weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

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weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von steffi » Mo 30. Aug 2010, 18:54

Nicht jeder Igel braucht Hilfe - aber jede Hilfe muss richtig sein!

Welche Igel brauchen Hilfe?

Hilfsbedürftig sind:

* Verletzte Igel:
Oft deuten schon Fundort und -umstände (Straße, Bauarbeiten) auf Verletzungen hin. Tiere, die vermutlich tagelang in Gruben, Lichtschächten o.ä. ohne Wasser und Futter gefangen waren, brauchen ebenfalls Hilfe.

* Kranke Igel:
Man erkennt sie meist daran, dass sie tagsüber Futter suchen, herumlaufen, -torkeln oder -liegen. Auf kranken Igeln (wie auch auf Säuglingen und Verletzten) sitzen in der warmen Jahreszeit häufig Schmeissfliegen, die ihre Eier ablegen. Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein, sind oft mager (Einbuchtung hinter dem Kopf, herausstehende Hüftknochen). Ihre Augen stehen nicht halbkugelig hervor, sie sind eingefallen, schlitzförmig.

* Verwaiste Igelsäuglinge:
Igeljunge, die sich tagsüber ausserhalb ihres Nestes befinden, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich womöglich kühl anfühlen, sind mutterlos und benötigen dringend Hilfe.

* Igel, die nach Wintereinbruch, d.h. bei Dauerfrost und/oder Schnee herumlaufen:
Auch solche Igel findet man hauptsächlich bei Tag. Es kann sich um kranke oder schwache Alttiere handeln; öfter sind es Jungtiere, die spät geboren, evtl. auch krank sind und/oder sich wegen des geringen Nahrungsangebots im Spätherbst kein für den Winterschlaf ausreichendes Fettpolster anfressen konnten.

* Ausnahmen:
Ausnahmen bilden aufgestörte Igel. Wenn Laub- oder Reisighaufen entfernt, Holzstapel abgebaut, in Garten und Parks gearbeitet, Baumaßnahmen begonnen werden oder Hunde herumstöbern, können Igelnester zerstört sein. Dann sucht auch ein gesundes Tier tagsüber einen neuen Unterschlupf. Manchmal wechseln säugende Igelweibchen tagsüber zwischen Aufzuchtnest und einem weiteren Tagesschlafplatz.
_________________________________________________________________________

Checkliste Erste Hilfe

* Pflegeprotokoll anlegen!
Funddatum, -uhrzeit, -gewicht und genaue Fundstelle notieren. Damit beginnt das Pflegeprotokoll, in das weiterhin Gewichtszunahme, Tierarztbesuche, verabreichte Medikamente usw. eingetragen werden.

* Geschlecht bestimmen!
Das ist vor allem bei Alttieren in den Sommermonaten wichtig, da es sich um ein säugendes Muttertier handeln kann. Zur Geschlechtsbestimmung den Igel sanft über den Rücken streicheln bis er sich ausrollt, dann mit der flachen Hand langsam in Seitenlage bringen, damit die Bauchseite sichtbar wird.
- Männchen: Hautiger Knopf (Penisöffnung) in der Mitte der hinteren Körperhälfte.
- Weibchen: Scheide unmittelbar vor dem After.

* Igel auf Verletzungen untersuchen!
Dazu muss man auch Kopf, Bauchseite und Beine inspizieren.

* Unterkühlte Igel wärmen!
Eine Unterkühlung ist vorhanden, wenn sich das Tier an der Bauchseite deutlich kälter als die eigene Hand anfühlt. Eine mit gut handwarmem Wasser gefüllte Gummiwärmeflasche umwickelt man mit einem Frotteehandtuch (ohne Aufhänger, ohne Löcher oder heraushängende Fäden - Verletzungsgefahr!) und legt sie in einen passenden, hochwandigen Karton. Darauf setzt man den Igel und deckt ihn mit einem weiteren Handtuch zu.

* Außenparasiten entfernen!
In der warmen Jahreszeit findet man Fliegeneier und -maden in Wunden, aber auch in den Körperöffnungen (Ohren, Mund, After etc.) unverletzter, jedoch kranker und schwacher Tiere. Diese müssen unverzüglich entfernt werden. Fliegeneier sind weißliche, etwa 1,5 mm lange aneinanderklebende Stäbchen, Fliegenmaden kleine weißliche Würmchen. Man sammle sie sehr sorgfältig mit der Pinzette ab. Igelflöhe lassen sich am besten mit einem speziellen Spray (keinen Puder verwenden!) - aus der Zoohandlung oder vom Tierarzt entfernen. Zecken nicht mit Öl, Nagellack oder Klebstoff behandeln! Man fasst sie mit einer Pinzette möglichst dicht an der Haut des Igels und zieht sie ruckartig heraus. Die Tiere sollten nur in absoluten Ausnahmefällen gebadet werden, denn diese Prozedur stresst sie zusätzlich.

* Verwaiste Igelgeschwister Tierarzt und/oder Igelstation aufsuchen!
In jedem Fall und so bald wie möglich sollte man eine Igelstation und/oder den Tierarzt aufsuchen. Verletzungen zu versorgen ist Sache des Tierarztes; er hilft (wie auch die Igelstation) bei der Entfernung von Außen- und Innenparasiten. Außerdem kann er mit den entsprechenden Präparaten auch sehr geschwächten Tieren helfen. Ein kranker oder verletzter Igel ist dringend auf fachmännische Hilfe angewiesen - Unterkunft und Nahrung allein helfen ihm nicht!

* Igelgehege mit Schlafhaus herrichten!
Igel sind Einzelgänger. Jeder Igelpflegling braucht also eine eigenes Gehege mit ausreichend Platz und ein Schlafhäuschen. Lesen Sie mehr über die sachgemäß hergerichtete Unterkunft.

* Füttern!
Katzen- oder Hundedosenfutter oder Hackfleisch (kurz anbraten, nie roh geben!) oder Rührei (ohne Gewürze, aber mit etwas Öl in der Pfanne garen, mit der Gabel zerkleinern). Zum Trinken ein Schüsselchen Wasser (niemals Milch) hinstellen. Schwachen Tieren flößt man mittels einer Plastik-Einwegspritze (natürlich ohne Nadel!) lauwarmen, ungesüßten Fenchel- oder Kamillentee ein.

Frisst der Igel in der Nacht nach der Aufnahme nicht von selbst, ist unverzüglich der Tierarzt oder die Igelstation zu benachrichtigen, da er dann meist Flüssigkeit per Injektion oder „Zwangsfütterung“ benötigt. Neben der medizinischen Versorgung ist das A & O der Igelpflege die richtige Fütterung. Mehr können Sie unter Ernährung nachlesen.

* Kot für Untersuchung sammeln!
Kotuntersuchungen sind bei Igeln ungemein wichtig, denn sie geben Aufschluss über die Menge und Art des Befalls mit Innenparasiten und über bakterielle Infektionen. Den Kot von zwei Tagen sammelt man in einem gut verschließbaren Gefäß (z. B. in einem Filmdöschen) und schickt ihn an ein entsprechendes Labor. Tierarzt, Igelstation und Veterinäramt nennen Adressen, nehmen manche Untersuchungen aber oft auch selbst vor.

* Gesunde Igel sofort wieder freilassen!
Haben Tierarzt oder Igelstation erkannt, dass das aufgenommene Tier keiner menschlichen Hilfe bedarf, muss der Igel umgehend an seinen Fundort bzw. in dessen unmittelbare Nähe zurückgebracht werden.
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Igelpflegling Unterkunft

Igel sind Einzelgänger. Jeder Igelpflegling braucht also eine eigene Unterkunft von etwa 2 Quadratmeter Fläche und 50 cm Höhe und ein Schlafhäuschen. Lesen Sie mehr über die sachgemäß hergerichtete Unterkunft.

Futter

Neben der medizinischen Versorgung und artgerechter Unterbringung ist die richtige Fütterung das A & O der Igelpflege. Machen Sie sich sachkundig, informieren Sie sich unter Ernährung von Igelpfleglingen.

Verwaiste Igelsäuglinge

Winzige, noch blinde und taube Igelbabys, stellen den Tierfreund vor eine schwierige Aufgabe. Es bedarf Fachwissens, Zeit, Geduld und hoher Einsatzbereitschaft! Ausführliche Informationen finden Sie unter Aufzucht verwaister Igelsäuglinge.

Winterschlaf in menschlicher Obhut

Erreicht ein in menschliche Pflege genommener Igel ein für den Winterschlaf ausreichendes Gewicht (600 bis 700g) erst sehr kurz vor Wintereinbruch oder gar danach, muss man bis zum Frühjahr warten, ehe man ihn in die Freiheit entlässt. Aber auch ein Igelpflegling, der bei Menschen überwintern muss, soll Winterschlaf halten dürfen. Lesen Sie mehr über Winterschlaf des Igels in menschlicher Obhut halten.

Krankheiten

Die meisten hilfsbedürftigen Igel, die keine äußeren Verletzungen aufweisen, sind nicht "nur" untergewichtig, sondern auch krank. Zögern Sie den Gang zum Tierarzt oder einer Igelstation nicht hinaus. Weder Wärme noch Futter können Krankheiten heilen! Beachten Sie beim Umgang mit Igelpfleglingen die Grundregeln der Hygiene! Waschen Sie sich nach jedem Kontakt gründlich die Hände! Hinweise zu Igelkrankheiten und Informationen über die Erste Hilfe für den stachligen Pflegling können Tierfreunde und Igelpfleger unter Krankheiten nachlesen.

Igelstationen und Veterinäre verweisen wir auf unsere von einer mit Igelpatienten sehr erfahrenen Tierärztin verfasste Broschüre "Igel in der Tierarztpraxis", die mit jeder Neuauflage aktualisiert wird. Die jüngste Auflage, die wir hier bereit stellen, hat den Stand Dezember 2005.

Auswilderung

Nach der Gesundung und/oder Überwinterung in menschlicher Obhut ist es Zeit, den Igel in die Freiheit zu entlassen. Wie man dabei am besten vorgeht, lesen Sie unter Auswilderung.

Quelle: https://www.pro-igel.de" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von RuJo » Mo 30. Aug 2010, 21:51

* Kranke Igel:
Man erkennt sie meist daran, dass sie tagsüber Futter suchen, herumlaufen, -torkeln oder -liegen.
Ich möchte hier nochmal ganz deutlich darauf hinweisen, dass es lange nicht per se ein Zeichen für Notbedürftigkeit ist, wenn Igel auch tagsüber unterwegs sind!
Gerade im Herbst und gerade bei diesjährigen Jungtieren ist das unter Umständen normales, unbedenkliches Verhalten! Die Jungtiere haben nicht mehr so viel Zeit sich eine ordentliche Speckschicht anzufressen und einen unbesetzten Unterschlupf zu finden, und nutzen dazu auch verstärkt die Tageszeiten die nicht im dunkeln liegen.
Da man einem Igel mit dem Einsammeln auch einen enormen Stress antut, und auch das Auswildern wieder ein extremer Stress ist und Chancen auf ein noch unbesetztes Revier verringert, sollte man genau überlegen, ob es wirklich notwendig ist, ein Tier einzusammeln.
Bei Igeln die mitten im ersten Frost oder Winter auftauchen ist es oftmals zum Beispiel sinniger, denen vor Ort eine Weile energiereiches Futter (Dazu kann man zB Banane oder zerhakte Nüsse mit untermischen.. oder wenn man hat auch mal ein Eintagsküken oder ähnliches) unterstützend anzubieten, bis sie sich in ihr Winterquartier zurückziehen.

Es kommt immer auf den Charakter des Igels an... aber manche sind extrem stressempfindlich, nehmen oft in Menschenhand erstmal bedenklich ab. Dieses Problem (und eben auch das, dass deren Revier direkt vom nächsten besetzt wird) könnte man umgehen, indem man das Einsammeln vermeidet wenn es nicht zwingend nötig ist.

Auch ganz wichtig, was ich nochmal betonen will: Ab einem Gewicht von ca 150g unternehmen Jungigel auch schon Ausgänge allein! Das ist nicht bedenklich! Die Mutter ist in der Regel in der Nähe, und die Familie findet sich auch regelmäßig wieder zusammen.
Ich erinnere mich da an eine Diskussion vor einigen Jahren in einem Forum, wo 2 Jungtiere gefunden worden und eingesammelt worden waren. Die Tiere waren absolut fit, liefen tagsüber aber eben allein rum und waren somit leichte Beute für hilfswillig-übereifrige Tierschützer *seufz*
Alle meine Überzeugungsversuche, die Tiere an der Fundstelle einfach wieder raus zu lassen weil vermutlich die Mutter noch in der Nähe wäre, und dann - wenn man denn damit ein besseres Gewissen hat - eben meinetwegen Futter anzubieten stießen auf taube Ohren.
Gott sei Dank hatten die Leute die Igel in einem Kaninchenfreilauf untergebracht, und wurden irgendwann in der zweiten Nacht von lauten Geräuschen geweckt...das Muttertier und die übrigen Geschwister liefen, schnüffelten und grunzten um das Gatter herum. Die Igelmutter selbst konnte die Jungtierfinder dann doch überzeugen, und die 2 Jungetiere wurden daraufhin freigelassen und zogen zusammen mit dem Rest der Familie wieder ab.

Ich muss gestehen, ich sehe die ganze Igelsammelei eh etwas kritisch.. leider haben diese Tierchen eine Abwehrstrategie entwickelt, die nicht vor übereifrigen selbsternannten Tierschützern schützt. Es wird viel zu oft viel zu übereilt eingesammelt... insbesondere durch solche unsinnigen ja/nein-Regeln wie "Wenn ein Igel im November unter 500g wiegt muss er eingesammelt werden"... wer auch immer diesen Satz ins Leben gerufen hat, macht bis heute unzähligen igeln das Leben unnötig schwer... sowas wieder aus den Köpfen zu verbannen ist viel schwieriger, als sowas da rein zu kriegen...


"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")

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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von steffi » Di 31. Aug 2010, 14:18

da geb ich dir recht, daß man nicht pur nach dem gewicht urteilen darf. bei denen gibt es ebenso die ranken-schlanken, wie die dick-pummeligen wie bei den menschen.
ich denke, man muß das "gesamtpaket" sehen, verhalten, erscheinunsbild, und ja, sie sollten nicht zu schnell eingesammelt werden.
mein erster gang wäre denn eh zum tierarzt, weil ich das fachmännische okay will, wie mit dem igelchen weiter verfahren wird...


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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von lapin » Di 31. Aug 2010, 14:42

Haben Tierärzte dieses fachmännische Wissen oder benötigt es da evtl einen bestimmten?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von RuJo » Di 31. Aug 2010, 14:51

Da gibts wie immer leider solche und solche...


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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von steffi » Di 31. Aug 2010, 20:29

ich hab es noch nie mit einem euro-igel in der ta-praxis zu tun gehabt, weiß da auch nur, daß diese igel meistens lungenwürmer haben und man gegen die was tun muß, weil sie den igel schwächen...

letztes jahr hab ich zwei junge weißbauch-igel bekommen (amadeo&atreju), die fürchterlich gerotzelt haben. und nachdem zu dem zeitpunkt gerade ein virus bei den wb-züchtern die runde machte, bin ich mit den zwei kleinen zum tierarzt getigert. aber da fing es schon an: ich lebe hier fernab jeder großstadt, igel ist hier wirklich noch totaler exot und die ta haben nicht die geringste ahnung. dabei wurde diese mir noch von einer igelzüchterin von hier empfohlen, aber wie sich herausstellte, war das einzige, was sie über afrikaner wußte, die telefonnummer von einem kollegen aus der großstadt, der solche tiere schon behandelt hatte :autsch:
fazit: eine woche täglich zwei spritzen und eine rechnung von 280 euro am schluß - aber die igel immer noch verschnupft... :sauer:

ich kann nur hoffen, daß unsere wald und wiesenärzte sich mit einheimischen tieren besser auskennen :bet:


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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von RuJo » Mi 1. Sep 2010, 13:45

steffi hat geschrieben: weiß da auch nur, daß diese igel meistens lungenwürmer haben
..das stimmt

und man gegen die was tun muß, weil sie den igel schwächen...
..das nicht. Man sollte die nicht zwangsläufig behandeln, nur wenn echte Symptome auftreten (rasselndes Atmen, trockener Husten). Lungenwürmer fangen sie sich eh direkt wieder ein. Bei Neuinfektion kann es dann passieren, dass diese sehr viel gefährlicher ausfällt, da das Immunsystem dann eventuell Wochen und monatelang Lungenwurmfrei war und dahingegen träge geworden ist.
Nutzen tut es im Normalfall jedenfalls wenig...die erste gefressene Schnecke oder Regenwurm infiziert ihn vermutlich eh quasi direkt wieder...


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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von steffi » Sa 20. Nov 2010, 23:49

ich beobachte jetzt schon seit vier wochen zwei igel, die in unseren gärten unterwegs sind....

zum einen eugen, der sich bei näherer betrachtung als eugenie rausstellte, und dann als neuzuganz hugo. aber hugo machte mir von anfang an ein bißchen sorgen, da er mir sehr klein erschien und mit 440 g noch kein ausreichendes gewicht auf die waage brachte. da wir aber noch recht angenehme herbsttage hatten trotz frostiger nächte, stellte ich den zwei igelfutter raus und baute ihnen einen unterschlupf.
eugenie kam auch immer wieder. die ganzen fünf jahre, die ich hier wohne, ist sie ein regelmäßiger besucher und mit 750 g auch im soll.

heute, als jazz zu besuch war, war hugo wieder da - am hellichten tag und mehr torkelnd... :hm:
ein erneutes wiegen ergab, daß er in den letzten vier wochen knappe 100 g verloren hat, also viel zu wenig reserven für eine ordentliche überwinterung hat. :nein:

er wurde jetzt bei mir in ein 60er becken einquatiert (bin ich froh, daß ich so einen fundus im keller habe ;) ), bekam igelfutter, katzen-naß und wasser und hab ihm eine rotlichlampe drüber gehängt. er frißt und die wärme scheint ihm gutzutun. er liegt jetzt ganz entspannt seitlich da und der atem ist bei weitem nicht mehr so hektisch.

nach den beiträgen von oben hab ich mich auf atem und evtl geräusche konzentriert, das war aber soweit unauffällig. erstaunlicherweise hat er nicht eine zecke und nur flöhe als untermieter, aber das, soweit ich sehen konnte, hält sich auch im rahmen. :top: er wirkt im ganzen halt ein bißchen daneben, rollt sich aber nachwievor ein, was ich als gutes zeichen werte. am montag werd ich vor der arbeit mal bei meiner tä vorbeischauen mit dem zwerg und mir rat holen, wie ich weiter verfahren soll...

was ratet ihr mir zu füttern? ein igelzüchterin hier vom ort war heute auch da und empfahl mir katzenaufzuchtsmilch und babybrei mit rind zum päppeln. beides hab ich jetzt im haus. ich glaube auch, mich dunkel an ei zu erinnern, aber nicht, ob roh oder gekocht. achja, und babyschnecken aus eigener nachzucht hab ich ja auch noch zum verfüttern... :hot:


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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von Murx Pickwick » So 21. Nov 2010, 11:36

Schau mal hier:
[url=http://www.tierpla.net/viewtopic.php?f=389&t=8599&hilit=borstel]Borstel ist eingezogen[/url]

Und wieder ein Igel, der Igelfutter verschmäht, aber mit naturnaher Ersatzkost a la Schabefleisch und Zophobas ganz prima gesund und rund wurde ...

Warum mußtest du den Igel eigentlich in ein 60er Aquarium umquartieren, hätte es nicht gelangt, ihn einfach zuzufüttern und ihm ne Rotlichlampe vor Ort anzubieten?
Auch TA ist möglich, ohne Igel gleich einzusperren ... oder seh ich das mal wieder falsch?



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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von steffi » So 21. Nov 2010, 11:58

du meinst also, ich beheize meine terrasse mit der rotlichtlampe????


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Re: weil jetzt langsam wieder die zeit kommt....notigelchen!

Beitrag von Murx Pickwick » So 21. Nov 2010, 12:56

Du verbrauchst nicht mehr Strom dafür, ob du nun die Terrasse mit der Rotlichtlampe beheizt, oder dein Aquarium ... aber dem Igelchen bringt es den Vorteil, daß er vollständigen Support und vollständige Hilfe hat und gleichzeitig immer noch Wildtier sein darf und seine eigenen Entscheidungen fällen darf ...
Übrigens helfen ein paar große Steine, dazwischen viel Zweige und Laub, die Stromkosten bei solchen Aktionen zu sparen, da nur die Steine für eine gewisse Zeit aufgeheizt werden müssen. Sie geben die Wärme dosiert an den Laub-Zweighaufen ab und bieten dem Igel ein artgemäßes, warmes Versteck, wenn er Wärme braucht.
Sowas wird sehr gern von Igeln angenommen ... vor allem dann, wenn sie krank sind und sich auskurieren müssen.



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