Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

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Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
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Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von lapin » So 13. Dez 2009, 10:00

So, da die meisten von uns ja ad libitum ernähren und wir ja nun auch nen hammer thread haben, wo wir bei jedem noch abgucken können, was er täglich verfüttert: https://www.tierpla.net/ernahrung-kaninchen/was-gibt-heute-fressen-t4484.html;" onclick="window.open(this.href);return false; wollte ich doch nun mal wissen, warum ihr das alles so klein anbietet.

Ich hab das bisher gemacht, aus Streitgründen...so hat jeder seine Möhrchen, seine Äpfelstücke, jeder etwas verschiedene Sorten Kohl und Salate usw...
nun praktizier ich das aber seit einer Woche so, das ich zb Kohl und Salatköpfe nur noch halbiere und somit ziemlich Komplett, also fast im Ganzen :D reinschmeisse...ich finde es jetzt eigentlich harmonischer, als vorher, als jeder seine "Portion" hatte! Und sie tun endlich was für ihr Futter, man sieht das sie es wesentlich langsamer aufnehmen (zu sich nehmen) und sich auch wirklich bemühen, an jede Schicht des Salates oder Kohls zu kommen :D!

Wie siehts bei euch aus...was gibt es bei euch für Gründe für gestückeltes oder ganzes Futter...


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Murx Pickwick » So 13. Dez 2009, 10:16

Bei mir gibts nur zwei Gründe für gestückelte Kost:
- Gemüseabfälle, die schon gestückelt sind, die kleb ich natürlich nicht nochmal zusammen
- Kranke Tiere, welche eben mit ungestückelter Kost aufgrund ihrer Krankheit nicht viel anfangen können

Ansonsten kann ich deine Beobachtungen nur bestätigen, die Kaninchen beschäftigen sich ausgiebiger mit ihrem Futter, schlingen weniger, kauen besser und haben eine bessere Verdauung und weniger Zeit zum Streiten ... außerdem haben so die Kaninchen auch noch ne Chance, an Futter zu kommen, bevor die gefräßigen Meerschweine ihnen das Futter wegfressen.
Dadurch, daß es doch sehr verschiedene Sachen gibt, ist auch immer für jeden was bei, was er erstmal futtern kann, bis das ranghöchste Tier endlich mit dem eigentlich bevorzugten Futter fertig ist und sich nun etwas anderem widmet.

Ein weiterer Vorteil für mich, Kost nicht zu schnippeln, sondern im Ganzen zu füttern, ist schlicht weniger Arbeit - so bleibt mehr Zeit zum Beobachten.



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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Gast Luder » So 13. Dez 2009, 12:04

Ich schnibbel auch nur ganz selten. Höchstens das ich ne Möhre halbiere oder nen Kohlrabie.

Wenn ich z.B. beim Salat die Blätter einzeln reinlege wird um den Strunk drumrumgefressen. Im Ganzen/Halben nicht so. Also wird auch mehr von der Pflanze genommen.

Wenn ich was schneide, weils einfach zu groß ist, dann nur in halbe Stücke oder Viertel. Nicht in mundgerechte Portionen ;) Wofür haben sie ihre Zähne schließlich.


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Miss Marple » So 13. Dez 2009, 18:57

Ich klinke mich hier mal ein, obwohl ich von der Meerschweinchenfraktion komme.
Luder hat geschrieben:Wenn ich z.B. beim Salat die Blätter einzeln reinlege wird um den Strunk drumrumgefressen.
Ist hier genau das gleiche. Bisher hielt ich es immer für intelligentes Fressverhalten, weil die Legende des besonders hohen Nitratgehaltes im Strunk, selbst bei Bio, in meinem Hinterkopf parkt.
Ich habe, ehrlich gesagt, auch noch nicht durchgeblickt bei diesen Nitrat, Nitrit, Nitrosamin, was wann was wird und was da nun schädlich oder doch gesund sein soll... :hm: Deswegen schmeisse ich die div. Salatblätter egal von welcher Sorte einzeln rein.


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von lapin » So 13. Dez 2009, 19:03

Ich kann nur sagen, dass ich jetzt erst recht beobachten kann, wie das Selektierverhalten meiner Kaninchen ist...
Nachdem ich nun einen ganzen bzw. halben Salatkopf reinschmeisse (Nicht ausschließlich, nur ein Beispiel)...konnt ich sehen, was sie bevorzugen und was sie definitiv liegen lassen...und dazu gehört der Strunk und die äußeren Blätter, siehe Fotos ;)!:

Bild

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Hier zeigt euch Lucy, wie tief sie mit der Nase ins innere kommt, weil die Nickels es fein "ausgehöhlt" haben :jaja:
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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Die Wilde7 » So 13. Dez 2009, 19:50

Wie witzig, das war heut mittag Thema bei Sunshine und ihren Ninchen...

Da bin ich ja mal gespannt was Sunshine zu dem Thread hier zu erzählen hat :D

Ich hab nicht wirklich alles ganz klein gemacht, meist hab ich sogar die Möhren an ganzen Stücken gelassen, Blumenkohl und Brokkoli hab ich etwas größer gelassen.



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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Miss Marple » So 13. Dez 2009, 20:17

@lapin: Eben von da, wo Lucy ihre Schnauze drin stecken hat, gehen ja vom Strunk die dicken Blattadern aus, die bei der Fütterung der einzelnen Blätter liegen gelassen werden. :grübel:

[url=http://s218.photobucket.com/albums/cc10/pumpkinantje/December%202009/?action=view&current=DSCF09711.jpg]Bild[/url]

Links Löwenzahn aus dem Handel und rechts Eichblattsalat.


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Murx Pickwick » So 13. Dez 2009, 21:32

Auch Wildkaninchen fressen die jungen, frischen Blätter von Kräutern mit hohem Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen - alte Blätter bleiben unangetastet, ebenso Stiele, Strünke vom Wildkohl und ähnliches. Daß Kaninchen Gras bräuchten oder gar vertrocknete Wiese fräßen, ist ein Myth.
Sie sind Meister darin, sich die saftigen Winzkräuter zwischen dem vertrockneten Gras herauszusuchen, fressen Pflanzen, die zwar auch in absoluter Trockenheit noch aktiv wachsen, weil sie Wasser speichern können, aber sich vor Freßfeinden mit einem wahren Potpourri an Giftstoffen schützen und somit giftig für die robustesten Weidegänger sind und sie verkraften diese Kost, weil sie Spezialisten darin sind, zu kombinieren, bis es paßt.

Die Kohlstrünke beispielsweise werden von den Kaninchen dann gefuttert, wenn sie sich an Eibe und Co rantrauen - die Ballaststoffe in den Kohlstrünken sorgen für einen schnellen Transport durch den Magen-Darm-Trakt, so daß die selbst für Kaninchen giftigen Stoffe zügig aus dem Dünndarm transportiert werden. Was in den Blinddarm gerät, ist nicht weiter tragisch - im Gegenteil, dort sitzen wiederum jede Menge Bakterien, die selbst mit Taxinen der Eibe fertig werden - und gutes, giftfreies Eiweiß für die Kaninchen draus basteln.
Eine ähnliche Aufgabe kann Heu, Gras oder Stroh bekommen, auch dieses führt zu einem schnellen Abtransport von Giftstoffen - oder Tonerde, Lavaerde, Rinde ... alles weitaus effektivere Mittel, um selbst für Kaninchen giftige Stoffe so schnell durch den Dünndarm zu bringen, daß das Gift keinen Schaden anrichten kann, wie es jemals das Kotzen bei uns Menschen sein kann. Und zudem spart es eine Menge Wasser und ein Teil der Gifte werden im Blinddarm zu bester, eiweißreicher Nahrung für Kaninchen umgewandelt.
Sollten sich irgendwelche Parasiten im Darm breitmachen - die überleben dann die Giftdusche im Nahrungsbrei auch nicht, also noch eine Funktion, die damit erfüllt wird.

Kaninchen futtern in rauhen Mengen Schneckenkleeblätter (zu der auch die Luzerne gehört) - und ausgerechnet die für andere Tiere eher giftigen jungen Blättchen, nicht die eher weniger giftigen Stiele. Auch hier wieder kombinieren sie, diesmal mit gerbstoffhaltigen Pflanzenteilen, wie beispielsweise Pflanzengallen, Buchenblättern etc. Das geschickte hieran wiederum ist, daß die Gerbstoffe verhindern, daß das giftige Eiweiß zerlegt und seine Wirkung entfalten kann - erst im Blinddarm wiederum wird auch dieses Eiweiß von Bakterien und Einzellern verdaut und in für Kaninchen bestes Eiweiß, Fettsäuren und Vitamine umgewandelt.

Kaninchen brauchen Oxalsäure, um ihren Calciumhaushalt zu steuern ... je calciumreicher sie fressen, desto mehr oxalsäurehaltigen Pflanzen fressen sie auch. Die Oxalsäure bindet das Calcium und transportiert es mit dem Kot nach draußen, ohne daß die Kaninchen zuviel davon aufnehmen.
Aber auch Schwermetalle, Kupfer etc werden mit der Oxalsäure nach draußen befördert. Wenn Kaninchen an Bahndämmen oder in alten Industrieanlagen mit hohem Gehalt an Industriegiften im Boden viel Knöterichgewächse und Gänsefußgewächse finden, können sie selbst dort leben, trotzdem die meisten Säugetiere sich vergiften würden aufgrund der vielen Industriegifte und Schwermetalle in Boden und Pflanzen.

Die Vergiftungen, die meine Kaninchen durch das Weidelgras hatten, hatten sie mit so ziemlich den giftigsten Pflanzen, die bei mir auf dem Grundstück zu finden sind, versucht zu kompensieren: Junge Eibentriebe, Türkenbundlilienblätter, Thuja - all das war nicht mehr sicher vor ihnen. Ich müßte mal nachforschen, wie diese ganzen Gifte tatsächlich wirken, dann weiß ich auch, was das Weidelgras angestellt hatte.

Kaninchen sind sogar in der Lage, durch geschickte Kombination der Pflanzen Heilkräfte aus den Pflanzen herauszukitzeln, die diese eigentlich gar nicht haben dürften - einfach nur, weil sie die Hauptwirkstoffe gegeneinander ausspielen, so daß diese nicht mehr wirken, sondern nur noch die Nebenwirkstoffe.

Normalerweise meiden Kaninchen stark nitrathaltige Pflanzen - aber selbst hier können sie offenbar das Nitrat nutzen, um andere Gifte zu neutralisieren.

Sollten zuwenig junge, frische Kräuter da sein, so finden Kaninchen immer noch saftige Knospen, Rinden, gerbstoffreiche Blätter, Nadelgehölze mit Harzen und vielen ätherischen Ölen, Sämereien, Eicheln, stärkereiche Wurzeln ...

Klappt natürlich alles nur, wenn sie alles da haben zum Kombinieren, wenn sie gezwungen sind, im Stall sich mit beispielsweise schwarzem Nachtschatten zu entwurmen und sie haben keine herzschützenden Pflanzen, wie beispielsweise Weißdorn und Efeu im Angebot, bekommen sie genau wie andere Tiere auch nen Herzflattermann ... und das kann dann in Gefangenschaft bös ausgehen. Die Natur hat eben doch weitaus mehr den Kaninchen zu bieten, wie nur ein paar Pflänzchenarten, wer da mal wirklich aufmerksam selbst über eine verdorrte, vertrocknete Wiese geht, wird zwischen den vertrockneten Grashalmen wahre Schätze an teils winzigen Kräutern finden - und genau auf solche Kräuter haben sich halt Kaninchen spezialisiert!
Wenn es denn wirklich zuwenig Kräuter sind, die Kaninchen finden, haben sie immer noch die Möglichkeit, auf Blätter, Rinde, Samen, Eicheln etc auszuweichen - Gras wird auf vertrockneter Wiese noch viel weniger gefressen.

Allerdings mit einem kommen Kaninchen nicht klar ... sie selektieren auf Eiweiß und Zuckergehalt - und bevorzugen deshalb die zuckerhaltigen Weidekräuter, welche auf gut gedüngten Wiesen wachsen. Und die zuckerreichsten Gräser sind leider die teils hochgiftigen Weidelgräser!
Seit ca. 10 Jahren brechen die Kaninchenbestände in Deutschland weiträumig zusammen, sie kommen einfach mit den zuckerreichen, aber eiweißarmen Weidelgräsern, welche für sie giftig sind und der aufgeräumten Agrar- und Forstlandschaft, welche nur noch wenige Kräuterarten bereithält, einfach nicht mehr klar - dafür gedeihen sie nun in Städten, auf Friedhöfen und in Parkanlagen, weil dort eine Vielzahl an sehr exotischen Giftpflanzen gepflanzt wird, mit welchen sie sich wiederum entgiften können und viele Ruderalzonen existieren, wo noch Stachellattich und Gänsedistel ein auskommen haben. Ich nehme an, daß sie dort lernen, die zuckerhaltigen Gräser einfach zu meiden und die Gänseblümchen zwischen den Gräsern zu fressen. Sollte es schiefgehen, wächst die importierte Apotheke in Form von exotischen Büschen gleich um die Rasenanlagen drumrum ...

Ich hab nur weniges davon überhaupt inzwischen beobachten und entschlüsseln können, was die Kaninchen da mit ihrer Kombination wirklich alles vermögen, hat bisher noch niemand wirklich erforscht. Ich kenne bisher nur winzige Puzzlestücke.

Da Gemüse sehr giftfrei ist, brauchen die Kaninchen keine Kohlstrünke zu futtern - wozu, wenn genügend Salatherzen und Kohlherzen im Angebot sind - oder saftige Kohlrabi, carotinoidhaltige Tomaten, eiweißreiche, junge Kohlblätter, pektinreiche Äpfel, zuckerreiche Birnen ... meine Kaninchen selektieren zeitweise anders, wie mit Gemüse gefütterten Kaninchen, einfach weil ich bewußt eine ganze Reihe von Giftpflanzen im Angebot habe, welche sie dann sehr geschickt anwenden, wenn die passenden Pflanzen zur Neutralisation da sind.
Fehlt was, bleiben die Giftkräuter liegen ... und tödlich giftige oder stark giftige Pflanzen verfütter ich im Stall nicht, weil ich halt nicht weiß, ob wirklich alles da ist, was sie brauchen, damit nix schiefgeht. Die stark giftigen Pflanzen holen sie sich samt der zugehörigen Pflanzen bei Bedarf, wenn sie Freilauf haben (oder sich Freilauf verschaffen ... :D)



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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von saloiv » So 13. Dez 2009, 22:55

Ich gebe beim Frischfutter in der Menge, wie es gefressen wird, damit ich am nächsten Tag nicht so viel wegwerfen muss. Bei manchen Frischfuttersorten fressen sie große Mengen, da gebe ich das Gemüse dann ganz oder halbiere es sporadisch einmal. Oder aber ich halbiere es mehrmals (je nach Lust und Laune. :D). Anderes Gemüse biete ich nur in kleinen Mengen an, weil sie davon auch nur wenig fressen, daher halbiere ich es dann ganz automatisch in kleine Stücke. Allgemein mache ich mir da wenig Gedanken.

Meine fressen bei Kohl und Salat auch die Mite raus und lassen Ränder und Stunk liegen. :D


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Grashüpfer » Mo 14. Dez 2009, 18:21

Da ich 10 Kaninchen und 3 - 4 Fütterungsplätze habe, hatte ich bisher das Gemüse immer klein geschnippelt. Nun ja nicht so klein, dass es Brei war, aber halt in für Menschen mundgerechte Stücke.
Grund: Zum einen klauen einige Kaninche vom Teller der anderen etwas und rennen dann damit in ihr Versteck. Bei großen Stücken habe ich Angst, dass sie damit nicht durch die Versteckspalten passen. Zweiter Grund: Von jeder Gemüsesorte ist eben einfach mehr auf dem Teller, wenn man es kleiner scheidet und somit können mehr Kaninchen mehr selektieren.

Aber neulich beim sauber machen habe ich schnell noch einen Wirsing mit ins Gehege genommen und einfach abgelegt, da ich ihn nach dem sauber machen in Blätter rupfen und verteilen wollte. Dann sah ich aber wie Willi sich mit den Vorderpfoten auf den Kohl stellte und genüsslich daran knabberte. Süß war das, sage ich euch. Clara gesellte sich zu ihm. Dann aber kam Anton und verscheuchte Clara usw. usw. Also ich hätte Angst, dass nicht alle Kaninchen sich an dem satt fressen könnten, was sie eben gerade möchten, da es eben am Stück ist und sie verjagt werden.

Gestern waren Saloiv und Kaktus so freundlich und haben mir das schnippeln abgenommen, während ich im Gehege sauber machte. Als ich dann sah, dass das Gemüse nur ganz, ganz grob geviertelt wurde, bin ich echt erschrocken. Ich sagte die fressen das nicht, denn bisher wurden grob geschnittene oder ganze Karotten nie komplett aufgefressen. Da blieb immer was übrig. Während Fingerdicke geschnittene Karotten immer komplett verputzt wurden. Also machten wir einen Test: Die eine Schüssel mit Gemüse wurde von mir nachgeschnitten, die andere Schüssel blieb sehr, sehr grob geschnitten. So grob, dass es in keinen Menschnmund passen würde. Also wir rein ins Gehege, alles verteilt und was war? Bevorzugt wurden die getrocketen Kräuter verputzt. :lach: Nein, also Spaß beiseite, es wurde grobes und feines Gemüse gefressen und ich habe für mich folgende Erkenntnis gewonnen: Es hängt von der Anzahl und der Harmonie der Gruppe ab, ob grob oder fein geschnippelt werden sollte. Ich werde künfitg den Fütterungsplatz für meine dominanten mit groben Gemüse belegen und den Fütterungsplatz der schüchternen mit fein geschnittenem Gemüse. Auf Platz 3 werde ich halbe oder ganze Köpfe legen und beobachten, ob sich dort vielleicht beide Gruppen treffen werden. Aber als Tipp für Freilandfütterung bei Minusgraden: Je gröber geschnitten, desto langsamer gefriert es.


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Miss Marple » Mo 14. Dez 2009, 18:46

Interessant!
sunshine hat geschrieben:Zum einen klauen einige Kaninche vom Teller der anderen etwas und rennen dann damit in ihr Versteck. Bei großen Stücken habe ich Angst, dass sie damit nicht durch die Versteckspalten passen.
Also ich finde es einfach nur witzig, wenn ein Schweinchen vergeblich versucht, mit einer ganzen Selleriestange quer im Maul in einen Tunnel zu kommen und dann jedes Mal aufs Neue anfängt nach Lösungen für sein Problem zu suchen :lol:


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von lolo » Mo 14. Dez 2009, 19:15

Bei uns werden z.B. die Möhren meist halbiert oder gedrittelt, Salat wird in ganzen Blättern gegeben und Kohl meist in 2cm dicke Scheiben geschnitten. Eigentlich hängt das immer von der Futtersorte ab.
Leider habe ich aber auch solche kleinen Monster, die sich gegenseitig das Futter klauen und damit einmal durchs Gehege (Ninchen manchmal sogar mit nem ganzen Apfel im Maul durch den Garten) rennen. Und so bleiben dann für den etwas schüchteren Bunny noch die Reste übrig. Ich hab mir aber fest vorgenommen, zukünftig wieder gröbere Stücke zu verfüttern.

Hier ein Beweisfoto:
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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Grashüpfer » Mo 14. Dez 2009, 19:34

Miss Marple hat geschrieben: Also ich finde es einfach nur witzig, wenn ein Schweinchen vergeblich versucht, mit einer ganzen Selleriestange quer im Maul in einen Tunnel zu kommen und dann jedes Mal aufs Neue anfängt nach Lösungen für sein Problem zu suchen :lol:

:rolling: Da habe ich einige Kandidaten, bis die eine Lösung gefunden hätten, wären die verhungert. Während die nämlich überlegen wie sie mit dem querliegenden Futter ins Versteck kommen, würde ein anderer Fiesling kommen und ihnen das Futter widerum klauen.

Ja, ja von wegen soziale Tiere.

lolo hat geschrieben: Hier ein Beweisfoto:
:lach: Der ist aber gierig. Ich glaube du musst den öfter füttern. :rolling: Das ist Hammer, so was habe ich ja noch nie gesehen.


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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 14. Dez 2009, 20:35

Von den Meerschweinchen bin ich gewöhnt, daß da manchmal ganze Möhren und Äpfel durch den Stall rennen mit nem winzigen Meerschweinchen hintendran - aber die Kaninchen sind schön brav, die futtern nur dort, wo das Gemüse oder das Grünzeug liegt ...

Das Bild mit dem Kanin mit Apfel im Maul ist genial! :yeah:



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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von Dani » Mo 14. Dez 2009, 20:56

Ich verfütter meine Möhren und die rote Beete im Ganzen. Gurke gibt es in Scheiben, Salat in Blättern und der Rest wird grob kleiner geschnitten, da ich so viele Meeris und Ninchen zusammenleben habe und da auch etwas bedenken habe, das nicht alle was abbekommen, vor allem von den leckeren Essen.



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Re: Futter stückeln oder lieber im Ganzen?

Beitrag von saloiv » Mo 14. Dez 2009, 22:53

Das ist ja interessant wie unterschiedlich das gehandhabt wird. :D

Das Foto mit dem Apfel ist grandios. :lach:


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