Ein Ei für Zwei!

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Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Emmy » Mo 5. Aug 2013, 21:55

Am Wochenende bekam ich am Stand unseres Wochenmarkt-Biofrühstücksei-Lieferants die Info, dass die Preise der Eier gestiegen sind. Die Aufzucht der Bruderhähnchen ist nicht mehr kostendeckend.
Dazu bekam ich einen Flyer. Über die männlichen Küken hab ich mir bisher ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. :hehe: Umso mehr freue ich mich, dass sie dort eine schöne Zeit haben (siehe Galerie). Dafür zahle ich gern etwas mehr und so gut, wie sie schmecken, sowieso. :)

https://kudammhof.de/hof/bruderhaehnchen" onclick="window.open(this.href);return false;


Liebe Grüße von Kerstin

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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Entensusi » Mo 5. Aug 2013, 22:13

:smile: das ist verdammt gutes Marketing! :top:
Und wenn man den Fotos glauben darf, dann haben es die Hühner dort wirklich gut.


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Emmy » Mo 5. Aug 2013, 22:16

Entensusi hat geschrieben::smile: das ist verdammt gutes Marketing! :top:
Find ich auch.
Entensusi hat geschrieben:Und wenn man den Fotos glauben darf, dann haben es die Hühner dort wirklich gut.
Das sieht dort wirklich so aus. Man kann dort jederzeit auf dem Hof einkaufen und auch gucken, wie die Tiere gehalten werden. :top:


Liebe Grüße von Kerstin

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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 5. Aug 2013, 22:32

Naja ... wirklich gut ist die Haltung nicht, aber immerhin haben sie da im Auslauf ein kleines bißchen Strukturierung, was ja selbst für Bioland nicht wirklich selbstverständlich ist. Eigentlich müßten die Ausläufe mit Büschen und Hecken bestanden sein, so daß kleine Grasstücken entstehen, wo sich Hühnerfamilien mit ein bis zwei Hähnen und bis zu 10 Hennen finden können (oder eben kleine Männer-WG Grüppchen von zwei bis zehn Tieren)
Eine derartige Herdenhaltung ist unnatürlich und bringt ne Menge Gesundheitsprobleme mit sich.

Was ich jedoch sehr gut finde, daß ist auch hier die Geschichte mit den Zwiehühnern - Hühner, wo sowohl die Hennen, als auch die Hähne genutzt werden, so daß keine Eintagsküken als Abfall entstehen. Ein Nebeneffekt ist, daß so alte Rassen wieder mehr im Kommen sind - denn die Hybridhühner von Lohmann und Co taugen für solch ein System nicht.



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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Entensusi » Di 6. Aug 2013, 07:39

Ich find's wirklich nicht schlecht, mit den Reisighäufen, den Schattenspendern und so weiter.
Denn es gibt ja diese "Freilandhaltungen" oder "Biohaltungen", wo die Hühner zwar raus können, aber nur auf eine platte Wiese. Kein Schutz von oben, kein Schatten, keine Abgrenzungen, nichts. :crazy:
Und wenn der Paltz da ist, dann bilden sich ja sowieso "Grüppchen". :hm:
Aber klar, im Grunde ist es auch "Massentierhaltung".


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Murx Pickwick » Di 6. Aug 2013, 08:25

Mit den Schattenspendern etc ist zumindest die richtige Richtung, wenn es nur platte Wiese ist, wird diese platte Wiese nicht mal genutzt, die Hühner bleiben freiwillig im sicheren Stall und ein paar Meter davor ...

Wenn du mal genau hinschaust, hast du eine sehr gleichmäßige Verteilung von Huhn auf der Weide ... wenn es eine "Grüppchen"-Bildung gibt, dann sinds nur die durch die zufällige Verteilung von Huhn auf der Wiese vorgegebene Ballungen, das hat nix mit festen Familiengrüppchen zu tun.

Familiengruppen bleiben zusammen, sie kennen sich persönlich, sie verteidigen sich, rufen sich, wenn sie was Leckeres finden etc - solcherart Verhalten läßt sich nicht in solchen Riesenherden finden.
Wenn man die Strukturierung weitertreibt, entweder durch Hecken, Büsche etc, oder aber durch Sichtschutzmatten, die relativ eng gestellt sind, so daß nur kleine Wieschen entstehen, wirst du die Familiengruppenbildung beobachten können, trotzdem auf dem gleichen Platz genauso viele Hühner untergebracht sind. Aber der Arbeitsaufwand steigt dann irgendwann, du kannst die Flächen dann nicht einfach mal mit Maschinen von Kot reinigen, um den Hühnerkot loszuwerden ... außerdem hast du dann weniger Überblick über die Hühnerschar.
Daß natürlich auch die Inneneinrichtung ähnlich stark strukturiert sein muß, liegt auf der Hand ... und hier wird das mit dem Arbeitsaufwand irgendwann regelrecht nervig, anders wie eine Wiese, die sich zum Teil selbstreinigt (durch Regen und Sonneneinstrahlung), ist das in Innenräumen anders, da muß man regelmäßig den Kot entfernen, wenn da keine Seuchen entstehen sollen. Und das ist natürlich bei entsprechend verwinkelter Strukturierung nicht so machbar ... also wirds nicht gemacht, statt den Kopp anzustrengen und zu überlegen, wie es doch gehen könnte.



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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Ziesel » Di 6. Aug 2013, 10:32

Eben Murx, es ist vom Arbeits-und Kostenaufwand nicht machbar für so viele Tiere ganz "naturnahe Bedingungen" zu schaffen bzw zu pflegen und ich glaub, in allen Punkten will das auch niemand und das nicht nur weils dann "unwirtschaftlich" wird.
Wir reden ja über Nutztierhaltung bzw Haltung beim Menschen, wozu gehört, dass Huhn gefüttert wird, ein irgendwo begrenztes Terrain zur Verfügung hat, ´n Stall bekommt und dieser wie auch die sonstigen vom Huhn genutzten Flächen gewisse menschliche Hygienanforderungen erfüllen müssen bzw diese erfüllbar bleiben (reinigungstechnisch) schon um Krankheiten zu vermeiden, was bei wildlebenden Tieren nun kaum jemand interessiert.
Lässt man die Hühnerschar und ihr Umfeld "nennen wir´s mal verwildern" bis sie Familien bilden und entsprechend jede Familie ihr Revier/Plätzchen findet welches nun nicht mehr wirklich menschlich kontrollierbar und pflegbar ist, würde man von Amts wegen sicher Probleme wegen dieser Art der Haltung bekommen, erst recht wenn man Eier und Hühnerfleisch verkaufen will.
Naja, und wer möchte wirklich Produkte aus solcher Haltung kaufen? Die meisten Menschen möchten zwar schon Eier und Fleisch von glücklichen Hühnern aber gesund und gepflegt sollten die ja nu bitteschön auch sein...
Entensusi hat geschrieben::smile: das ist verdammt gutes Marketing! :top:
Und wenn man den Fotos glauben darf, dann haben es die Hühner dort wirklich gut.
hier schliesse ich mich an...ich finds gut wie die Hühner leben (und das bei so vielen Tieren)



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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Murx Pickwick » Di 6. Aug 2013, 13:07

Eben Murx, es ist vom Arbeits-und Kostenaufwand nicht machbar für so viele Tiere ganz "naturnahe Bedingungen" zu schaffen bzw zu pflegen und ich glaub, in allen Punkten will das auch niemand und das nicht nur weils dann "unwirtschaftlich" wird.
1. Wozu ist es notwendig, solche Massenware herzustellen, wenn es solche "naturnahen Bedingungen" bei jedem zweiten Rassegeflügelzüchter gibt?
Wäre ja dann wohl deutlich sinnvoller, nicht die Massenware, egal ob Bio oder nicht Bio, sondern vielmehr die Rassegeflügelzüchter zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Subventionen zum Aufbau von Vermarktungsstrategien in mind. gleicher Höhe zuzugestehen, wie den Vollzeithühnerbaronen.
Oder - man pfeift auf die Hühnerbarone und streicht gleich alle Subventionen zur Hühnerhaltung, dann sind nämlich die kleinen Rasse- und Hobbygeflügelzuchten als Produktionsbetriebe deutlich lukrativer, wie die arbeitsaufwendigen Massenbetriebe mit ihren vergleichsweise relativ hohen Verlusten.
Dann gäbs übrigens auch keine Überproduktion von Broilern und Eiern mehr ... was nicht verhökert werden kann, nutzen die privaten Hühnerhaltungen schon lange in der eigenen Küche.
2. Nun, zumindest eine Person gibt es, die solch Idealhaltung in allen Punkten umgesetzt haben will - meinereiner! Oder bin ich ein Niemand?
Mal ganz davon abgesehen hab ich inzwischen jede Menge andererleutz wie mich kennengelernt, die ihre eigenen Hühner halten, weil sie eben genau das wollen! Eine überschaubare Hühnerhaltung in Kleingruppen unter möglichst artgerechten Vorraussetzungen.
3. Was ist daran falsch, wieder 60 Jahre zurückzugehen und die Hühnerhaltung, wie sie damals üblich war, wieder zu übernehmen und mit modernen Elementen (vollautomatische Fallnestkontrolle, Brutapparate etc) anzureichern, wo es sinnvoll erscheint?
Damals gabs nämlich die Massenhaltung von Hühnern noch nicht, Grzimek höchstpersönlich hatte damals davor gewarnt, den ersten Massenzuchtbetrieb staatlich zu unterstützen, er wollte das, was wir heute in der Hühnernutzhaltung haben, verhindern! Warum wohl?
Weil es erstens den Hühnern dann besser gehen würde, zweitens Hühnerfleisch und Eier eine höhere Qualität hätten, drittens mehr Menschen wie momentan einen netten Nebenverdienst hätten und viertens der Steuerzahler nicht die Hühnerhaltung mitfinanzieren müßte.

Hühnerfleisch und Hühnereier aus solchen Massenzuchten haben eine mindere Qualität, das Fettsäureverhältnis verschiebt sich ungünstig, so daß das Fleisch und die Eier deutlich weniger essentielle Fettsäuren enthalten und auch die Eiweißzusammensetzung ist verändert ... klar, kein Mensch stirbt dran, aber warum sollten wir nicht in einer Überflußgesellschaft, in der wir nunmal leben, nicht versuchen, die höchstmögliche Qualität an Nahrungsmitteln zu produzieren?
Das geht einfach nicht in meinen Schädel rein!



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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Entensusi » Di 6. Aug 2013, 13:25

Geiz ist geil, es geht ums Geld, und wer hat, will nicht hergeben. Seien es Subventionen oder billige Eier bei Norma.
Und solange immer wieder Meldungen kommen (Salmonellen! Giftstoffe! Dioxin!!!), dass "Bio- oder Freilandeier" mitnichten gesünder sind als die aus der Käfigfabrik, wirst Du da nicht viel daran ändern.
Wenn ich meine Eier herschenke, dann fragen mich die Leute zu 60%, ob sie die länger kochen müssen - egal ob Hühner- oder Enteneier.
Ich weiß nicht, ob man am politischen Einfluss der "Hühnerbarone" etwas ändern kann, versucht hat man es oft genug, und die Bagage geht immer als Sieger hervor.
Ich für meinen Teil bin echt dankbar für solche Haltungen wie oben gesehen - denn das ist ja weit von dem entfernt, was Wiesenhof und Co so bieten. (Kommt im Herbst ein Buch auf den Markt, das heißt "Hühnerhölle", ein Krimi. Mir wurde echt schlecht beim lesen...)

Und nun möchte man ja diese optimalen Bedingungen nicht nur für Hühner, sondern auch für Schweine, Kühe, Gänse, Schafe.. und schon kommt der Traum an natürliche Grenzen. Wir sind zu viele, zu verfressen, zu hemmungslos.

Und ich hätte sehr gerne artgerechte Kinderhaltung... :lieb:


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Ziesel » Di 6. Aug 2013, 14:00

Wozu Massenware? Na weil nicht jeder Großstädter seine eigene kleine Hühnerfamilie halten kann (schon gar nicht naturnah oder artgerecht so mitten im Ghetto) und will aber trotzdem Eier/Hühnerfleisch konsumieren möcht.
Mag ja sein, dass es Geflügerzüchter gibt, wo jeder 2. deinen Vorstellungen entsprechend hält aber die machen das doch wohl eher für den Eigenbedarf ähnlich wie Entensusi und nicht gewerblich wie das was Emmy hier vorstellte.
Irgendwie hast du recht unrealistische Vorstellungen find ich. Hier gehts doch nicht um die paar privaten Hühner bei Meyers oder Schmidts auf´m Hof sondern um gewerbliche angemeldete Hühnerhaltung mit Verkauf von Ei & Fleisch - und das ist ein erheblicher Unterschied !!



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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Murx Pickwick » Di 6. Aug 2013, 14:19

Wenn ich meine Eier herschenke, dann fragen mich die Leute zu 60%, ob sie die länger kochen müssen - egal ob Hühner- oder Enteneier.

:autsch: :autsch: :autsch: :autsch:
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie glaubwürdig die Werbung der Hühnerbarone ist ...
Und nun möchte man ja diese optimalen Bedingungen nicht nur für Hühner, sondern auch für Schweine, Kühe, Gänse, Schafe.. und schon kommt der Traum an natürliche Grenzen. Wir sind zu viele, zu verfressen, zu hemmungslos.
Nein, nicht WIR sind zu viele, zu verfressen und zu hemmungslos, sondern die Halter von Massenware sind es!

Beispiel Permakultur ... natürlich wird in Permakultur kein Weizen wachsen, Weizen ist dazu zu hochgezüchtet. Aber von Weizen kann auch kein Mensch leben, Weizen macht krank.
An Essen kann in Permakultur auf gleichem Land ohne Düngemitteleinsatz das Doppelte bis Dreifache wachsen - und das noch auf Land, welches gar nicht für die Produktion von diesen Nahrungsmitteln geeignet erscheint!
Siehe das Musterbeispiel [url=http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=5]Krameterhof[/url] in Österreich, wo in Höhenlagen Zitronen und Orangen gedeihen!
Übrigens - der Krameterhof produziert ein Vielfaches an Fleisch auf gleicher Fläche, wie alle Höfe um den Krameterhof, selbst wenn es sich um Massenmastbetriebe handelt! Dabei handelt es sich nicht nur um Schweine und nicht nur um Rinder, sondern man bekommt vom Krameterhof von Fisch über Huhn bis Schwein alles ... also ein sehr vielseitiges Fleischangebot!
Und das, trotzdem dem Sepp Holzer in der Vergangenheit staatlicherseits so viele Steine in den Weg gelegt wurden, wie irgend möglich ... zeitweise gabs auf dem Krameterhof sogar diverse gezüchtete "Wild"pilze, Wildfleisch etc - wurde allerdings aufgrund von staatlichen Auflagen von Herrn Holzer aufgegeben - aber prinzipiell kann er sowas wieder aufbauen.

Siehe [url=http://www.agroforst.de/4-praxis-d.html]Agroforstbetriebe[/url] ...
In England existieren schon einige Agroforstbetriebe, die zwar nur die Hälfte einer Feldfrucht pro Ha einfahren, aber dafür insgesamt das Doppelte an eßbaren Produkten pro Ha im Jahr ernten können!
Ohne Düngemittel, ohne Pestizide und teilweise ganz nebenher noch mit der Produktion von tierischen Produkten, wie Honig oder Schweinefleisch.
Einige Agroforstbetriebe in Deutschland fahren inzwischen mehr Gewinn ein, wie Monokulturbetriebe! Und das, trotzdem es so gut wie keine Subventionen dieser Betriebe gibt, im Gegenteil, die Landwirte haben auch noch damit zu kämpfen, daß sie die Bäume auf Ackerland in vielen Gegenden Deutschlands gar nicht pflanzen dürfen, da sie ja aus dem Ackerland nen Wald machen würden - bzw umgekehrt, wer im Wald anfängt sein Getreide anzubauen, darf das genauso wenig, weil er ja aus dem Wald dann Ackerland macht!

Siehe [url=http://urbanelandwirtschaft.npage.de/urbane-landwirtschaft.html]Urbane Landwirtschaft[/url]
Schon jetzt ist absehbar, wenn in den Städten alles an Potential genutzt werden würde, könnten die Städte mehr Essen produzieren, wie sie brauchen und könnten die umliegende Landbevölkerung miternähren!
Und das ganz ohne, daß jeder Städter nun sein Kräutergärtli auf dem Balkon anpflanzen müßte!
Urbane Landwirtschaft wird übrigens in den seltensten Fällen vom Staat finanziell gefördert ... wenn da genauso viel Subventionen in die schon existierende urbane Landwirtschaft fließen würde, müßten wir systematisch Nahrungsmittel vernichten, um überhaupt noch welche verkaufen zu können!
*ups* ... das ist ja gar keine Neuerung, das passiert ja schon in der konventionellen Landwirtschaft ... wie konnte ich das nur vergessen ...
(sry, mein Sarkasmus)

Siehe [url=http://www.rebelgardeners.org/]Rebel Gardening[/url]
Hier werden Brachen, Grundstücke etc genutzt, die den Gärtnern nicht gehören ... meist ohne die Eigentümer zu fragen. Bislang werden nur Pflanzen über Rebel Gardening ausgebracht, aber schon jetzt ist Rebel Gardening in einigen Teilen der Welt ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, einfach weil er Nahrungsmittel in Bevölkerungsschichten kostenlos oder extrem billig in enorm hoher Qualität verteilt, die normalerweise teuer die Minderqualität in den Läden kaufen müßten!
In Deutschland steckt Rebel Gardening noch in den Kinderschuhen, meist werden hier Zier- und Wildpflanzen verbreitet.

Es gibt noch deutlich mehr Richtungen, welche mit artgerechter Tier- und Pflanzenhaltung ohne den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden und ohne Tierquälerei deutlich mehr hochqualitatives Essen produzieren, wie es eine Monokultur, und wenn man noch so viel Energie und Pestizide reinhaut, jemals könnte ...

Kurzum, die Förderung von Massenhaltungen und Monokulturen ist es gerade, die uns Hunger und Elend beschert! Sowas könnte in subventionsloser Konkurrenz gegenüber den alternativen lokalen Anbaumethoden und Tierhaltungsmethoden nicht existieren, weil es schlichtweg wirtschaftlicher Nonsense ist!
Wir vernichten systematisch mit Monokulturen und Massentierhaltungen weltweit bestes Agrarland und machen es zur nutzlosen Wüste! Dabei gibt es hochentwickelte Systeme zur Produktion von Nahrung, die einen deutlich höheren Ha-Ertrag an Nahrung und Fasern zur Kleiderherstellung und sogar zur Baustoffherstellung erbringen, ohne Natur zu zerstören!



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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Entensusi » Di 6. Aug 2013, 16:10

Murx Pickwick hat geschrieben:Hier werden Brachen, Grundstücke etc genutzt, die den Gärtnern nicht gehören ... meist ohne die Eigentümer zu fragen. Bislang werden nur Pflanzen über Rebel Gardening ausgebracht, aber schon jetzt ist Rebel Gardening in einigen Teilen der Welt ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, einfach weil er Nahrungsmittel in Bevölkerungsschichten kostenlos oder extrem billig in enorm hoher Qualität verteilt, die normalerweise teuer die Minderqualität in den Läden kaufen müßten!
In Deutschland steckt Rebel Gardening noch in den Kinderschuhen, meist werden hier Zier- und Wildpflanzen verbreitet.
ja, das erinnert so an die Hausbesetzer von vor 30 Jahren... :smile: nur möchte ich da keine Tiere mitreinverwickelt wissen, da so ein "wilder Hof" ja jederzeit geräumt werden kann.


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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Murx Pickwick » Di 6. Aug 2013, 16:49

nur möchte ich da keine Tiere mitreinverwickelt wissen, da so ein "wilder Hof" ja jederzeit geräumt werden kann.
Dann hoffen wir mal, daß die Rebel Gardening Leute hierzulande vernünftig bleiben und es nicht gewissen Hobbytierhaltern nachmachen, welche ja jetzt schon diverses Getier ungefragt nach draußen entsorgen ...

Was anderes ist es in Ländern wie Indien oder so, hier könnte beispielsweise Rebel Gardening durchaus die Nutzung der frei rumlaufenden Rinder in den Städten umfassen.
Der Vorteil für die Rinder: sie werden gebraucht - also auch versorgt, wenn sie krank sind oder sich verletzt haben bzw gefüttert, wenn sie unterwegs nicht genügend finden.
Der Vorteil für die dortigen Menschen: Kostenlose Milchprodukte für die tägliche Ernährung.
Würde also sowohl den Rindern, als auch den Menschen helfen ...



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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Entensusi » Do 8. Aug 2013, 12:20

das war mir auch neu:

[url=http://www.badische-zeitung.de/panorama/in-andernach-koennen-buerger-gratis-obst-und-gemuese-ernten--62382402.html]Gemüse an der Stadtmauer[/url]


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Re: Ein Ei für Zwei!

Beitrag von Murx Pickwick » Do 8. Aug 2013, 13:03

Danke, für dieses wundervolle Beispiel - das ist sogar noch besser, wie meine Beispiele! :D



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