Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

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Doro
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Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von Doro » Sa 26. Jun 2010, 08:58

Ich hab da mal eine Frage die mich wahnsinnig interessiert. Ich kenne mehrere Leute die Ratten halten. Anscheinend ist es so dass gerade Rattenweibchen zu Tumoren neigen und sie, laut Aussage der Besitzer, sowieso früher oder später bekommen. Ich sehe immer wieder Bilder wo die Ratten mit Unmengen an Butterkeksen, Drops oder normal gekochtem Essen gefüttert werden. Eine Delikatesse ist wohl dieses Tiefkühlbuttergemüse aus dem Supermarkt. Da wird dann vom Halter einfach die Kräuterbutter abgelutscht und gut ist.
Meine Frage ist jetzt die, haben Kräuter und Co, also Frischfutter, eventuell auch bei Ratten eine positive Auswirkung auf die Gesundheit oder werden sie gar nicht gefressen? Vor ein paar Tagen hatten wir hier einen Thread der mich auf diese Frage gebracht hat
https://www.tierpla.net/pflanzen-f393/lindenblatter-mit-pickeln-t6685.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Dort kam dieses Zitat drin vor:
Murx Pickwick hat geschrieben: Interessant sind hier Ratten - es gibt immer wieder ein paar Ratten, die lernen von sich aus, diese Gallen zu öffnen und den leckeren lebenden Inhalt rauszupuhlen und als Snack zu verspeisen - ist ne prima Beschäftigungstherapie für Ratten, scheint nämlich nicht so einfach zu sein :D
Wäre das eventuell die Alternative Ratten besser und vor allem gesünder zu beschäftigen wie mit Drops und Co oder sind diese "Leckerchen" wie sie ohne Ende gefüttert werden wirklich so unschädlich wie die Rattenhalter sagen? Würde eine Ratte wirklich bei einer anderen, artgerechteren Ernährung gesünder sein und weniger krank werden?



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Lightning
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Re: Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von Lightning » Sa 26. Jun 2010, 09:42

Das Problem,welches gerade auch bei Ratten vorkommt ist die Inzucht.Die Tiere sind schon vorbelastet.
Ich selber hatte auch mal eine Ratte,sichtlich Inzucht geschädigt,sie hat es auch trotz guter Ernährung nicht geschafft.
Ratten sind sehr tumoranfällig,es gibt so viele verschiedene Arten von Tumoren.
Ich denke eine gute Ernährung könnte die Gesundheit in gewissen Zügen schon etwas ankurbeln,aber wie in dem Fall meiner Ratte,hat sie im Endeffekt nichts gebracht,das Tier war einfach zu geschädigt durch die Inzucht,da hat auch eine gute Ernährung nichts gebracht.Ich weiß,dass meine Ratte Zuccini sehr gerne mochte...
Es gibt viele Leute,die bemerken einen Tumor erst zu spät oder wollen nicht wahrhaben,dass es sich um einen handelt.Ein kleiner Knubbel zB. am Bauch muss sofort dem Tierarzt vorgeführt werden.Die Warscheinlichkeit,dass es sich bei diesem Knubbel um einen Tumor handelt,ist doch sehr groß.
Das Drops und Butterkekse usw. eine schlechte Ernährung sind,müsste eigentlich jedem klar sein.Man sollte sich mal fragen,warum man seine Tiere dennoch so ernährt..liegts daran,dass die Ratten in Filmen immer so dargestellt werden?Oder ist man wie in vielen Fällen einfach nicht genug informiert?
Wenn man sich mal richtig informieren würde,dann würde man sehen,was sie alles fressen dürfen,und das ist wirklich ne Menge!Und auch da sollte man aufpassen,denn manche Gemüsesorten dürfen gekocht oder roh gegessen werden,bei einigen muss was entfernt werden bevor man es dem Tier gibt usw.Salate lieben die meisten Ratten,säurehaltige Obstsorten sollten nur in gewissen Mengen gefüttert werden usw.

Die Ratte wird sicher besser durch dieses Fressen leben,als durch Kekse usw.


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Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

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Re: Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von schweinsnase77 » Sa 26. Jun 2010, 09:44

Mit Sicherheit ist gesunde Ernährung immer besser als industriell bearbeitete nahrung. Ob das allerdings Auswirkungen auf Tumorwachstum hat :hm: Wenn dann nur insofern das industriell bearbeitetes Futter meist eine sehr hohe Nährstoffdichte hat und Tumore mit mehr Energie schneller wachsen bzw. erst entstehen als mit extrem energiearmer Ernährung.


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

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Re: Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von Gast0816 » Sa 26. Jun 2010, 09:52

schweinsnase77 hat geschrieben:Wenn dann nur insofern das industriell bearbeitetes Futter meist eine sehr hohe Nährstoffdichte hat und Tumore mit mehr Energie schneller wachsen bzw. erst entstehen als mit extrem energiearmer Ernährung.
Das wird bei Ratten nich anders sein als bei Meerschweinchen, wenn sie kein energiereiches Futter bekommen, zieht der Tumor die Energie aus dem Körper und die Tiere magern ab.

Ich achte bei meinen Krebsschweinchen immer auf ein gutes Allgemeinbefinden und dazu kontrolliere ich wöchendlich ihr Gewicht, ich kann nich sagen, das die Tumore durch energiereiches Futter schneller gewachsen sind, aber die Schweinchen sind auch nicht abgemagert.

Immer wenn ich eines erlösen lassen mußte, waren die TÄ bei dieser Erkrankung über den guten Allgemeinzustand der Schweinchen sehr angetan.

Das soll jetzt nich heißen, das ich Keks und Drops gut finde, aber es gibt ja auch "gesunde Dickmacher".



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Re: Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 26. Jun 2010, 10:10

Die Inzucht ist nicht das Problem, die Ernährung und die kurze natürliche Lebensspanne sind es!

1. Eine Ratte lebt nunmal nur 2 - 3 Jahre und so, wie beim Menschen mit 60 Jahren die Tumorwahrscheinlichkeit extrem ansteigt, steigt auch bei der Ratte mit 2 Jahren die Tumorwahrscheinlichkeit extrem an ... wird also eine Ratte tatsächlich drei Jahre alt, ist es sehr wahrscheinlich, daß sie auch nen Tumor bekommt.
2. Diese Alterstumoren erklären jedoch nicht, weshalb ausgerechnet die Ratten, welche eine "gesunde" Ernährung nach gängiger Forenmeinung bekommen, deutlich häufiger unter einem Jahr schon Tumore entwickeln wie Ratten, die mit Drops, Döner und anderem Menschenfressi ernährt werden!

Die Erklärung liegt einfach darin, daß wir in Ratten echte Allesfresser vor uns haben, extrem angepaßt auf ein sich ständig änderndes Nahrungsangebot und so robust, daß sie faktisch alles, was sie nicht gleich umbringt, noch irgendwie verwerten kann. Ratten sind extrem giftresistent, selbst für Allesfresser, Ratten vertragen Kochkost sogar noch besser wie der Mensch!
Werden dagegen Ratten einseitig ernährt, werden sie krank - daran sind sie nicht angepaßt ... und hier ist es wieder egal, ob die einseitige Fütterung aus Pellets, aus Rattima mit bischen Obst und Gemüse oder ähnlichem besteht oder ob hier sich auf wenige ausgesuchte Teile von Pflanzen handelt.

Es gibt noch eine Besonderheit bei Ratten - sie werden so gesund, wie sie im ersten halben Jahr gefüttert werden. Dabei kann man beobachten, daß Ratten, deren Eltern schon naturnah und äußerst abwechslungsreich gefüttert wurden, eindeutig gesünder, kräftiger und langlebiger sind, insbesondere dann, wenn sie im ersten halben Jahr ihrerseits naturnah und abwechslungsreich ernährt wurden.

Meine Ratten waren Inzestratten - aber die letzte Gruppe hatte ein Durchschnittsalter über drei Jahren, ich hatte vierjährige Ratten bei und ich hatte nicht einen einzigen Tumor, selbst bei den Uraltratten nicht!
Ernährt wurden sie mit allem, was die Natur hergibt, da wurde nix weggeschnitten, es wurde das Katzenbarf und Essensreste (auch stark gewürzte!) bei den Ratten entsorgt. Im Herbst bestand ihre Kost zur Hälfte aus diversem Obst, also Äpfeln, Birnen, Mirabellen, Pflaumen, Weißdorn und und und ... halt alles, was ich im Herbst so an Obst fand.
Einzig eine sich ständig in der Zusammensetzung ändernde Sämereienmischung hatte ich zugekauft und ständig im Angebot.

Das war tatsächlich eine optimale Ernährung und die Ratten samt ihrer Eltern wuchsen damit auf - und es war die älteste und gesündeste Gruppe, die ich je an Ratten gehalten hatte ...

Auch die früheren Gruppen hatten bei mir keine Tumore unterhalb des zweiten Lebensjahres - trotzdem sie mit Sicherheit alle aus Inzuchtverpaarungen stammten. Mit über zwei Jahren sind bei den Gruppen, die ich in der Wohnung hielt, Atemwegserkrankungen aufgetreten. Das wars dann schon ... Tumore waren äußerst selten, bei den ersten Gruppen komm ich gerade mal auf drei Tiere bei fast 100 Tieren! Dabei kamen allerdings zwei der Tiere schon mit Tumor bei mir an.
Wenn also bei der rationierten Fütterung mit Rattima als Hauptfutter und wenig Obst bzw weggeschnippelten Gemüseteilen tatsächlich häufiger Tumore auftreten und dann auch noch unterhalb des 2. Lebensjahres, dann ist das eine Folge dieser Ernährung und kein Inzuchtschaden!

Sry, daß ich so allergisch reagiere - Inzuchtschaden ist immer ne faule Ausrede für andere Mißstände, den gibt es nicht. Das einzige, was es gibt, ist die Inzucht bedingte Leistungs- oder Vitalitätsminderung">Inzuchtdepression - und die äußerst sich nicht in Tumoren!



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Re: Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von Doro » Sa 26. Jun 2010, 10:32

Gerade aber dieses Rattima ist es doch was immer so hoch angepriesen wird, zumindest ist es das was ich gelesen habe. Rattima wird ohne Ende gefüttert, Gemüse nur zum Teil, Kräuter gar nicht, warum weiß ich nicht. Sachen aus der Natur werden auch nicht gefüttert, zu groß ist die Gefahr dass man sich irgendwelche Parasiten oder Milben ins Haus holen könnte. Bei Fertignahrung in Form von Babygläschen kennen sich viele Rattenhalter besser aus wie jeder andere.
Und noch etwas das mich wahnsinnig interessiert. Ratten werden ja oft auf Zeitungspapier gehalten welches sie auch zernagen um daraus dann das Nest zu polstern. Ist die Druckerschwärze mittlerweile wirklich so ungefährlich wie es dargestellt wird oder wäre das auch ein Punkt wo man sagen könnte es geht noch besser?

Entschuldigt bitte dass ich so viele Fragen habe, ich hab NICHT vor mir Ratten anzuschaffe, das wäre nicht so meins. Aber wenn ich schon neu anfange zu lernen was meine Schweinchen betrifft und die Kaninchen kann ich den Rest auch noch neu erlernen



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Re: Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 26. Jun 2010, 11:14

Bei mir hat sich Zeitungspapier gar nicht bewährt ... es wird vollgepieselt und muß weitaus häufiger gewechselt werden, wie Einstreu. Das wiederum macht die Ratten wahnsinnig - die pieseln dann mehr, häufiger und nicht mehr nur in ihre Kloecke ...

Dadurch, daß die Ratten bei mir von jeher so viel Frisches bekamen, wie sie freiwillig nie auffressen konnten, war die Pinkelmenge dann auch entsprechend ... also blieb nur ganz normale Sägespaneinstreu, oder, was ich früher viel verwendet hatte, Strohpellets mit Heuauflage ...
Überhaupt hab ich persönlich sehr gute Erfahrungen mit Heu gemacht - das gilt jedoch nicht für alle Rattenhalter, es gibt scheinbar Ratten, die aus welchen Gründen auch immer vom Heu das große Niesen bekommen. Heu wird zum Nestbau verwendet, es wird geknabbert und zum Spielen verwendet.
Ebenso hat sich bei mir sowohl frisches, als auch getrocknetes Laub bewährt - insbesondere für den Nestbau. Möglich für den Nestbau sind jedoch auch Vogelfedern (insbesondere Daunen), Hundehaare, kleine Ästchen, Stroh und vieles mehr ... es braucht keine Zeitung zu sein.

Die Druckerschwärze ist harmlos - wird ja nicht als Hauptfutter gefressen. Gibt weitaus bedenklicheres, was in der Tierhaltung eingesetzt wird und eben auch angeknabbert wird.

Parasiten gab es bei mir ... einmal eingeschleppt über Blumenerde - die war wirklich keine gute Idee als Einstreumaterial für Ratten, dann einmal rote Vogelmilbe, eingeschleppt über Vögel, die direkt neben dem Tierzimmer nisteten. Insgesamt kamen jedoch bei mir Parasiten nicht häufiger vor, wie in Haltungen, welche peinlichst auf Sauberkeit und ähnliches achten - im Gegenteil, wenn ich bedenke, wieviele Ratten ich in meinem Leben gehalten hab und das dann hochrechne, sind trotz bei mir teils schlechtester Bedingungen selten Parasiten zu finden gewesen.
Also auch hier wieder sind Parasiten ein Haltungsproblem, verursacht diesmal durch übertriebene Hygiene!

Rattima enthält so eine Art Shrimps ... ich vermute, daß diese aus Massenzuchten stammen, gefüttert mit Fertigfutter, hochbelastet mit diversen Antibiotika, Fungiziden und was weiß ich noch alles, was halt nötig ist, um so eine Massentierzucht am Leben zu halten und möglichst viel rausholen zu können. Da besonders viele Ratten an diversen Erkrankungen erkranken, welche Rattima bekommen, könnte das die Erklärung dazu sein - gerade weil Rattima gefüttert wird, werden die Ratten also krank!
Auffällig fand ich auch, daß meine Ratten das Rattima vollständig liegenließen ... also selbst die Samen im Rattima scheinen eine miserable Qualität zu haben, denn selbst konventionelle Saaten von Hungenberg Birds and Online hatten meine Ratten gefressen, auch wenn sie klar Bio bevorzugten ... für mich ist es kein Wunder, daß insbesondere in den Haltungen, wo viel Rattima verfüttert wird und nur wenig abwechslungsreiches anderes Futter, die Ratten irgendwann erkranken oder gar Tumore entwickeln, welche keine Alterstumore sind.
Hierbei ist dann noch etwas zu bedenken - das erste halbe Jahr ist bei der Ratte ausschlaggebend, wie gesund sie später sein wird ... wird also im ersten halben Jahr Rattima gefüttert, ist die Ratz auf Lebenszeit faktisch ruiniert!
Ein Versuch in der Richtung macht gerade Vanessa aus der Degupedia ... sie füttert nun ihre Jungratten möglichst abwechslungsreich ohne Rattima - in drei Jahren wissen wir, ob meine Theorie sich bestätigt.



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Re: Gesundheit beeinflussen durch gesunde Ernährung?

Beitrag von die_ansche » Sa 26. Jun 2010, 11:29

In Rattima ist doch auch so allerhand Müll drin oder? Gepopptes, chemisches Zeugs, Extrudate und weiß ich was...

Und Parasiten gibt es doch überall. Warum sollte man für Kaninchen und Co sammeln und für Ratten nicht? Ist doch Blödsinn.

Druckerschwärze ist aber soweit ich weiß unbedenklich. Zeitungspapier ist sogar eine gute Alternative zu evtl. staubigen Einstreu, was oft auch Allergien hervorrufen kann.

Ich muss sagen, ich finde Ratten total toll, hätte auch gern welche...


Keiner ist unnütz. Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

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