Artgerechte Ernährung

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Artgerechte Ernährung

Beitrag von mone » Di 30. Dez 2008, 21:16

Hallo

ich weiss das wir schon das Thema andiskutiert haben
Doch ich würde es gern nochmal aufgreifen.

Viel gelessen hab ich schon darüber und viele heftige Diskussionen gab es darüber.
Vor Jahren war man auf dem Standpunkt, bitte nur Pellets und Heu, kein Nassfutter.
Jetzt hör ich schon das viele Chinchillabesitzter Ihre lieblinge mit Nassfutter füttern.

Auch wird das nur Heu als Hauptfutter angesprochen!

Artgerecht versteh ich unter dem Was wilde Chinchillas in der freien Natur essen und auch von ihrem doch sehr empfindlichen Magen/Darm vertragen.

Meine Meinung:
Richtige Ernährung = die richtigen Pellets (da sind viele verschiedene Pflanzenfasern enthalten )
sind sehr wichtig!

Heu ist meiner Meinung nach nicht als Hauptfutter geeignet. Die Chinchillas fressen in der freien Natur: Samen, Wurzeln, Blätter, Zweige und sogar Feigen.

Meine lieben leidenschaftlich Disteln.
So viele verschiedene Pflanzenfasern hat das Heu nicht.

Und ich war nicht wirklich überrascht das wilde Chinchillas auch früchte fressen, aber nur zu einer bestimmen Jahreszeit und viel wird es auch nicht geben.
  • Also eben alles in Maßen.

    - 1 mal am Tag eine kleine Menge gute Pellets (man muss eben etwas suchen und nicht nur eine Sorte füttern)
    - 1-2mal am Tag Heu
    - 1 mal am Tag frisches Wasser
    - alle 1 bis 2 Tage Kräuter
    *( Vorsicht bei z.B Petersillie kann bei Trächtigen Weibchen Frühgeburt auslösen.)
    * Rote Beete wirken Blutbilden
    * Salbei hilft bei Darmerkrankungen und Erkrankungen der Oberen Atemwege.
    ebenso Melisse, Brennnessel, Löwenzahnblätter, Fenchel, Hagebutte, Pfefferminze,
    siehe dazu auch hier: [url=http://tierpla.net/viewtopic.php?f=190&t=16]Heilkräuter[/url]
Tiere reagieren genauso wie kleine Kinder verstärkt auf die Wirkung der verschiedenen Kräuter also:
Vorsicht ! Man sollte sich ein wenig mit der Naturheilkunde beschäftigen.
  • - Alle 1 bis 3 Tage Äste und Blätter von Haselnussbaum, Apfelbaum-Johannisbeere
    - und ab und zu eine Rosine oder sonstige Trockenfrüchte
Mit dieser Zusammensetztung, sind die Chinchillas mit den ausreichenden Vitaminen und Mineralien versorgt.

Das ist mein persönliches Chinchilla Menü.

Aber jeder muss sein Menü selber mit seinen Tieren finden.

Guten Appetit

Wünscht euch Sim



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Mi 31. Dez 2008, 14:41

Artgerecht versteh ich unter dem Was wilde Chinchillas in der freien Natur essen und auch von ihrem doch sehr empfindlichen Magen/Darm vertragen.
Meine Meinung:
Richtige Ernährung = die richtigen Pellets (da sind viele verschiedene Pflanzenfasern enthalten )
sind sehr wichtig!
Heu ist meiner Meinung nach nicht als Hauptfutter geeignet. Die Chinchillas fressen in der freien Natur: Samen, Wurzeln, Blätter, Zweige und sogar Feigen.
Du widersprichst dir selber. In der Natur gibt es keine Pellets ;).
In Wirklichkeit fressen Chins in der Natur hauptsächlich Gräser und dazu etwas Rinden, Blätter, Wurzeln. Alles andere fressen sie nicht. In den Anden gibt es auch keine Feigen ;).

Diese Ernährung lässt sich in der Heimtierhaltung einfach umsetzen. Als Hauptnahrung gibt man Gräser (bzw. Heu), Kräuter und Äste, Rinden, Wurzeln. Dazu kann man etwas Frischfutter geben. Aber nur in kleinen Mengen. Obst sollte man garnicht oder in nur sehr sehr kleinen Mengen sehr selten verfüttern.

Das Heu ist wichtig zur Beschäftigung, für die Zähne und die gesamte Verdauung. Chins haben einen sehr stark ausgeprägten Blinddarm, das weißt auf eine sehr rohfaserreiche, balaststoffreiche Ernährung hin. Und in der Natur haben sie die auch tatsächlich ;).
Auch Chinchillas und Degus benötigen ein rohfaserreiches, energiearmes Futter. Wobei
Chinchillas nicht ganz so empfindlich auf süßes sind wie Degus sind, da bei ihnen keine
Prädisposition für Diabetes vorliegt.
Auch hier steht an erster Stelle - genauso wie bei Kaninchen und Meerschweinchen - gutes
Heu auf dem Speiseplan! Als Ballaststoff muss es ständig in ausreichender Menge und guter
Qualität zur freien Verfügung stehen. Der Rohfasergehalt ist lebenswichtig zur Füllung der
großen Blinddärme, zur Abnutzung der kontinuierlich nachwachsenden Zähne und zur
Verhinderung von Untugenden. Je länger die Tiere mit dem Abbeißen und Zerkleinern des
Futters beschäftigt sind, desto stärker ist der Zahnabrieb.
Zusätzlich können Kräuter- bzw. Kräutermischungen, eventuell noch angereichert mit
getrockneten Blüten und Trockengemüse (z.B. Brennnesselkraut, Brombeerblätter, Dill,
Disteln Gänseblümchen, Grüner Hafer, Haselnussblätter, Hibiskusblüten, Hirtentäschelkraut,
Johannisbeerblätter, Kamille, Kornblumenblüten, Löwenzahnwurzel mit Kraut, Melisse,
Pfefferminzblätter, Ringelblumenblüten, Schafgarbe, Sonnenblumenblüten, Spitzwegerrichkraut),
verfüttert werden. Bitte nicht alles auf einmal, nur in geringen Mengen und bedenken
Sie, dass Kräuter arzneiliche Wirkungen haben können!
Auch Grascobs (mit längerer Faserlänge und ohne Melasse hergestellt!) können gefüttert
werden. Äste von ungespritzten Obstbäumen, Haselnuss, Weide, Birke o.ä. können zum
Nagen, zur Beschäftigung und der Versorgung mit Mineralstoffen der Tiere angeboten
werden. Absolut ungeeignet sind harzende Bäume wie Tannen, sie enthalten ätherische Öle,
die giftig sind. Austretende Harze können Fell und Magen verkleben. [...]
Getrocknete Beeren von Hagebutten und Sanddorn können als Leckerli verfüttert werden.
Trockenfutter sollte nur als Beifutter in geringen Mengen (nicht mehr als einen Esslöffel pro
Tier und Tag!) gefüttert werden. [...]
Für Chinchillas gibt es Trockenfutter in Form von Pellets wie auch von Mischfutter. Auch
hier gilt: Zusammensetzung beachten, da eventuell ungeeignete Bestandteile enthalten sind,
ganz sicher ist aber ein relativ hoher Energiegehalt und hohe Eiweißgehalte.
Produkte wie Joghurt-Drops, Knabberstangen etc. stehen überhaupt nicht auf dem Speiseplan!
Quelle: https://www.futterkonzept.de/nagerernaehrungsvortrag.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;, Anke Beuch-Ahrendt, prakt. Tierärztin


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von mone » Do 1. Jan 2009, 11:31

hallo


und es gibt dort Feigen und zwar Kaktussfeige
Biologischer Name Verzehrter Pflanzenteil Jahreszeit, in der der Verzehr erfolgt *
Bridgesia incisaefolia .............................................Samen.................
Cordia decandra (Cordie)..................................... Samen......................
Calandrinia grandiflora (Calandrinie)....................... Blätter........................
Ephedra andina.......................................................Zweige..................
(Ephedragewächs, bis zu 2 m hoher Rutenstrauch)

Flourensia thurifera.................................................. Blätter....................
Puya berteroniana (Bromelienart)............................Blätter.........................
Gutierrezia panicolata (Schlangenkraut)....................Blätter........................
Leucocoryne purpurea..................................... Blätter, Wurzeln................
Nasella chilensis........................................ Stiel, Blätter, Samen...............
Notholaena mollis (Pelzfarn).................................... Blätter......................
Opuntia (Feigenkaktus)............................................ Wurzel....................
Proustia baccharoides.......................................... Stiel, Blätter ...............
Trichocereus chiloensis (Haarcereus; Kakteenart)......Wurzel..........................
Trichocereus coquimbensis (Kaktus)...........................Frucht......................
Quelle: chinchillaburg.com/



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Do 1. Jan 2009, 14:37

Ich habe zu der genannten Kakteenart im Web nur sehr wenig gefunden. Merkwürdigerweise gibt es auch kaum Infos von biologischen Seiten über diese Pflanze. Es werden nur Chinchilla-Seiten angezeigt. Das ist schon sehr merkwürdig.... (gibt es die Pflanze überhaupt? Oder basiert sie auf einen Schreibtfehler, den mehrere Seiten immer wieder abgeschrieben haben?).
Zum Thema Abschreiben sollte man mal diese Seiten vergleichen ;):
https://www.chinchillaburg.com/Wissenswe" onclick="window.open(this.href);return false; ... hrung.html
und https://www.chinchilla-lexikon.de/nahrun" onclick="window.open(this.href);return false; ... llas_.html
und https://www.freewebs.com/chinchilla-futter/natur.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
und https://www.wildchinchillas.org/" onclick="window.open(this.href);return false;
Teileise geben die Autoren wenigstens Quellen an aber ich denke, keiner der Autoren hat das ganze hinterfragt....

Hast du vielleicht noch ein paar weitere Infos zur Trichocereus coquimbensis?
Speziell zur Frucht sollte man ersteinmal etwas finden, bevor man darüber urteilt.


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von mone » Sa 3. Jan 2009, 16:30

Also jetzt muss Ich mich mal entschuldigen
hab doch wirklich nach unserem Schreib wechsel mal versuch mich mal wieder in das Element Ernährung der CHinchis reinzuhängen.
Und mich doch nochmal über die Pellets schlau zu machen
und ich war doch recht entsetzt was da alles drinn ist mmm
Jetzt hab ich doch echt gedacht da sind nur verschiedene Grässer, Kräuter drinn

aber denkste wenn man die Inhaltsstoffe schlackern ja einem die Ohren
was hat den Gerste, Mais, soja und Milchprodukte da drinn zu suchen frag ich mich

hab hab jetzt nur Pre Alpin Lepo Fibre Agrobs gefunden wo scheins kein Getreide drinn sein soll wie auch Bindemittel
und was ich schon Füttere ist von Banny Hügelkräuter ,Banny Frischgrün Snack das scheint auch kein Getreide drinn zu haben .

Ich hab zwar nicht viel Pellets gefüttert Aber jetzt stell ich alles um

Danke Grüsse Sim



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von Zippo » So 4. Jan 2009, 06:20

Hallo,

das ist wirklich ein sehr umstrittenes Thema. ;)

Bis vor einem dreiviertel Jahr verfütterte ich rationiert Pellets (pro Tier 1 EL am Tag), Heu unbegrenzt, eine kleine Menge getrocknete Kräuter als Beifutter und täglich ein Stückchen frischen Apfel als Leckerchen.

Als bei meinem Zippo im April Blasensteine diagnostiziert wurden (genetisch bedingt lt. Tierarzt, weil er so jung ist) musste ich die Ernährung umstellen. Ich unterhielt mich mit einigen Tierärzten (u. a. Tierärztliche Hochschule in Hannover) und Tierheilpraktikern und mir wurde zu folgender Ernährung geraten (nicht nur für kranke Tiere anwendbar, mein gesundes Chin frisst auch mit):
Pellets rationiert wie bisher auf 1 EL pro Tier/Tag
Heu unbegrenzt
Kräuter, Blätter und Blüten als Beifutter (getrocknet, momentan 4 EL für 2 Tiere)
Sämereien (1 EL für 2 Tiere)
Frischfutter (Obst, Gemüse, Kräuter), je nach Verträglichkeit und immer den Kot im Auge behalten)
Als Leckerchen gibts mal eine Hagebutte, Cranberries, Apfelchips (wenig, da sehr süß)

Liebe Grüße

Nicole



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » So 4. Jan 2009, 20:18

Hier hat sich ja einiges zwischenzeitlich entwickelt ;).
Super spannendes Thema.

Was wohl nicht umstritten ist:
Pellets enthalten meistens Getreide, Melasse oder sonstigen Unsinn (oben stehen noch mehr Beispiele -> mone). Diese Pellets sollten garnicht verfüttert werden!
Pellets, die nur aus Gräsern und Kräutern bestehen können in sehr sehr kleinen Mengen gegeben werden; aber bitte nicht mehr als einen EL pro Tag und Tier. Denn man darf das hier nicht außer Acht lassen! [url=http://www.tierpla.net/viewtopic.php?f=191&t=325]Getreidefreie Pellets im Versuch[/url]. Pellets kann man auch ganz vom Futterplan streichen.

Zum Frischfutter:
Man kann es in mehr oder weniger großen Mengen anbieten. Allerdings nur so viel, dass die Chins noch genug Heu fressen und keinen Durchfall bekommen (immer im Auge behalten ;)).
Obst sollte man nicht zu viel füttern (auch wenn es heiß geliebt wird ;)) denn Chins bekommen schnell Diabetes.... Nur 2x die Woche, sonst ist es zu viel.

Heu
Bitte rund um die Uhr anbieten, es ist Hauptnahrung ;).

Zusätzlich sollten Rinden, Wurzeln, Äste usw. angeboten werden ;).


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von mone » Di 6. Jan 2009, 09:59

Hallo

chinchi was gibst du den deinen genau zu fressen an Nassfutter ?
Ich will das auch füttern
Kann ich den auch erst einmal mit Karotte anfangen ?
Was für Samen gibst du den ?

Grüsse Sim



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Di 6. Jan 2009, 13:51

Chinchi, kannst du bitte erklären, warum du Sämereinen fütterst?
Mir ist das nämlich ziemlich neu und ich habe bisher wenig darüber gelesen... ;)


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Di 6. Jan 2009, 14:27

Aber Chins brauchen doch überhaupt keine kalorienreiche Ernährung :arg:.
Sie sind ja eine sehr kalorienarme Ernährung gewohnt und auch darauf eingestellt (Verdauung, Energieverbrauch usw.)...

Und in der Natur werden Samen ja auch nicht gefressen (bzw. sehr sehr selten in kleinen Mengen und frischen Zustand)....


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Di 6. Jan 2009, 21:51

Was ich noch anmerken wollte:
Chinchillas besitzen keine Veranlagung für Diabetes wie Degus oder Rennmäuse- trotz häufiger Gerüchte kann man ihnen ohne Probleme Obst reichen.
Ja,eine Veranlagung haben sie nicht. Aber trotzdem tritt es bei Chins häufig auf (auch ohne Veranlagung ;))... Zumindest, wenn zu viel Obst verfüttert wird. Genauso wie bei anderen Tieren (wie z.B. Kaninchen, Meerschweinchen usw.).
Chinchillase sollten nicht zu viel Obst bekommen (wie auch Kaninchen oder Meerschweinchen z.B.) denn es enthällt relativ viel Stärke und Fruchtzucker, der sich negativ auf den Organismus auswirkt...
Desgus sollten z.B. garkein Obst (nach Möglichkeit) bekommen, denn sie haben definitiv eine Verlanlagung), Chins, Meerschweinchen, Kaninchen usw. sollten Obst nur in kleinen Mengen ab und zu erhalten (z.B. 2x die Woche ein kleines Stückchen ;)).
Man hat Beobachtungen gemacht, in denen Chins-als man Pellets wegließ, die ja viele Kalorien haben- rapide abnahmen. Reine Trockenkräuter und Heu langten nicht um das Gewicht zu halten. Deshalb soll man, wenn man Pellets absetzt, einen Ersatz für sie finden in Form von kalorienrecherem Gemüse/Obst oder/und Saaten.
Diese Beobachtungen kann ich nicht teilen. Ich kenne jede Menge Chins, die ohne jeglichges Getreide ernährt werden, und sie haben alle Normalgewicht (und teilweiße sogar etwas pummelig :D). Ehrlichgesagt halte ich Gemüse eher für geeignet, als Getreide.
Gut, in sehr kleinen Mengen würd es nicht schaden. Aber es macht sehr satt und die Chins fressen weniger Heu. Außerdem quillt es im darm auf und belastet den gesamten Organismus...


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von Zippo » Mi 7. Jan 2009, 00:51

Hallo Saloiv,

Einspruch! :D Ich verfüttere seit 16 Jahren täglich frischen Apfel und hatte bisher kein Chin mit Diabetes. Ich kenne auch viele Chinhalter, die täglich eine kleine Obstmenge verfüttern und bisher keine Probleme hatten. Mag ja sein, dass es in manchen Büchern steht, keine Ahnung, aber ich geh da lieber nach meinen Erfahrungen und der meiner Bekannten. Tierärzte mit denen ich gesprochen habe, sehen darin auch kein Problem. Eher darin, wenn man zuviel Frischfutter reicht. Bei langsamer Gewöhnung dürfte dies in angemessener Menge sicher auch kein Problem darstellen. Natürlich ist nicht jedes Tier gleich. Manche bekommen gleich Durchfall und dann sollte man davon absehen. Ich denke, dass heute noch keiner so genau weiß, wie die ideale Chinernährung aussehen sollte. Ideal...wenn man das so sagen kann. Wir können den Tieren nie bieten, was sie in ihrer Heimat zur Verfügung hätten.

Liebe Grüße

Nicole



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Mi 7. Jan 2009, 17:22

Kennst du denn wirklich Chins, die NUR mit Trockenkräutern und Heu ernährt werden und Normalgewicht haben bzw. sogar moppelig sind? Das ist für mich unvorstellbar, wenn man bedenkt, dass das Zeug so gut wie keine Nährstoffe hat
Oder habe ich dich falsch verstanden und die Chins bekommen zusätzlich noch Gemüse? Falls ja, dann deckt sich unsere Beobachtung ja
Nein, die Chins bekommen auch Frischfutter, aber nicht wirklich viel Knollengemeüse, sondern vorallem frische Kräuter, Gräser, Wiesenkräuter usw. und dazu etwas Gemüse, aber eher in kleinen Mengen ;).
Nur Heu geht sicherlich bei machen Chins (wenn auf entsprechende Heuqualität geachtet wird) aber sicherlich nicht bei allen ;).


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Mi 7. Jan 2009, 20:48

In der natur werden ja auch nicht nur Gräser gefressen. Die Chins können bei schlechteren Wetterbedingungen mit wenig (abwechslungsreicher) Vegetation ohne Probleme klarkommen, dafür ist ihre verdauung optimal angepasst. Aber gänzlich sich so zu ernähren- DAS können sie nicht.
Manche Chins sicherlich schon, für die meisten dürfte es aber nicht die optimale Ernährung sein.


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von mone » Do 8. Jan 2009, 22:06

also
ich hab jetzt mal mit karotten angefangen für jeden ein kleines stück
na ja begeistert sind die nicht wirklich
mein kleiner hat gleich zugelangt aber die anderen.... hmmm rumpfen die Nase
aber ich werd das jetzt öfters versuchen


Grüsse Sim



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Fr 9. Jan 2009, 15:06

Vielleicht probieren sie es lieber, wenn du es klein schneidest und unter die Pellets mischst ;).
ich kenne sehr viel erfahrene Meerihalter, die täglich Obst verfüttern und die Tiere sind topfit. Meine Ninchen und Meeris bekommen auch täglich Apfel und oft zusätzlich anderes Obst wie Birne, Wassermelone etc.
Chins bekommen täglich Apfel..
Meerschweinchen und Chinchillas haben ein ähnliches Verdauungssystem.
Bei beiden führt ein zu hoher Zuckeranteil in der Ernährung zu Problemen.
Hier mal kurz erklärt:
Der Zucker stört das Basen-Säurengleichgewicht. Er vergärt, wenn er im Darm liegen bleibt (je kürzer er dort verbleibt, desto geringer sind die Folgen).
Um Zucker zu verdauen sind andere Bakterien nötig (z.B. E. Coli Bakterien), diese sind stärker als die anderen Bakterien (die gesunde Meerschweinchen/Chinchilla-Kost verdauen würden). Deshalb breiten sie sich, wenn sie Nahrung (Zucker) vorfinden schlagartig aus und die ganze Darmflora geht kaputt. Dadurch kommt es dann zu Fehlgärungen usw.
Tiere die einen regen Stoffwechsel haben, sind natürlich weniger betroffen, weil das Obst nicht lange im Darm liegen bleibt. Allerdings breiten sich trotzdem die Coli-Bakterien aus und es kommt oftmals zu Problemen.

Ich sage nicht, dass man Obst nicht täglich füttern sollte. Es kommt auf dei Menge an. 2x die Woche ein normales Stück oder 7x die Woche ein halbes Stück kommen aufs Gleiche raus.


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 10. Jan 2009, 18:30

Wenn das mit dem Zucker stimmt, dann schauen wir doch einfach mal, was Tiere überhaupt noch fressen dürfen, wenn der Zuckergehalt nicht höher wie in Obst sein darf ...

Apfel hat nen Zuckergehalt von ca. 10 - 11%
Himbeere kommt auf gerade mal 5% Zucker
Heu kann immerhin zwischen 10 - 15% Zucker enthalten, bei Wirtschaftsgräsern wird dabei ein möglichst hoher Zuckergehalt angestrebt.
Mohrrüben enthalten ca 5% Zucker
Pellets können bis zu 40% Zucker enthalten, meist liegen da die Zuckergehalte zwischen 8 - 20%

Kurzum, wenn in Apfel schon soviel Zucker enthalten ist, daß Diabetes mellitus bei entsprechender Disposition ausgelöst wird, dann müssen wir leider auch Heu, Gemüse und alles andere streichen ...

... ist das logisch?
Ich meine - Nein!

Schauen wir uns nun mal die Realität an, wie überhaupt Diabetes mellitus entstehen kann, und hier liegt der wissenschaftliche Konsens inzwischen weit weg vom Zucker als Bösewicht allein ... Adipositas heißt hier das böse Wort, also Übergewicht.

Nun läßt sich Übergewicht nicht mal durch ausschließlichen Verzehr von Obst erzeugen, einen Großversuch am Menschen hatte hier Helmut Wandmaker mit seiner Sonnenkost ausgelöst. Ursprünglich empfahl er, hauptsächlich oder ausschließlich von Früchten zu leben - die Leute, die das taten, wurden klapperdürr und es traten relativ schnell verschiedene Nährstoffmängel auf, unter anderem Kalziummangel, Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin D, Vitamin K und weiteren. Infolge davon verloren die Leute ihre Zähne, das Zahnfleisch entzündete sich, sie wurden schwach und streitlustig. Erst gewisse Modifikationen der Sonnenkost machen es inzwischen möglich, sich nach dieser Ernährungsform gesund zu ernähren - Wandmaker empfahl im Alter sogar geringe Mengen tierischer Produkte einschließlich Fleisch ...
Was bei diesem Großversuch jedoch an keinem einzigen Menschen nachweisbar war, war Diabetes mellitus - im Gegenteil, einige Menschen mit Diabetes mellitus kamen infolge dieser Art der Ernährung sogar ohne Insulin aus! Die Symptome hatten sich also verbessert!

Schaut man sich die Ernährungsform von Meerschweinchen und Kaninchen mit Diabetes mellitus an, so kann man feststellen, daß diese Tiere nicht viel Obst bekommen haben - ganz im Gegenteil, viele dieser Tiere mußten ganz ohne Obst auskommen, weil es eben nur TroFu gab!
Ich habe bisher noch keinen einzigen Fall gefunden, wo ein Meerschweinchen oder Kaninchen mit überwiegender Obsternährung an Diabetes mellitus erkrankt wäre, in jedem von mir entdeckten Fall waren es einzig Tiere, die Fertigfutter bekamen!

Auch bei Degus stellt sich nun nach und nach das Thema Veranlagung zur Zuckerkrankheit und frisches Obst ist nix für Degus als ein Myth heraus - es gab sie nämlich schon immer, Degus, die mit viel Obst ernährt wurden. Sie wurden nicht häufiger blind, wie Degus, die wie empfohlen ohne Obst auskommen mußten!
Und nicht nur das - Blindheit bei Degus wird genau wie bei anderen Tieren durchaus auch durch Nierenschäden ausgelöst - und diese wiederum sind sehr häufig eine Folge von Fertigfutter oder von Medikamentengaben.

Geht man weiter zu Chinchilla, stellt man fest, daß es so gut wie nie nachgewiesene Diabetes mellitus bei Chinchilla gibt - und selbst wenn, diese Tiere wurden mit Pellets ernährt und waren größtenteils übergewichtig! Der vermutlich bekannteste Fall dagegen, der Romeo aus der Päppelstation Päppelchins, ist vermutlich nicht an Diabetes mellitus, sondern vielmehr an Diabetes renales erkrankt - einer Nierenschädigung also! Ausgelöst dürfte diese Diabetes renales durch den unsachgemäßen Dauergebrauch von Panacur worden sein ... nun, es wurde nur der Zuckergehalt des Harnes gemessen, und hier findet sich sowohl bei Diabetes mellitus als auch Diabetes renales durch die herabgesetzte Nierenschwelle Zucker im Harn ... also auch hier wieder kein Zusammenhang zwischen Obst und Zucker herstellbar ...

Also auch hier wieder ist in der Realität KEIN Zusammenhang zwischen frischem Obst und Diabetes mellitus nachweisbar, sondern nur ein Zusammenhang zwischen Fettsucht und Diabetes mellitus - von einem übermäßigem Konsum von Obst dagegen ist noch niemand fettsüchtig geworden ... weder Tier noch Mensch!

Literatur:
[url=http://www.lfl.bayern.de/ipz/gruenland/27570/aggf_2007_jaenicke.pdf]Hoch-Zuckerreiches Gras auf einem nordostdeutschem Niedermoorstandort[/url]
[url=http://www.naehrwertrechner.de/]Nährwertrechner[/url]
[url=http://www.medfuehrer.de/26,2,0,5/Diabetes/Entstehung-von-Diabetes-mellitus-Innere-und-aeussere-Faktoren-sind-von-Bedeutung/Krankheitsentstehung.html]Entstehung von Diabetes mellitus: Innere und äußere Faktoren sind von Bedeutung.[/url]
[url=http://www.degupedia.de]Degupedia[/url]



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Sa 10. Jan 2009, 19:01

Wenn das mit dem Zucker stimmt, dann schauen wir doch einfach mal, was Tiere überhaupt noch fressen dürfen, wenn der Zuckergehalt nicht höher wie in Obst sein darf ...

Apfel hat nen Zuckergehalt von ca. 10 - 11%
Himbeere kommt auf gerade mal 5% Zucker
Heu kann immerhin zwischen 10 - 15% Zucker enthalten, bei Wirtschaftsgräsern wird dabei ein möglichst hoher Zuckergehalt angestrebt.
Mohrrüben enthalten ca 5% Zucker
Pellets können bis zu 40% Zucker enthalten, meist liegen da die Zuckergehalte zwischen 8 - 20%
Es geht nicht um Diabetes, sondern um die natürliche Ernährung von Chinchillas und da ist an erster Stelle nicht irgendein Zuckerwert bedeutend, sondern die Zusammenstellung im Gesamten.
Und Obst enthällt fast kein Rohfaser und viel Zucker, daher ist es schlichtweg keine Grundnahrung sondern lediglich ein Ergänzungsfutter.

Die nächste Frage zu deinen Angaben wäre:
1. Quelle angeben und keine Luft-Angaben in den Raum werfen ;)
2. Diese Angaben beziehen sich auf...? (welche Zuckerarten? Ist Stärke auch als Zucker gezählt worden? usw.)

Desweiteren entsteht Diabetes mellitus nicht durch hohen Obstkonsum oder ähnliches, sondern durch eine falsche Ernährung! Das sei mal hervorgehoben ;). Da gebe ich dir recht und etwas anderes habe ich nie (wissentlich) behauptet.
Und Chins brauchen vorallem Rohfaser und Vitamine. Fett, Zucker, Stärke usw. wird nicht benötigt (bzw. kaum). Deshalb ist Obst kein Hauptfutter sondern nur eine Ergänzung!


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 14. Jan 2009, 20:41

Wenn ich bei meinem Post vergessen haben sollte, für irgendeine Info die Quellenangabe hinanzuführen, dann teilt mir am Besten mit, um welche Info es sich handelt ...

... ansonsten find ich es doch faszinierend, daß jeder alles Mögliche behaupten kann, ohne Quellenangabe, aber sobald ein Forenkobold Murx sich irgendwo sich blicken läßt, wird sofort nach Quellen geschrieen :lol:
Ich werde mich in Zukunft bemühen, die Literaturangaben so genau wie möglich zu machen, auch wenn es in Tierforen nicht üblich ist und mir viel Zeit kostet. Trotzdem werde ich nicht immer Seitenangaben angeben können, da ich auch viel gelesen und notiert habe aus Dissertationen, Büchern etc, welche ich mir ausgeborgt habe oder die nicht mehr in meinem Besitz sind. Der werte Leser möge mir diese Unsauberkeit verzeihen.

Was das Obst angeht - die Tiere haben ein angeborenes Futterkonzept, wenn die Auswahl groß genug ist, ist es egal, was man ihnen reinschmeißt, sie fressen einzig das, was sie in etwa auch in freier Wildbahn zu sich nehmen würden ... (eig. Beob.)
Beispiel:
Meine beiden Chins, die bekommen im Grunde genommen mehr Obst, wie sie überhaupt fressen ... also Obst ad lib. Sie bekommen jedoch gleichzeitig so viele Kräuter, wie sie wollen, so viel Frisches, wie sie wollen, so viel Sämereien wie sie wollen usw usf ... und was passiert?
Ich kann vom Obst regelmäßig einen Großteil bei den Kaninchen entsorgen, weil eben die Chins sehr genau wissen, daß sie Kräuterfresser sind - sie bevorzugen noch mehr wie Kaninchen Kräuter, getrocknete Blattgemüse und Salate. Ebenso bleiben Rosinen, Datteln etc liegen und werden nur vergleichsweise selten aufgenommen, trotzdem sie inzwischen auch beliebig im Angebot sind (eig. Beob.).
Einzig getrocknete Apfelringe bleiben bei mir rationiert, damit sie eben gierig gefressen werden, damit ich noch ein Lockmittel hab ... (eig. Beob.)

Kaninchen dagegen sind zwar auch Kräuterfresser, aber sind da weitaus generalistischer ausgerichtet, wie Chinchilla - Wildkaninchen, die sich auf (den leider immer seltener werdenden) Streuobstwiesen ansiedeln, fressen große Mengen von Obst, und zwar solange das Angebot reicht. Auf einigen Streuobstwiesen stehen derartig unterschiedliche Obstsorten, daß hier die Kaninchen sich trotz großzügigen Kräuterangebotes durchaus von Juno, wenn das erste Obst reif wird und vom Baume fällt (meist Süßkirschen, soweit sie die Vögel übriglassen, und Birnen) bis weit in den Winter hinein sich bedienen. Im Winter wird das Obst (genauer gesagt Winteräpfel) zu ihrer Hauptspeise - und das tun sie auch in Gefangenschaft selbst dann, wenn genügend frische Kräuter im Angebot sind. (eig. Beob.)
Vertrocknete Gräser dagegen werden nicht gefressen, da wird dann lieber die Rinde der Bäume geschält ... (Boback, 2004; Bubenik, 1959; eig. Beob.)
Selbst frische Gräser werden nur wenig gefressen, zumindest, wenn es sich um Wildgräser handelt. Energiereiche Kulturgräser samt der Ähren werden dagegen wieder gern von Kaninchen genommen, sowohl in Gefangenschaft, wie auch in freier Wildbahn (Turcek, 1959; eig. Beob.)

Ebenso verhält es sich mit dem Wassergehalt - während Chinchilla selbst beim ad lib Angebot von Frischfutter zu großen Teilen ihr Futter trocknen und dann erst verspeisen, fressen Kaninchen freiwillig fast nur Frisches ... Kaninchen sind eben als Frischkostfresser auf fast 100% Frisches angewiesen. Sie fressen Heu nur dann, wenn der Kieselsäuregehalt ihrer Frischnahrung nicht ausreicht. (Boback, 2004; Bubenik, 1959; eig. Beob.) Chinchilla sind eher Trockenköstler (Cortes et al, 2002).

Es ist also überhaupt nicht notwendig, irgendetwas zu beschränken, es ist einzig notwendig, die Auswahl des Futters derartig hoch zu halten, daß eben all die Futterarten, die in der Natur auch verspeist werden, auch in Gefangenschaft angeboten werden.
Es gibt davon nur wenige Ausnahmen - bei den Chinchilla beispielsweise sind Futtermittelunverträglichkeiten auf Sämereien sehr häufig, die Chinchilla können damit nicht umgehen. Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe - einmal werden Chinchilla gewöhnlicherweise mit Pellets als Hauptfuttermittel gefüttert. Pellets sind so unnatürlich für Chinchilla, daß sich hier schnell Futtermittelunverträglichkeiten herausbilden, weiterhin sind etliche Farbmutationen der Chinchilla sehr anfällig für Futtermittelunverträglichkeiten (div. Threads im Chinboard; eig. Beob.)
Dies muß selbstverständlich während der Futterumstellung und oft auch nach erfolgter Futterumstellung beachtet werden, ebenso eben auch Schäden und Krankheiten, die durch ungeeignete Haltung, ungeeignetes Futter, unsachgemäße Medikamentengabe oder ansteckender Krankheiten entstanden sind ...

Literatur:
Boback, A. W. (2004): Das Wildkaninchen; Westarp-Verlag, 2. Aufl. Nachdr., S. 58
Bubenik, A. (1959): Grundlagen der Wildernährung; Deutscher Bauernverlag, Berlin
Cortes A., Miranda E., Jimenez, J. E. (2002):Seasonal food habits of the endangered Jong-tailed chinchilla (Chinchilla lanigera):the effect of precipitation; Mammalian Biology - Zeitschrift fur Saugetierkunde, Vol. 67, Issue 3, 2002, Pages 167-175
Turcek, F (1959): Beitrag zur Kenntnis der Fraßpflanzen des Wildkaninchens Oryctolagus cuniculus (Linne, 1758) in freier Wildbahn; Säugetierkundliche Mitteilungen 7, 4, S.151 - 153

Internet:
[url=http://www.degupedia.de/board/]Chinboard[/url] - div. Ernährungsthreads



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Mi 14. Jan 2009, 21:09

Murx Pickwick hat geschrieben:Wenn ich bei meinem Post vergessen haben sollte, für irgendeine Info die Quellenangabe hinanzuführen, dann teilt mir am Besten mit, um welche Info es sich handelt ...
Bei der Frage nach den Quellen ging es mir speziell um die Prozentangaben (ich hatte ja genau diese kopiert und zitiert ;) auf sie bezog sich mein Anliegen). Den Rest musst du nicht detailliert mit Quellen belegen ;), das ist auch hier nicht üblich. Genaue Angaben sollten mit Quellen belegt werden (Prozentangaben, Mengenangaben usw.).
Was das Obst angeht - die Tiere haben ein angeborenes Futterkonzept, wenn die Auswahl groß genug ist, ist es egal, was man ihnen reinschmeißt, sie fressen einzig das, was sie in etwa auch in freier Wildbahn zu sich nehmen würden ... (eig. Beob.)
Beispiel:
Meine beiden Chins, die bekommen im Grunde genommen mehr Obst, wie sie überhaupt fressen ... also Obst ad lib. Sie bekommen jedoch gleichzeitig so viele Kräuter, wie sie wollen, so viel Frisches, wie sie wollen, so viel Sämereien wie sie wollen usw usf ... und was passiert?
Ich kann vom Obst regelmäßig einen Großteil bei den Kaninchen entsorgen, weil eben die Chins sehr genau wissen, daß sie Kräuterfresser sind - sie bevorzugen noch mehr wie Kaninchen Kräuter, getrocknete Blattgemüse und Salate. Ebenso bleiben Rosinen, Datteln etc liegen und werden nur vergleichsweise selten aufgenommen, trotzdem sie inzwischen auch beliebig im Angebot sind (eig. Beob.).
Einzig getrocknete Apfelringe bleiben bei mir rationiert, damit sie eben gierig gefressen werden, damit ich noch ein Lockmittel hab ... (eig. Beob.)
Schön, dass deine Tiere da ein gesundes Gespürr haben. Ich habe eher die Beobachtung gemacht, dass es zum "Süßigkeitensyndrom" kommt. Wie bei kleinen Kindern, den man alles anbietet. Es werden die Süßigkeiten weggegessen und gesundes nur sehr wenig gegessen... ;)
Kaninchen dagegen sind zwar auch Kräuterfresser, aber sind da weitaus generalistischer ausgerichtet, wie Chinchilla - Wildkaninchen, die sich auf (den leider immer seltener werdenden) Streuobstwiesen ansiedeln, fressen große Mengen von Obst, und zwar solange das Angebot reicht. Auf einigen Streuobstwiesen stehen derartig unterschiedliche Obstsorten, daß hier die Kaninchen sich trotz großzügigen Kräuterangebotes durchaus von Juno, wenn das erste Obst reif wird und vom Baume fällt (meist Süßkirschen, soweit sie die Vögel übriglassen, und Birnen) bis weit in den Winter hinein sich bedienen. Im Winter wird das Obst (genauer gesagt Winteräpfel) zu ihrer Hauptspeise - und das tun sie auch in Gefangenschaft selbst dann, wenn genügend frische Kräuter im Angebot sind. (eig. Beob.)
Das heißt, deine Kaninchen fressen im Winter das gefrorene, angerottete Obst *oder irre ich mich? Ich habe das jetzt zumindest so rausgelesen...*.
Meine Kaninchen fressen den Winter über vorallem Laub (aller Art) und Rest-Gras (bis zu den Wurzeln), außerdem Äste (auch die Bäume werden am Stamm abgenagt). Außerdem werden vertrocknete Pflanzenteile verspeißt (alles, was der Garten so hergibt ;)).
Aber Laub ist Grundnahrung, muss ich sagen. Bambus habe ich angepflanzt, den würden sie bis zur Tympanie füttern (was ich natürlich zu verhindern weiß ;)). Ich rationier ihn stark.
Naürlich biete ich im Winter viel Knollengemüse an. Das wird sehr sehr gerne gefressen. Allerdings biete ich es nicht unbegrenzt an, sondern rationiert. Es gefriert sonst ja auch ;). Ich muss sagen, das Heu wird nicht von allen gerne gefressen. Ein Teil frisst an liebsten die getrockneten Blätter, ein anderer Heu & Blätter, je nach Vorlieben. Obst finden meine nicht so toll. Mehr als ein achtel Apfel (als Beispiel) wird am Tag nicht gefressen, es bleibt liegen. Knollengemüse ist der Knüller.
Kräuter werden bei mir sowohl frisch als auch getrocknet verschlungen. Deshalb wird das natürlich rationiert :D.
Ebenso verhält es sich mit dem Wassergehalt - während Chinchilla selbst beim ad lib Angebot von Frischfutter zu großen Teilen ihr Futter trocknen und dann erst verspeisen, fressen Kaninchen freiwillig fast nur Frisches ... Kaninchen sind eben als Frischkostfresser auf fast 100% Frisches angewiesen. Sie fressen Heu nur dann, wenn der Kieselsäuregehalt ihrer Frischnahrung nicht ausreicht. (Boback, 2004; Bubenik, 1959; eig. Beob.) Chinchilla sind eher Trockenköstler (Cortes et al, 2002).
Die Vorliebe von Chins zu trocknen Futtermitteln kann ich teilen. Bei den Kaninchen muss ich wiedersprechen. Wenn man ihnen eine große Auswahl bietet, fressen sie immer min. 80% Heu (sofern es hochwertig ist) oder eben anderes rohfaserreiches Material (Blätter, getr. Pflanzen, Kräuter, Blüten usw.). Keine Bremse haben sie bei frischen, rohfaserreichen Futtermitteln (wie etwas Gras, Bambus, Blätter usw.). Aber das entspricht ja auch iherer natürlichen Ernährung...
Es ist also überhaupt nicht notwendig, irgendetwas zu beschränken, es ist einzig notwendig, die Auswahl des Futters derartig hoch zu halten, daß eben all die Futterarten, die in der Natur auch verspeist werden, auch in Gefangenschaft angeboten werden.
Es gibt davon nur wenige Ausnahmen - bei den Chinchilla beispielsweise sind Futtermittelunverträglichkeiten auf Sämereien sehr häufig, die Chinchilla können damit nicht umgehen. Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe - einmal werden Chinchilla gewöhnlicherweise mit Pellets als Hauptfuttermittel gefüttert. Pellets sind so unnatürlich für Chinchilla, daß sich hier schnell Futtermittelunverträglichkeiten herausbilden, weiterhin sind etliche Farbmutationen der Chinchilla sehr anfällig für Futtermittelunverträglichkeiten (div. Threads im Chinboard; eig. Beob.)
Dies muß selbstverständlich während der Futterumstellung und oft auch nach erfolgter Futterumstellung beachtet werden, ebenso eben auch Schäden und Krankheiten, die durch ungeeignete Haltung, ungeeignetes Futter, unsachgemäße Medikamentengabe oder ansteckender Krankheiten entstanden sind ...
Wie ich bereits oben geschrieben hatte, halte ich nicht viel von "Überangebot", so findet es kein Tier in der Natur vor. Chins z.B. leben in einer kargen Landschaft usw.
Die Unverträglichkeit gegenüber Sämereien (und ähnlichen) kann ich bestätigen. Sämereien sind ja auch eher unnatürlich für Chins (Lebensraum).
Chins sind eine karge Ernährung gewöhnt und sie in Überfluss zu halten, ist meiner Ansicht nach nicht ganz "lebensnah" ;).
Offtopic:
... ansonsten find ich es doch faszinierend, daß jeder alles Mögliche behaupten kann, ohne Quellenangabe, aber sobald ein Forenkobold Murx sich irgendwo sich blicken läßt, wird sofort nach Quellen geschrieen
Da ich dich nicht näher kenne, habe ich keine Vorurteile. Die Quellenangabe bezog sich auf die Prozentangaben. Mich interessiert es bei solchen Angaben immer, auf was sie sich beziehen (wie ich geschrieben hatte: Stärke und Fructose oder nur Fructose?) und woher sie stammen ;). Das ist einfach wichtig, damit man mit den Angaben etwas anfangen kann ;)
Zuletzt geändert von saloiv am Mi 14. Jan 2009, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 14. Jan 2009, 21:47

ok ... ich hab vorausgesetzt, daß der Umgang mit Nährwertrechnern bekannt ist und hab deshalb nur einen der vielen Nährwertrechner als Literatur angegeben ...

Beispiel:
Du willst die Prozentangabe für Zucker im Apfel haben:
Du gibst im [url=http://www.naehrwertrechner.de]Nährwertrechner[/url] im zweiten Suchfeld Apfel ein und drückst den Button Suche starten.
Du bekommst eine Auswahl von Nahrungsmitteln, unter anderem Apfel frisch - und genau den klickst du an, und kannst nun direkt den Zuckergehalt in Gramm auf 100g ablesen - und hast damit auch schon den Prozentwert, denn ein Gramm auf 100g entspricht 1%, also in dem Falle vom Nährwertrechner 10,32g/100g = 10,32%

Da sich je nach Apfelsorte die Werte in den einzelnen Nährwerttabellen leicht unterscheiden, hab ich mir die Frechheit herausgenommen, keinen so krummen Wert zu nehmen, der übergenau ist und die Wirklichkeit nicht abbildet, sondern ein ca.-Wert.
Da jedoch in Nährwerttabellen überall zwischen 10 - 11g/100g Apfel angegeben sind, kommt man immer zwischen 10 - 11% für den Apfel raus.

Kurzum, ich hab die Quelle für die Prozentzahlen angegeben und konnte mir deshalb nicht denken, daß du einfach mit dem Nährwertrechner nicht klar kommst.

Übrigens werden unter Zucker immer nur Einfach- und Zweifachzucker verstanden, niemals Stärke oder Cellulose, trotzdem diese ja aus Zuckermolekülen aufgebaut sind. Anders ist es mit dem Wort Kohlenhydrate, welches eben alle Kohlenhydrate einschließlich Cellulose und Stärke umfaßt.

In der Natur gibt es zwar nicht immer alle Pflanzen- und Pflanzenteile ganzjährig (im Frühjahr und Sommer gibts zum Beispiel kein Obst), dafür jedoch von den Pflanzen und Pflanzenteilen, die verfügbar sind, selbstverständlich immer so viel, wie die Tiere fressen wollen ... ansonsten würden sie die Pflanzen ja bis auf die Wurzeln abfressen und das war es dann mit Pflanze - und damit auch mit Tier, was von dieser Pflanze lebt! Kommen im Kaninchengebiet nicht mehr genügend frische Pflanzen vor, dehnen sie einfach ihr Futtergebiet soweit aus, bis sie wieder genügend frische Pflanzen finden. Meine Kaninchen kamen in Freilandhaltung auf ca. 4000qm ... da findet sich mehr wie genug Frisches, selbst im Winter! Sie fressen sogut wie keine getrockneten Pflanzen - schälen jedoch bei kohlenhydratreicher Kost, wie der mehlsaatenreichen Zeit im Spätsommer und Herbst(Grassamen, Haferkörner, Gerstenkörner, Kartoffeln, Wurzelgemüse) und der herbstlichen bis winterlichen Eichelmast, die Rinde der Bäume - teilweise noch in Höhen, wo man nicht erwarten würde, daß Kaninchen so hoch kommen ...
Kaninchen fressen nur dann so viel Heu, wenn sie zuwenig Frischfutter bekommen - sie sind an Heu nicht angepaßt und wenn man tatsächlich darauf achtet, daß 80% Heu aufgenommen wird, kommen nicht nur die typischen großen Heuköttel raus, welche bei Wildkaninchen nur beobachtbar sind, wenn sie gerade am Verhungern sind und deshalb eben auch ungeeignete Trockenkost zu sich nehmen. Wildkaninchenköttel dagegen von gesunden Kaninchen sind dunkel und klein.
Weiterhin, Wildkaninchen nehmen so gut wie kein Wasser durch Trinken auf, Kaninchen, die durch rationierter Frischfuttergabe dazu gezwungen werden, dagegen trinken relativ viel - nehmen jedoch trotzdem nicht genug Gesamtwasser auf.

Dazu kommt, daß Kaninchen als Kräuterfresser das viele Gras im Heu gar nicht richtig verwerten können - trotz erheblichen Eiweißgehaltes der üblichen Zooladenheue nehmen Kaninchen damit eher ab ...

Wenn du deine Kaninchen daran gewöhnen würdest, so viel Frischfutter wie sie wollen zu sich zu nehmen, dann hättest du auch keine Probleme mit Tympanien mit Bambus - ich kann mir bei meinen Kaninchen, auch den Notkaninchen, die aus TroFu-Haltungen kamen, sicher sein, daß sie von keiner einzigen Pflanze zuviel fressen - Tympanien sind bei mir unbekannt, die Halter, von denen ich die Kaninchen übernahm, hatten dagegen von einer ganzen Reihe von frischen Sachen geredet, bei denen die Kaninchen Blähungen entwickelt hatten - klar, sie hatten eben nicht genug Frischfutter bekommen, also hatten sie gierig alles an Frischfutter in sich hineingefressen, was sie bekamen - um eben ihren Wasserhaushalt wieder in Ordnung zu bringen!
Weiterhin fressen Kaninchen in der Natur bevorzugt eiweißreiche, calciumreiche Pflanzen, wie z. B. Klee - in Gefangenschaft werden sie gerade im Naturschutz oft genug dazu gezwungen, von trockenem Heu und nur wenig Frischfutter zu leben, wobei sehr oft auch noch ihre natürlichen Nahrungspflanzen, wie Kohl und Klee, fast vollständig gesperrt werden - aus dem trockenen Heu jedoch können sie gar nicht das Eiweiß in genügender Menge herausholen und werden deshalb gierig alles in sich hineinfressen, was viel Eiweiß enthält - auch wenn das ganz böse Blähungen gibt!

So, und hier noch Erfahrungsberichte von Haltern, die es gewagt haben, ihren Kaninchen so viel Gemüse zu geben, wie diese freiwillig fressen:
[url=http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=1151]Ad libitum Fütterung von Gemüse und Co. - Beobachtungen[/url]

Daß man natürlich ein Kaninchen langsam an eine ad lib Frischfütterung heranführt, notfalls halt mit Frischfutter, was man unters Heu mixed, ist denke ich hierbei eine Selbstverständlichkeit und gilt für jedes Tier, was vorher falsch ernährt wurde.



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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von saloiv » Mi 14. Jan 2009, 22:25

ok ... ich hab vorausgesetzt, daß der Umgang mit Nährwertrechnern bekannt ist und hab deshalb nur einen der vielen Nährwertrechner als Literatur angegeben ...
Beispiel:
Du willst die Prozentangabe für Zucker im Apfel haben:
Du gibst im Nährwertrechner im zweiten Suchfeld Apfel ein und drückst den Button Suche starten.
[...] Kurzum, ich hab die Quelle für die Prozentzahlen angegeben und konnte mir deshalb nicht denken, daß du einfach mit dem Nährwertrechner nicht klar kommst.
Mit einem Mehrwertrechner kann ich schon umgehen :lol: aber danke für die Einweißung ;). Bisher unbekannt war mir allerdings, dass Nährwertrechner Heu/Pellets analysieren ;). *ich habe es mal spaßeshalber eingetippt, "Chin-Kost" führt er aber nicht ;)*. Gut, Pellet-Zuckerwerte könnte ich noch rauskramen. Die Heu-Werte sind allerdings die Werte, die ich bezweifel... 1. ist Heu kein Gras (durch die Trocknung verändern sich die Werte) und zweitens hat Heu keinen so hohen Zuckergehalt (soweit ich weiß).
In der Natur gibt es zwar nicht immer alle Pflanzen- und Pflanzenteile ganzjährig (im Frühjahr und Sommer gibts zum Beispiel kein Obst), dafür jedoch von den Pflanzen und Pflanzenteilen, die verfügbar sind, selbstverständlich immer so viel, wie die Tiere fressen wollen ... ansonsten würden sie die Pflanzen ja bis auf die Wurzeln abfressen und das war es dann mit Pflanze - und damit auch mit Tier, was von dieser Pflanze lebt! Kommen im Kaninchengebiet nicht mehr genügend frische Pflanzen vor, dehnen sie einfach ihr Futtergebiet soweit aus, bis sie wieder genügend frische Pflanzen finden.
Obst steht nicht ganzjährig zur Verfügung, Getreide, Gemüse und Frisches auch nicht...
Rehe werden geschossen, weil sie die frischen Baumtirebe abnagen. Meine Kaninchen fressen das Gras bis zu den Wurzeln ab.... Es gibt sicherlich viele Beispiele...

Meine Kaninchen leben zwar nicht auf 4000m², sondern auf ein paar hundert qm (genau nachgerechnet habe ich es noch nicht...), aber die Größe entspricht in Etwa einem natürlichen Territorium. Meine Beiden finden nicht sehr viel Frisches mehr, man muss ja auch beachten, dass einen Teil der Zeit die Schneedecke geschlossen ist.
Was hast du angebaut? Vielleicht kann ich noch irgendetwas für meine Süßen tun...

Ich achte nicht darauf, dass 80% Heu aufgenommen wird, es wird schlichtweg von alleine aufgenommen ;). Und das meine Kaninchen "zu wenig Frisches" bekommen, ist auch nicht richtig. Sie bekommen dreimal am Tag zu sattessen (im Winter zumindest, im Sommer nicht).
Mit Tympanie reagiert Picco. Sie ist 4,5 Jahre alt und seit Herbst in meinem Eigentum. Deshalb reagiert sie mit Tympanie auf zu viel Frisches (am Anfang hat sie garnichts frisches vertragen, jetzt verträgt sie gute Mengen).
Das TroFu-Kaninchen nichts Frisches vertragen (zumindest viele Sorten), ist nicht verwunderlich.
Von wie vielen Kaninchen sprichst du, bei denen du die Erfahrung gemacht hast, dass sie nach der Futterumstellung direkt rießige Mengen Frischfutter vertragen? Ich ahbe diese Erfahrung leider nicht gemacht. Das ist auch nicht verwunderlich. Die Darmflora muss sich ja auf die einzelnen Futterbestandteile bakteriell anpassen und das braucht ihre Zeit, bis sie wieder ind Gleichgewicht kommt.
Dazu kommt, daß Kaninchen als Kräuterfresser das viele Gras im Heu gar nicht richtig verwerten können - trotz erheblichen Eiweißgehaltes der üblichen Zooladenheue nehmen Kaninchen damit eher ab ...
Ich kenne genug Kanicnhen, die nur von Heu ernährt werden (z.B. weil sie nichts anderes mögen). Es gibt unter den Kaninchen etliche Heuliebhaber. Und das sie Kindsbeinen an. Dass sie nicht genug Fette aus dem Heu holen können kann ich nicht sagen. Sie sind gesund und nie krank...
Hier mal ein Foto von einem reinen Heu-Kaninchen ;):
Bild
Ich finde, es sieht recht "Stämmig" aus und wie man sieht, er hat immer die Möglichkeit "Frisches" zu sich zu nehmen, mag aber nur Heu ;).
Ist dir bekannt, dass im Blinddarm die rohfaserreichen Ernährungsbestandteile verwertet werden? Kaninchen (und auch Chins) haben einen sehr großen Blinddarm (im Verhälltnis) und das nicht ohne Grund. Sie nehmen vorallem rohfaserreiches Futter zu sich. Durch Gärungen werden im Blinddarm die rohfaserreichen Nahrungsbestandteile verwertet. Dabei entstehen jede Menge Fettsäuren. Gerade Kaninchen, die ohne oder mit wenig Heu (oder andferen rohfaserreichen Material) ernährt werden, magern ab.


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Re: Artgerechte Ernährung

Beitrag von mone » Fr 22. Mai 2009, 10:25

Hallo

na ich war schon lange nicht mehr hier :schäm:
toll finde ich das hier eine menge geschrieben wurde toll :tanz:

Ja meine Fressen jetzt Nassfutter Karotten , Apfel, Chicoree, manchmal trauben, Fenchel
Aber Ich Füttere immernoch Pelletts aber gemischt mit verschiedenen Kräutern.

Leider haben meine Kleinen jetzt immer stumpfes Fell hatten sie vorher noch nie
ansonsten ist alles ok keine Darmprobleme

Grüsse Simi



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