Kaninchen zur Mast oder Angoragewinnung: Wann ändert es sich

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Kaninchen zur Mast oder Angoragewinnung: Wann ändert es sich

Beitrag von saloiv » Sa 7. Mär 2009, 22:38

Das Kaninchen in Mastbetrieben so viel Platz haben, wie etwa ein normales DIN A4-Blatt (Zeitschrift-Größe) groß ist, bedeutet für diese Tiere mehr als Tierquälerei. Wir können uns ja nichteinmal vorstellen, ein Zwergkaninchen mit seinen 1,5kg auf dieser Fläche zu halten, wie soll auf dieser Fläche ein viele Kilo schweres Kaninchen Platz finden?

Auch die Angorakaninchen, die zur Wolle-Gewinnung gezüchtet wurden, werden unter diesen Bedingungen gehalten.

Die Käfige sind so niedrig, dass Männchen männchen unmöglich ist. Es gibt keinen Boden (sie stehen auf Gittern) und keine Unterschlüpfe oder erhöhten Plätze.

Ein enger niedriger Drahtkäfig als zu Hause für Tiere, die zick Kilometer am Stück rennen können und Freude am Hakenschlagen, Luftsprünge machen und kuscheln haben.

Tierärztliche Versorgung ist nicht gesichert. Kranke Tiere werden weder tierärztlich versorgt, noch eingeschläfert, sondern leiden und sterben elendlich dahin.

Und das nur, damit Kaninchen fleisch und Angora günstig ist!

Wann ändert sich etwas an diesen Zuständen?

An dieser Stelle möchte ich auf die Seite https://www.kaninchenmast.info/wp/" onclick="window.open(this.href);return false; verweisen. Ist ist brand neu und informiert über den jetzigen Stand. Außerdem ruft sie zum Unterschriften sammeln auf. Bitte helft mit um etwas zu bewegen, denn das ist kein Zustand!

Selbst der Bundesrat sieht diese Haltung kritisch, deshalb ergeben sich gute Chancen für eine Gesetzesänderung/ergänzung!
Für eine artgerechtere Tierhaltung

Der Bundesrat verlangt europaweit verbindlichere Regelungen für eine artgerechte Haltung von gewerbsmäßig gezüchteten Kaninchen.

In einer heute gefassten Entschließung verweist er darauf, dass vor allem kommerzielle Mastbetriebe die Tiere unter unzumutbaren Bedingungen in überfüllten Drahtkäfigen halten. Nicht anders sei die Situation von Kaninchen, die man zur Gewinnung von Angorawolle züchte. Da Kaninchen als Nutztiere immer beliebter würden, müsse ihre artgerechte Haltung endlich sichergestellt werden. Die geltenden Bestimmungen seien zu allgemein und daher unzureichend.

Der Bundesrat fordert die Bundesregierung deshalb auf, sich dafür einsetzen, dass auf europäischer Ebene zeitnah tierschutzgerechtere Vorschriften für die Kaninchenzucht beschlossen werden. Gelinge dies nicht, müsse sie zumindest in Deutschland für einen verbesserten Schutz der Tiere sorgen. Um die Kaninchenhaltung tiergerecht beurteilen zu können, seien klare Vorgaben für Tierhalter und Überwachungsbehörden unabdingbar.

Entschließung des Bundesrates zum Tierschutz bei der Haltung von Kaninchen zu Erwerbszwecken

Drucksache 115/09 (Beschluss)
Zitat: https://www.bundesrat.de/cln_099/nn_8538" onclick="window.open(this.href);return false; ... __nnn=true

Helft bitte alle mit eurer Unterschrift, die "Gesetzesmänner" etwas anzuschupsen, damit die Kaninchen nicht mehr lange soetwas erleiden müssen!


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Re: Kaninchen zur Mast oder Angoragewinnung: Wann ändert es

Beitrag von Grashüpfer » So 8. Mär 2009, 07:08

Schön, dass dagegen endlich was unternommen wird. Das ist sooooo schrecklich.

Aber die Unterschriftenaktion läuft noch bis Ende des Jahres, bis dann gehandelt wird, können nochmal Monate vergehen. Also müssen die armen kleinen noch mind. 1,5 - 2 Jahre durchhalten. :sauer:

Aber gut, wenigstens wird was unternommen. Aber hoffentlich legen sie sich nicht auf 2 qm fest, sondern fordern gleich mehr.


"Dass einmal das Wort Tierschutz geschaffen werden musste,
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(Theodor Heuss)

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Re: Kaninchen zur Mast oder Angoragewinnung: Wann ändert es

Beitrag von lapin » Mo 9. Mär 2009, 08:06

Am Ende wird es sicherlich nur auf Mindestmaße hinauslaufen, wenn nicht mal nur auf nen m² pro Nase.
Denn wie alles bei der Haltung von Tieren, versucht der "Züchter" die Kosten so gering wie möglich zu halten, damit er auch Einnahmen verbuchen kann.
So eine Platzerweiterung, mit anderen holzböden und tierärztlicher Vorsorge, könnten eine in die Insolvenz jagen...und spätestens da, sind auch einem Bundesrat die Hände gebunden.

Und man siehts ja...Tiere die halbwegs artgerecht gehalten werden, sind später ein sehr teures "Endprodukt".
Was wieder den Vorteil hätte, dass die Menschen weniger auf Fleisch zurückgreifen...
aber ich denke da gibts wieder Lücken, denn es gibt genug Importeure..die billig Kaninchenfleisch bieten und dort niemand was gegen die Haltung sagt und darauf wird Mensch später zugreifen!

Statt jedes Land für sich arbeitet...sollte die Welt zusammen fungieren...nur so bekommt man eine gerade Linie rein und der Fleischkäufer hat keine "billigen" Ausweichmöglichkeiten...


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Re: Kaninchen zur Mast oder Angoragewinnung: Wann ändert es

Beitrag von saloiv » Mi 11. Mär 2009, 22:25

aber ich denke da gibts wieder Lücken, denn es gibt genug Importeure..die billig Kaninchenfleisch bieten und dort niemand was gegen die Haltung sagt und darauf wird Mensch später zugreifen!
Deshalb bin ich an der Stelle für ein Importverbot für gewisse Waren (zumindest solange die Welt nicht einheitliche Standarts festlegt). Denn es kann nicht sein, dass die deutsche Wirtschaft darunter leidet, dass andere Länder Tiere quälen.

Gut, Fleisch hat seinen Preis. Aber ich denke, hohe Preise sind auch gerechtfertigt, solange sie einen Hintergrund haben. Lieber etwas mehr zahlen und ein Kaninchen essen, das ein ertragbares Leben hatte, als für einen Billig-Preis ein mit Medikamenten vollgepumptes, quälerisch gehaltenes Kaninchen aus der Massentierhaltung zu essen. Nicht nur für die eigene Gesundheit sondern auch zum Wohl der Tiere.


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Re: Kaninchen zur Mast oder Angoragewinnung: Wann ändert es

Beitrag von Die Wilde7 » Fr 13. Mär 2009, 18:43

Gut, Fleisch hat seinen Preis. Aber ich denke, hohe Preise sind auch gerechtfertigt, solange sie einen Hintergrund haben. Lieber etwas mehr zahlen und ein Kaninchen essen, das ein ertragbares Leben hatte, als für einen Billig-Preis ein mit Medikamenten vollgepumptes, quälerisch gehaltenes Kaninchen aus der Massentierhaltung zu essen. Nicht nur für die eigene Gesundheit sondern auch zum Wohl der Tiere.
Das seh ich genauso saloiv, bestimmt wären viele bereit dafür auch etwas mehr Geld zu bezahlen.
Ich auf alle Fälle!

Ich hab letztens ist aber schon ne Weile her, ich glaub es war in STern TV gesehen wie solche Mastkaninchen gehalten werden, also schrecklich furchtbar und skandalös war überhaupt kein Ausdruck, da lagen sogar Tote angenagte Tiere zwischen Lebendigen, ich glaube die hatten nicht mal ein DinA4 Blatt großen Käfig und darin waren se noch zu zweit, dritt und sogar zu viert gehalten. Der Tierschutz war drinnen, und was wurde gemacht, gar nix, der Halter der Anlage hat dann den Kameramann angegriffen und ihn seines Grundstückes verwiesen und das wars.
Hätt ich im Tierschutz was zu sagen wär das alles Verboten, sowie bei Kaninchen, als auch bei Hühnern, Enten und was weiß ich nicht alles, lieber verzichte ich darauf sowas zu Essen wie einem Tier so ein elendiges Leben aufzubürden.



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Re: Kaninchen zur Mast oder Angoragewinnung: Wann ändert es

Beitrag von saloiv » Di 7. Apr 2009, 17:29

Ganz aktuell:
Morgen berichtet die TAZ über das Problem: https://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/zum-hoppeln-ist-kein-platz/" onclick="window.open(this.href);return false;

Die TZ München hat bereits berichtet:
Zum Bericht:
https://transfer.tierschutz-videos.de/TZ%20M" onclick="window.open(this.href);return false;ünchen,%2004.04.09.jpg

Es scheint doch ein öffentliches Bewusstsein für das Problem zu entstehen, wenn auch langsam.


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