Geburt und Aufzucht

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Geburt und Aufzucht

Beitrag von Igeltante » Fr 31. Jul 2009, 00:40

Eine Igelschwangerschaft ist ca. 35 Tage nach der Deckung ausgetragen. Trotzdem werfen viele Igelinnen erst später. Ein Wurf kann bis zu 8 Babies groß sein. Das gedeckte Weibchen sollte spätestens 10 Tage vor dem frühestmöglichen Termin separiert werden, damit es sich nun ganz allein der Geburt und der Aufzucht ihrer Jungen widmen kann. Im Separé steht ihm nix anderes zur Verfügung als ihr Wurfhäuschen, natürlich Futter-/Trinknapf und jede Menge Stroh. Mit dem Stroh wird es im Häuschen ein Nest bauen. Die Geburt der Babies kann man meist nur hören *gg* Die piepsen nämlich oder schmatzen gehörig, wenn sie an den Zitzen hängen. Die ersten 24 Std. ist es empfehlenswert, nur einen kurzen Blick ins Nest zu werfen, wenn die Igelmutter dieses zum Fressen oder Chillen verlässt. Unsere beiden Nachzuchten hatten ein Gewicht von 7 und 14g - da kann man mal sehen, wie groß der Unterschied der Babies sein kann. Die Stacheln der Neugeborenen sind weich, die Augen sind geschlossen, Pigmentierung ist spätestens am 3. Tag nach der Geburt zu sehen. Wichtig ist absolute Ruhe. Sollte die Igelmutter nervös werden, weil sie zu oft gestört wird, kann es sein, das sie ihre Babies verstößt, sie nicht ausreichend säugt oder sogar auffrisst. Etwa 3 Wochen nach der Geburt öffnen die Kleinen ihre Augen, ca. 1 Woche später sieht man sie das. 1. Mal das Nest verlassen. Irgendwann nach der 5. Woche werden die kleinen langsam aber sicher futterfest. Wir haben unsere Böckchen 7 Wochen nach der Geburt von der Mutter getrennt, um zu verhindern, das sie diese decken. Weibchen können direkt mit der Mutter vergesellschaftet werden.

Und hier könnt ihr euch noch n paar Baby-Bilder unserer Nachzuchten ansehen. Sie waren da wenige Tage alt.
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Re: Geburt und Aufzucht

Beitrag von lapin » Fr 31. Jul 2009, 13:01

Ging denn bisher alles gut oder kam es auch schon mal zur Handaufzucht?

Was musstet ihr da alles beachten?


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Re: Geburt und Aufzucht

Beitrag von Igeltante » Fr 31. Jul 2009, 13:13

Bei uns ist alles gut gegangen. Ich weiß aber, das man kleine Igelchen durchaus mit Esbilac und der Hand aufziehen kann. Obwohl eine Amme natürlich besser wäre, soll das funktionieren. Ab welchem Alter die Chancen sehr gut sind, kann ich allerdings nicht sagen. Wichtig ist, das die Aufzuchtsmilch ganz vorsichtig mit einer Pipette gegeben wird. Kleine Igelchen, die hungrig ist, neigen dazu, zu schlingen. Kommt dann die Milch in die Lunge, ist dies das Todesurteil für den Zwerg. Nach dem Füttern muß das Bäuchlein massiert werden, damit das Igelchen Kot absetzen kann.


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Re: Geburt und Aufzucht

Beitrag von lapin » Fr 31. Jul 2009, 13:17

Ui das ist aber schön, wenn bisher alles gut ging!

Wie ist das eigentlich, wenn ihr die Jungtiere anfasst, hat das Muttertier kein Problem damit? Zwecks fremden Geruch?
Wiegt ihr sie regelmäßig?

Aus was baut eine Igelmama eigentlich ihr Nest? (ich hab das Gefühl gar kein Plan von den Tieren zu haben :D)!


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Re: Geburt und Aufzucht

Beitrag von Igeltante » Fr 31. Jul 2009, 13:53

Nein, im Normalfall stört die Igelmütter nicht, wenn man die Kleinen anfasst. Sie kennen unseren Geruch und haben Vertrauen zu uns. Ich muß jedoch sagen, das wir uns genau überlegen, welches Weibchen wir verpaaren. Wir tun dies auch nicht, um Profit aus den Babies zu schlagen, sondern weil es einfach Spaß macht, die Kleinen wachsen und gedeihen zu sehen. Deshalb können wir uns den "Luxus" erlauben, nur unsere vertrauensvollsten Weibchen zu verpaaren. Wir wiegen unsere Babies ca. jeden 2. Tag. Speziell am Anfang, damit wir beurteilen können, ob die Mama genug Milch hat. In der Übergangszeit vom "Stillkind" zum futterfesten Tier ist es auch nochmal wichtig, sich ein Bild zu machen, ob es Schwierigkeiten gibt.

Wir haben als "Wurfbox" eine Ikea-Box umgebaut. So kann man prima mal die ganze Box nehmen und von unten ins Nest schielen, was denn da so geht. Die Igelchen bauen ihre Nester gewöhnlich aus Stroh. Man sollte tunlichst vermeiden, als Nistmaterial super saugfähige Sachen anzubieten. Dies könnte bei der Geburt dazu führen, das der Geburtsweg zu sehr austrocknet und die Geburt nicht mehr voran geht.

Hier hänge ich noch ein "Blick-ins-Nest"-Bild an. Da waren die Babies 12 Stunden alt. Ist außerhalb des Terrariums fotografiert, als Mama fressen war. Und noch ein Foto der Wurfbox
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Re: Geburt und Aufzucht

Beitrag von lapin » Fr 31. Jul 2009, 15:24

Das mit der Box ist ja clever :D! :top:

Klingt wirklich interessant! Danke für die Antworten!


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Geburt und Aufzucht

Beitrag von Fjordi » Sa 1. Aug 2009, 12:08

Und hier werde ich euch noch Bilder von meinen Nachzuchten zeigen :lieb:

Cleos Wurf
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Cleo (Dark Eyed Cinnacot) mit ihrem aktuellen Wurf
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Igelsalat *g*
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Blue Velvet
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Bamboozle
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Brazilia
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Athene
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Re: Geburt und Aufzucht

Beitrag von Ziesel » Di 4. Aug 2009, 00:27

Ich mag solche Beiträge !
Interessantes Thema, gut geschrieben, tolle anschauliche (niedliche) Fotos dazu und ganz nebenbei hab ich wieder was gelernt.



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