Freilauf ohne Umzäunung?

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Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von SiSo » Mo 12. Dez 2011, 15:33

Hallo,
ich bin noch neu hier. Aber ich denke, dass wird kein Hindernis sein :)

Also ich habe 3 Kaninchen, einen Löwenkopfkastraten (2Jahre), eine Riesenmixdame (auch kastriert 1 Jahr alt) und eine Löwenkopfwidderdame (1,5 Jahre unkastriert).

Die Riesin Emily hat sich schon als Jungtier als sehr "freiheitsliebend" herausgestellt und ist oft ausgebrochen, obwohl sie ein normalgroßes Gehege haben. (Nachts 8qm - Tagsüber 28qm oder größer)


Jetzt ist es wieder so, dass sie zwar tagsüber ca 88qm zur Verfügung haben, Emily dennoch ausbricht, sobald sich ihr die Möglichkeit bietet.
Nun habe ich überlegt, ob ich ihr Tagsüber die Möglichkeit bieten soll sich frei zu bewegen, das "Problem" ist nur, dass wir keinerlei Zaun haben, dH sie kann wirklich ÜBERALL hin, wo sie möchte.

Wir wohnen sehr ländlich und haben das letzte Haus im Ort, hinter uns, sind nur Wiesen und Wälder. Zwar gehen hinter unserem Haus auch Straßen bzw Wege, allerdings fahren da höchstens 2x am Tag ein Auto lang..


Denkt, ihr das es ein zu großes Risiko darstellt?
Ich bin mir über die generellen Gefahren bewusst, aber ich hab auch etwas Angst, dass sie nachher abwandert und nicht mehr wieder kehrt.


Gibt es dazu Erfahrungen oder Berichte?

liebe Grüße
SiSo



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 12. Dez 2011, 16:01

Freilauf ohne Umzäunung kann klappen, wenn das Gelände kaninchengerecht ist.

Ideal ist weiträumiges Gelände mit viel niedrigen Büschen und möglichst wenig freistehenden hohen Bäumen, auf denen Greifvögel lauern können. Die Büsche bieten den Kaninchen Schutz vor Beutegreifern aller Art, freies Gelände (Wiese) ist für Kaninchen notwendig, um Beutegreifer rechtzeitig sehen zu können. Werden Beutegreifer rechtzeitig bemerkt, gibt es kaum ein Tier, was ein Kaninchen noch fangen könnte.
Ist zudem die Möglichkeit für die Kaninchen da, sich nen Kaninchenbau zu graben (Sandboden), ist es perfekt für die Freilandhaltung ...

Ein gewisses Restrisiko gibt es immer, Bussard und Habicht jagen im Extremfall bis 1,5kg schwere Beutetiere (normal ist für Beide eigentlich eher unter 1kg, der Bussard jagt zu 80% Mäuse), der Schwarzmilan ist sehr lernfähig und kann auch in freier Wildbahn sich auf Beutetiere über 2kg spezialisieren.
Weiterhin können Fuchs, Waschbär und Wolf eine Gefahr für Kaninchen darstellen ... es heißt also, die Umgebung mit im Blick haben, wenn die ersten geschlagenen Wildkanichen gefunden werden, besser die eigenen Kaninchen in Sicherheit bringen, sie sind meist die nächsten Opfer. Auch wenn Füchse tagsüber häufiger gesichtet werden, ist das ein Hinweis, die eigenen Kaninchen besser für eine gewisse Zeit in Sicherheit zu bringen, einfach weil das fast immer Fähen mit Jungen sind, die teils ungewöhnliches Jagdverhalten an den Tag legen, um ihre Jungen hochzubekommen.
So ein fettes Hauskaninchen ist da ein willkommener Braten ...
Die gefährlichste Zeit für Kaninchen sind die frühen Morgenstunden, weil hier schon viele am Tage jagenden Beutegreifer unterwegs sind, viele Wildtiere entsprechender Größe noch nicht oder nicht mehr wach sind und die Kaninchen genau in dieser Zeit ihre Hauptaktivitätszeit haben und mit allem beschäftigt sind - nur nicht unbedingt mit Aufpassen, wo der Feind lauert.
Prinzipiell gilt, solange kein Kaninchen gejagt oder geschlagen wurde, ist es für die eigenen Kaninchen relativ ungefährlich - sobald allerdings auf dem Gelände ein Kaninchen erfolgreich geschlagen wurde, wirds auch für die eigenen Kaninchen gefährlich.

Abwandern tun Kaninchen zwar nicht, aber schnell verwildern - heißt also für dich, fütter sie in einem umfriedeten, geschützten Bereich weiter, ruhig mit besonders begehrtem Futter. Anlocken, Streicheln etc sorgt für ein gewisses Vertrauen zwischen dir und den Kaninchen, was das Einfangen und Einsperren im Gefahrenfall eindeutig einfacher macht. Es lohnt sich also, nicht nur zu beobachten, sondern sich auch viel um die Kaninchen zu bemühen.

Ich selbst hab drei Jahre lang Kaninchen in Weidehaltung gehalten, als Schutz nur ein paar versetzbare Hütten und an die Wand gelehnte Bretter, der Zaun konnte problemlos übersprungen werden (und wurde auch oft übersprungen, wenn es mal wieder Streit gab, Gelände war übersichtliche Hangwiese und nebenliegender verbuschter, alter Friedhof), Freilandhaltung in einem für Kaninchen gänzlich ungeeigneten Gelände ging bei mir nach zweieinhalb Jahren schief (Tor war nur dafür da, Menschen vom Grundstück fern zu halten, für die Kaninchen war das kein Hindernis). Das Gelände ist in dem Gelände, wo es schief ging, ne Schlucht mit steilen Granitwänden und hohen Bäumen, in denen der Schwarzmilan im Geäst unbemerkt lauern kann. Weiterhin hatte ich letzten Winter offenbar wildernde Hunde oder Wölfe auf dem Grundstück, die für Verluste sorgten.

Auch in anderen Haltungen sind es stets Streuobstwiesen mit eher niedrigeren Obstbäumen, übersichtliche Wiesen mit Buschwerk oder Waldrandlagen mit starkem Buschbesatz am Waldrand, wo Kaninchenhaltungen mit und ohne Zaun fast ohne Verluste bleiben, Grundstücke mit hohen Bäumen und für Kaninchen unübersichtlichem Gelände dagegen sind eher verlustreich.



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von freigänger » Mo 12. Dez 2011, 16:01

meines wissen haben so viel freiheit nur lightnings kaninchen.
meine2 könnten wenn sie wollten. ein 'moralischer zaun' ist da, doch kaninchen finden immer schlupflöcher :D

sind sie sehr zutraulich? auf euch bezogen? seit wann wohnen sie bei dir? gehn sie abends freiwillig schlafen? habt ihr füchse in der gegend? streunende hunde?

eigentlich sind kaninchen ortstreu, d.h. sie wandern nicht zu weit vom schützenden gehege/unterschlupf weg.
allerdings so ganz ohne zaun :arg:

bestimmt kommen noch weitere meinungen :lieb:


liebe grüße freigänger

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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Entensusi » Mo 12. Dez 2011, 16:02

Hallo SiSo!

OK, wenn sich Riesen mal was in den Kopf gesetzt haben... :D ich glaube, sturere Tiere gibt es nicht. :crazy:

Aber ganz ehrlich? Ich würde versuchen, den Freilauf soweit zu sichern, dass sie nicht rauskommt. Mir wäre die Gefahr durch Füchse und Hunde zu groß.


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von SiSo » Mo 12. Dez 2011, 16:29

Also Wildkaninchen gibt es hier eigentlich garkeine. Haben noch nie welche gesehen. Allerdings Hasen, jede Menge.

Wölfe laufen hier meines Wissens auch nicht herum und Wildscheine kommen nich so weit herunter. Allerdings haben wir schon mal Rehe im Garten oder auch schon mal nen Fuchs, dass ist aber schon länger her.
Marder gibts natürlich auch, die trauen sich aber nicht auf unser Grundstück, weil unser Kater sich die dann packt.
Vor Hunden hauen meine 3 alle ab, auf Katzen gehen sie los.

Ich hatte mir das auch eher so gedacht, dass ich nur Emily rennen lasse und das auch nur tagsüber. Bei Tinka (das unkastrierte Weibchen) hätte ich zu viel Angst, dass sie nicht mitbekommt, wenn Gefahr droht. Durch ihre Mähne und die Schlappohren ist sie doch ziemlich eingeschrenkt.

Emily und Alfi (der Kastrat) haben ich schon seit sie jung sind. Emily war geschätzt auf 8 Wochen, die hab ich gefunden und Alfi war so 14 Wochen alt. Alfi kennt mich zwar, aber er ist extrem sensibel und mag sich nicht so gern anfassen lassen und sowas.. Er kennt aber seinen Namen und wenn man ihn ruft kommt er (meistens).

Emily ist etwas zahmer, sie lässt sich zwar nicht gerne streicheln oder so, aber sie kommt, wenn man sie ruft immer zuverlässig an.

Tinka habe ich erst seit April, sie ist extrem scheu und vorsichtig. Aber sie lässt sich gerne ab und zu streicheln. Sie kommt nur ab und zu, wenn ich sie rufe.


Eigentlich sind meine es gewohnt wenn nicht total schlechtes Wetter ist jeden Tag mindestens 1 Stunde frei im Garten hoppeln zu dürfen, unter meiner Aufsicht. Also sie kennen das auch mit dem rein gehen.



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 12. Dez 2011, 16:40

Das sind doch schonmal gute Vorraussetzungen für eine Zaunlos-Freilandhaltung ... das Vorkommen von Feldhasen zeigt, daß viel Deckung da ist und trotzdem das Gelände recht übersichtlich ist. Feldhasen reagieren noch empfindlicher auf ungeeignetes Gelände, wie Kaninchen und brauchen noch mehr übersichtliches, mit Büschen bestandenes Gelände. Wald ist für Feldhasen Gift.
Marder sind kein Problem für ausgewachsene Kaninchen, es ist vielmehr so, daß ausgewachsene Kaninchen eher eine Gefahr für Marder darstellen. Der Fuchs wird fast nur zur Gefahr, wenn es sich um Fähen handelt, die Schwierigkeiten haben, genug Futter zu erjagen - man erkennt sie daran, daß sie tagsüber häufig sichtbar sind. Eine Freilandhaltung, wie dir vorschwebt, sollte also vorsichtshalber abgebrochen werden, wenn du häufiger Füchse tagsüber siehst.

Gibt es bei dir Geflügelhalter, insbesondere Hühnerhalter, in der Nähe?
Da könntest du auch mal nachfragen, wieviele Verluste die haben - gerade Hühnerhalter sind da ein guter Indikator, wie sicher eine Kaninchenhaltung in einer Gegend ist. Haben die Hühnerhalter viele Verluste, ist auch eine Kaninchenfreilandhaltung nicht ratsam.



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von freigänger » Mo 12. Dez 2011, 17:46

hatte noch einzelene beiträge im kopf, doch den thread nicht. jetzt hab ich ihn gefunden :tanz:
https://www.tierpla.net/haltung-kaninchen/freilaufhaltung-dankbarer-neuling-t11935.html#wrapheader" onclick="window.open(this.href);return false;
vlt. kannst du daraus etwas für dich mitnehmen.
SiSo hat geschrieben:Eigentlich sind meine es gewohnt wenn nicht total schlechtes Wetter ist jeden Tag mindestens 1 Stunde frei im Garten hoppeln zu dürfen, unter meiner Aufsicht. Also sie kennen das auch mit dem rein gehen.
du meinst damit ganz frei oder diesen eingezäunten garten?
wenn nur 1 raus darf, wie soll er da wache schieben+futtern+weiterhoppeln? in der gruppe sind sie stärker :D


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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von alexandra36 » Mo 12. Dez 2011, 17:49

Murx Pickwick hat geschrieben: Marder sind kein Problem für ausgewachsene Kaninchen, es ist vielmehr so, daß ausgewachsene Kaninchen eher eine Gefahr für Marder darstellen.
:shock: Echt??
Ich hab das schon öfter von dir gelesen, kanns aber nie so recht glauben...
Man liest doch so oft, das Kaninchen Mardern zum Opfer gefallen sind. Ich bin da echt unsicher, meine Kaninchen laufen tagsüber im Garten (500m²) und müssen, wenns dunkel ist, rein. Im Sommer kein Problem, da können sie lange und täglich raus, auch wenn ich arbeite. Aber im Winter müssen sie, wenn ich arbeite den ganzen Tag drin bleiben weil ich erst um 20.00 heimkomme und es da schon lange dunkel ist. Das tut mir auch leid, sie sind so gerne draussen, aber ich trau mich nicht sie solange im Dunkeln draussen zu lassen... :?
Was sagst du dazu?

Achja, es sind 9 Riesen, die Kleinste hat 5,5kg und der Grösste 8kg, die anderen liegen dazwischen.


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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von freigänger » Mo 12. Dez 2011, 18:01

alex, 1 woche noch, dann dreht der tag wieder :walk:
bis es um 20.00 uhr hell ist mußt aber noch lange warten :roll: aktuell müssen meine2 spätestens um 16.30 uhr rein, im sommer 22.00 uhr. das ist schon ein unterschied.
bei meiner nachbarin mußten hühner dran glauben. ob's der fuchs oder marder war weiß ich nicht.


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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von alexandra36 » Mo 12. Dez 2011, 18:06

freigänger hat geschrieben:alex, 1 woche noch, dann dreht der tag wieder :walk:
bis es um 20.00 uhr hell ist mußt aber noch lange warten :roll: aktuell müssen meine2 spätestens um 16.30 uhr rein, im sommer 22.00 uhr. das ist schon ein unterschied.
Ja eben...und sie zicken auch rum und wollen partout nicht rein um 16.30! :roll:
Da haben wir täglich Diskussionen... :sauer:


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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von SiSo » Mo 12. Dez 2011, 18:20

freigänger hat geschrieben:
SiSo hat geschrieben:Eigentlich sind meine es gewohnt wenn nicht total schlechtes Wetter ist jeden Tag mindestens 1 Stunde frei im Garten hoppeln zu dürfen, unter meiner Aufsicht. Also sie kennen das auch mit dem rein gehen.
du meinst damit ganz frei oder diesen eingezäunten garten?
wenn nur 1 raus darf, wie soll er da wache schieben+futtern+weiterhoppeln? in der gruppe sind sie stärker :D
Unser Garten hat keinen Zaun, deshalb war ja auch meine Frage, wegen dem komplett freien Freilauf.
Weil wenn ich da bin, kann ich ja aufpassen.. Aber so ists bissl schwierig.

Sie geht ja so auch alleine raus.. Wenn sie abhaut.

Tinka kann ich net unbeaufsichtigt raus lassen und ich will sie nicht alleine im Gehege lassen, also muss Alfi bei ihr bleiben. Der ist auch net so derjenige, wo unbedingt raus muss/will..



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von freigänger » Mo 12. Dez 2011, 18:27

SiSo hat geschrieben:Weil wenn ich da bin, kann ich ja aufpassen.
unklarheiten beseitigen: du meinst den uneingezäunten garten? da darf sie jetzt schon unter aufsicht raus?


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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von chien » Mo 12. Dez 2011, 18:47

Eins sollte einem bei dieser Haltung immer bewusst sein, es ist eine tolle Haltung und sicherlich das Beste was man einem Kaninchen bieten kann, aber es ist immer mit Schwund zu rechnen.
Ich will keine Ängste schüren, aber es sollte einem im Hinterkopf schon klar sein! Das ist wie mit Katzen und Freigänger halt ;)



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 12. Dez 2011, 18:48

Kaninchen brauchen viel Platz, sich zu verteidigen - in einer Bucht oder in einem 2qm Auslauf (oder deckungsfreier Hinterhof) haben Kaninchen gegen den Marder kaum eine Chance, das ist anders beim Freilauf, hier drehen sich die Chancen um, weil Kaninchen den Platz zum Ausweichen, Verstecken und zum Angriff haben.
Sie nutzen genial vorhandene Deckung, springen für den Marder überraschend hoch und kicken mit ihren Hinterbeinen nach dem Marder. Ich hab mehrere sehr unappetitlich zugerichtete Marder aus den Kaninchenausläufen entfernen müssen ...

Fuchs ist ein ganz anderes Kaliber, Füchse sind größer und Kaninchen können Füchse nicht angreifen, ohne sich selbst in Lebensgefahr zu bringen. Bei mir hat ein Kaninchen versucht, allein sich gegen nen Fuchs zu verteidigen - der Fuchs war durch das Kaninchen schwer verletzt, das Kaninchen aber auch. In freier Natur hätte es das nicht überleben können, es wäre an den üblen Verletzungen gestorben.
Auch Füchse sind im Dunklen unterwegs, genau wie Marder.

Bei den Hühnern ist es übrigens ähnlich ... mit einem Unterschied. Hühner sind echte Waldbewohner, nicht wie unsere Kaninchen Buschsteppenbewohner. Wenn Hühner genügend Deckung in Form von Buschwerk und genügend Aufbaummöglichkeiten in Form von hochliegenden, leicht anfliegbaren Ästen haben, haben Marder gegenüber Hühnern keine Chance - ganz anders im Hühnerstall oder weiträumigen, deckungslosen Ausläufen.
Im Hühnerstall bekommen Hühner einfach Panik, flattern wild umher und reizen den Marder, über seine Kraft zu gehen und immer weiter hinter den Flatterviechern herzutrampen - irgendwann sind die Hühner erschöpft und der Marder hat leichtes Spiel. Dringt ein Marder in einen Hühnerstall ein, sind das in der Regel 100% Totalverluste.
Im deckungsfreien Auslauf das gleiche Spiel, die Hühner flattern auf oder rennen flatternd weg, der Marder hinterher. Dadurch, daß es keine Deckung gibt, können die Hühner nicht außer Sicht des Marders und der Reiz des fliehenden Beutetieres bleibt, der Marder rennt bis zur völligen Erschöpfung hinter den flatternden Hühnern hinterher - nur leider sind in der Regel die Hühner vor dem Marder total erschöpft und bleiben liegen, der Marder hat leichtes Spiel. Es kommt in solchen Ausläufen regelmäßig zu hohen Verlusten, oft sinds die Hälfte der Hühner, die dran glauben müssen.

Schon allein Büsche am Rande des gleichgroßen Auslaufs reduziert die Hühnerverluste auf nur noch ein bis zwei Hühner, in weitläufigen Ausläufen mit viel Busch und eben auch hohen Ästen, wo Hühner aufbaumen können, sind nur noch gluckende Hühner oder Küken, die noch nicht fliegen können, betroffen (oder Hybridhühner - die sind zu doof zum fliehen und lernen das auch nicht.)

Auch hier wieder, der Fuchs ist ein anderes Kaliber, der ist schneller wie die meisten Haushühner und kann sich deshalb das ein oder andere Huhn auch im gutbewaldeten und verbuschten Auslauf holen.



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von SiSo » Di 13. Dez 2011, 17:53

Möchte mich nochmal bei euch bedanken, für die Mühe.
Habe jetzt nochmal eine Nacht darüber geschlafen und mit meiner Mutter geredet, mich dann dagegen entschieden.
Wohne (leider) noch bei meinen Eltern und da meine Mutter dagegen ist.. (Zumal sie einen guten Grund genannt hat *g* Sie will nicht dass Emily im Frühjahr dann die ganzen gemüsepflänzchen von meiner Mama abnagt und sie dann wieder ein zu sperren, dann würde sie nur noch mehr Terror machen)

Es tut mir für meine Dicke etwas leid, aber immerhin kann sie tagsüber auf 88qm herumtoben, dass ist mehr als so manche Leute als Garten besitzen.


Jetzt werd ich mich wohl doch mehr dem Problem widmen, wenn ich bald endlich ausziehe, wie ich es fertig bringe, meine Löffler alle mit zu nehmen.. =/


vielen Dank euch lieben (=



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Entensusi » Di 13. Dez 2011, 18:08

SiSo hat geschrieben: (Zumal sie einen guten Grund genannt hat *g* Sie will nicht dass Emily im Frühjahr dann die ganzen gemüsepflänzchen von meiner Mama abnagt
:lieb: das würden Kaninchen doch NIE tun! :lol: :lol: :lol:


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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 13. Dez 2011, 20:32

Außerdem graben sie auch ordentlich das Gemüsefeld um ... *räusper*
Es tut mir für meine Dicke etwas leid, aber immerhin kann sie tagsüber auf 88qm herumtoben, dass ist mehr als so manche Leute als Garten besitzen.
88qm tagsüber für eine Kaninchengruppe darf als artgerecht viel Platz gelten - kannst das deiner Dicken mal unter der Hand verklickern ;)



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von SiSo » Di 13. Dez 2011, 23:54

nein, garnicht!
*flüsternd zu schieb*
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sieht man, ne? xD

das is besagtes Stinktier ^^


Emily sagt, meine 88qm sind ihr Pupslangweilig egal =D



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Entensusi » Mi 14. Dez 2011, 08:40

na ja, wer könnte da böse sein? So ein Unschuldsblick... :lieb:

Also, hier haben wir das andersrum.. nicht die Kaninchen hinterm Zaun, sondern das Gemüse. Und manchmal funktioniert das so sogar... :lol:

Aber auch anderes.. wir haben eine ganze Hauswand mit wilden Wein. Gestern haben die Kaninchen entdeckt, welcher Zweig dorthin führt und hatten ihn schon fast komplett geschält, bis ich es gemerkt habe! :shock: Nun haben wir alles eingegittert, ob's noch was hilft, kommt im Frühling auf. :sauer: Na ja, der Wein wächst eh schon aufs Dach, und das ist ja nicht so gut... :roll:


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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von SiSo » Mi 14. Dez 2011, 11:21

*g* Klein Emil =D

Wilden Wein hatten wir auch mal, aber dre hat auch die ganze Hauswand kaputt gemacht mit den Saugnapfärmchen.. Iwann haben wir den dann abgerissen. Aber toll sieht er aus im Herbst <3



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von saloiv » Mi 14. Dez 2011, 14:54

Meine Riesen sind auch immer schon sehr freiheitsliebend gewesen. Sie wuchsen frei auf (konnten im Garten laufen der keinen Zaun hatte und somit auch umliegende Wiesen etc. nutzen). Nachdem andere Riesenhalter hier berichteten, dass ihre sehr platzarm leben, habe ich die These aufgestellt, dass es wohl auf die Aufzuchtbedingungen der ersten Lebensmonate ankommt.
Meine Riesen sind immer durch das Schuppenfenster ausgebrochen und kamen dann abends brav zum füttern und einsperren wieder.
[youtube][/youtube]
(wie schuldbewusst er wieder durchs Fenster zurück springt als ich komme :jaja:)


Asterix läuft hier momentan auch oft wie eine Katze ganz frei und kommt brav immer wieder.

Nachts wird bei mir aber grundsätzlich eingesperrt und es kommt auf die Umgebung an, ob nicht umzäunter Freilauf möglich ist.


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dass Du liebst, als hätte Dich noch nie jemand verletzt.
dass Du tanzt, als würde keiner hinschauen.
dass Du singst, als würde keiner zuhören.
dass Du lebst, als wäre das Paradies auf Erden.

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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von SiSo » Mi 14. Dez 2011, 17:14

saloiv hat geschrieben:Nachdem andere Riesenhalter hier berichteten, dass ihre sehr platzarm leben, habe ich die These aufgestellt, dass es wohl auf die Aufzuchtbedingungen der ersten Lebensmonate ankommt.
Das denke ich auch.
Emily bekommt schon einen Rappel, wenn sie mal 5 Minuten in der Transportbox ist. Dann rüttelt sie am Gitte und kratzt und alles. Sie war in ihrem ganzen Leben 2x beim Tierarzt (ist jetzt 1,5 Jahre alt), kennt die Box daher nicht wirklich.

Mein Kastrat war schon öfters dort und die Widderdame ist in eine großen Bucht mit Auslauf gorß gewordne, den beiden macht das garnichts aus..



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Re: Freilauf ohne Umzäunung?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 14. Dez 2011, 17:54

Kann ich nicht bestätigen ... genau die Beiden, welche bei mir am freiheitsliebendsten waren, sind in der Bucht bzw im Käfig geboren und waren erst mit über vier Jahren das erste Mal "frei".
Ebenso hatte ich etliche Kaninchen, die zwar auf der Weide geboren waren, aber außergewöhnlich wenig Probleme mit dem Stall haben (Rechtazaar beispielsweise, sie ist sogar in der Wildnis geboren worden und dennoch ist sie die Letzte, die ausbricht).

Da gibts eher nen Zusammenhang mit der Größe, je kleiner, desto höher der Aktionsradius und nen Zusammenhang mit der Ohrstellung, je stehohriger, desto höher der Aktionsradius - zumindest tendenziell, denn da war auch Blacky, die stehohrig und ziemlich klein war und dennoch nen kleinen Aktionsradius hatte. Nen großen Widder oder nen großes Propellor-Kaninchen mit großem Aktionsradius hatte ich dagegen nicht, die sind alle schön brav auf der Weide geblieben und ließen sich allesamt immer schön brav einsperren, egal ob auf der Weide, im Freiland oder in der Bucht geboren.

Aber das ist es auch noch nicht, da spielt dann auch der Rang im Revier eine Rolle - am häufigsten brachen bei mir die rangniederen Häsinnen und die älteren Jungkaninchen aus. Goldfleck dagegen hatte über Jahre sich im Frühjahr den ersten Rang erkämpft, sie war in der Zeit nicht ausgebrochen, ihr reichten tatsächlich die 50 - 90qm Weide, die ich für die Kanin umzäunt hatte. Nur die ersten Tage auf dem Grundstück mit der Weide war sie weg - einschließlich ihrer Schwester.
Das war aber offenbar nur so eine Art Aussprache oder so ... so sehr sie sich in den Buchten gehaßt hatten, so gut vergesellschaftet kamen die Beiden nämlich wieder.



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