Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

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Feli
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Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von Feli » Mo 3. Jun 2013, 23:05

Ich bin ja bei gutefrage.net halbwegs aktiv.

Mir fällt auf, dass viele User dort gebetsmühlenartig und unreflektiert entweder zu diebrain/kaninchenwiese/u.ä. verlinken oder Inhalte davon frei, aber ebenso unreflektiert, wieder geben.

Als Beispiel könnte man die Vergesellschaftung von Kaninchen nehmen. Da wird auf diebrain ziemlich konkret vorgegeben, wie sie zu sein hat. Geling-Garantie inklusive.
Nun wissen wir aber, spätestens seit lapins Experimentierfreude, dass selbst die Gittermethode funktioniert. Bei Zwerghamstern ist sie sogar üblich.

Worauf ich hinaus will: mir widerstrebt es, wenn andere blind und unreflektiert einem Informationsgeber, also einer dieser Seiten, folgen und den Blick nicht nach Rechts und Links schweifen lassen oder auf ihre eigenen Erfahrungen vertrauen.

Dabei ist auffällig, bzw. das ist wohl normal, umso besser die Seite die Informationen grafisch darstellt und umso selbstbewusster die Texte formuliert sind, umso weniger werden die Informationen hinterfragt sondern einfach unreflektiert weiter verbreitet.

Wie bringt man Menschen dazu mehr selbst zu denken und nicht alles was man mundgerecht präsentiert bekommt, einfach zu schlucken und dann auch weiter zu verbreiten?

Woran liegt das überhaupt? Hat man nicht mehr die Zeit, um selber zu denken? Oder will man sich die Zeit nicht nehmen? Oder kann man vielleicht auch gar nicht? Ist es einfacher, jemandem (stellvertretend für alle Autoren einer Seite) zu vertrauen, da man sich beim Scheitern dann nicht selbst die Schuld geben muss?

Denn ich denke nur so kann man Neues lernen. Wie eben zum Beispiel lapin mit ihrer Gehege-VG-Methode. Nicht auf diebrain (und andere Seiten) gehört, sondern einfach experimentiert, ergo gelernt: kann gehen.

Anderes großes spektakuläres Thema ist ja immer wieder die Ernährung unserer Tiere. Da wird Listen vertraut und exakten Gramm-Angaben: wo bleibt da der eigene Instinkt? Wo das Gefühl? Wo das Vertrauen in die Instinkte der Tiere?

Und wer weiß wieviele Menschen durch die Welt rennen und den Herrn Rütter in den Himmel heben und seine Methoden unreflektiert verbreiten (wobei ich die nicht ankreiden kann, mit Hunden kenn ich mich nicht aus. Aber auch da wird es sicher auch andere wirksame Methoden geben und nicht nur die eine).

Mir hängt das langsam tierisch zum Hals raus muss ich sagen. Ich find diese Lobhudelei "Aber das steht auf einetierseite.com, also ist das richtig" langsam unerträglich.

Wie kann man in die Internetwelt mehr Vielfalt reinbringen? Wie kann man die User dazu bringen, mehr nach Rechts und Links zu blicken? Mal kritisch einen Blick auf die Seiten zu werfen und zu hinterfragen? Selber zu denken?

Das ist jetzt wohl gar nicht nur ein tierisches Thema, sondern breitet sich wahrscheinlich auf alle Lebensbereiche aus. An die Mütter unter euch: wie bringt ihr denn euren Kindern selbstständiges Denken bei? Oder lernen die das einfach mit der Zeit von selbst? Ab wann fangen sie an Lehrer und Eltern zu hinterfragen? Oder wenn sie religiös aufgewachsen sind: gabs da mal eine Phase, in der sie ihre Religion hinterfragt haben? Manchmal hat diese ganze Tierhaltung schon religiöse Züge finde ich, deswegen ist der Vergleich vielleicht gar nicht soooo weit her geholt.

Ihr merkt, es ist spät und ich gerate ins faseln. Aber vllt. mag ja jemand mit sinnieren :)



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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von suntrek » Mo 3. Jun 2013, 23:23

Ich merke immer wieder. Das von irgendwelchen Seiten alles geglaubt wird also z.B. Habichtskraut ist dort giftig wird es einfach übernommen was ich wirklich schade finde. Man muss immer wieder hinterfragen und einfach den richtigen Weg finden mit dem eigenen Gefühl.
Ich habe so oft schon bekommen Kaninchen und Meerschweinchen können nicht selektieren. Obwohl sie ja tagtäglich selektieren auch wenn es oft anders interpretiert wird wie z.B. das Tier mag das nicht. Es wird einfach oft auch nicht auf die Instinkte vertraut.
Ich beschäftige mich vorallem ja mit Wildpflanzen und erlebe sowas tagtäglich und aufregen tut man sich teilweise immer noch.


Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang.

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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von Bigfoot63 » Mo 3. Jun 2013, 23:26

Selber denken ist definitiv aus der Mode gekommen.
Bei Kaninchenseiten ist das schon viele Jahre so und ich kenne nun den ganzen Guru Kram auch vom Reiten.
Vielleicht ist es die Angst, das sich die eigene Idee im Selbstversuch als falsch erweist. Besser man kann die Schuld bei nicht funktionieren auf andere lenken z. B. Seiten im Internet etc.
Ich habe nun auch bereits mehrere nicht nach Lehrinfoseiten durchgeführte VG hinter mir und bin auch der Meinung es geht auch anders. Leider wollen einem die Menschen das nicht glauben.
Ich mag die Infohörigkeit langsam nicht mehr leiden.
Was ich wirklich klasse finde sind Sachbücher die Situationen beschreiben und wie derjenige damit umgegangen ist und was er für ein Verhalten in diesem speziellen Fall vermutet. Ich mag zum Beispiel bei Pferdeliteratur gerne Mark Raschid lesen, der auf diese Art Infos unter die Leute bringt und dich zwingt selber zu überlegen. Seit ich diese Bücher kenne überlege ich viel öfter warum was passiert. Kürzlich in einer Situation habe ich mich bewusst gegen eine Lehrbuchmethode entschieden und mich auf mein "Bauchgefühl" verlassen.
Ich finde überhaupt das alles und jenes zuviel geregelt wird. Du musst dies, du musst das.
Kürzlich las ich das Ehrenpreis nicht gut für Kaninchen ist. Ich werde das noch ausdrucken und an das Gehege hängen, damit die Kaninchen das auch einsehen, steht schließlich im Internet :)
Ganz ehrlich glaube ich das die meisten Menschen viel zu faul und zu bequem sind selber zu denken.


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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von Ziesel » Mo 3. Jun 2013, 23:32

Stimmt!

Ich denke es liegt daran, dass man gerade als Neuling/Anfänger den Erfahrungen anderer vertraut, besonders wenns eben auf so oft empfohlenen Seiten steht muss man nicht mitdenken/hinterfragen sondern es genauso machen - klappt es dann nicht (egal ob die Umstände wie Gegehegröße, Tiercharakter usw so wie beschrieben sind oder überhaupt beachtet werden ), hat man zumindest einen "Schuldigen" >> schliesslich hat man doch auf Leute gehört, die sich damit auskennen

"Vielfalt" ist nur dann möglich, wenn sich jemand die Mühe macht und mehrere Meinungen/Erfahrungen zu einem Thema durchliest ( hier auf dem Planeten zB in Themen wo verschiedene erfahrenere User nterschiedliche Erfahrungen mit dem Selben machten - da kann ich dann abwägen was auf meine Tiere und dem "Drumrum"/Situation am Besten passen könnt )



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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 3. Jun 2013, 23:40

Das Problem ist meiner Meinung nach die Schule ... insbesondere staatliche Schulen.
Es mag sein, daß es Ausnahmen gibt - aber wie oft bin ich mit meiner naturgemäß verqueren Denkweise einfach nur angeeckt, weil ich eben nicht die Schulbücher gelesen hab, sondern mir woanders her meine Informationen holte?
Ist natürlich alles falsch, was in den Schulbüchern steht ist richtig - basta!

Ich hatte dann irgendwann einen privaten Kurs in Quellenanalyse gehabt - war das Beste, was mir passieren konnte! Nun wußte ich, daß nicht ich falsch war, sondern mir einfach nur der größte Fehler meines Lebens beigebracht wurde - hörig sein. Es hat dennoch noch Jahre gedauert, bis ich wirklich alles anfing zu hinterfragen ... auch das, wo es scheinbar gesichertes Wissen war und es scheinbar nix zu hinterfragen gab.

Das Beste, wie man anderen beibringen kann, endlich selbst das Hirn einzuschalten, ist, besser zu sein wie jeder Guru und dann die Leute fallen zu lassen mit dem Spruch: "Ich hab dir hier ein Gedankengebäude an die Hand gegeben, nun informier dich woanders! Muß ja nicht stimmen, was ich sage ... "
Weil ich mich so durch die Foren bewege und weil ich keine eigene Internetseite habe (und immer noch keinen Tierratgeber), hab ich so manchen meiner Jünger bösartigst vorn Kopf gestoßen - es ist schwer, wieder anzufangen, selbst zu denken ... aber diejenigen, die es geschafft haben, mal den eigenen Hirnschmelz wieder auf Trab zu bringen, die lassen sich das später nicht mehr nehmen!
Selbst Denken macht Spaß! :D



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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von halloich » Di 4. Jun 2013, 07:17

Meiner Meinung nach liegt das z.T. an der Erziehung (auch durch Vorleben), und den wesentlich besseren Möglichkeiten schnell und kurz an Infos zu kommen.

Wenn es früher ein Problem gab, oder was zu organisieren dann wurde mit Menschen geredet.
Man musste sich überlegen, "wer kann mir helfen", "wo bekomm ich die Infos her", man musste schlicht und ergreifend sein Hirn bedinen, auch alleine nur beim organisieren von Treffen, Veranstaltungen....

Heute heisst es nur "ich schau mal schnell im Internet", "ich frag mal schnell im Internet", "ich telefonier mal kurz". Und das übernehmen dann Kinder/Jugendliche von ihren Eltern.
Weil man so die Infos schnell presentiert bekommt.
Man muss einfach nicht mehr selber denken, man lässt andere denken.

Das ist ja sogar durch diverse Studien belegt das mit dem Internet das Denken ein ganz anders Denken geworden ist. Infos muß man nicht im Hirn speichern, ich finde sie ja schnell wieder.

Und ist in allen Bereichen so, nicht nur bei Tieren.


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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von Murx Pickwick » Di 4. Jun 2013, 08:44

Wobei es sich partout nicht mit meiner Erfahrung deckt ...
Mit Leuten, die sich nur im Internet erkundigt haben, hatte ich nie Probleme, die Hintergründe zu erklären und dann die Leutz ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen.

Wo ich ernste Probleme hatte und habe, waren und sind die durch TA und Tierschutz gebrainwashten Leute ... die meisten Lernresistenten und Merkbefreiten hab ich in der Gruppe kennengelernt, die mit Computern nicht mal umgehen können und deshalb das Internet nicht nutzen können (es gibt die Lernresistenten und Merkbefreiten allerdings auch zur Genüge im Internet, nur waren die schon vorher so ... )

Das Internet mit seiner fehlenden Konstanz und seinen widersprüchlichen Informationen ist eher förderlich, den Leuten wieder das Selbstdenken beizubringen, da bin ich mir sicher.
Wenn sich gewisse Leute auf nur eine Seite versteifen und die wie eine Kochanleitung durchziehen, dann sind das stets Leute, die das schon vorher so gemacht hatten - und wenn sie nix hatten, wo sie sich dran langhangeln konnten, hatten sie halt ihre eigene Kochanleitung geschrieben und haben sich, egal ob es zu Erfolg führte oder nicht, sklavisch dran gehalten - und verbreiten diese selbsterstellte Kochanleitung nun teilweise im Internet und verteidigen sie mit ihrem Leben!



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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von Entensusi » Di 4. Jun 2013, 09:14

Wieder mal ein komplexes Thema! :smile:

Also, der Verweis auf "bewährte Seiten" oder "bewährte Beiträge" - ich muss gestehen, das passiert mir auch ab und an, wenn z.B. zum 100. Mal im Frühjahr dieselben Brutfragen im Laufentenforum gestellt werden. Unsere Lexx hat da mal "die Antwort auf alle Brutfragen" zusammengestellt, und ich bin heilfroh, wenn ich nicht zum 100 000. Male erklären muss, dass man Erpel von brütenden Enten und Küken trennen muss, auch wenn es beim Onkel vom Schwager mal auch so gut gegangen ist...
und ich vermute, das geht vielen Helfern im Internet so. Man macht das ja "ehrenamtlich", will den Tieren helfen, aber manchmal ist man schlichtweg genervt.
Wovon genervt?
Eben genau davon, dass die Leute nicht mehr selbst denken wollen!
Also wäre die Konsequenz, überhaupt keine Fragen mehr zu beantworten, sonden nur noch zu sagen "schalt Dein Hirn ein". Ein Satz, der mir bei der Kindererziehung durchaus häufiger über die Lippen kommt....

Ob das Internet viel verändert hat, weiß ich nicht. Denkfaule Menschen gab es schon immer, darum auch die stetige Aufforderung der schwäbischen Erwachsenen "Wenn'sch blos oimal mitdenka dätsch!".
Die Schule macht viel kaputt, da geb ich Murx Recht. Bullemie-Lernen. Ja nicht selbst denken, jedenfalls nicht, wenn es nicht ausdrücklich verlangt wird. Dann soll es aber, bitteschön, auf Knopfdruck funktionieren. Ein Phänomen, mit dem die 10./11. Klass-Lehrer und -Schüler am G8 enorm zu kämpfen haben. Ich kann mich echt nicht erinnern, dass das zu unserer Zeit schon so ein Problem war.
Selbst denken wird in der Jugendarbeit gefördert. In AKs (Eine Welt, Umweltschutz, etc.), wobei man auch da das Gehörte nachbeten kann...

Kinder fangen eigentlich sehr früh an, zu hinterfragen. Zum Beispiel, wenn im Kindergarten ganz andere Regeln gelten als zu Hause. Oder bei der Oma Dinge erlaubt sind, die Mama komplett daneben findet. Im Grunde MÜSSEN die Kinder heute viel früher ihre eigene Meinung finden, da es kein allgemeingültiges Wertesystem (mehr) gibt. Das Ergebnis kann allerdigns auch sein, dass sie dann immer der "erfolgreichsten" Meinung anhängen und erst Recht nicht mehr selbst denken, weil die vielen "Denkanstöße" sie komplett überfordern.


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Tierische Aufklärungsseiten und deren Verbreitung

Beitrag von Feli » Di 4. Jun 2013, 09:46

Danke erst mal für eure Kommentare!

Zu den Seiten: ich verlinke selber regelmäßig zu diebrain und der kaninchenwiese, denn Vieles was da steht, finde ich persönlich ja auch gut und richtig. Und ich verlinke schlicht aus dem Grund: wenn jemand gar kein Wissen hat, dann brauchts erst mal _irgendeine_ Grundlage, um später dann eigene Entscheidungen zu treffen oder wenigstens zu diskutieren. Und ich mag natürlich auch nicht alles jedes mal vom Urschleim her erzählen.
Wobei mir ja auffällt, dass viele von der Informationsmasse auf diesen Seiten erschlagen sind und sie gar nicht lange/weit lesen. Nur den Kaninchenbereich bei diebrain sinnvoll lesen, heißt mindestens eine Stunde Aufwand. Anhand der Rückfragen der User bei gf merke ich aber, dass sich die Zeit nicht genommen wurde. Man will es halt wirklich in kurzen Sätzen einfach präsentiert bekommen. Nur keine Eigenleistung. Und wir sind hier noch nicht mal beim Denken, sondern nur beim Lesen.

Mir würde es glaube ich reichen, wenn viel öfter auf das eigene Gefühl gehört werden würde. Für mich muss nicht jeder sich in jedes Thema total tief einarbeiten (es also wirklich durchdenken). Aber wenn das Bauchgefühl etwas anderes sagt, warum nicht darauf hören? Und warum nicht genau das artikulieren? Vieles bleibt mir im Internet auch zu einseitig und unkommentiert stehen. Dabei haben sicher viel mehr Menschen ein anderes Bauchgefühl oder andere Erfahrungen, sie haben nur nicht die Muße/Zeit/Vermögen das nun genau so zu durchdenken oder sind genauso eloquent wie die Ersteller der Seiten. Aber ich denke auch das bloße Berichten von Bauchgefühlen und Erfahrungen kann einseitige Darstellungen irgendwie wieder mehr in die Mitte rücken.

Einfach auch den Mut haben zu sagen "Ich bin anderer Meinung. Ich kann (oder will) es zwar nicht genauso sachlich verargumentieren, aber meine Erfahrung und mein Bauchgefühl sagen mir etwas anderes". Natürlich würden sich die Ersteller solcher Seiten über durch und durch sachliche Kritik freuen, handfeste Beweise sozusagen, die man studieren und dann diskutieren kann. Aber ich denke man muss auch akzeptieren, dass das nicht jedermanns Sache ist.



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