kurioses Fischiges

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kurioses Fischiges

Beitrag von Ziesel » Do 6. Mai 2010, 12:33

der afrikanische Lungenfisch

Im Wasser benutzen diese Fische ganz "normal" ihre Kiemen aber dann kommt die Trockenzeit und der Lebensraum dieser Fischeart trocknet aus. Ehe das passiert schafft sich der fleischfressende Protopterus in Schlammschichten (meist in Sümpfen) einen Gang. Das Bauen wird beendet, wenn eine Höhle gebaut wurde in die Fischi passt und das Wasser unterhalb des Mäulchen steht.
Dann beginnt der Lungenfisch Schleim abzusondern und wenn das Gewässer austrocknet, trocknet auch dieser Schleim. So bildet er dann eine Art Kokon, welcher den Fisch vor´m Austrocknen schützt.
Ein kleines Loch (vom Fisch mit´m Schwanz freigehalten) sorgt für die Sauerstoffzufuhr. Ab jetzt wird der Sauerstoff wie bei einem Säugetier über die Lungen konsumiert und seine "Ernährung" während des Sommerschlafes bilden Reserven (Eiweisseinlagerungen in Schwanzmuskulatur). Je nach Dauer der Trockenzeit, kann so´n Fisch auf die Hälfte zusammenschrumpfen...



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Re: kurioses Fischiges

Beitrag von butze69 » Do 6. Mai 2010, 12:38

Toller bericht Ziesel :daum:
Gibt es den auch Fotos von dem Fisch, dass wäre sehr interessant :D


Gruß
Butze

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Re: kurioses Fischiges

Beitrag von Ziesel » Fr 7. Mai 2010, 10:44

@ Butze: hier kann man sich verschiedene Protopterus-Arten angucken:
https://www.primitivefishes.com/Lungfishes.htm" onclick="window.open(this.href);return false;



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Re: kurioses Fischiges

Beitrag von Ziesel » Sa 8. Mai 2010, 13:16

Schlammspringer (Süsswasser)

Periophthalmus gehört zur Familie der Grundeln und damit zur Ordnung der Barschartigen.
Eigentlich atmen Schlammspringer wie es sich für´n Fisch gehört durch die Kiemen aber nicht immer..

Diese Fische leben in den Mangrovensümpfen Afrikas und Asiens und machen gern mal´n Landausflug weil sie gemerkt haben, dass es dort mehr zu fressen gibt. Besonders bei Ebbe machen sie auf´n Weg an Land oder suchen im flachen Wasser nach Nahrung.
Sind die Tiere an Land, können sie ihre Kiemenspalte verschließen um das Austrocken der Kiemen zu verhindern.
Auch für ihre Augen hat sich die Natur was Besonderes überlegt. Unter den Augen befinden sich kleine Taschen (Flüssigkeitsdepots). Dorthinein können sie ihre sonst hervorstehenden Augen zum Befeuchten reinziehen.
Ihre starken Vorderflossen sind ebenfalls für Landausflüge "getunt". Mit ihrer Hilfe können sie sich an Land fortbewegen. Dabei stossen sie sich mit dem Schwanz vom Boden ab.
Sie sind sogar in der Lage auf Bäume zu klettern!

Natürliche Feinde sind Raubfische, Reiher, Wasserschlangen und so sehen sie aus: https://www.tropicarium.se/images/slamkrypare.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;



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Re: kurioses Fischiges

Beitrag von RuJo » Mo 10. Mai 2010, 15:45

Ich würde euch gerne die Röhrenaale vorstellen, die in tropischen Meeren zu finden sind.

Auf den ersten Blick sind sie nicht so besonders. Typisch Aal haben sie einen langen sehr schlanken Körper, die Färbung ist meist nicht besonders farbenprächtig. Bis zu einem Meter Länge können sie erreichen.
Was wirklich faszinierend ist, ist dass sie sich ein Loch in den Sand graben mit ihren muskolösen Schwanz, und in diesem den größten Teil ihres Körpers für immer versenken. Das ist das Erstaunliche daran, vermutlich verlassen sie ihre Höhle nicht mehr, wenn sie sie einmal besetzt haben (diese Vermutung verliert ein wenig an Stichhaltigkeit, wenn man daran denkt, dass sie Tiere sich auch paaren müssen irgendwann... aber das wurde noch nie beobachtet, obwohl sie in flachen Meeresbereicehn vorkommen und auch erfolgreich in großen Aquarien gehalten werden). Damit sind sie die standorttreusten, unbeweglichsten Wirbeltiere die ich kenne. Keine andere Wirbeltierart zeigt sich so unbeweglich.
Ihre Nahrung, frei schwebende Kleinslebewesen, fangen sie sich direkt aus dem Wasser, indem sie den Kopf und einen Teil des Körpers aus dem Loch schieben und darauf warten, das etwas vorbeitreibt, was sich fressen lässt.

Bild (starfish.ch)


"Ein gutes Buch, das von majestätischer Unerschlossenheit an seiner Stelle im Regal steht, stellt die aufmunternste Form intellektueller Wandverkleidung dar!" (David Quammen "Die Hörner des Rhinozeros")

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