Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go!

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Es gibt Rattenhalter, erfahrene Rattennhalter und sehr erfahrene Rattenhalter.
Nicht jeder kennt sich mit diversen Krankheiten aus.
Selbst als sehr erfahrener Rattenhalter kann man nicht alles kennen und wissen.

Alles, was hier im Forum speziell zu Krankheiten, Diagnosen, Medikamenten und deren Dosierungen zu finden ist, sind persönliche Erfahrungen, Tipps und Ratschläge.

Diese Tipps und Ratschläge ersetzen keinen Tierarztbesuch.

Es gibt sehr viele ernst zu nehmende Krankheiten, die man durch Eigenbehandlung/Eigentherapie noch verschlimmern kann.

Es ist daher wichtig, jede Medikamentenabgabe und Therapie unbedingt mit dem Arzt zu besprechen und gemeinsam nach der besten Lösung, für das jeweilige Tier zu suchen.

Also zieht bitte immer einen Tierarzt zu Rate. Selbstverständlich könnt Ihr die hier gegebenen Tipps und Ratschläge mit Eurem Tierarzt besprechen.
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Re: Diskussion zu: Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go

Beitrag von Caladiel » Di 14. Apr 2009, 14:12

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich dieses Thema sehr interessant finde und es daher als stiller Leser verfolgt habe. Bislang habe ich mich damit noch nicht sehr eingehend beschäftigt, bin aber in jedem Fall der Meinung, dass ein Käfig/Gehegetier so oder so nur unter besonderen Umständen (TA etc.) aus selbigen herausgenommen werden sollte. Leute, die mit Ratten auf den Schultern durch die Stadt laufen, bemitleide ich fast genausoviel wie die Tiere an und für sich, denn offenbar können sie Aufmerksamkeit, die sie durch dieses Verhalten erlangen nicht durch anderes erlangen.

Zur Außenhaltung von Ratten kann ich nur meine Erfahrung beisteuern. Meine letzte Rattengruppe habe ich über ein Jahr lang Tag und Nacht draußen gehalten. Nur wenn die Temperaturen zu stark runtergingen im Winter habe ich sie wieder in die Wohnung geholt. In dieser Zeit als die Tiere draußen waren, ist mir keines erkrankt oder verstorben. Manchmal konnte man sogar die Ratten beobachten, wenn sie sich für eine Weile in die Sonne legten. Auch schien es mir, als ob abends und nachts mehr Aktivität herrschte als in der Wohnung. Als es kühler wurde, habe ich dafür gesorgt, dass genügend Material da war, sodass sie sich ihre Verstecke besser abdichten konnten. Interessanterweise kam es erst einige Wochen nachdem ich sie wieder in die Wohnung geholt hatte zu einem Todesfall durch Mittelohr-/Gehirnhautentzündung.

Zugegebenermaßen habe ich mich bis zu diesem Thread nicht damit beschäftigt, ob eine Außenhaltung überhaupt ratsam ist. Gerne werde ich aber die vorgebrachten Argumente für den Fall, dass wir einmal wieder Ratten haben sollten, im Hinterkopf behalten. Danke Tess für das Aufbringen des Themas.



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Re: Diskussion zu: Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go

Beitrag von saloiv » Di 14. Apr 2009, 14:19

Danke Cala für deinen interessnten Bericht! Mich würde interessieren, wie das Gehege aussaht in dem sie lebten. Hast du vielleicht Fotos oder kannst es so beschreiben (Größe, Schützbereiche (?) usw.). Wie viele Ratten waurden dort gehalten? Wie groß war das Rudel? Ich denke solche Faktoren beeinflussen immer sehr stark ob soetwas klappt oder nicht :?. Ab welchen Temperaturen hast du sie immer reingeholt? Hast du sie dann direkt ins warme Haus oder in einen kühlen Raum?
Entschuldige die vielen Fragen :D. Ich finde es einfach furchtbar interessant...


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Re: Diskussion zu: Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go

Beitrag von Caladiel » Di 14. Apr 2009, 14:32

saloiv hat geschrieben: Hast du vielleicht Fotos oder kannst es so beschreiben (Größe, Schützbereiche (?) usw.). Wie viele Ratten waurden dort gehalten? Wie groß war das Rudel? Ich denke solche Faktoren beeinflussen immer sehr stark ob soetwas klappt oder nicht :?. Ab welchen Temperaturen hast du sie immer reingeholt? Hast du sie dann direkt ins warme Haus oder in einen kühlen Raum?
Entschuldige die vielen Fragen :D. Ich finde es einfach furchtbar interessant...
Also, saloiv, Du kannst Dir sicherlich denken wofür wie die Ratten gehalten haben, daher möchte ich gleich zu Beginn Diskussionen über Gehegegrößen unterbinden. Wir haben Ihnen soviel Platz wie möglich gegeben. In unserem Fall: 1,5x1x1,2m. Die Bodenschale war etwa 15cm hoch, es gab mehrere Etagen und 4 Nester. Fotos davon habe ich leider nicht, es waren ja in dem Sinn nicht unsere Haustiere.

Das Rudel umfasste 4 Weibchen und 1 Männchen sowie den Nachwuchs, der noch gesäugt werden musste (die Jungtiere haben wir sobald sie flügge wurden in einen separaten Käfig ins Wohnungsinnere gebracht).

In die Wohnung geholt habe ich sie ab etwa 15°C, abhängig auch davon wie die allgemeine Wetterlage war (naß-kalt ist auch etwas anderes als sonnig-kalt). Der Balkon war komplett windgeschützt, da er von 3 Seiten umschlossen war und nur in die Südseite hin offen. Wenn die Temperaturen sanken, habe ich sie zuerst nur nachts in die Wohnung geholt und tagsüber noch draußen gelassen bis sie dann ganz in der Wohnung verblieben.

Saloiv - Fragen stören nie, das weißt du doch!



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Re: Diskussion zu: Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go

Beitrag von saloiv » Di 14. Apr 2009, 14:44

Die Frage nach der Größe nur deshalb, weil bei vielen Tierarten die Größe es ausmacht. Meerschweinchen in zu kleinen Gehegen zu überwintern ist oft tötlich (als Beispiel). Wenn du diese 15 Grad-Grenze angiebst, hattest du sie also nie bei Schnee oder Frost draußen sondern nur bei gutem Wetter (ähnlich wie halbjährige Außenhaltung oder so). Diese Erfahrung, dass sie während der Außenzeit nicht krank werden kenne ich von anderen Tieren. Außen zu leben tut irgendwie vielen Tieren wahnsinnig gut. Ich finde das auf jeden Fall sehr interessant, dass bei gutem Schutz und gutem Wetter Ratten wohl die Temperaturen gut vertragen.


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Re: Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go!

Beitrag von lapin » Di 10. Sep 2013, 22:50

Ich mag das gerne nochmal aufgreifen...gibts dazu neue Aspekte oder Erfahrungen?

Da ich immer wieder Rattenhalter höre, "meine Ratten haben es gut, sie sind über all dabei, auf meiner Schulter, sie lieben es"...
nun, ist es die Unwissenheit und somit eine Gefahr...
oder einfach etwas, was schlichtweg mit Gewöhnung zu tun hat?!

Ratten sollen ja besonders Menschenbezogen sein, somit den Schutz des Menschen auch draußen schätzen?!

Was das Parasitenthema betrifft (wenn ich nach der oberen Aufzählung hier gehe), antworten die meisten Tierhalter mit "meine sind durchgecheckt" oder "sie sind gespottet"...

Neuphob konnte bisher noch keiner bestätigen, die ich unter die Rattenhalter kannte :hm:


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go!

Beitrag von Balino » Di 10. Sep 2013, 23:08

Ich kenne auch jemand der Ratten hält und die schon als Jungtiere überall hin mitgenommen hat, ganz ohne Leine oder sowas.
Ich vermute, wenn sie daran gewohnt sind macht es ihnen nichts aus ;)


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Re: Ratten mit nach draußen - Absolutes No-Go!

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 11. Sep 2013, 01:26

Es hat einfach schlichtweg genau wie beim Hund mit Ausbildung und Gewöhnung zu tun ... ich persönlich würds nicht mehr machen, der Aufwand, um Ratten tatsächlich zu zuverlässigen Schulterratten zu erziehen, ist enorm, die Sicherheitsvorkehrungen (stoßsicherer Beutel als Rückzugsgebiet und ähnliches) auch.
Kurzum, man bildet ne Ratte nen halbes Jahr lang aus, damit man sie dann zwei bis drei Jahre mit sich rumschleppen kann ... macht das Sinn?

So ... ich geh dann mal systematisch die Behauptungen in diesem Thread durch ...
1. Atemwegserkrankungen
Ratten neigen zu Atemwegserkrankungen. Besonders zu Schnupfen. Wenn man selbst, der Hund oder das Pferd einen Schnupfen hat, ist das nicht so tragisch. Der geht auch wieder weg. Bei Ratten jedoch ist ein Schnupfen keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen.

Er muss mit Antibiotika behandelt werden. Meist wird Baytril verabreicht. Oft haben die Ratten bereits eine Resistenz gegen Baytril. Man merkt es nicht früh genug und was passiert? Der Schnupfen wird chronisch. Und dann stirbt die Ratte irgendwann daran. Wie mein Salomon, der beim Einschläfern am Wasser in seinen Lungen erstickte!

Bei den meisten Ratten reicht schon ein schiefes Anpusten oder die Zimmertür offenstehen zu lassen, damit sie nen Schnupfen bekommen. Da sollte man das Risiko mit dem Mit-nach-draußen-Nehmen nicht auch noch eingehen!
Schnupfen ist eine typische Erkrankung der Wohnungshaltung - trockene Heizungsluft, ewig gleiche Temperaturen, fehlende UVB-Strahlung, Staub und gleichmäßiger Zug fördern nunmal die Schnupfenanfälligkeit - bei jedem Säugetier!
Wind und Wetter, ständig unterschiedliche Temperatur- und Feuchtigkeitsreize, frische, staubfreie Luft, UVB-Strahlung (auch indirekte) fördern dagegen das Immunsystem.
Ratten, die nach draußen dürfen, sind robuster und bekommen in der Regel eben keinen Schnupfen - im Gegensatz zu Wohnungsratten. Ich hatte zeitweise sogar kranke Ratten mit nach draußen ins Kräuterbeet genommen - sie hatten sich da nicht nur die richtigen Kräuter zur Gesundung rausgesucht, so daß keine AB nötig waren, sondern Wettereinflüsse und Sonnenlicht taten ein übriges.

Auch meine Schulterratten waren bis ins hohe Alter von über drei Jahren gesund ... im Gegensatz zu den Ratten, die ich nur in der Wohnung hielt.

Diese Erfahrungen kann fast jeder bestätigen, der Ratten entweder in Draußenhaltung hielt, oder aber Schulterratten verantwortungsbewußt ausgebildet hatte (gab auch immer wieder diejenigen, die ihre nicht an das Draußen gewöhnte Ratten einfach auf die Schulter setzten und sich wunderten, weshalb diese Ratten abhauten, von der Schulter fielen oder schlichtweg apathisch wurden.)
Es reicht also der Kontakt mit Vogelkot, Federn, Blättern, Gras, Erde etc. pp. damit die Ratte sich mit Parasiten ansteckt. Man kann dafür nicht aufpassen!
Die einzigsten Parasiten, die bei meinen Ratten zu Problemen führten, waren die rote Vogelmilbe (in Wohnungshaltung! Eingeschleppt durch befallene Meisen, die im Dachstuhl nisteten. Jeder von uns litt unter diesen Plagegeistern ... ) und einer schwarzen Milbenart (in Wohnungshaltung! Vermutlich eingeschleppt durch Blumenerde)
Parasitenbefall durch Vogelkot, Federn, Blättern, Gras, Erde etc pp kam bei meinen Ratten also nur insofern vor, wie man Blumenerde zu Erde rechnen könnte ... die rote Vogelmilbe ist eine Milbe, die man sich jederzeit auch mit der Kleidung in die Wohnung einschleppen kann.
Ratten sind neophob. Neophob bedeutet, sie haben Angst vor Neuem. Neuer Umgebung, neue Gerüche, neue Geräusche... Deswegen ist auch die Eingewöhnungszeit so wichtig, wenn sie neu bei einem eingezogen sind.
Kann ich nicht bestätigen, bis auf wenige Ausnahmen waren alle meine Ratten außerordentlich neugierig ...
Auch hier halte ich das für ein Ausbildungsproblem, wer Ratten nur im Käfig mit zwei Stunden Freilauf hält, bietet seinen Ratten nicht viel Abwechslung, die Ratten verblöden regelrecht - und reagieren deshalb schon schreckhaft, wenn sie Neuem begegnen. Ist genauso wie mit Hunden, wenn sie nur den Zwinger oder das Zimmer und den kontrollierten Auslauf mal kurz ums Eck kennen ... diese Hunde sind auch in sich unsicher und äußerst neophob!

Was das Revier angeht ... klar stecken Rattengruppen durchaus Reviere ab, aber gerade Rattus norvegicus hat ihren deutschen Namen Wanderratte von der Eigenschaft erhalten, daß sie bei schlechten Lebensbedingungen das große Wandern bekommen ... auch wildlebend geben sie also eher ihre Reviere auf, als daß sie versuchen, um jeden Preis ihr Revier zu halten. Und Ratten können sehr weit wandern und tun das auch ...
Neben der Neophobie kann z. B. das Fliegen der Vögel am Himmel den sogenannten Greifvogelreflex auslösen.
Ich weiß nicht, woher dieses Gerücht kommt ...
Es gibt schlichtweg keinen Greifvogelreflex!
Es gibt jedoch Leute, die nicht ausgebildete Ratten auf die Schulter setzen, die weder ständig neue Reize kennen, noch ihren Menschen als sicheren Zufluchtsort kennengelernt haben - daß die sich schnell erschrecken, liegt auf der Hand! Reizarm aufgezogene Hunde erschrecken ja auch sehr schnell, auch Hunde müssen speziell ausgebildet werden, daß sie anstandslos an der Leine oder ohne Leine mitlaufen.
Ein Fall ist mir bekannt, da saßen zwei Leute mit ihren Ratten im Park. Sie hatten sie auf der Schulter. Ein Mädchen ließ ihren Hund von der Leine - wie sie es immer tat. Der Hund rannte volles Rohr auf die beiden zu und packte erst die eine, dann die andere Ratte so schnell, dass die Besitzer nichts tun konnten, als zuzusehen. Beide Ratten waren sofort tot. Ohne Vorwarnung. Obwohl sie "Draußen" kannten; nicht von ihrem Menschen "abstiegen".
Ich kenne gleich mehrere Fälle, wo Hunde über den Zaun sprangen und Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen und sogar Gänse gekillt haben, wo sie Katzen getötet hatten oder sogar große Hunde kleine Hunde totgebissen haben ... ist das ein Grund, diese Tiere nicht mehr rauszulassen?
In diesem Beispiel sind weder die Rattenleute schuld, noch der Hund, sondern vielmehr die Hundebesitzerin - wenn sie in Sichtweite der Gruppe mit den Schulterratten ihren Hund frei laufen läßt, hätte sie eigentlich ihren Hund so gut unter Kontrolle halten müssen, daß der Hund eben nicht mal so zu den Ratten hinrennt und die totbeißt ... ein Hund, der derartig unzuverlässig ist, daß er trotz Abwehrbewegungen und Schreien der Mädels die Ratten totbeißt (daß die einfach nur stillschweigend danebensaßen und zuschauten, wie ihre Ratten gekillt wurden, glaub ich einfach nicht), der wird auch nicht vor dem Spielzeug eines Kleinkindes haltmachen und das Kleinkind damit genauso gefährden, beispielsweise durch umrennen oder noch schlimmer, durch Biß in die Hand, in welchem das Spielzeug ist! Kurzum, einen solch unzuverlässigen Hund sollte die Hundebesitzerin erstmal vernünftig ausbilden!
Farbratten sind nicht mit ihren wilden Verwandten auf eine Stufe zu setzen. Farbratten z. B. bekommen kein Winterfell! Bei wilden Ratten wächst das Fell je nach Witterung. Bei Farbratten nicht! Alles, was unter 12 °C fällt, kann Farbratten das Leben kosten.
Das ist richtig, Farbratten sind mit ihrer Verwandschaft aus dem warmen Asien wirklich nicht auf eine Stufe zu setzen ... sie stammen nämlich von Ratten ab, welche die barbarische Zucht für die Pit, den Hundekampfplatz, überlebt haben. Jede Wanderratte, welche kälteempfindlich war, überlebte die Winter nicht, da die Räumlichkeiten, in denen diese Ratten heimlich in Massen gezüchtet wurden, nicht beheizt wurden. Schließlich war Rattenzucht für das Ratbiting verboten und die Leute, die sowas taten, wollten noch was an den Ratten verdienen!
Kurzum, Farbratten sind deutlich kälteresistenter, wie ihre wilden Verwandten!
Daß alles, was unter 12°C fällt, Farbratten umbringt, ist dagegen absoluter Nonsense ... eine Draußenhaltung auch im Winter ist mit Farbratten genauso möglich wie mit Kaninchen und Meerschweinchen - natürlich müssen hier die gleichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, wie beispielsweise die Möglichkeit, sich in eine trockene, mit Stroh gefüllte Ersatzhöhle zurückzuziehen etc.
Es gab und gibt übrigens immer wieder Neubesiedlungen von Farbratten in Städten, welche sich auch über den Winter sehr gut halten können ... und sich prima vermehren so über die Jahre. Erst, wenn sie vergiftet werden oder ihnen in ähnlich nachhaltiger Art nachgestellt wird, überleben sie dies nicht mehr.
Oft bekomme ich auch zu hören "Wilde Ratten leben ja auch draußen!" Falsch! Wilde Ratten verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in Gebäuden oder der Kanalisation. Das ist ja der Grund, weshalb ihr Ruf so schlecht ist. Eine Ratte buddelt sich nicht draußen in einem Haufen Schnee eine Kuhle, um drin zu schlafen! Eine wilde Ratte gräbt sich im nächsten Misthaufen einen Tunnel, denn Mist wärmt oder frisst in die nächste Betonmauer ein Loch um dahinter ein Nest anzulegen, welches frostfrei ist.
Dies mag ein Argument dagegen zu sein, Ratten ungeschützt in einem Kaufkäfig mitten im Winter bei Frost und Schnee nach draußen zu stellen - aber es ist weder ein Argument gegen Schulterratten (der Beutel, in welchem sich die Ratten bei verantwortungsvoller Schulterrattenhaltung zurückziehen können, wird unterm Mantel befestigt und dort ist es körperwarm), noch ist es ein Argument gegen Draußenhaltung oder Kaltstallhaltung (wo letzendlich ein Ersatz für die Erdhöhle oder die Kanalsisation angebracht wird in Form von strohgepolsterten Häuschen beispielsweise). Wildlebende Wanderratten müssen nämlich in Deutschland auch im Winter raus in die Kälte, spätestens, wenn sie Hunger haben ...
Die Ratten sind sehr auf ihre Besitzer fixiert! Meine sind auch nicht weg gelaufen. Sie blieben immer bei einem. Wenn sie in der Wohnung frei liefen, pfiff ich einmal, da kamen sie dann angewetzt.
Als ich noch Schulterratten ausbildete und mitschleppte, war das Grundvorraussetzung, daß ich die Ratten überhaupt mitnahm ...
Was sie [die Farbratte] nicht mehr hat ist:

- Winterfell
- keine Kontrolle dadurch, wer wen deckt (daher kommt bei Farbratten Inzucht vor)
- natürliche Angst vor Menschen
- Robustheit bzgl. der Atemwege
Auch Wildratten haben kein Winterfell - aber Farbratten und die wildlebenden Wanderratten in den Städten bilden durchaus ein dichteres Fell bei kalten Temperaturen aus, etwas, was die echten Wilden in Asien nicht können.
Inzucht kommt auch bei den echten Wildratten in Asien vor und ist bei den wildlebenden Populationen in den Städten normal.
Wenn Ratten noch nie in ihrem Leben einen Menschen gesehen haben, ist es egal, ob es sich um echte Wildwanderratten aus Asien, wildlebende Stadtwanderratten oder um Farbratten handelt, sie haben Angst vorm Menschen. Diese kann jedoch sehr schnell genommen werden, wenn man Wanderratten von Baby an an Menschen gewöhnt.
Übrigens haben die meisten jungen Farbratten erstmal Angst vor dem Menschen und werden nur recht langsam zahm ...
Die Robustheit der Atemwege kann sich nur unter natürlichen Wetterbedingungen und Sonneneinstrahlung entwickeln ... selbst alte Farbwohnungsratten werden deutlich robuster und gesunden auch ohne Medikamte recht oft, wenn man sie bei entsprechendem Wetter mit nach draußen nimmt.
Man muss sich aber auch vor Augen führen, dass wilde Ratten z.B. niemals freiwillig baden würden. Sie schwimmen, wenn ihr Leben davon abhängt oder die Nahrungsaufnahme es erfordert - sonst nicht.
Auch das ist absoluter kappes!
Gerade die wilden Ratten in Ostasien schwimmen viel und gerne ... es ist vielmehr eine Anpassung an unser kaltes Klima, daß europäische Wanderratten lange nicht mehr so oft schwimmen - aber auch da gibts Ratten, die immer noch freiwillig und ohne Gefahr oder Hunger ins Wasser gehen und schwimmen. Diese schwimmbegeisterten Ratten gibts auch noch unter den Farbratten ...
Sie würden z.B. auch niemals bei Schnee und Eis nach draußen gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss (z.B. zur Nahrungsaufnahme). Die Füße haben kein Fell, ebenso wie der Schwanz. Erfrierungen sind daher im Winter alltäglich.
Ich hab zwar noch nie ne wildlebende Wanderratte mit Erfrierungen gefunden, aber dafür wildlebende Ratten, die ganz offensichtlich viel Spaß daran hatten, gemeinsam im Schnee zu spielen ...
Tumore die schon früh auftreten, nicht im Alter, können übrigens genetisch bedingt sein. Weshalb ich eine gewissenhafte, gute, seriöse, professionelle Zucht sehr wichtig finde.
Ich stelle einfach mal die Behauptung in den Raum, daß Tumore, die schon früh auftreten, futterbedingt sind ...
Immerhin erkranken tatsächlich im direkten Vergleich fertigfuttergefütterte unter zwei Jahre alte Ratten deutlich häufiger an Tumoren, wie ihre naturnah ernährten Artgenossen.
Genetisch bedingte Tumore kann ich jedoch nicht ausschließen ... kann vermutlich keiner.
Aber es reicht, wenn sie einen Schatten am Himmel (beispielsweise ein Flugzeug) sehen, damit der natürliche Fluchtinstinkt in ihnen ausgelöst wird und sie vom Menschen runterspringen und davonlaufen.
Mag ich nicht abstreiten, da ich noch nie ne Ratte hatte, die tatsächlich nen Schatten am Himmel sehen konnte ... allerdings sind die meisten Ratten doch extrem kurzsichtig, sie können einfach keine Schatten am Himmel sehen!
Also wird auch nicht ihr Fluchtinstinkt ausgelöst (der bei meinen Schulterratten übrigens IMMER dazu führte, daß sie auf direktestem Wege in ihre Bauchtasche flohen, was für sie ein Höhlenersatz darstellte), der sie zum Runterspringen von der Schulter veranlassen könnte.
Die Schatten, welche Ratten sehen können, werden durch deutlich bodennähere Objekte, wie im Wind schaukelndes Laub der Bäume, vorbeigehende Menschen, Beleuchtungsanlagen etc verursacht und erschrecken gut ausgebildete Schulterratten nicht. Sowas weckt nach meiner Erfahrung eher ihre Neugier ...
Nicht umsonst gibt es gerade in den Großstädten hunderte von Farbratten, die irgendwo in Kellern hocken oder irgendwo tot rumliegen. Die meisten Punks (nichts gegen Punks), die Ratten mit sich rumschleppen, verlieren sie irgendwann.
Ich hab zwar Punks mit Schulterratten kennengelernt, aber ich hab nicht einen einzigen Punk kennengelernt, der ne Schulterratte verloren hatte ... merkwürdig irgendwie ...
Dafür hab ich jede Menge Futterratten entfliehen sehen, weil die Behälter, in denen sie transportiert wurden, nicht rattendicht waren ... die wenigsten Menschen, die Futterratten verlieren, haben ein Interesse, denen nachzukriechen und sie wieder einzufangen. Also bilden diese Ratten neue Populationen wildlebender Ratten, vornehmlich in Städten.
Ich hab selbst erlebt, wie eine verdammt zahme, sehr anhängliche Ratte von der Schulter meiner Freundin gesprungen ist und sich hinter dem Wohnzimmerschrank versteckt hat, nur weil vor der Balkontür, vor der sie von innen stand, ein Rabe landete.
Da muß diese Freundin aber extrem nah an der Balkontür gestanden haben oder der Rabe muß einen Mordslärm gemacht haben ... und laß mich raten, diese Ratte war eine reine Wohnungsratte und keine ausgebildete Schulterratte?
Allein, dass sie überhaupt runterspringt schon nicht.
Jeder, der Ratten vom Verhalten her kennt oder sogar Schulterratten ausbildet/ausgebildet hat, rechnet damit, daß Ratten runterspringen ... riecht etwas sehr interessant, springen sie nämlich durchaus auch freiwillig aus Neugier runter, da muß man schon ein wenig aufpassen - und genau das ist der Grund, weshalb das zuverlässige Kommen auf Pfiff oder auf Laut Grundvorraussetzung für eine Schulterratte ist.
Wenn sich jedoch gut ausgebildete Schulterratten erschrecken, verschwinden sie in ihrem Beutel.
Es ist wohl nur der Wunsch des Menschen, das Tier so oft es geht bei sich zu haben und öffentlich herum zu zeigen. Einen Nutzen hat das Tier davon keinen.
Farbratten sind äußerst intelligent und neugierig. Dazu kommt, wenn man sich viel mit ihnen beschäftigt, werden sie sehr anhänglich. Es ist also eine ausfüllende Beschäftigung für sie, mit nach draußen zu kommen, sie stärken ihr Immunsystem, werden dadurch gesünder und kräftiger, einfach viel fitter, muskulöser - so wie Hunde ja auch.
Also daß die Ratten keinen Nutzen davon haben, ist nicht ganz richtig ...
Man beachte das natürliche Verhalten der domestizierten Tiere. Es ist mehr ausgeprägt als manch einer denkt.
Und genau deshalb finden es Schulterratten so toll, rausgeführt zu werden - sie können endlich etliche natürliche Verhaltensweisen, wie beispielsweise Insektenfang (beim chillen auf der Wiese), Nahrungssuche und Verteidigung (beispielsweise der Klau von Döner), Neugierverhalten etc voll ausleben. Dazu kommt die Förderung des Gruppenzusammenhaltes - eine derartige Zusammenarbeit, die meine Schulterratten zeigten, hatte ich bei den Wohnungs- und Volierenratten nie.
Ganz abgesehen davon, dass das sowieso nur aus Prestige-Gründen gemacht wird. Nichts ist schöner, als die Aufmerksamkeit anderer Leute. Wie gern sehen Teenies es, wenn die Leute stehen bleiben, mit dem Finger auf sie zeigen und quieken: "Iiiiih, guck mal, die hat ne Ratte!!"
Aus Prestigegründen hätten andere Tiere deutlich mehr hergemacht wie ausgerechnet ne Schulterratte, die immer dann, wenn man sie aus Prestigegründen draußen auf der Schulter bräuchte, sich in ihren Beutel zurückzog ... mal ganz von der Arbeit und dem Dreck zu schweigen, der mit einer solchen Haltung verbunden ist (kommen die Ratten nicht rechtzeitig auf den Boden, kötteln sie gnadenlos in den Mantel - und das markieren ihres Mantels samt Beutel lassen Ratten auch einfach nicht ... )
Diejenigen, von denen ich gelernt hab, Schulterratten auszubilden und ich hatten es gemacht, um unseren Ratten ein Höchstmaß an Abwechslung zu bieten.
Hunde sind zudem nicht neophob
Aha ... und das gilt dann für alle Hunde?
Und ich dachte immer, Hunde, die vor allem, was sie noch nie zuvor gesehen haben, wären neophob - und davon gibts ne ganze Menge!
Katzen sind übrigens nicht nur echte Fluchttiere, sondern viele, wenn nicht sogar die Meisten ihrer Art, zudem auch noch äußerst neophob! Es gibt wohl kaum etwas ängstlicheres und vorsichtigeres im freien Feld, wie Katzen!
Ratten dagegen sind von Natur aus äußerst neugierig ... neophobe Ratten sind entweder welche, die reizarm aufgewachsen sind, oder aber seltene Ausnahmen. Selbst wildlebende Ratten kommen relativ schnell aus ihren Löchern, wenn was Neues vor ihrem Bau passiert - und das, trotzdem sie eigentlich gut daran tun, lieber vorsichtig zu sein!
Im Gegensatz zu Hund und Katze sind sie keine Jäger, sondern die Beute.
Auch das ist schlichtweg falsch!
Ratten sind die Raubtiere unter den Nagern!
Sie sind nicht nur in der Lage, bis zu Meerschweinchengröße alles zu jagen und zu töten, sondern es gibt tatsächlich Rattengruppen, die sich auf die Jagd spezialisiert haben. Der Fleischanteil in der Ernährung wildlebender Ratten kann locker 50% übersteigen, wobei sie als Allesfresser auch durchaus von hauptsächlich Pflanzen leben können.
Es ist schlichtweg nicht notwendig, Ratten mit rauszunehmen.
Notwendig ist es genausowenig, wie Hunde, Katzen oder Pferde mit rauszunehmen ... es wird jedoch gemacht, um den Tieren möglichst viel Abwechslung zu bieten.
Wilde Ratten leben auch nicht draußen.
Und weshalb gibts dann Untersuchungen an Wanderratten, die im Wald leben?
Der Wald ist nicht draußen, oder wie?
Keine wilde Ratte baut sich auf ner Wiese oder in nem Baum ein Nest.
Richtig!
Kaninchen und Meerschweinchen auch nicht - und dennoch kann man sie draußen halten. Nester werden eher von Vögeln und Eichhörnchen gebaut.
Sie graben im Wurzelbereich des Baumes und am Wiesenrand unter Büschen ihre Baue!
Ich hab mal irgendwo gehört, daß auch Degus eigentlich in Erdbauen leben - die kann man sehr gut draußen halten, selbst dann, wenn man nur Ersatzhöhlen a la mit Stroh gefüllte Häuschen anbieten kann ...
Dennoch kann jetzt nicht ein Züchter hingehen, sich 10 Zuchttiere holen, sie von gestern auf heute in den Garten, unter ein Abdach stellen und da anfangen zu züchten.
Und wieso kann er das nicht?
Leute, die ihre Ratten draußen halten und züchten, haben alle mal so angefangen - und hatten schon bei der Ausgangspopulation nach nur wenigen Wochen gesündere Ratten, wie in der Wohnung es auch nur möglich ist ... zumindest wenn die auch für andere Säugetiere notwendigen Kleinigkeiten bei der Draußenhaltung eingehalten werden ...
Es bringt keinem was, wenn ich jetzt hingehe, meinen Aneboda nehme, die Treppe runtertrage und ihn links neben meine Haustür stelle und meine Ratten damit 10°C aussetze. Dadurch werden sie nicht robuster. Dadurch sterben sie!
Wurde vom Schreiber noch nie ausprobiert, ansonsten hätte der Schreiber nicht so einen Blödsinn geschrieben!
Wer sowas mal ausprobiert hat, stellte erstaunt fest, daß die Ratten robuster wurden! Und das erstaunlich schnell ... zumindest, solange er die Ratten dann auch wieder reingeholt hat, wenn es regnet, denn so ein ungeschützter Aneboda ist nicht geeignet, im Regen draußen zu stehen - für keine Säugerart übrigens!
Ein Tierkörper verändert sich ja nicht innerhalb von Monaten, wenn man ihn langsam anderen Bedingungen aussetzt.
Natürlich verändert er sich ... es ist einfach eine Grundeigenschaft von Lebewesen, daß sie sich auch ohne die Genetik zu verändern, veränderten Lebensbedingungen anpassen können!
Bei Ratten verändert sich dabei eine Menge ... der Hypothalamus wird in Draußenhaltung in großen naturnah gestalteten Volieren größer, das Immunsystem funktioniert besser und deutlich effektiver, das Fell wird dichter, Muskeln wachsen, Unterhautfett wird abgebaut und vieles mehr ...
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kamen die braungefärbten Wanderratten (Rattus norvegicus) über den Seeweg (die schlauen Tierchen fuhren als blinde Passagiere mit) aus Nord-China und Zentral-Asien nach Europa und Nordamerika. Innerhalb weniger Jahre hatten sie die ganze Welt besiedelt. In der englischen Stadt Bristol fingen 1822 dort erstmals einige Menschen albinotische Wanderratten ein, um sie als Labor- und Liebhabertiere zu halten.
Die ersten Wanderratten wurden sehr bewußt importiert ... als Kampfpartner für das Ratbiting, eine ziemlich brutale Sportart zu Zeiten der Industrialisierung, wo Hunde in einem umfriedeten Kampfplatz auf Ratten gehetzt wurden.
Hausratten waren dafür nicht so geeignet - die sprangen nämlich einfach über die Umgrenzung hinweg. Außerdem gabs da keine tollen, spektakulären Kämpfe, auf die man wetten konnte - die ostasiatische Wanderratte dagegen war ein ganz anderes Kaliber! Sie war kräfig, angriffslustig, groß und ein ernstzunehmender Gegner für die Rattentöter in der Pit ...
Aus den albinotischen Labortieren, die der Wanderratte entstammten, wurden nach und nach andere Farbschläge gezüchtet und irgendwann ist daraus, mit der Zeit, die Ratte entstanden, die wir heute als Farbratte kennen.
Aus albinotischen Labortieren wird man nix anderes züchten können, wie albinotische Tiere - Albino ist nämlich rezessiv, wenn da nix farbiges eingekreuzt wird, kommt auch nix farbiges raus ...
Sagt alleine schon der Mendel!
Die vielen bunten Farben der Farbratten sind aus Kreuzungen von Labortieren mit wildlebenden Tieren entstanden. Dabei kamen immer wieder mal andersfarbige wie wildfarben Mutationen vor, die dann weitergezüchtet wurden.
Bei einigen Tierarten hat man auch schon wildlebende Tiere wieder mit eingekreuzt, um eben wieder gesunde Zuchten aufbauen zu können. Wäre das bei Ratten nicht auch denkbar?
Wurde viel in den 70er und 80er Jahren probiert ... das Problem jedoch ist, daß die 1. Fillialgeneration oftmals aggressiver war, wie die Ausgangstiere. Dazu kam das Problem, daß die meisten wildlebenden Rattenstämme ein Höchstalter von gerade mal ein bis zwei Jahren haben - auch unter Gefangenschaftsbedingungen. Man rounierte sich also seine robusten Rattenstämme mit dem Einkreuzen von wildlebenden Ratten.
Ich hab selbst noch solche Experimente gemacht ... ich hatte nen (wundervoll zahmen) Stadt-Wohnstuben-Mix mit Farbratten gekreuzt ... das Ergebnis war alles, von extrem aggressiv bis superzahm. Alt wurde weder der Mix, noch seine Kinder ... im Gegensatz zu den Farbratten, die ich sonst so hatte, die, soweit man das feststellen konnte, fast alle über drei Jahre alt wurden.
Es gibt genug Leute, die HaWi's (Halbwilde) aufgenommen haben. Notfellchen, Flaschenkinder usw. Allein dafür braucht man schon einen Sachkundenachweis, denn es sind Wildtiere und man kann sie nicht einfach in einen Käfig sperren.
Ausnahmslos alle Wanderratten in Europa sind domestizierte und wieder verwilderte Tiere ... für die Haltung von domestizierten und wieder verwilderten Katzen braucht man keinen Sachkundenachweis, weshalb sollte so ein Sachkundenachweis für domestizierte und wieder verwilderte Wanderratten nötig sein?
Dazu kommt, daß sie explizit laut Bundesartenschutzverordnung keinen Schutz genießen, sondern als Schädlinge aufs Heftigste bekämpft werden dürfen.
Dazu kommt, dass HaWi's oder komplett wilde Ratten mehrere Quadratmeter große Käfige bräuchten, um sie einigermaßen tiergercht unterbringen zu können.
Farbratten bräuchten diese Größe aber auch ...
Nach den Erfahrungen, die diverse Bekannte von mir mir HaWi's gemacht haben, ist es nicht nur schwer, sie mit Farbratten zusammen zu halten, sondern auch schwer, sie zu händeln. Wie wäre es da erst mit Wildfängen?
Nach meinen Erfahrungen ist es nicht schwieriger, Halbwilde und Wilde zu halten, wie bissige Farb- und Laborratten ... hat man sie von Klein auf, ist es nicht mal schwieriger, wie normale Futterratten oder Farbratten aufzuziehen.

Vor Lethalgenen braucht man bei den wildlebenden Wanderratten keine Angst haben die verschwinden extrem schnell aus den Populationen, das braucht nicht viele Generationen ... außerdem sieht man den Ratten ihren Lethalfaktor an.



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