Stopfdarm, -magen?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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TomJoad
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Stopfdarm, -magen?

Beitrag von TomJoad » Sa 27. Jun 2009, 21:54

entnommen aus: https://www.tierpla.net/ernahrung-chinchilla/trockenfutter-oder-frischfutter-t2919-30.html" onclick="window.open(this.href);return false;
saloiv hat geschrieben:@ TomJoad
TomJoad hat geschrieben:Auch der Stopfdarm ist höchst unglücklich gewählt und ich glaube nicht, dass es so verwendet wird, wie es im Sinne des Wortschöpfers war (Murx?). Die Vorstellung, dass kontinuierlich Futter nachgeschoben werden muss, hat schon nachweislich mehr als ein gepäppeltes Tier das Leben gekostet. Nachzulesen in Foren, als TÄ amtlich Päppelbrei in der Luftröhre diagnostizierten, da der Halter das Tier alle 2-3 Stunden am Tage(!) zwangsernährte, denn der Darm darf ja nie still stehen... Wiederspricht völlig solchen Dingen wie Peristaltik, Blinddarmkot-Aufnahme">Caecotrophie, circadianen Rhythmus... Ha! Mehr Studien! Weiss, Boersma...
Der Begriff Stopfdarm entspringt nicht dem Internet. Er ist in verschiedener Fachliteratur zu finden. Aber frag mich jetzt nicht wo, so genau kenne ich meine Bücher nicht, dass ich auf Anhieb sagen könnte, welcher Autor welche Wörter verwendet... Mein Tierarzt verwendet den Begriff auch (und er ist sicherlich kein Internet-Leser ;)).
Der Begriff Stopfdarm sagt ja auch nicht, dass kontinuierlich Futter nachkommen sollte, sondern das der Futtertransport (aufgrund fehlender Peristaltik) vordergründig durch den nachkommenden Futterbrei zustanden kommt und eben nicht durch Muskulatur (wie beim Menschen).
Natürlich sind viele Mahlzeiten, Dauerfressen hingegen ist reichlich unnatürlich, wie ich schon in meinem letzten Beitrag schrieb.

saloiv hat geschrieben:Er ist in verschiedener Fachliteratur zu finden. Aber frag mich jetzt nicht wo, so genau kenne ich meine Bücher nicht, dass ich auf Anhieb sagen könnte, welcher Autor welche Wörter verwendet...
Zeig mir eine Fachpublikation, die das verwendet. Lass Dir Zeit... ;)
...Stopfdarm sagt ja auch nicht, dass kontinuierlich Futter nachkommen sollte, sondern das der Futtertransport (aufgrund fehlender Peristaltik) vordergründig durch den nachkommenden Futterbrei zustanden kommt und eben nicht durch Muskulatur...
Du hast die Schwerkraft vergessen, hab ich nämlich auch schon mal gelesen.

...und das ist doch Humbuk. ;)

Peristaltik wird sogar beim frischen Schlachtkaninchen beschrieben, wie Wellen den Darm bei Stimulation durchziehen...

Abgesehen von solchen Anekdoten: Bei so einem Blinddarmkot-Aufnahme">Caecotrophie betreibendem Nager - Meerschwein, Kaninchen, Chinchilla... - gibts ganz spannende, beschriebene peristaltische, antiperistaltische Separations-, Rücktransportmechanismen, der Chymustransport ist eine wilde, aktive Sache, so dass zB Hart- und Weichkot entstehen kann, ehrlich. Da wird nichts gestopft...

...der peristaltiklose Stopfdarm und -magen(!) sind ein Mythos! Das mit dem Weitertransport durch Druck des neuaufgenommenen Futters kenne ich nur aus einer Quelle, Schlolaut, Das große Buch vom Kaninchen, die verwendet nicht Stopfmagen, und die schreibt genau: "Da der Magen selbst nur in geringem Umfang bemuskelt ist, erfolgt der Weitertransport aus dem Magen in den Dünndarm auch durch den Druck des neuaufgenommenen Futters." Auch - hervorgehoben von mir und imo durch stille Post untergegangen... und der Stopfmagen entstanden... der es aber irgendwie schafft mit-ohne wenig Muskeln die Caecotrophen in einem Fundus zu deponieren und messbare Frequenzen von Kontraktionen zu erzeugen, die den Mageninhalt mit messbarer Geschwindigkeit weiterbefördern. ;)
Pellets = getr. Gräser, Kräuter und evtl. gewisse Zusätze... Meistens auch Luzernegrünmehl...
Schau Dir bitte diverse Zusammensetzungen an. Wo sind die Gräser und Kräuter? Nirgends. Vielleicht verstecken sie sich mit Glück in den rund 30% Luzernegrünmehl, das bis zu 20% aus anderen Pflanzen bestehen darf... Ansonsten keine Gräser, keine Kräuter, auch wenn das der Pelletname vorgaukelt. Schon mal die Berkel Kräuter vs. Nicht-Kräuter Zusammensetzungen verglichen? Mach mal. Ist lustig. :D

Die guten Pellets bestehen zu 30% (+/- 3,4,5) aus Luzernegrünmehl, ca. 15% Weizenkleie, dann kommen 5-6 Abfälle/Nebenprodukte, 4-6% Melasse und dahinter gehts schon mit den Zusatzstoffen los...

EDIT: Halt, sorry, 1-2 gibts noch!

Dr. Drescher und Rosengarten... Beide gleichen sich an entsprechender Stelle fast Wort für Wort... Zufall?

"Der Weitertransport der Nahrung ist daher nur durch erneute Futteraufnahme und Nachschub möglich."
vs.
"Der Weitertransport des Mageninhalts ist nur durch erneute Futteraufnahme und Nachschub möglich."

Und beides hat sich zig mal per Copy&Paste Wort-für-Wort durchs Internet verbreitet...

Der Drescher-Text wurde glaube ich mehr als 1x auseinandergenommen. Und Rosengarten... nun, ja... ich bin größenwahnsinnig; sie macht an der Stelle eine Fehldeutung... bzw. beruft sich auf eine überholte Quelle von 79. ;)



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Trockenfutter oder Frischfutter1

Beitrag von saloiv » Sa 27. Jun 2009, 23:14

...der peristaltiklose Stopfdarm und -magen(!) sind ein Mythos!
Klar, sowohl Magen, wie auch Darm verfügen über eine Peristaltik. Allerdings ist sie geringer ausgeprägt als bei anderen Tieren. Das sie keine Peristaltik haben ist natürlich Unsinn.
Bei anderen Tieren ist die Muskulatur besser ausgeprägt. Folglich spielt sie eine größere Rolle für den Weitertransport als bei Tieren, die weniger ausgeprägte Muskulatur haben. Im Prinzip spielt aber bei allen Tieren das nachkommende Futter eine Rolle für den Weitertransport. Je nach Tierart aber unterschiedlich.

Nehrung* schreibt beispielsweise:
"Die Aufenthaltsdauer des Verdauungsbreies in den einzelnen Abschnitten der Verdauungsorgane ist naturgemäß sehr verschieden; sie hängt ab von der Tierart, der Art der Nahrung, von Ruhe und Bewegung und von psychischen Einflüssen, wobei sich auch stärkere individuelle Unterschiede bemerkbar machen können. Die Dauer ist auch von der Nachfütterung abhängig, da sich beim hungernden oder ungenügend ernährten Tier die Entleerung erheblich herauszögern kann.

Ist ein Faktor weniger ausgeprägt, spielt folglich ein anderer eine größere Rolle.

*Lehrbuch der Tier-Ernährung und Futtermittelkunde, Nehring im Neumann-Verlag, Berlin 1949, 7. Aufl.


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Re: Stopfdarm, -magen?

Beitrag von TomJoad » So 28. Jun 2009, 12:44

In dem Zitat steht aber nichts von Stopf*. Und das meinte ich ja, als nach eine Fachpublikation schrieb. ;)

...Aufenthaltsdauer des Verdauungsbreies in den einzelnen Abschnitten der Verdauungsorgane ist naturgemäß sehr verschieden...

Beschreibt ja sehr schön, dass es eben Peristaltik geben muss, die für verschiedene Geschwindigkeiten sorgt...

Klar, sowohl Magen, wie auch Darm verfügen über eine Peristaltik. Allerdings ist sie geringer ausgeprägt als bei anderen Tieren. Das sie keine Peristaltik haben ist natürlich Unsinn.

Gut, Du scheints das zu wissen... Wenn man aber Halter-Doof schon sagen muss "Brei bitte mit Spritze - aber ohne Nadel!", ihm gleichzeitig was von Stopfdarm oder Stopfmagen erzählt, am besten noch mit dem Zusatz, die Tiere müssen immer fressen und der Darm nie still stehen, was nimmt wohl Halter-Doof an, wenn er so gestrickt ist, wie es von ihm angenommen wird? Und was sagt es über den Stopfdarm/-magen-Schreiberling aus? Genau, dass er ebenso wenig Ahnung von Verdauung hat - hast Du aber auch schon festgestellt... ;)



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Re: Stopfdarm, -magen?

Beitrag von saloiv » So 28. Jun 2009, 13:20

Ja, deshalb gebe ich immer sehr genaue Angaben, wenn es um Päppeln oder ähnliches geht. Auch der Hinweis "Nadel ab" ist wichtig. So doof das klingen mag, aber es kommt immer wieder zu Problemen weil Halter wirklich die Nadel dran lassen :lach:. Ebenso sollte man wohl den Hinweis geben, wie oft genau gepäppelt werden muss und in welchen ungefähren Mengen. Um etwaige Katasthrophen zu verhindern.
Ich habe mal einer Halterin empfohlen bei ihren Meerschweinchen nur Frischfutter und Heu zu füttern, was sie auch einsah. Ich habe sogar gesagt, das immer etwas zu Essen da sein muss. Ein halbes Jahr später starb eines der Meerschweinchen. Beim Nachfragen stellte sich heraus, dass sie jeden Abend eine Hand voll Heu und etwas Grünfutter gefüttert hatte, damit sie nicht "dick werden". Kein Wunder, wenn das Meerschweinchen dann an Verdauungsproblemen stirbt. Und deshalb sind Ausführungen zur Verdauung und der Tatsache, dass immer wieder Futter nachkommen muss oft Leben wert. Aber ich sehe schon, man sollte sich immer sehr genau ausdrücken, sonst gibt es am Ende eine Katastrophe in die ein oder andere Richtung.


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