Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

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Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Ivy-Maire » Mo 22. Aug 2011, 10:49

Hey,

ich würde gerne eine Diskussion anfangen. und zwar meine beobachtung: tierhalter werden immer... panischer wenn es um ihre lieblinge geht.

wenn Kitty mal pupst rennen sie zum TA, wenn Bello kotzt sowieso, und eine kleine Schramme ist sowieso der weltuntergang.

Ich bin NICHT dafür nicht zum TA zu gehen- aber in meinen augen übertreiben es viele Tierhalter extrem. als beispiel: Poco hat sich letztens beim spielen ne schramme geholt, an der schulter (wohl ein ast? :hm: ). 2 andere hundebesitzer hätten mich am liebsten gleich zum TA gefahren. vollkommen panisch, und mir kam auch totales unverständnis entgegen wie ich meinte ich wasche das zuhaus aus, und das war es (war wirklich nur ein oberflächlicher kratzer).

die wären sofort zum TA, auswaschen, verbinden und prophylaktisch noch ne AB-Spritze damit ja nix passiert.

dito eine freundin.. ihr hund hat ein mal gekotzt- sie zum Tierarzt und mal eben die volle dröhnung drein (mittel gegen übelkeit, magenschoner, AB,....)

bin ich die einzige die das für übertrieben hält? natürlich, wenn das tier schmerzen hat, oder es eine tiefe wunde ist gehe ich auch zum tierarzt. aber EIN mal kotzen (wenn es mehrmals vorkommt bin ich die erste beim tierarzt) , oder ein kratzer, da gehe ich wirklich nicht.

wie seht ihr das?


Mit lieben Grüßen

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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von lapin » Mo 22. Aug 2011, 10:57

Absolut übertrieben :jaja:!

Wenn ich überlege wie zerfetzt meine Kaninchen im Frühjahr aussahen...da gabs nen bissl Bepanthen drauf und jut!

Man muss aber auch sagen, dass viel Erfahrungen da mit reinspielen...
ich war am Anfang auch wesentlich vorsichtiger als heute.
Da ich meine Tiere kenne und wüsste wie es aussehen kann, sollte es wirklich mal Probleme geben.


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von chien » Mo 22. Aug 2011, 11:04

Joa, das ist gleich zu setzen mit denen, die ihre Kinder wegen jedem Kack zu Arzt schleppen. Die Kinder stehen dauern unter Medis und bauen selbst keine Abwehr auf und man wundert sich warum die dauern krank sind :)
Ich durfte noch Dreck fressen in meiner Jugend :jaja:



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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 22. Aug 2011, 11:18

Ich gehe extrem selten zum TA. Einfach weil es bei Nagern extremstressig ist und hier eh eher Dinge übersehen als behandelt werden.

Ich geh mit meinen Kindern aber auch ziemlich selten zum Arzt. Das letzte Mal war die Ärztin schockiert das ich statt meiner Tochter nur ne Urinprobe von ihr mitgebracht hab. Aber was soll ich nen Kind das ständig aufs Klo rennt zum Doc schleppen? :hm:


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von WELLEN » Mo 22. Aug 2011, 11:32

Das Thema find ich richtig gut! :top:
Genau über sowas denk ich auch nach... :grübel:

Ich denke auch wie lapin, dass da erstens Erfahrung wichtig ist um abschätzen zu können wie nötig der Tierarztbesuch ist. Ein unerfahrener Halter sollte lieber einmal zu viel zum Tierarzt gehen.
Aber man darf nie vergessen, dass es für das Tier sehr stressig ist und das wieder das Immunsystem schwächt.
Wegen jedem Pups der querliegt zum TA zu rennen finde ich totalen Schwachsinn, da auch meist der TA dann gezwungen ist zu handeln und irgendein Medikament verschreibt das total unnötig ist und sei es nur eine Vitaminpaste o.ä.
Wo man da die Grenze setzt bei Selbstbehandlung und TA-Besuch muss man nach Gefühl, Erfahrung und Intuition erkennen. Das ist natürlich nicht soooo leicht. Aber aus Erfahrung heraus ist da denk ich weniger oft mehr, da die Tiere mit Ruhe, gutem Essen und einer kompetenten Selbstversorgung besser dran sind als mit einer stressigen 3-stündigem Wartezimmer und dann Untersuchungsaktion. Ein Hausbesuch wär da wohl besser.

Aber Menschen sind da ja auch einfach anders.
Ich bin immer wieder erstaunt wie viele Menschen sich irgendwelche Medis reinkippen. Bei Kopfweh z.B.. Ich trink da mehr Wasser und geh ne runde Spazieren. Andere werfen da zig Paracetamol rein. Würd ich nie machen. Ich nehme selber sehr selten Medikamente einfach mal so. Da hab ich zu viel Respekt. Da würd ich lieber nen Tee trinken oder was "softeres" machen.



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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Isa » Mo 22. Aug 2011, 11:37

Ich finds auch total übertrieben!! Wegen jedem Furz wird zum TA gerannt. Und das geilste: Viele Halter wissen dann noch nicht mal, was der TA gemacht hat. Es heißt dann immer: "Irgendein AB (Name vergessen) und irgendeine Flüssigkeit wurde noch gespritzt".
Super! :P

Man sollte den Nutzen schon abwägen!! Eine Augengeschichte gehört m.E. ganz schnell zum TA und bei einer kleinen Schramme am Bein reicht erstmal Bepanthen.


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Entensusi » Mo 22. Aug 2011, 11:50

Das ist echt verschieden.. sowohl beim Mensch als auch beim Tier.
Oft hängt es auch davon ab, welchen Stellenwert ein Tier hat.

Für meinen Papa war z.B. der Kater Luci wahnsinnig wichtig, und deswegen hätte ich für meinen Papa den Kater auch wegen jedem Pups zur TÄ geschleppt. Allerdings ist die TÄ auch sehr vernünftig, hatte den Luci meinen Eltern vermittelt und hätte ihm nie "pro forma" Medikamente gegeben.

Wenn ich ein Tier in Pflege habe, steh ich auch eher damit beim TA auf der Matte als bei meinen eigenen.

Im Prinzip: abwägen.. ich denke aber, ich bin erst einmal (und das eine Mal zu viel) mit einem Tier zu spät gegangen... und sicher einige Male zu früh oder "grundlos". Und ein paar Mal trotz Zweifel gerade "rechtzeitig".


Ich gehöre dummerweise zu den Menschen, die bei Kopfweh etc. oft zur Chemie greifen - aus purer Angewohnheit, weil ich in den letzten 15 Jahren dachte, ich DARF nicht krank sein, ich KANN nicht ausfallen, und das führt dann letztendlich dazu, dass Schmerz und Krankheit nur lästig und blöde ist und gestrichen gegört, mit möglichst wenig Aufwand. :schäm:


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Ivy-Maire » Mo 22. Aug 2011, 11:52

Isa hat geschrieben:Ich finds auch total übertrieben!! Wegen jedem Furz wird zum Tierarzt gerannt. Und das geilste: Viele Halter wissen dann noch nicht mal, was der Tierarzt gemacht hat. Es heißt dann immer: "Irgendein AB (Name vergessen) und irgendeine Flüssigkeit wurde noch gespritzt".
Super! :P
das sowieso... ist ja auch zu viel verlangt sich das zu merken :crazy:
Isa hat geschrieben:Man sollte den Nutzen schon abwägen!! Eine Augengeschichte gehört m.E. ganz schnell zum Tierarzt und bei einer kleinen Schramme am Bein reicht erstmal Bepanthen.
das sowieso... aber ein querliegender pups oder ne kleine schramme irgendwo, da tuts desinfizieren und ne salbe meiner meinung nach absolut (und billiger ists auch)


Mit lieben Grüßen

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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von lapin » Mo 22. Aug 2011, 11:58

Wichtig ist nicht das was drauf geklatscht wird...sondern ein Auge darauf zu haben...jede Verletzung KANN zu einem Abszess werden.
Viele Menschen vergessen einfach, dass der TA nur gegenwärtig helfen KANN...
aber auf Dauer gesehen, liegt es am Halter wie etwas heilt und besser wird oder eher ins Gegenteil umschlägt!


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Ivy-Maire » Mo 22. Aug 2011, 15:00

lapin hat geschrieben:Wichtig ist nicht das was drauf geklatscht wird...

das würde ich so nicht stehen lassen... denn man sollte schon wissen WAS man da ins tier stopft, und was der TA da so verabreicht. ich will ja auch wissen wofür ich bezahle...

Es ist ja ein unterschied ob der TA z.b der Ratte nur vitamine und kochsalzlösung verpasst oder ein AB (und da auch noch interessant ob gehirngängig oder nicht, bla bla bla)

ansonsten hast du recht- viele vergessen dass der Tierarzt kein Gott in weiß ist, der alles kann und alles schafft.


Mit lieben Grüßen

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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Isa » Mo 22. Aug 2011, 15:52

Ivy-Maire hat geschrieben:
lapin hat geschrieben: ansonsten hast du recht- viele vergessen dass der Tierarzt kein Gott in weiß ist, der alles kann und alles schafft.

... wofür sich aber viele halten!! Gibt genug Tierärzte, die einem gerne sagen dass man aaaaaaaaalles falsch macht, dann aber mit "dem richtigen" nicht raus rücken! :D (... weil sie's selber nicht wissen!! :hehe: )


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Ivy-Maire » Mo 22. Aug 2011, 17:41

Isa hat geschrieben:
Ivy-Maire hat geschrieben:
lapin hat geschrieben: ansonsten hast du recht- viele vergessen dass der Tierarzt kein Gott in weiß ist, der alles kann und alles schafft.

... wofür sich aber viele halten!! Gibt genug Tierärzte, die einem gerne sagen dass man aaaaaaaaalles falsch macht, dann aber mit "dem richtigen" nicht raus rücken! :D (... weil sie's selber nicht wissen!! :hehe: )

ziegler gelesen? :D

ne, es stimmt schon... man muss sich auch beim tierarzt manchmal durchsetzen :grübel:

aber es wird nicht besser werden solang tierbesitzer sich wegen wedem pups vertrauensvollst an den TA wenden und dann bei allem was er sagt artig wie ein wackeldackel nicken


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Nightmoon » Mo 22. Aug 2011, 18:49

:hehe: Sorry schonmal vorneweg... is wieder en Roman... :schäm:

:hm: Also ich muss ehrlich Mal fragen, was Ihr für TÄ habt. :grübel:
Mein TA in Berlin sprach sehr viel mit mir, über das Wieso und Warum und das Wissen, welches ich durch ihn lernte, gab mir die Sicherheit, ab wann ich wirklich zum TA traben musste und das war trotzdem noch oft genug. Tessamaus hat sich irgendwie schon immer solche Sachen "ausgesucht", wo ein TA-Besuch wirklich erforderlich war.
Einige wenige Dinge kamen auch ab und an durch Zufall zum Vorschein, wie ihre Zahn-OP, weil wir damals gerade beim jährlichen Gesundheitscheck, inkl. Impfungen waren. :hehe:
Ich war nie die Überängstliche bei Tessa, aber als das mit ihrer Herzgeschichte dazu kam, da war ich es in den ersten 2,5 Jahren mit ganz großer Scherheit :schäm: , aber das war bei der Geschichte von großem Vorteil. Nachteil damals war, dass es keinerlei Infos gab, wonach ich mich hätte orientieren können. Selbst meine TÄ (ich war damals immernoch mit meinem ursprgl. TA im telef. Kontakt), gaben nur sehr grobe Schätzungen ab, behandelten Tessa aber goldrichtig! Die letzten 4 Jahre ließen wir sämtliche Impfungen weg, weil sie das unweigerlich getötet hätte. Sie bekam nämlich zu Anfang hier nur eine Welpenimpfung, die normal weiter vollzogen hätte werden müssen, aber auf Grund der heftigen Reaktion von Tessas Kreislauf, einigten wir uns daauf, dass wir das mit dem Impfen komplett sein lassen. Das war eine sehr gute Entscheidung! Zumindest in ihrem Fall!
Damals zogen wir gerade in ein völlig anderes Bundesland und mussten zwangsläufig dadurch den TA wechseln.
Glücklicher Weise hatte ich dabei wirklich Glück, denn schon beim ersten Notfall mit Tessa, gelangten wir an den Richtigen. (Vorher waren wir bei einer TÄ, die zwar sehr nett war, aber sie hätte Tessas Herzerkrankung schon erkennen können/müssen!)
Der neue TA machte dagegen zwar nicht so viele Worte, aber ich war ja sozusagen schon vorgeschult und erwartete von ihm die ungeschminkte Wahrheit, was ihm scheinbar auch zusagte. Also redeten wir immer Klartext, über Heilungschancen, Besserungen und sowas Alles. Ich sagte ihm, dass Tessa mein absoluter Seelenhund sei, worüber er wohl anfänglich öfter Mal schmunzeln musste... Aber im Laufe der 4 Jahre denke ich, dass er es selber gesehen hat, wozu Tessa und ich fähig waren/sind und, dass ich das nicht nur so daher gesagt hab. Er war mehr, als nur erstaunt, dass sie damit 4 Jahre leben konnte. Sowas hatte er wohl auch noch nicht erlebt.
Selbst im Internet bekam ich nur von solchen Fällen zu lesen, wo die Hunde leider schon nach einem halben bis max. 1,5 Jahren verstorben/eingeschläfert waren. Das war also nicht wirklich hilfreich, also führte ich nach einer Weile sowas, wie Tagebuch, um damit anderen betroffenen Hunden, auf diese Weise zu helfen. Ich wusste, dass Tessa keine große Lebenserwartung mit der Krankheit hatte, aber da hatten mein TA und ich wohl die Rechnung ohne Tessa und ihrem unbändigen Überlebenswillen gemacht. Also teste ich einige Möglichkeiten aus, auch medikamentös stiegen wir um, was beim ersten Mal nicht klappte, aber beim 2. Anlauf schon bis ich die Erkenntnis bekam, dass ich ihre komplette Ernährung umstellen musste, "zurück zur Natur" war das Motto und das war wirklich neben ihren Medikamenten Gold Wert!
Anders, wenn meine Nachbarin (oder andere Leute) mit ihren Katzen/Hunden/Kindern zu mir kamen, da checkte ich auch erstmal vorher ab, aber sobald Fieber oder gar Aphatie im Spiel war, ging es ohne Umschweife zum TA! Kleinere harmlose Verletzungen wurden von mir auch immer gründlich gereinigt, versorgt und beobachtet. Ich hab vielleicht das "große Glück gehabt", dass ich bereits in jungen Jahren an verschiedenste erkrankte Tiere herangeführt wurde, Ersthelfer bei bösen Verletzungen (an Menschen) war und letztendlich durch Tessas Erkrankungen eine Menge dazu gelernt hab.
Ich bilde mir also ein, dass ich recht gut einschätzen kann, ob und ab wann ein TA wirklich nötig ist.


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Kim » Di 23. Aug 2011, 11:35

Ich finde es eigentlich eine sehr positive Entwicklung, gerade im Bereich der Kleintierhaltung.
Früher war es oft so, dass kranke Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Hamster, Mäuse, etc. halt dann elendig verreckt sind. Tierarzt kostet halt nunmal mehr, als ein neues Kaninchen in der Zoohandlung zu kaufen.
Heute ist es so, dass lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Tierarzt gegangen wird.
Sicher: man geht von einem in das andere Extreme, aber meiner Meinung nach lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig.

Sicher ziehen einige Tierärzte hier ihren eigenen Nutzen draus, aber das sind m.M.n. dann auch Tierärzte die ich nicht aufsuchen würde, da dieses Verhalten über das Wissen und die echte Tierliebe des Tierarztes ja genug aussagt.

Ich gehe auch nicht wegen allem zum Tierarzt, was aber einfach daran liegt, dass ich mit gewissen Dingen nun meine Erfahrungen gezogen habe und die Situationen einzuschätzen weiß.

Momentan ist es im Gespräch, ob vielleicht Degus bei uns einziehen sollen, wenn der Umzug über die Bühne gegangen ist und auch Ratten sind im Gespräch und ich bin mir sehr sicher, dass ich dann einmal öfter den Tierarzt zu mir bestellen werde, weil man da dann einfach auf fremden Gebiet ist.



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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von WELLEN » Di 23. Aug 2011, 11:49

Am meisten macht mir Sorgen, dass viele Tierärzte leider nicht die Zeit haben wirklich hinter die Kulissen zu sehen oder es auch einfach nicht wissen.

Da wird dann einfach mal AB verschrieben, da man halt jetzt sonst nicht besseres weiß. Dass das dann wieder andere Krankheiten auslöst ist das Problem was ich hätte. Denn so angelt man sich dann vom Einen ins Andere.

Dass oft keine Zeit mehr da ist, dafür können die Ärzte ja nix. Bei mir in der Tierklinik sind so viele Notfälle, dass da wirklich schnell ge- und behandelt werden muss. Dann klingelt noch dauernd das Telefon, etc... Stress pur!
Da hab ich als Halter viel mehr Zeit den wahren Grund einer Krankheit rauszufinden.

Generell würde ich sagen lieber mal zu viel beim Arzt als zu wenig, aber bitte nicht mit einer Medikamentengabe, die eher schadet als nützt! Hier ist der richtige Tierarzt soooo wichtig!!!



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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von lapin » Di 23. Aug 2011, 11:57

Ivy...hast du missverstanden...
ich sagte nicht:
"Es ist nicht wichtig was man da drauf klatscht"
sondern ich schrieb:
"Es ist nicht wichtig das was drauf geklatscht wird" ;)!

Natürlich ist es absolut wichtig...auch das korrekte Medikament anzuwenden und nicht groß selber rumzuexperimentieren!


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von serafina » Di 23. Aug 2011, 17:57

Ich beobachte erst mal meine Tiere. Ich denke ich kann es ganz gut einschätzen,ob ein Tierarzt nötig ist,oder ob ich es selbst behandeln kann.
Experimente mach ich generell keine. Bin ich nicht sicher,geh ich zum Tierarzt. Wenn sich einer meiner Hunde übergibt, warte ich erst mal ab, wie der Hund sich ansonsten verhält.Ob es einmalig war,ob Durchfall dabei ist und was ausgebrochen wurde usw.
Auch bei den Meerschweinchen,Hase,Kater usw handel ich so. Bei dieser Hitze und dem ständigen auf und ab mit dem Wetter,ist es auch mal normal das es den Tieren nicht gut geht und sie auch nichts fressen wollen.
Vorsicht ist immer gut, aber man soll es nicht übertreiben.
Es gibt natürlich auch Leute die echt bei jedem Scheiss zum TA rennen und wenn die Tiere nix haben,erfinden sie halt was und blühen auf,wenn sie bedauert werden.


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von saloiv » Di 23. Aug 2011, 18:09

Ich beobachte in der (allgemeinen) Bevölkerung eher das Gegenteil... Gerade im Kleintier-Bereich wird kaum zum Tierarzt gegangen. Oder wenn es teurer wird dann wird das Tier eingeschläfert statt es zu behandeln...
Bei Hundehaltern ist das Bewusstsein besser. Die meisten Hundehalter gehen recht zügig zum Tierarzt.
Ich finde es wichtig, dass kranke Tiere auch wirklich versorgt werden. Klar muss nicht jeder Kratzer behandelt werden aber ich beobachte eher, dass die Leute viel zu spät oder gar nicht den Tierarzt aufsuchen.
Ein gesunder Mittelweg ist immer die beste Wahl - wenn man es richtig einschätzen kann (und je weniger Erfahrung man hat, desto schwieriger ist das).


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Re: Krankheits-paranoia bei Tierhaltern?

Beitrag von Kim » Di 23. Aug 2011, 18:16

saloiv hat geschrieben:Ich beobachte in der (allgemeinen) Bevölkerung eher das Gegenteil... Gerade im Kleintier-Bereich wird kaum zum Tierarzt gegangen. Oder wenn es teurer wird dann wird das Tier eingeschläfert statt es zu behandeln...
Ich denke auch hier spaltet sich wieder einiges und es ist von Kreis zu Kreis unterschiedlich.
Im Tierschutzkreis wird (zu) früh gegangen, im "Kinderzimmerkaninchen"-Kreis wird gar nicht oder zu spät, zu selten gegangen.
Ein Mittelweg wäre wohl das beste für die Tiere, aber den zu finden und den Menschen ans Herz zu legen ist wohl reine Utopie.



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