragen bekommen habe, dachte ich, dass ich mal ein Thema zu Haltung von Weißbauchigeln eröffne:

Generell ist erstmal zu sagen, dass Weißbauchigel in der Natur zwar Einzelgänger sind, in "Gefangenschaft" allerding Gesellschaft vorziehen. Bei Weibchen ist eien Gruppenhaltung von 2 Tieren und mehr nie ein Problem - bei den Männchen kann es durchaus schon mal vorkommen, dass sie untereinander zu streiten beginnen und ev. getrennt werden müssen. Sind sie allerdings Brüder und von Geburt an aneinander gewöhnt, bestehen guten Chancen, dass sie sich immer gut vertragen.

Unterbringung:
Weißbauchigel hält man meist in Terrarien. Die Grundfläche sollte dabei mindestens 120x60cm betragen (alles was größer ist, ist natürlich besser), wobei man meistens eine zweite Etage einbaut, um die Fläche für die Igelchen zu vergrößern. Man kann dabei die handelsüblichen Terrarien (meist aus OSB Platten) kaufen, oder sich selbst handwerklich betätigen. Meist eignen sich Kästen mit einer großen Grundfläche sehr gut für einen Umbau in ein Terrarium. Eingestreut wird mit Sägespänen.

Auslauf:
Für einen Weißbauchigel ist zusätzlicher Auslauf sehr wichtig, da sie sich sehr gerne bewegen. Man kann die Igelchen entweder frei in der Wohnung laufen lassen, oder einen Auslauf im Zimmer aufstellen (entweder ein Freilaufgitter für Kleinnager oder Marke Eigenbau). Wichtig ist dabei, dass man sie nicht dauerhaft auf einem Fliesenboden laufen lässt, wenn sich darunter keine Fußbodenheizung befindet, da die Igelchen doch recht kälteempfindlich sind. Beim Freilauf muss man natürlich darauf achten, dass der/die Igel nicht in kleine Spalten oder Zwischenräume kriechen oder zB Kabel annagen können. Man kann ihnen auch eine Nagertoilette mit Sand/Sägespänen/Strohpellets aufstellen, aber nicht alle Igel werden diese auch nutz en (daher empfiehlt es sich auch, im Auslauf eventuell einen alten Teppich aufzulegen, der nicht ganz so empfindlich ist).

Terri-Ausstattung:
Folgendes sollte den Igelchen zur Verfügung stehen:
- Wassernapf oder Nagertränke
- Futterschüssel
- Sandbad (Chinchilla-Sand oder Kinderspielsand)
- Eventuell ein Laufrad (möglichst groß, damit es zu keinen Rückenschäden kommt)
- Ein oder mehrere Häuschen.
- Zusätzlich kann das Terrarium noch nach eigenem Geschmack dekoriert werden.

Fütterung:
Dem Igel sollte immer Trockenfutter zur Verfügung stehen – es sei denn, der Igel neigt zu Übergewicht, dann sollte man auch das Trockenfutter kontrolliert geben. Zusätzlich ist es sehr wichtig, dass die Igel Lebendfutter bekommen. Am liebsten fressen sie Mehlwürmer, welche aber auf keinen Fall im Übermaß gegeben werden dürfen, da sie sehr kalorienhaltig sind. Weitere Futtertiere sind Zophobas, Schaben und Heimchen (die unbedingt schock-gefrostet verfüttert werden sollten, damit sie nicht in der Wohnung herumspringen und von den Igeln auch gefressen werden können). Hin und wieder kann man ihnen auch Dosenfutter anbieten, wobei man darauf achten muss, dass es einen hohen Fleischgehalt hat (die meisten Bio-Futtersorten sind da zu empfehlen). Außerdem fressen die Igel gerne gekochten Fisch, Rührei und Hühnerfleisch --> alles ungewürzt!! Obst sollte man ihnen nur selten anbieten, weil sie davon Durchfall bekommen können.

Beschäftigung:
Da Afrikanische Weißbauchigel sehr neugierig und aktiv sind, brauchen sie auf jeden Fall immer etwas zu tun. Man kann ihnen im Auslauf Katzenspielbälle und diverses anderes Spielzeug anbieten – nur bitte darauf achten, dass sie nichts davon abbeißen und eventuell verschlucken können. Außerdem sollte man sich regelmäßig mit ihnen beschäftigen, sie zum Spielen rausnehmen oder auch einfach nur mal zum Kuscheln. Am besten wäre es, den Igel jeden Tag zu einer bestimmten Zeit (am besten am Abend) aus dem Terri nehmen, da sie tagsüber schlafen und nicht sehr gerne geweckt werden.


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Re: Haltung von Weißbauchigeln

Beitrag von ToSaSo » So 14. Okt 2012, 14:30

Hey,

danke für den Beitrag :)
Ich hoffe es ist mir keiner böse, wenn ich etwas ergänze:

In letzter Zeit haben sich die Mindestangaben der Gehegegröße verändert. Die deutschen VetÄmter empfehlen mind 2qm für einen WBI, für jeden weiteren einer Gruppe + 10%.
Selbes gilt für ÖSterreich.
Die Schweizer wollen 2qm je Igel.
Hier gab es vor ein paar Jahren ein echtes Problem, weil Pflegestellen diese Maße nicht einhalten konnten und die Tiere abgeben mussten.

Vor einigen Monaten hatte hier in Deutschland eine Pflegestelle / Halterin ein ähnliches Theater mit dem VetAmt.

Liebe Grüße
ToSaSo



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