Erfahrung mit Giardien

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Es gibt Chinchillahalter, erfahrene Chinchillahalter und sehr erfahrene Chinchillahalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Chinchillahalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Schnubbels
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Erfahrung mit Giardien

Beitrag von Schnubbels » Di 23. Aug 2011, 19:10

Hi,
Meine drei Mädels, die nun seit ca. 2 Monaten bei mir sind, haben mir Giardien mitgebracht. Nachdem ich die Mädels dann mit den Jungs vergesellschaftet habe, steckten diese sich natürlich an. Ich habe dann einen Test machen lassen mit dem Ergebnis Giardien.
Zunächst wollte ich nicht mit Medikamenten behandeln und versuchen es über gute Ernährung hinzukriegen. Die Mädels kommen aus schlechter Haltung und haben nichts außer Pellets bekommen.
Dann hatten aber alle 5 Chins richtig weichen Matschkot und gewichtsmäßig gings auch leicht bergab. Also gab's Panacur im Intervall (also 7 Tage geben, 7 Tage Pause, erneut 7 Tage Panacur).

Nun hat das auch erstmal geholfen, die Köttel wurden besser. Aber nach ein paar Tagen gab's wieder weichere Köttel (jedoch kein Matschkot).
Nun untersütze ich sie noch mit Kräutern&Co, die ich gleich noch aufliste. Ich denke, sie haben noch Giardien, aber das Panacur hat sie eingedämmt, sodass sie sich nun selbst heilen können. Die Köttel sind zur Zeit auch okay, aber es gibt halt Tage, wo ich sie noch zerdrücken kann.

Also seit ein paar Tagen geht's nun mit folgendem wieder in den Kampf :hot: :

Thymian, Oregano, Majoran, Kümmel, Knoblauchgranulat, Blütenpollen, Flohsamen, Rosmarin.
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Und hier der Anti-Giardien-Teller
Oben in die freie Ecke kommt morgen noch Grapefruitkernextrakt. Ist mir leer gegangen, müsste aber morgen ankommen.
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Ansonsten gibt es im Moment keine Mehlsaaten wg den Kohlenhydraten. Die Parasiten ernähren sich nämlich auch davon. Es gibt aber Ölsaaten ad libitum, Nüsse, viel Grünfutter (frisch und getrocknet).

Leider wird in vielen Foren zu einer, Meinung nach übertriebenen, Hygiene (die Tiere kommen während der gesamten Behandlungszeit in einen kleinen Standart-Zoohandlungskäfig, den man jeden Tag mit kochend heißem Wasser auswaschen soll; die Tiere dürfen keinen Auslauf, weil die Zysten sich überall befinden; die gesamte Einrichtung muss weggeschmissen werden oder abgebacken werden; man braucht Extradesinfektionsmittel gegen Giardien; eigene Kleidung muss gekocht werden -Ich habe sicherlich einige Punkte noch vergessen. Ich finde dieses Vorgehen grenzt an Tierquälerei. Zudem sorgt man mit dem enormen Stress, den die Tiere ausgesetzt sind, dafür, dass sich die Parasiten erst recht ausbreiten ) aufgerufen und ich hoffe, dass ich mit diesem Erfahrungsbericht dazu beitragen kann, dass auch andere Methoden angewendet werden.


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Eine Katze ist nur technisch ein Tier, ansonsten ist sie göttlich.
(von Robert Lynd)

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Re: Erfahrung mit Giardien

Beitrag von Kaktus » Di 23. Aug 2011, 20:13

Ich habe mir auch die Dinger mit einem Chin ins Haus gebracht. wenn die Chins nicht anderweitig geschwächt sind, können sie die Giardien aber selber bekämpfen.

Da Emma es aber leider nicht konnte, habe ich es dann auf anraten eines TAes auch mit panacur versucht, ich sollte alle meine Chins behandeln. ich habe es wirklich nur aus verzweifung wegen Emma getan... Es hat Null geholfen im Gegenteil paar Tiere bekamen davon Verdauungsprobleme obwohl sie davor symptomlos waren :x

Seitdem kommt mir Panacur nicht mehr ins Haus.

Auch die anderen TÄ haben mir geraten nicht zu behandeln, solange es den Chins gut geht und das tu ich auch. Nun hab ich seit Wochen auch keine symptome mehr bei allen Chins außer Emma und sehe es auch ncit ein grundlos zu behandeln und die Tiere mit Chemie vollzustopfen oder gar weitere Behandlungsmethoden anzuwenden, die so manch ein Chinhalter macht wie Chins wochenlang in Hamsterkäfigen zu halten, täglich dieses abzudampfen, Auslauf zu streichen und andere übertriebene Methoden...

Hilfreich bei Darmparasiten und Krankheitserregern im Verdauungstrakt (Giardien, E. Coli, Hefen, Kokzidien etc.) sind alle Küchenkräuter besonders Oregano, Kümmel, Knoblauch und Majoran sowie Orangenkernextrakt und das Reduzieren von kohlenhydratreicher Kost (alle diese Erreger ernähren sich nämlich davon!), als Kraftfutter kann man aber Ölsaaten geben, anonsten eben Frisches und getrocknetes Grünfutter.


Es grüßt Flora mit den geliebten Plüschbällchen
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Re: Erfahrung mit Giardien

Beitrag von Schnubbels » Sa 27. Aug 2011, 12:50

Meine doofen Monster fressen leider kaum was von den Darmkräutern. Gefressen werden jedoch die Blütenpollen und auch die Flohsamen, den Rest werde ich wohl nun eher zum Kochen verwenden müssen. Ich biete sie aber weiterhin an.
Was mir bei Lotti aufgefallen ist: Sie hat an den 2 Tagen wo die Matschköttel wieder etwas doller waren extrem viel Rinde geschält und gefressen. Danach wurde der Kot besser und nun schält sie keine Rinde mehr. Es liegt schon sehr nahe, dass sie da Selbstmedikation betrieben hat.

Hier mal die murx'sche Erklärung aus unserem Chinchillaschutzforum.
Murx Pickwick hat geschrieben:Rinde enthält Gerbsäuren, welche die Darmwände auskleiden. Die Darmwände sind dadurch besser geschützt, es braucht nicht so viel Schleim hergestellt zu werden.

Die Lignine der Rinde werden im Dickdarm von Bakterien zu Phenolen abgebaut, welche auf Bakterien und verschiedene Darmparasiten giftig wirken.

Jede Baumart hat ihr eigenes Potpourri an Wirkstoffen in der Rinde, welche das Eindringen von Bakterien etc verhindern soll ... diese Wirkstoffe wirken auch im Darm. Insbesondere Weiden und Schwarzerlen enthalten sehr hohe Gehalte an pilztötenden, bakterienschwächenden und virenschwächenden Wirkstoffen.

Die Rinde kann nicht sehr klein gekaut werden, die holzigen Fasern, die da geschluckt werden, können auch nicht im Magen angelöst werden - so können sie sehr mechanisch wie eine Bürste den Darm reinigen. Giardien beispielsweise werden so regelrecht von der Dünndarmwand gekratzt, insbesondere dann, wenn sie vorher von den Gerbstoffen geschwächt wurden.
Ich finde es mal wieder erstaunlich, wie die Tiere sich selber helfen :D


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