Lebendfütterung einer Schlange

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Notechis
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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Notechis » So 10. Feb 2013, 16:18

Also erstens mal ist es sonnenklar, dass kein giftiges Substrat verwendet wird, das ist doch klar und zweitens kann auch ungiftiges Substrat zu Verdauungsproblemen führen, SO kann man das mal nicht einfach abtun. Ganz normale erde oder Sand kann auch schonmal zu Problemen führen, muss nicht aber kann also wozu ein Risiko eingehen?
Das füttern außerhalb des terrariums ist für das Tier garkein Problem sofern mans richtig macht und das Risiko, dass sich zwei Tiere in ein futtertier verbeißen kann man damit auch vermeiden. Schön und gut wenn man dann schnell eingreifen kann aber ein etwaige Verletzung kann dann schon geschehen sein.

Wie schon erwähnt ist die Fütterung von Giftschlangen mit toten Futtertieren eher ein Ausweg. Giftschlangen gehen besser an Lebenfutter aber im Notfall geht auch totes.

Hä? Wo bitte steht geschrieben, dass ein Giftschlangenhalter ein serumdepot führen muss??
Das geht mal auf garkeinen Fall, erstens nicht weil schon eine kleine Ampulle antivenin an die tausende Euros kosten kann und zweitens die Haltbarkeit dieser Substanz sehr beschränkt ist und das macht der normale Giftschlangenhalter sicher nicht.
Eintragen in eine antiserumdatenbank wie zb in München, ja, das ist von Vorteil falls mal was passiert aber selber eine haben sicher nicht.

Das dirigieren einer Schlange die gerade fressen will ist ein unterbrechen des fressvorganges und setzt das Tier mehr unter Stress als es einmal schnell in ne Box, füttern und in ruhe lassen.

LG.



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von WELLEN » So 10. Feb 2013, 16:26

Könnten Steine (Substrat) nicht auch als Verdauunghilfe dienen? Bei anderen Reptilien vermutet man das doch...



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Ziesel » So 10. Feb 2013, 17:08

Den beiden letzten Posts von Notechis stimme ich 100 pro zu (und finds schön erklärt) !
Ergänzend zu vorletztem Posts möchte ich noch erwähnen, dass ichs auch ganz praktisch find in der Box zu füttern weil ich beim Umsetzen Tier beäug und während des Schlangenboxenaufenthalts zB mal die Echtpflanzis im Terra bemurkel, paar Wasserflecken von den Scheiben putze, das Badebecken rausgrapsch, reinige uÄ.
Klar geht das vielleicht auch wenn Schlange im Terra ist ( nicht bei jeder ) aber ich glaub die stehen nicht auf so´n Rumgefummel..das würde einige Schlangen in etwa so nerven als wollteste die Couch absaugen wenn Mann drauf sitzt oder die Frontscheibe putzen wenn er gerade fährt..
Caladiel hat geschrieben:Als verantwortungsvoller Halter verwendet man prinzipiell nur für die Schlange ungiftigen Bodensubstrat, daher sollte das kein Grund für zusätzlichen Stress sein und säubern muss man ein Terrarium auch. Dennoch, manche schwören auf eine Fütterung außerhalb des Terrariums, auch wenn es nur als ein "anerzogenes Verhalten" ist.
Na ungiftig ist wohl klar aber das bedeutet auch noch nicht "ungefährlich". Ganz am Anfang meiner Schlangenhaltung hielten einige beispielsweise ihre Schlangen auf Buchenspäne und die können beim Mitfressen bzw Wiederausscheiden schon arge Probleme bereiten, da sie teilsweise schon recht hart und spitz sind....das anderer mitgemampfter Bodengrund auch zu Probs führen kann, erwähnte Notechis bereits
Manche Halter füttern übrigens auch uA in separaten Boxen weils wegen diverser Kletteräste, Pflanzenranken uä Terra-Einrichtung schwerer für´s Würmchen würde, an´s lebende Futtertier zu kommen
Caladiel hat geschrieben:Nach meiner Erfahrung ist eine Fütterung selbst bei Haltung mehrerer Tiere im Terrarium kein Problem, man sollte jedoch achtsam sein, dass sich mehrere Tiere nicht in das gleiche Futtertier verbeißen und notfalls bereit sein, einzugreifen.
Muss mans darauf echt ankommen lassen ? Wie war das mit "als verantwortungsvoller Halter"...
Sasse hat geschrieben: Aber welche weiteren Stoerfaktoren gibt es?
ein hungriger missgünstiger Artgenosse zB ist´n Störfakator in meinen Augen und eben das
Caladiel hat geschrieben:beim ersten Anzeichen, dass sie ein Futtertier gemeinsam fressen wollen, je nach Größe, mit der Futterpinzette, dem Schlangenhaken oder einem Stock, eines der beiden Tiere in eine andere Richtung dirigieren..Ein Glas Wasser über die Tiere und eines lies los.
Nu frag ich euch, was stressiger für Schlange ist - kurz umgesetzt zu werden oder beim Jagen bzw Fressen dirigiert/begossen zu werden? Für mich ist die Antwort da sehr eindeutig....
Caladiel hat geschrieben:Meist ist jedoch die Führung eines Serumsdepot bzw die Mitgliedschaft in einem Serumsdepot vorgeschrieben. Allerdings kenne ich persönlich keinen Fall in dem ein Giftschlangenhalter mehr als ein Tier pro Terrarium hält.
Ich kenne mehrere Halter, deren Tiere "gemeldet" (Art, Geschlecht, Alter..) sind, von denen allerdings niemand ´n eigenes Serumdepot zu Hause hat (warum hat Notechis ebenfalls super erklärt) wo aber beispielsweise mehrere (grüne) Mambas in einem Terra gehalten werden



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Notechis » So 10. Feb 2013, 17:41

WELLEN hat geschrieben:Könnten Steine (Substrat) nicht auch als Verdauunghilfe dienen? Bei anderen Reptilien vermutet man das doch...
naja, dazu kann ich jetzt auch nur vermutungen anstellen aber ich nehmen an, dass du bei anderen reptilien vielleicht die krokos meinst?
wenn ja, habe das natürlich auch schon gehört aber ist wirklich schon seeeeehr lange her ..... wobei ich eben diesbezüglich zwei theorien gehört habe, die eine besagt eben, dass gezielt verschluckte steine diverse nahrungsteile zerkleinern helfen, hm, die andere besagt, dass die steine helfen ruhig am grund liegen bleiben zu können, a la ballastbehälter ..... lol ich weiß nicht so recht was ich persönlich von den beiden theorien halten soll ....... . mir leuchten sie beide nicht so wirklich ein aber egal .... ^^.

bei schlangen .... ? hmmmm, nein, das glaub ich nicht. habe ersten noch nie davon gehört, dass schlangen gezielt substrate (oder einzelne steine) verschlucken und zweitens kann ichs mir auch aufgrund der anderen anatomie zu zb krokodilen nicht vorstellen.
Ziesel hat geschrieben:.... in etwa so nerven als wollteste die Couch absaugen wenn Mann drauf sitzt oder die Frontscheibe putzen wenn er gerade fährt..
*lach* DAS ist ja mal n geiler vergleich *gg* das kommt sehr gut hin =D.

der rest ist ziesel-like, muss man nix mehr dazu sagen, perfekto ;-).

lg.



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Caladiel » So 10. Feb 2013, 17:44

Zum Serumdepot: wie ich bereits sagte, es gibt von Ordnungsamt zu Ordnungsamt unterschiedliche Vorschriften und Auflagen. Das heißt nicht, das jemand gegen Gesetze verstößt oder seine Tiere nicht gemeldet haben kann.

[url]http://sgrb.padde.eu/doc/Regelungen_Gefahrtiere_Germany.pdf[/url]

Ansonsten kann ich nur aus meiner Erfahrung sagen, dass wir bis auf das eine Mal keine schlechten Erfahrungen mit der Fütterung im Terrarium hatten. Sowohl bei Lebendfütterung als auch der Fütterung mit toten Tieren. Mit der Fütterung in der Box hingegen waren wir nicht wirklich zufrieden.

Es gibt für beides Pros und Contras.



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Notechis » So 10. Feb 2013, 18:34

servus,

also ich kenne dieses blatt aber entweder habe ichs übersehen oder es steht nicht drin ;-) habe nirgends etwas über die pflicht eines halters von giftschlangen sich selber ein antivenin-depot anlegen zu müssen, gefunden ....... kannst du mir das zeigen?

aus obig erklärten gründen wäre das anlegen eines privaten antiseren-depots "schwachsinnig", außer du bist millionär =D.
habe jetzt rasch mal bei den schweizern, die diesbezüglich wirklich top sind, nachgeguckt
https://www.serumdepot.ch/de/serenbestandsliste/info-ueber-antivenine.html" onclick="window.open(this.href);return false;
https://www.toxi.ch/upload/pdf/Antivenin_Liste.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
aber auf die schnelle keine genauen preise gefunden. aus dem gedächtnis weiß ich aber, dass antivenine preise bis zu 10 000 euro pro ampulle erreichen und dann kommt noch dazu die, wie auch schon erwähnt, begrenzte haltbarkeit ...... so gesehen wäre das ganze ziemlich sinnlos.

UND jetzt kommt noch ein springender punkt den ich vorhin vergessen habe - die allerwenigsten pfleger von giftschlangen sind medizinisch ausgebildet. soll heißen - woher weiß derjenige dens erwischt hat, wieviel gift er abbekommen hat? wieviel antivenin er braucht? was soll er machen wenn er allergisch auf das antivenin reagiert? was soll er machen wenn er ohnmächtig wird?

nö, antivenin im eigenen haus bringt nüsse ....... im serumdepot anrufen, abholen und professionell behandeln lassen :-).

lg.



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Caladiel » So 10. Feb 2013, 18:49

Zb 6. Berlin, Paragraph 1 (2) 5.
Zb 8. Bremen



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Caladiel » So 10. Feb 2013, 19:24

Kanton Zürich: Seite 2, 23)

[url]http://www.veta.zh.ch/internet/gesundheitsdirektion/veta/de/tierschutz/formulare_merkblaetter/_jcr_content/contentPar/form_1/formitems/merkblatt_anforderun_0/download.spooler.download.0.pdf/WHmH-MB-AnforderungenGiftschlangen-091119.pdf[/url]



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Notechis » So 10. Feb 2013, 22:59

Jup, genau, der zweite teil ist allerdings der springende Punkt ;). Bei den schweizern gibt's vielleicht welche die privat antiseren lagern, haben ja bekanntlich nicht wenig Geld ^^ aber nein, ernsthaft, wenn jmd ein paar Giftschlangen zuhause hat hat er nicht auch gleich entsprechende antivenine zuhause, glaub mir ;) kenne da ein paar Schweizer mit etlichen Giftschlangen. Das Nacht keiner privat, viele tausend Euro für das zeug ausgeben, nur, dass es dann nach ein paar Jahren nicht mehr zu gebrauchen ist ;). Rechtlich gesehen schreiben sies rein, eh klar, zwecks Absicherung aber der Verein oder die depotbank ist wichtig.

LG.



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Notechis » So 10. Feb 2013, 23:00

Noch dazu kommen die medizinischen Faktoren, wie vorhin von mir erwähnt.

LG.



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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Sasse » Mo 11. Feb 2013, 14:04

Hi,
ganz schön interessant hier mittlerweile :)
Also, ich hab das mit der Boxfütterung jetzt so verstanden:
Es ist praktischer, weil man das Tier anschauen kann, Terra reinigen kann und die Gefahr, dass Probleme mit verschlucktem Substrat entstehen, wird verringert.
Wenn zwei Tiere in einem Terra sitzen ist es stressfreier für die Schlangen und wenn im Terra viele Einrichtungsgegenstände sind, haben die Schlangen eventuell Probleme, Lebendfutter zu fangen.
Stimmt das so in etwa?
LG
Sasse


Die mit den unnafrängischen Tieren ;)

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Re: Lebendfütterung einer Schlange

Beitrag von Notechis » Mo 11. Feb 2013, 16:06

jup, vollkommen richtig erkannt ;-).

lg.



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