Tierheimtiere und Knebelverträge

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Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 12:19

Zum einen ist es wunderschön, einem Tierheim-Tier ein neues, dauerhaftes Zuhause zu schenken, zum anderen nimmt man dabei aber oftmals Verträge an, die leider nicht immer dem Wohle des Tieres dienen...

Was ist, wenn man das Tier nicht mehr halten kann und weitergeben möchte?
Darf man laut der meisten Tierheimverträge nicht. Es muss zurück ins Tierheim - was für ein trauriges Ende :(, hätte man doch einen so schönen Platz suchen können. So kann es passieren, dass das Tier zeitlebens im Tierheim sitzen muss...

Was ist, wenn man andere Haltungsvorstellungen als irgendjemand der Tierheim-Mitarbeiter hat?
Auch das ist oft ein Problem. Unter Umständen vordert das Tierheim dann die Herausgabe... Obwohl das Tier sicherlich bei dir besser aufgehoben wäre...

So kann es auch passieren, dass beispielsweise ein Kaninchen aus einem Traumgehege plötzlich wieder in einem 1,00m-Käfig sitzt oder in ein völlig überfülltes Gehege einziehen muss... Sind solche Paragraphen überhaupt tragbar? Sollte man sich darauf einlassen...?

Oder sollte man es aus einem anderen Blickwinkel betrachten und die Herausgabe der Tiere verweigern (das Tierheim hat keine rechtliche Handhabe wenn die Tiere annähernd normal gehalten werden) bzw. ohne Erlaubnis weitervermitteln? Oder aber garkeine Tierheimtiere nehmen, was traurig für die Tiere wäre...

Mich würde eure Meinung dazu interessieren...


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von chien » Di 7. Apr 2009, 12:56

Ich sags mal so, wo kein Kläger dort auch kein Richter.

Egal was in einem Vertrag drin stehen würde, ich würde mein Tier, (wenn möglich) nicht mehr ins Heim zurückgeben. Vorraussetzung ist, ein adequates Zuhause natürlich.

Mal abgesehen von dem Ganzen Vertragskram, was ist wenn man wegen der unerlaubten Weitergabe belangt werden würde ?

Nichts, ein DUDU und das wars, es kann niemand nachweisen, das dein Tier in eine schlechtere haltung gekommen ist als es im Tierheim der Fall gewesen wäre, das Vet oder Ordnungsamt hat somit keine handhabe und eine Herausgabe kann man auch nicht erwiren. Für was will man dich belangen, Nichteinhaltung des Vertrages ? drauf geschissen :lach:



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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von Kenny » Di 7. Apr 2009, 12:58

Ich möchte voraus schicken das ich selber recht lange in einem Tierheim aktiv war. Von daher bilde ich mir ein das ich, die Gepflogenheiten zumindest einiger Tierheime, kenne.
Zum einen ist es wunderschön, einem Tierheim-Tier ein neues, dauerhaftes Zuhause zu schenken, zum anderen nimmt man dabei aber oftmals Verträge an, die leider nicht immer dem Wohle des Tieres dienen...
Das sehe ich komplett anders. Die Verträge sollen natürlich dem Wohl und Schutz des Tieres dienen! Leider muss ich aber sagen das nicht jedes Tierheim einen vernünftigen Schutzvertrag formuliert hat.
Was ist, wenn man das Tier nicht mehr halten kann und weitergeben möchte?
Darf man laut der meisten Tierheimverträge nicht. Es muss zurück ins Tierheim - was für ein trauriges Ende :(, hätte man doch einen so schönen Platz suchen können. So kann es passieren, dass das Tier zeitlebens im Tierheim sitzen muss...
Das ist so nicht richtig. Bei den Verträgen die mir im Laufe meiner Zeit untergekommen sind kann man durchaus selber ein neues Zuhause für ein Tier suchen. Das Tierheim aus dem das Tier ursprünglich stammt muss lediglich darüber in Kenntnis gesetzt werden.
Es liegt nicht im Interesse eines Tierheims das die arme Kreatur, wenn sie schon abgegeben werden muss, wieder ins Tierheim kommt. Mit der Klausel das man das Tier wieder in das Tierheim bringen soll aus dem es kommt, möchte man lediglich vermeiden das die Tiere von Hinz nach Kunz ohne jegliche Kontrolle weitergegeben werden.

Sieht man sich also gezwungen ein Tier abgeben zu müssen, setzt man sich mit dem entsprechenden Tierheim in Verbindung und erarbeitet gemeinsam eine Lösung.
Was ist, wenn man andere Haltungsvorstellungen als irgendjemand der Tierheim-Mitarbeiter hat?
Auch das ist oft ein Problem. Unter Umständen vordert das Tierheim dann die Herausgabe... Obwohl das Tier sicherlich bei dir besser aufgehoben wäre...
Das wird so schnell nicht passieren. Es gibt immer wieder Mitarbeiter eines TH welche nicht unbedingt das nötige Fachwissen haben um gewisse Situationen beurteilen zu können.
ABER...
Selbst wenn man mit einem solchen zu tun bekommen sollte, kann man sich immer noch an den zuständigen Leiter bzw. Leiterin der Institution wenden und die Angelegenheit sachlich diskutieren und klären.
In der Regel werden aber schon "fähige" Mitarbeiter zu Kontrollen oder Kontrollbesuchen geschickt.
Oder sollte man es aus einem anderen Blickwinkel betrachten und die Herausgabe der Tiere verweigern (das Tierheim hat keine rechtliche Handhabe wenn die Tiere annähernd normal gehalten werden) bzw. ohne Erlaubnis weitervermitteln? Oder aber garkeine Tierheimtiere nehmen, was traurig für die Tiere wäre...
Die Herausgabe zu verweigern würde nur zwangsläufig dazu führen das man Ärger bekommt. Im schlimmsten Fall mit dem Tierheim, Veterinäramt und sogar der Polizei.
Denn ein Tierheim hat sehr wohl eine rechtliche Handhabe. Auch dafür ist der Schutzvertrag gedacht.
Es muss aber nicht soweit kommen das man sich, bei Unterschiedlichen Ansichten, angiftet und streitet. Die meisten Kontrolleure eines Tierheims wissen sehr wohl ob die Haltung in Ordnung ist oder eher nicht.

Schutzverträge sind meiner Ansicht nach keine Knebelverträge! Sie dienen einzig und allein zum Schutz des Tieres. Und das ist alles was zählt!
Wenn man einmal hinter die Kulissen eines Tierheims geschaut hat, was ich jedem nur empfehlen kann, sieht man auch viele Geschichten und Schicksale die man sonst eher nicht mitbekommt. Und da möchte man als Mitarbeiter nur das beste für das Tier. Ihr glaubt gar nicht wieviele Menschen täglich in ein Tierheim gehen und von der Tierart die sie gerne haben möchten Null Ahnung haben. Sagt man es solchen Menschen dann, das es wohl besser währe wenn sie sich ein wenig kundig machen sollen, ist das Gezeter groß. Und natürlich ist das TH Sch?'*%&!

Ich habe in meiner aktiven Zeit lieber einmal mehr zu Leuten NEIN gesagt, als das ich ein Tier erneut in eine ungewisse Zukunft entlassen habe. Denn die armen "Viecher" haben teilweise schon genug Schicksalsschläge und schlechte Erfahrungen gemacht.

Nachtrag:
Nichts, ein DUDU und das wars, es kann niemand nachweisen, das dein Tier in eine schlechtere haltung gekommen ist als es im Tierheim der Fall gewesen wäre, das Vet oder Ordnungsamt hat somit keine handhabe und eine Herausgabe kann man auch nicht erwiren. Für was will man dich belangen, Nichteinhaltung des Vertrages ? drauf geschissen
Täusch dich da mal nicht. Ein Vertrag ist ein Vertrag!
Und es ist nicht unüblich das bei Vertragsbruch eine saftige Geldstrafe zu zahlen ist!
Zuletzt geändert von Kenny am Di 7. Apr 2009, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.


Gruß Kenny
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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 13:11

Ja, sie sind rechtlich völliger Unsinn. Das Tierheim kann nur etwas tun, wenn du wirklich gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Ihr würdet also weiter Tiere aus dem Tierheim holen, brav unterschreiben und dann nach Lust und Laune es nach euren Vorstellungen gestalten?
Und Tess und Kenny würden es besprechen, wenn ein Abschnitt komisch ist und gegebenfalls dort kein Tier holen? Oder Kenny wie würdest du es bei einem merkwürdigen Vertrag handhaben?
Zwei ziemlich unterschiedliche Ansätze :D. Würdet ihr eurem Tierheim Umzüge melden?
Das ist so nicht richtig. Bei den Verträgen die mir im Laufe meiner Zeit untergekommen sind kann man durchaus selber ein neues Zuhause für ein Tier suchen. Das Tierheim aus dem das Tier ursprünglich stammt muss lediglich darüber in Kenntnis gesetzt werden.
Das ist schön, wenn das bei euch so ist, hier ist das leider etwas anders formuliert. Die Tiere müssen ins Tierheim und dann kann ein potenzieller Bewerber dort vorbei schauen. Das hat den Hintergrund, dass die Tiere "Eigentum des Tierheimes" sind, laut Vertrag und das bleiben sollen...
Das wird so schnell nicht passieren. Es gibt immer wieder Mitarbeiter eines TH welche nicht unbedingt das nötige Fachwissen haben um gewisse Situationen beurteilen zu können.
ABER...
Selbst wenn man mit einem solchen zu tun bekommen sollte, kann man sich immer noch an den zuständigen Leiter bzw. Leiterin der Institution wenden und die Angelegenheit sachlich diskutieren und klären.
In der Regel werden aber schon "fähige" Mitarbeiter zu Kontrollen oder Kontrollbesuchen geschickt.
Hm, was ist z.B. mit freier Haltung von Kaninchen -> Ein Streitthema. Sicherlich eine Gefahr für das Kaninchen, aber meiner Meinung nach die natürlichste und gesündeste/angenehmste Haltung für Kaninchen... Da kann man einen festgefahrenen Mitarbeiter sicherlich schwer überzeugen :hm:. Was wäre in einem solchen Fall?
Die Herausgabe zu verweigern würde nur zwangsläufig dazu führen das man Ärger bekommt. Im schlimmsten Fall mit dem Tierheim, Veterinäramt und sogar der Polizei.
Denn ein Tierheim hat sehr wohl eine rechtliche Handhabe. Auch dafür ist der Schutzvertrag gedacht.
Es muss aber nicht soweit kommen das man sich, bei Unterschiedlichen Ansichten, angiftet und streitet. Die meisten Kontrolleure eines Tierheims wissen sehr wohl ob die Haltung in Ordnung ist oder eher nicht.
Hm, nach meinen bisherigen Recherchen sieht es etwas anders aus. Der Vertrag ist rechlich unwirksam, kein Vet-Amt der Welt wird etwas tun, wenn die Tiere normal gehalten werden, die tun bei viel schwereren Fällen nichts. Du brauchst einen Hausdurchsuchungs-Befehl und evtl. Polizei. Dazu wird es nie kommen...
Wenn man einmal hinter die Kulissen eines Tierheims geschaut hat, was ich jedem nur empfehlen kann, sieht man auch viele Geschichten und Schicksale die man sonst eher nicht mitbekommt. Und da möchte man als Mitarbeiter nur das beste für das Tier. Ihr glaubt gar nicht wieviele Menschen täglich in ein Tierheim gehen und von der Tierart die sie gerne haben möchten Null Ahnung haben. Sagt man es solchen Menschen dann, das es wohl besser währe wenn sie sich ein wenig kundig machen sollen, ist das Gezeter groß. Und natürlich ist das TH Sch?'*%&!
Mein Tierheim vor Ort hat mir die Vermittlung eines Meerschweinchens verweigert, weil es mit einem Kaninchen zusammenlebt (im Mini-Käfig) und die beiden sich ja sooooo toll verstehen... :crazy: Solche Vorkomnisse bestätigen mir immer wieder, dass die Tierheimmitarbeiter oft viel reden, auch wenn sie keine Ahnung haben. Sicherlich gibt es auch informierte Mitarbeiter.... aber trotzdem, es gibt auch diese Seite.
Ich hatte mir damals überlegt, die Beiden zu holen und das Meerschweinchen in meine Meerschweinchengruppe, und das Kaninchen in meine Kaninchengruppe zu vergesellschaften, hinter dem Rücken des Tierheimes, sonst hätte ich die Tiere nie bekommen können. Allerdings habe ich das dann doch gelassen, weil ich keine Lust auf Probleme hatte. Spätestens bei der ersten Kontrolle hätte es schlecht ausgesehen...


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von chien » Di 7. Apr 2009, 13:13

Täusch dich da mal nicht. Ein Vertrag ist ein Vertrag!
Und es ist nicht unüblich das bei Vertragsbruch eine saftige Geldstrafe zu zahlen ist!
zeig mir en Gerichtsurteil wo der TS damit durchgekommen ist.

Ein Vertrag ist im Grunde nichts wert, er dient zur angabe von Rahmenbedingungen, aber zur Einhaltung kann er nicht wirklich zwingen, alles nur eine frage der Auslegung und des Rechtsbeistandes den man hat!

Ich habe schon mit ner Einstweiligen Verfügung bei Leuten gestanden (herausgabe eines Tieres) und sie konnte aus vielerlei Gründen nicht durchgesetzt werden, hört mir auf mit Verträgen und Gesetz... alles schwammig und Auslegungssache. Wenn alles so einfach ist, den versuch mal einen Mieter aus einem Mietvertrag zu beommen, kündige den mal so fristgerecht und schau was passiert :lach: (simples Beispiel unserer Rechtsprechung bzw. Vertragsrecht)



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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von chien » Di 7. Apr 2009, 13:26

Würde ich sie darum bitten, bei Familie XY vorbeizuschauen, weil die 6 Meerschweinchen in ihrem Bettkasten halten, würde sie hinfahren.
und weiter ?
Die kann deine Wohnung nicht betreten und damit kannse wieder nachhause fahren.
Sie wird nie im Leben einen Durchsuchungsbefehl bekommen wenn nicht eindeutig Gefahr in Verzug ist und das gilt weniger für das Tier als für den Menschen!



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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von Kenny » Di 7. Apr 2009, 13:31

Erstmal zu Chien.

Sicherlich gibt es Extremfälle wo man nichts erreicht auch wenn man rechtlich auf der sicheren Seite ist. Aber das sind doch eher Ausnahmen meiner Erfahrung nach.
Ich habe schon mit ner Einstweiligen Verfügung bei Leuten gestanden (herausgabe eines Tieres) und sie konnte aus vielerlei Gründen nicht durchgesetzt werden, hört mir auf mit Verträgen und Gesetz... alles schwammig und Auslegungssache.
So traurig das auch ist. Es wird immer so etwas geben. Trotz alledem haben Verträge schon ihren Sinn. Oder sollte man man demnächst alle Verträge die es so gibt abschaffen weil sie eh nichts bringen?

Nun zu Saloiv...
Oder Kenny wie würdest du es bei einem merkwürdigen Vertrag handhaben?
Bevor man einen Vertrag unterschreibt, sollte man ihn lesen. Fällt einem dann etwas auf was "komisch" ist kann man sich direkt mit dem Ansprechpartner darüber austauschen und gegebenenfalls Klauseln streichen oder ergänzen.
Und ja... Ich würde dem Tierheim melden wenn ich umziehe.
Das würde ich auch in dem von dir beschriebenen Fall der Außenhaltung von Kaninchen machen. VORHER abklären. Dann gibt es auch keine Unstimmigkeiten.

Generell muss ich nochmal sagen. Gerät man in einem TH an jemanden der, Eurer Meinung nach, keine Ahnung hat oder sich stur stellt, bittet doch einfach darum noch mit jemand anderem die Situation und euer Anliegen zu erörtern.
Viele viele kleine Problemchen und Missverständnisse lassen sich bereits im Vorfeld aus dem Weg räumen. Durch ein einfaches und konstruktives Gespräch.


Gruß Kenny
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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von chien » Di 7. Apr 2009, 13:35

So traurig das auch ist. Es wird immer so etwas geben. Trotz alledem haben Verträge schon ihren Sinn. Oder sollte man man demnächst alle Verträge die es so gibt abschaffen weil sie eh nichts bringen?
Nein, sicherlich nicht, alleine der Abschreckungseffekt ist eine nicht unerhebliche % zahl ;)

PS: Man möge mich nicht falsch vestehen, aber ich bin praktiker und habe diesbezüglich auch schon viel erlebt. Die einzig wirkunsvolle Methode in vielerlei Dinge bezüglich des Tieres sind leider Radikal, aber da gerät man ja auch selber ins Unrecht wegen dem Recht.



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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 13:39

Diese Dame würde zu 100% einer Beschwerde meinerseits nachgehen.
Gut, wenn das so ist. Aber wie weit würde sie kommen?
Nehmen wir einmal an, sie geht auf Wunsch eines Tierschützers zu einer Wohnung, weil der in der Wohnung lebende Mensch seine 3 Kaninchen auf 5 statt 6m² hält. Im Schutzvertrag stehen 2m² pro Kaninchen.

Der Wohnungsinhaber verweigert der Frau den Zutritt. Was würde sie tun? Würde sie einen Hausdurchsuchungsbefehl beantragen? Dazu muss sie jemanden finden, der diesen ausstellt. Wer würde einen Hausdurchsuchungsbefehl ausstellen, weil ein m² fehlt, wenn im Tierschutzgesetz nichteinmal Maße für Kaninchen existieren und 90% der Bevölkerung ihre Kaninchen in 120m-Käfigen halten? Und selbst wenn sie jemanden findet und den Hausdurchsauchungsbefehl erhält: Würde das Vet-Amt die Kaninchen beschlagnahmen (oder eines?) weil der m² fehlt? :hm:
Und dann? Welcher Richter der Welt würde wegen den m² gegen diesen Menschen entscheiden, wenn es nichteinmal Mindestmaße im deutschen TschG gibt?


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 13:49

Hm, aber die Erfolgschancen würden extrem gering sein. Außer es besteht wirklich ein extremer Regelverstoß, wie die Beispiele von dir oben. Aber die Fälle, die ich jetzt gemeint hatte (Teiheimmitarbeiter haben eine andere Auffassung von tiergerechter Haltung usw.) kannst du eigentlich nicht einklagen...


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 13:55

Dante hat geschrieben:Ich finde, das viele Tierheime / Tierschutzvereine sehr gute Arbeit leisten. Was wären die Tiere ohne sie? Die meisten Tierheime leben von Spenden, die Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Sie opfern sich für die Tiere auf.
Man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren.
Ich habe bisher nur positive Erfahrungen - auch gerade in der Zusammenarbeit mit Tierheimen gemacht. Natürlich gibt es auch aus unseren Augen "schlechte", aber wo gibt es das nicht.
Klar, die Idee ist gut und ich sage ja nichts gegen Tierheime allgemein ;).

Mir geht es um die Schutzverträge. Was sollte man tun ich gewissen Fällen (wie z.B. dem mit Meerschweinchen-Kaninchen, oder dem von Lary geschilderten)? Bzw. was sollte man im Voraus tun um solche Fälle vorzubeugen? Sollte man garnicht erst ins Tierheim gehen oder wie Tess schreibt, einzelne Passagen streichen und diskutieren oder aber den Vertrag ignorieren?


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von Kenny » Di 7. Apr 2009, 14:01

Bzw. was sollte man im Voraus tun um solche Fälle vorzubeugen? Sollte man garnicht erst ins Tierheim gehen oder wie Tess schreibt, einzelne Passagen streichen und diskutieren oder aber den Vertrag ignorieren?
Sprecht mit den Leuten im Tierheim. Einen Vertrag zu ignorieren ist der falsche Weg und könnte unter Umständen böse ins Auge gehen. Oder ignoriert ihr beispielsweise auch euren Arbeitsvertrag?
Und gar nicht mehr in ein Tierheim gehen ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn die armen Tiere die dort ihr Dasein fristen müssen können am wenigsten dafür das Menschen nicht mehr vernünftig miteinander kommunizieren können.


Gruß Kenny
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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von saloiv » Do 9. Apr 2009, 01:30

Tess hat geschrieben:
oder wie Tess schreibt, einzelne Passagen streichen und diskutieren
Das halte ich auf jeden Fall für das Sinnvollste. Wenn man dann auf Granit stößt, kann man sich immernoch umdrehen und wieder gehen. :hm:
Und folglich würde man dann die Tiere in dem Tierheimn sitzen lassen (die ja an wenigsten für das ganze Theater können), wäre es dann nicht loyal, den Vertrag zu unterschreiben und die Tiere mitzunehmen und dann einfach gegen den Vertrag zu verstößen (auch wenn es unschön ist), den Tieren zuliebe? In den Fällen, in denen der Halter mit guten Gewissen handelt (z.B. den Meerschweinchen-Kaninchen-Fall) würde keinerlei rechtliche Handhabe etwas erreichen...


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von Kenny » Do 9. Apr 2009, 11:08

wäre es dann nicht loyal, den Vertrag zu unterschreiben und die Tiere mitzunehmen und dann einfach gegen den Vertrag zu verstößen (auch wenn es unschön ist), den Tieren zuliebe?
Meiner Meinung nach sollte man sich schon an die vorgegebenen Regeln halten.

Wenn man mit einem Tierheim nicht auf einen Nenner kommt dann ist es eben so. Schade ist es für das Tier. Das ist unumstritten. Aber man sollte sich immer darüber im klaren sein das man nicht jedes Tier retten kann. Denn wo fängt man dann an und wo hört man auf?

Jeder der etwas gegen die Art und Weise, wie ein Tierheim seine Vermittlung handhabt, vorzubringen hat, kann doch selbst dort aktiv werden und versuchen die Umstände zu verbessern.
Mitglied werden, Zeit freimachen die man im Tierheim verbringt und vor Ort auf evtl. Missstände hinweisen und/oder Verbesserungsvorschläge machen.


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von chien » Do 9. Apr 2009, 12:41

Vielleict solltet ihr wissen, dass die Abgabe seitens des TH ohne Schutzvertrag nicht funktioniert, das ist Auflage für die TH. Einige bekommen Zuschüsse etc. und die Abrechnungsgrundlage sind die Schutzverträge. Das gilt für gutes oder schlechtes TH.



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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von chien » Do 9. Apr 2009, 14:08

Das stimmt. Aber rein inhaltlich können die Tierheime jeweils etwas ändern, wenn sie dann möchten.
Der Schutzvertrag muss gewisse Dinge mindestens rechtlich beinhalten, was jetzt im Einzellnen weiss ich nicht, könnte mich aber einlesen.



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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von saloiv » Do 9. Apr 2009, 16:36

Man sollte vielleicht auch allgemein zu Verträgen anmerken, dass einzelne Passagen manchmal merkwürdig klingen können, obwohl sie einen simplen rechtlichen Hintergrund haben, den chien schon angesprochen hat. Deshalb lohnt sich nachfragen immer...

Allerdings sind heute leider immernoch viele Tierheime sturköpfig wenn es um ihre Tiere geht und es werden merkwürdige Sachen vorausgesetzt wie etwa die Zusammenhaltung des Meerschweinchens und eines Kaninchens. Und oft lässt sich nicht viel daran schütteln und rütteln, sie bleiben bei ihrer Meinung.

In dem Fall würde ich doch dazu tendieren, die Tiere trotzdem zu holen... :?
Kenny hat geschrieben:Schade ist es für das Tier. Das ist unumstritten. Aber man sollte sich immer darüber im klaren sein das man nicht jedes Tier retten kann. Denn wo fängt man dann an und wo hört man auf?
Konkret hieße das aber dann, dass man dann ein Kaninchen vom Züchter nimmt statt diesem Tierheim-Kaninchen einen Platz zu schenken. Oder dass man in die nächste Zoohandlung fährt und dort ein Kaninchen holt (im Extremfall) und somit Massenzüchtungen unterstützt. Da finde ich einen Vertragsbruch doch weniger übel.


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Re: Tierheimtiere und Knebelverträge

Beitrag von chien » Do 9. Apr 2009, 18:45

Hallo,
gehen wir mal zurück zum Ursprung bzw. Gründe warum es überhaupt einen Schutzvertrag geben muss bzw. warum der Schutzvertrag überhaupt Anwendung findet:

1. man möchte die Daten der Person wo das Tier hinkommt erfasst haben (dafür spricht mehreres)
2. man hat nicht die Möglichkeit jedes Zuhause bzw. neues Zuhause für ein Tier vorweg unter die Lupe zu nehmen.
3. man legt gewisse Haltungsbedingungen fest.
4. man möchte eine Hemmschwelle schaffen, die eine Hürde darstellt um ein bisschen Gewissheit über den Verbleib des Tieres zu haben.
5. man möchte vermeiden, dass ein Tier einfach weitergereicht wird und der TS keine Kenntnisse vom Verbleib und den Haltungsbedingungen.
6. mit der Option das Tier zurückzunehmen, öffnet man eine Tür um zu verhindern, dass Tiere einfach auf einem Parkplatz landen.
7. mit der Klausel , die eine Überprüfung der Räumlihkeiten jederzeit erlauben soll, schafft man auch wieder eine Hemmschwelle die der Person eigentlich nur sagen soll: halte das Tier gut, wir könnten jederzeit überprüfen kommen.

Wir dürfen auch nicht hingehen und alles scjlecht reden, es gibt Gründe warum so ein Vertrag Sinn macht, er soll an erster Stelle das Tier schützen. Wie es nun von einzellnen Organisationen gehandhabt wird, ist leider unterschiedlich und das es dort auch genug schwarze Schaafe gibt bleibt unbestritten. Auch das die Durchsetzung gewisser Klauseln fast unmöglich ist, dürfte auch nicht bestritten werden. Aber eins machen se, sie schaffen eine Hemmschwelle im Sinne des Tieres.



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