Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

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Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von Die Wilde7 » So 1. Feb 2009, 13:46

Hab grad einen Artikel gelesen in einer Zeitschrift wo jemand behauptet, das Pferde sich gegenseitig verstehen, und anhand des Wiehern jedes Pferd erkennen sollen!

Meint Ihr das stimmt?
Wäre ja wirklich mal interessant zu wissen!



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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von Grashüpfer » So 1. Feb 2009, 14:03

Ich kann mir das gut vorstellen, denn andere Tierarten erkennen sich ja auch an den einzelnen Tonlagen. (z.B. Pinguine, Wale, Roben...)

Muss eine Stute denn nicht auch mal ihr junges Rufen, oder wie warnt der Anführer die anderen vor Gefahren?

Oder Gegenfrage: ;) Welchem Grunde könnte das Wiehern sonst noch dienen, wenn nicht der Verständigung? :hm:
(Entschuldigung, wenn ich dumm Frage, aber ich kenne mich mit Pferden nicht aus, aber mir erscheint eben eine Verständigung durch wiehern logisch). ;)


"Dass einmal das Wort Tierschutz geschaffen werden musste,
ist eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung."

(Theodor Heuss)

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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von lapin » So 1. Feb 2009, 14:06

Guckt mal, ne kleine Antwort findet man schon auf dem Planeten:
[url=http://www.tierpla.net/viewtopic.php?p=9044#p9044]Pferde und das wiehern[/url]

Aber malsehen, was andere noch so beoabchtet haben!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von serafina » So 1. Feb 2009, 17:39

Also ich bin mir da ziemlich sicher das die sich verstehen.
Ich beobachte das oft bei uns im Stall. Wenn ein Pferd von der Weide geholt wird, und ein besonders enger Freund auf der Weide zurück bleibt. Wiehert einer der beiden, gibt der andere Antwort.
Aber was es zu bedeuten hat weiß ich nicht. Kann leider kein Pferdisch :lol:



LG
Tina


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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von serafina » So 1. Feb 2009, 18:33

Dante, auch wenn Pferde nicht vor Schmerzen schreien können, sieht man in ihren Augen wie sehr sie leiden.
Ich werde nie den Schmerz in den Augen meiner Serafina vergessen. Wer so einen Hilferuf nicht erkennt,der muß blind sein.
Nie wieder will ich so einen Blick sehen. :heul:


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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von Nightmoon » So 1. Feb 2009, 20:58

Na ich glaube, wenn es Keiner weiß, Dante mit Sicherheit Serafina. Sie hat schon sehr viel mit ihren Pferdchen und Ponys durchlitten und durchlebt. ;) (Aber ich weiß, wie Du es meinst. )

Ich weiß auch, dass Pferde sich auch über Töne, ihrer Stimme verständigen können. Ja sogar ein einziges Schweifwedeln oder ein Ohrdrehen sagt schon eine Menge aus.


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von Mary » Sa 1. Dez 2012, 16:47

Auf unserem Hof scheinen sich die Pferde zu verstehen..... Es gibt echt schöne Pferde-Freundschaft bei uns... am schönsten sind Pedro und Fidelius zusammen :freu:


Speedy meine Süße- Ich werde dich nie vergessen!! 11.04.13

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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von freigänger » So 2. Dez 2012, 10:34

meine beobachtung bei den nachbarspferden - wenn eines nicht bei den anderen und aus der sichtweite ist wird gewiehert und lautstark kommuniziert, d.h. sie wollen sicht- oder zumindest hörkontakt :)


liebe grüße freigänger

vom 18.6.00 bis 14.4.12 begleitete mich cano treu und in liebe, wie nur ein hund kann. danke cano. Wer wagt, kann verlieren. Wer nicht wagt, hat schon verloren. (b.brecht)

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Re: Verstehen Pferde ihr gegenseitiges Wiehern?

Beitrag von Murx Pickwick » So 2. Dez 2012, 11:51

Hier auf dem Hof kann selbst ich inzwischen am Wiehern erkennen, wer an den hofnahen Weiden vorbeikommt - Pferde warnen über Wiehern, Pferde begrüßen mit Wiehern, Pferde geben an mit Wiehern ... und Pferde erkennen, wenn ein Pferd vor Schmerzen aufschreit und reagieren dann ganz anders drauf, wie auf jegliches andere Wiehern!

Übrigens - damit wären wir beim nächsten Vorurteil, welches immer wieder zu hören und zu lesen ist, Pferde hätten keine Schmerzlaute. Das stimmt definitiv nicht! Pferde haben einen speziellen, recht hohen und abgehackten Wieherlaut, wenn sie umknicken oder sich überraschend verletzen. Momentan steht ein Pferd im Stall, welches sich auf der Weide am Auge schwer verletzt hat und deshalb behandelt wird, ab und an läßt sie eine Art leises Stöhnen hören, sind die beiden Hengste im selben Stall, antworten sie mit beruhigendem Schnauben.
Oder, als Chucky, ein Hengstfohlen, sich beim Spielen was verzerrt hat, hatte er auch einen sehr speziellen, kurzen Laut von sich gegeben, der sofort seine Mutter dazu veranlaßte, zu ihm zu kommen und ihn gründlich von allen Seiten zu beschnuppern. Für mich sah das aus, als wenn seine Mutter ihn gründlich auf Verletzungen untersucht hätte, so wie wir es ja auch von unseren Müttern auf dem Kinderspielplatz kennen, wenn die Kiddies sich was weh getan haben ... das gesamte Verhalten dieser Stute war ganz anders, wie wenn Chucky sie anderweitig rief!

Pferde, die falsch geritten werden, die gequält werden etc, haben chronische Schmerzen - und für chronische Schmerzen gibt es unter Säugetieren generell keine Schmerzlaute! Wenn ich beispielsweise zurückdenke an meine Meerschweinchen auf der Weide, da hatte ich eins bei mit Osteoporose. Trotzdem Meerschweinchen sehr redseelig sind und einem bei TA-Besuchen die halbe Stadt zusammenschreien, sehr oft äußerst wehleidig reagieren und vor sich hinjammern, hab ich von dieser Meerschweinchendame nie einen Schmerzlaut gehört ... wenn ihr die Schmerzen zuviel wurden, blieb sie stehen, kniff die Augen halb zusammen, ruhte sich kurz aus - aber gab keinen einzigen Laut von sich!
Wozu auch?
Jeder in der Schweinchengruppe wußte ja, daß sie chronische Schmerzen hatte, das mußte nicht mitgeteilt werden!

Hunde mit schwerer HD jammern höchstens beim Aufstehen, Hinlegen oder auf den ersten 50m eines Spazierganges, einfach, weil dann stechende, starke Schmerzen die chronischen Schmerzen überlagern ... sobald sie ein wenig gelaufen sind, bleiben nur noch die chronischen Schmerzen beim Laufen über, sie humpeln deswegen - aber sie sagen keinen einzigen Ton mehr!

Menschen mit chronischen Schmerzen zeigen Tränen in den Augen, ein verkniffenes oder leidendes Gesicht oder merkwürdige Arten sich zu bewegen, um sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen - aber es kommt kein einziger Ton über ihre Lippen! Solange Menschen noch jammern, ist der Schmerz entweder noch frisch oder aber noch nicht stark genug zur Resignation ...
Und damit kommen wir wieder zurück zu den Pferden ... Pferde resignieren recht schnell!
Und sind sie da erstmal in diesem Stadium, dann zeigen sie genau wie alle anderen Säugetiere keine Schmerzen mehr mit Lauten an! Was da im Reitsport und Co abgeht, ziehlt alles darauf ab, das Pferd resignieren zu lassen ... das geht oft soweit, daß Pferde sogar die gesamte Kommunikation mit anderen Pferden einstellen!
Das ist übrigens etwas, was sie mit Kaninchen gemeinsam haben ... auch die stellen sehr oft sämtliche Kommunikation mit anderen Kaninchen ein, wenn sie resignieren. Resignierte Kaninchen schreien nicht mal mehr, wenn sie Todesängste ausstehen!

Pferde haben allerdings dennoch eine Besonderheit, die sie vor fast allen anderen Säugetierarten auszeichnet - beim Pferd haben wir es mit einem echten Fluchttier zu tun! Wenn sie erschrecken, rennen sie los - so schnell als möglich, so weit als möglich, so direkt als möglich, wer einem Gaul nen Messer vor die Brust hält und es erschreckt, wird dieses Pferd umbringen, weil es ins Messer reinläuft! Und es wird weiterlaufen, bis es verblutet ist ...
Ein Pferd kann so verletzt sein, wie es will, es kann so viele Schmerzen haben, wie nur irgend geht - solange, wie ein Pferd körperlich in der Lage ist, zu laufen, wird es laufen, wenn es Angst hat! Man kann Pferde mit gebrochenen Beinen zum Springen bewegen, man kann Pferde dazu bringen, ihre eigenen Artgenossen übern Haufen zu rennen, in den USA wird die Angst der Pferde dazu genutzt, verletzte Pferde, egal wie schwer sie verletzt sind, in nen Transporthänger zu treiben, Rinder dagegen mit gleichen Verletzungen werden mit Transportfahrzeugen aus der Arena geholt. Die laufen nämlich nicht mehr mit gebrochenen Beinen ... oder zumindest nicht bis zur absoluten körperlichen Erschöpfung, wie es Pferde tun.
Ein Pferd, was Angst hat, schreit nicht mehr - es flieht, bis es körperlich zusammenbricht!

Das Sportpferde nicht mehr vor Schmerzen schreien, sollte uns ein Alarmsignal sein!
Es ist ein deutliches Zeichen, daß sie so viel Angst, Pain und chronische Schmerzen empfinden und derartig resigniert sind, daß sie schon längst aufgehört haben, Schmerzenslaute von sich zu geben!



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