Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Sinnlose Vermehrung wird nicht gefördert!

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Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Saubergschweinchen » Do 27. Aug 2015, 11:33

Jeder kennt den VDH und die ihm unterstellten Zuchtverbände.
Ich würde gern in diesem Thread ein paar Infos zusammentragen die zur Entscheidung pro oder contra VDH beitragen können.

Nach dem was ich über den Dachverband und seine Unterorganisationen weis käme ein Hund aus einer solchen Zucht für mich nicht in Frage. Das hat weniger damit zu tun das ich denke das dort garnicht gesund gezüchtet wird, als mehr mit der ganzheitlichen Betrachtung dieser Organisation und welche Züge Zucht unter dem Mantel des VDH annimmt.

Auf die Idee zum Thread brachte mich Amtiaba mit folgendem Beitrag:
Amitaba hat geschrieben:Hihi meine Mutter züchtet Tibet Terrier...und ist Vorsitzende beim Verein..aber ja im VDH. Ich weiß jetz nicht was ihr so schlecht findet am VDH..aber ich finde wenn man in dem Dachverband ist und züchtet, wird wenigstens auch auf die Richtlienen geachtet.
Und nich wie zum Beispiel bei den tollen neuen Moderassen einfach mal zusammen gewürfelt und dann teuer verkauft...jeder Züchter muss auch die Kriterein mit seinen Hunden erfüllen und das wird stark kontrolliert..so ist es zumindest in unserem Verein.
Bin schon lange in der Hundescene auch wenn ich nie einen eigen Hund hatte..aber habe immer bei der Zucht mit geholfen...und war auf etlichen Hundeausstellungen..das man die nicht immer gut findet kann ich verstehen.
https://www.tierpla.net/hunde-allgemeines/erstausstattung-was-braucht-der-welpe-t19805.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Das ist die eine Sichtweise auf den VDH und das was die Verbände auch immer betonen, alles sei streng kontrolliert und überwacht. Es mag auch sein das für jede Rasse bestimmte Erkrankungen bekannt sind und darauf getestet wird.
Ein einfaches Beispiel ist das HD-Röntgen, aber nur weil er geröntgt ist ist der Hund ja nicht gesund. Die Hüften werden ausgewertet und natürlcih werden die Hunde mit den besten Hüften zu erst zur Zucht herangezogen.
Hat man aber ein besonders schönes, dem Standart entsprechendes Tier mit einer C-Hüfte und ein etwas schmales Tier was nicht so gut in den Standart passt mit einer A-Hüfte....welches Tier wird wohl zur Zucht herangezogen?

Eine Freundin verließ den Retrieververband als sie bemerkte das immer wieder Rüden mit C-Hüften eingesetzt wurden weil sie auf Ausstellungen regelmäßig abräumten. Offiziell wird der Einsatz von Tieren von denen man weis das sie krankhafte Gene tragen oder die sogar körperliche Einschränkungen haben damit gerechtfertigt das der Genpol sonst zu eng werden würde.
Also lieber viele viele kranke Hunde als einen kleineren, gesunden Pol?

Klar denn es ist ein Milliardengeschäft!

An dieser Stelle möchte ich mal eine tolle Doku zum Thema einbinden:

Ziemlich am Ende des Clips geht es um Alexander Däuber, den Originalfilm der seinen Kampf mit dem VDH dokumentierte finde ich leider nicht wieder. Darin ging es aber auch um das "Gesundkreuzen" anderer Rassen die ohne Fremdblut eben nur noch kranke Hunde produzieren.
Sehr schade das das Video nicht mehr online ist, dem VDH geht es in jedem Fall mehr um die Einhaltung des optischen Standarts als um einen wirklich gesunden Genpol.
Ich glaube das lief bei Stern TV, da war auch eine Diskussion zwischen Mopshalter mit krankem Hund und Mopszüchter vom VDH. Das VDH brüstet sich nun mit einem fadenscheinigen "Fitnesstest" bei dem der Hund fähig sein muss einige hundert Meter ohne Atemnot zurücklegen zu können...das ist dann ein gesunder Hund :crazy:

Es betrifft sicher nicht alle Rassen so extrem aber allein das Kreatiuren wie Mops, Bulldogge, Cavallier Spaniel usw. in solchen Formen gezüchtet werden dürfen und auf Ausstellungen noch abräumen ist skandalös!
Englische Bulldoggen die aufgrund ihrer Masse garnicht mehr zum natürlichen Deckakt in der Lage sind. Rassezüchter die beim Kontrollröntgen schon den Termin für den Kaiserschnitt vereinbaren weil eine natürliche Geburt von Brachycaphalen Rassehunden teils unmöglich ist. Und schafft es doch eine Hündin ihre runden, knubbeligen Welpen auf natürlichem Weg herauszupressen dann werden unglaubliche Preise für diese Hunde aufgerufen. :autsch:

Und das sind nur die Züchterischen Aspekte, wie es um Fütterung und Haltung bei vielen Vereinszüchtern steht wurde ja noch garnicht beleuchtet.
Einer meiner Gedanken ist da sofort bei der Schäferhundezucht am Bodensee wo PETA eingerückt ist.
https://www.peta.de/vdhbodensee#.Vd7PlZdyQTU
Auch VDH!

In der TA-Praxis haben wir auch mit einigen sehr dubiosen VDH-Züchtern zu tun gehabt. Fütterungsempfehlungen für die Welpenbesitzer...Pedigree Pal mit kochendem Wasser überbrüht. Klar, damit es dann wirklich nur noch den Nährwert von Hobelspänen hat :crazy:

Nach einigen Gesprächen mit Züchtern unter dem Dachverband war uns ziemlich schnell klar das wir so einem Hund nicht kaufen möchten. Allein schon das der Verband die Empfehlung ausspricht (ich meine das ist sogar vorgeschrieben und muss nachgewiesen werden) das man die Hunde im ersten Jahr vier(!) mal impfen muss. Und dazu noch vier(!) Entwurmungen zwischem dem 10. Lebenstag und er 8. Lebenswoche!
Ich bekomme vom VDH also nur einen Welpen dessen Darmflora breits viermal gecrasht wurde und der bereits zwei (mitunter unnütze) Impfungen intus hab? Nein, danke.

Die Suche nach einem passenden Züchter war nicht leicht und auch hier ist sicher nicht alles Gold was glänzt. Wir hatten uns zuerst bei der AAH umgesehen...eben in Richtung Schafpudel. Da die AAH aber rein auf Leistung züchtet und mir dort im ganzen ein bisschen zu wenig auf Gesundheit geachtet wird (Stichwort Merlegen) sind wir mit diesem Verband nicht ganz warm geworden.

Die Alternative stellte für uns das "Institut für ganzheitliche Zucht von PON und Schafpudel" dar. Wir haben uns direkt mit der Leiterin verabredet und waren vor Ort von ihrer Offenheit, Ehrlichkeit, den Hunden, der Aufzuchtsstätte und der beschrieben Zucht- und Aufzuchtspraxis vollkommen überzeugt.
Wir konnten ganz offen über die Kritik am Institut reden, denn davon gibt es im Netz (besonders von Seiten der AAH) mehr als genug. So haben wir uns dann für einen Welpen, direkt aus der Zucht der Institutleiterin entschieden. Solche Zuchtstätten sind mir leider im Zusammenhang mit dem Dachverbadn noch nicht begegnet. Die Züchterin selbst hatte einst den PON zum VDH Standart gebracht und innerhalb sich des Vereins sehr für die Rasse engagiert. PONs gibt es nun nicht mehr in der Institutszucht, sie wurden unter dem Standart binnen kürzester Zeit krank gezüchtet so dass sie sie aufgegeben hat. Aus ihren Fehlern hat sie gelernt und dem Schafpudel soll sowas nicht passieren. Ob das gelingt...man wird sehen...aber die Mentalität stimmt schonmal.
Wir verpflichten uns zum HD-Röntgen mit 12 Monaten und eben dazu auftretende Erkrnakungen zu melden. Das Röntgen finde ich schon sehr sinnvoll weil es beim Schafpudel auch einige C-Hüften gibt, auch das wurde uns ganz offen gesagt. Zwar tu ich mich sehr schwer mit im Grunde sinnloser Narkose und Röntgenstrahlung für meinen Hund...aber wer das eine will muss das andere mögen :X

Das sind meine Erfahrungen mit Zuchtverbänden für Hunde. Wie schaut es bei euch aus?

@Amitaba: Ich würde mich freuen wenn du uns noch ein bisschen tiefer in die Tibet Terrier-Zucht deiner Mutter einblicken lassen könntest. Was schreibt der Dachverband im einzelnen vor? Wie wird das kontrolliert? Bekommen die Welpenkäufer Auflagen? (Wir hätten uns verpflichen müssen den Junghund auszustellen...für uns wär das nix)
Zuletzt geändert von Emmy am Di 1. Sep 2015, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Amitaba » Do 27. Aug 2015, 21:36

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen und kann jetzt auch nicht so viele Details verraten, weil ich einfach nicht ganz so viel weiß....aber ich meine Mutter sprach von drei Entwurmungen, die der VDH vorschreibt. AUuch Impfungen werden natürlich gemacht...da weiß ich nicht geanu wie viele.
Aber Entwurmungen sind nun mal notwendig, grade bei den Kleinen..die ja wie du sicherlich weißt...die Würmer schon mit der Muttermilch aufnehmen. Würde man das nicht machen, würden viele Welpen sterben.


Die Zuchtstätten werden kontrolliert, bevor der neue Züchter überhaupt anfangen darf....
Und wenn man was schlechtes über sie hört,, wird kontrolliert und der Zwinger gesperrt.

Bei den Hunden selber wird die Hüfte geröngt---und die Augen werden untersucht, damit sie in die Zucht gehen können..auch bei der Ankörung muss alles stimmen (also vorallem die Größe und die Zähne). Außerdem wird seit einigen Jahren Blut eingelagert und ein Gentest gemacht. Es gibt bei den Tibis CCL..und noch eine Erbkrankheit...
Träger dürfen dann nur mit freien Tieren verpaart werden.
Hunde mit HD C dürfen nur mit HD A verpaart werden. Das wurde vom VDH fest gesetzt.
Allerdings liegen solche Sachen wie fehlende Zähne im Ermessen des Vereins...heißt das muss der Vorstand in Anbstimmung entscheiden. Bei unserem Verein ist es strenger als bei anderen. es gibt ja insgesamt drei Tibi Vereine.
Die Augen werden immer in bestimmten Abständen untersucht, ich glaube alle zwei Jahre. Wenn was auftritt, wird der Hund aus der Zucht genommen...sowie die Nachkommen.

Die Welpenkäufer bekommen nur die Auflagen, die der Züchter wählt...heißt die Pflicht zum Ringtraining hat der Züchter fest gelegt...allerding kann man keinen Welpenkäufer dazu zwingen.
Meine Mutter empfiehlt, dies wenn die Leute in der Nähe wohnen. Allerdings nicht, damit die Leute die Hunde ausstellen. Sondern damit der Welpe Leute kennen lernt, andere Hunde sieht und die Leute sich ein wenig mit den anderen austauschen können.

Ich finde es auch nicht schön, dass einige Rassen gar nicht mehr wissen wie sie Babys nach der Geburt versogen müssen...und solche Überzüchtungen finde ich auch nicht schön..siehe auch den Schäferhund..aber das steht im Standart...und wird auch nicht geändert.
Allerdings wurde ja vor kurzem das Herkunftsland des Tibis von der FCI fast ganz in Chia geändert.

Ich bin jedenfalls der Meinung das die Zucht wirklich überwacht wird. Es gibt ja immer schwarze Schafe.
Zumindest die Tibis finde ich noch nicht überzüchtet...auch wenn sie leider immer größer werden....
Und die Entscheidung eine seltene Rasse zu nehmen kann ich auch teien.
Allerdings stößt es mir mehr auf, dass solche gewisse Leute Labradoodels und Co für über 1000 Euro verkaufen und die Leute auch noch glauben, dass es eine Rasse ist. Beim VDH wird man aus dem Verein geschmissen, wenn man zwei verschieden Rassen auf einander setzt. Und da kann man einfach so ganz unkontrolliert was zusammen schmeißen und bekommt auch noch soviel Geld, wie für einen Rassehund mit Papieren.

Übrigens ist auch im Verein fest gesetzt in welchen Abständen, die Hündinnen gedeckt werden dürfen bzw. Welpen bekommen dürfen. Bis zu welchen Alter und die gesamt Zahl der Würfe ist auch geregelt.

Und ich finde es ist immer eigenes Ermessen, ob mit einem Hund der HD c hat gezüchtet wird..wenn die Leute das vertreten können..wir hatten auch einen den hätten wir aber niemals für die Zucht eingesetzt.


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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 28. Aug 2015, 02:43

Aber Entwurmungen sind nun mal notwendig, grade bei den Kleinen..die ja wie du sicherlich weißt...die Würmer schon mit der Muttermilch aufnehmen. Würde man das nicht machen, würden viele Welpen sterben.
Für diese Behauptung will ich ne Studie sehen ... und auseinandernehmen dürfen.
Der Grund dafür ist, daß ich da gegenteilige Erfahrung gemacht hab - wurde nicht entwurmt und die sonstigen Bedingungen waren gleich, wuchsen die Welpen ohne Entwurmung besser, es gab weniger tote Welpen (eigentlich keine, die mir bekannt wäre).
Die Entwurmung selbst ist eine starke Belastung für den Welpen. Einige Welpen bekommen von der Entwurmung Erbrechen und Durchfall ... was sich nicht gerade gut in der Welpenentwicklung macht ...
Der VDH hält noch immer an Impfplänen fest, die gut wissenschaftlich abgesichert als veraltet und krankmachend gelten dürfen, es gibt inzwischen eine ganze Flut von Studien, die zeigt, daß Hunde, die weniger geimpft werden, gesünder sind. Der VDH reagiert bis heute nicht drauf.

HD ist nicht nur erblich bedingt, sondern hat auch viel mit der Fütterung zu tun ... die Welpen gebarfter oder resteernährter Hunde, welche ihrerseitseits gebarft oder resteernährt werden, zeigen deutlich weniger HD-Hüften, wie mit Fertigfutter gefütterte Hunde. Es gibt bis heute keine vernünftige Stellungnahme vom VDH!
Wenn jemand auf gutes Futter achtet, dann geht das nicht vom VDH aus, sondern vielmehr von einzelnen Züchtern.
In Frankreich geht man da ganz andere Wege, vor allem beim Malinois - dieser wird konsequent NICHT HD-geröngt ... sondern auf Herz und Nieren auf Leistung geprüft. Wer die normale zwei Meter Wand (WAND, nicht das schräge Teil, was auf den Hundesportplätzen so rumsteht - sondern richtig 2m hoher Holzzaun, absolut gerade und nur im Steilsprung zu überwinden) nicht schafft, ist raus aus der Zucht.
In Deutschland hat man das Röntgen eingeführt und dafür diesen Steilsprung immer schräger gestellt und damit entschärft, bis auch noch der letzte Krüppel diesen "Steilsprung" noch schaffen konnte ...
Es gibt nun einige Studien darüber, in denen festgestellt wurde, daß bei den Malinois französischer Zuchtlinien eher weniger HD vorkommt, wie bei anderen Zuchtlinien, die über Generationen geröngt wurden und so selektiert wurde. Die meisten HD-Befunde fand man in reinen Showlinien - vollkommen unabhängig, ob regelmäßig geröngt wurde und nach diesen Röntgenbefunden gezüchtet wurde, oder nicht.

Der Standard vom Deutschen Schäferhund war von Anfang an gut ausgearbeitet und hätte nie geändert werden brauchen - man hätte sich nur dran halten müssen. Der Diskussionspunkt ist hier die formschnittige Rückenlinie des mordernen deutschen Schäferhundes - vorne Hund, hinten Frosch ...
Eine solche Rückenlinie ist jedoch nach dem alten Standard überhaupt nicht möglich, denn verlangt wird ein Hund mit geradem Rücken und langer, abfallender Kruppe. Eine Gerade ist jedoch immer noch die kürzeste Verbindung zwischen a und b ... heißt also, wenn der Rücken ne Kurve zeigt, wie der Rücken der meisten deutschen Schäferhunde, dann ist das schlichtweg kein gerader Rücken.
Ein schräg abfallender gerader Rücken kann zwar beim Boxer mit seiner kurzen, abgeschlagenen Kruppe bewundert werden - aber in Verbindung mit einer langen, abfallenden Kruppe ist das anatomisch überhaupt nicht möglich ... vor allem, da der deutsche Schäferhund im Rechteck stehen soll und nicht im Quadrat, wie der Boxer. Es würde also bei einem schrägen Rücken gar nicht mehr genügend Platz zwischen Hüfte und Schwanzansatz für eine lange, abfallende Kruppe bleiben ...
Aber diese absolute Mißachtung des Standards ist ja Tradition beim deutschen Schäferhund ... wer sich mal die Bilder von Canto von der Wienerau beispielsweise anschaut, einem Rüden, der sowohl mütterlicherseits, als auch väterlicherseits in jedem Schäferhund mehrfach auftaucht, weil es ja so ein Spitzenvererber war, sieht, daß dieser durchgelatschte, schwammige Vorderfüße zeigt - und nicht die geforderten festen Vorderbeine.
Was ich dem VDH in diesem Punkt anlaste (und das nicht nur beim deutschen Schäferhund, sondern auch bei den Molossern, den Boxern, Dobermännern etc etc etc) ist die Sache, daß nie gegenüber dem SV durchgesetzt wurde, daß diese mehr nach Standard züchten müssen ... im Gegenteil, das war immer laissez faire - aber sollte dann mal Kritik aus den eigenen Reihen kommen, so hat der VDH sehr konsequent gemeinsam mit seinem angeschlossenen Verband dafür gesorgt, daß dieser Nestbeschmutzer gegangen wurde ... Beispiele gibts hier leider mehr wie genug.
Irgendwie scheint das eine der ganz wenigen Funktionen zu sein, die der VDH wirklich sehr zuverlässig ausführt ... ach ja, und Werbung machen für sich selbst, das kann der VDH auch sehr gut!

Der Tibetterrierverein macht seine Regeln genauso selbst, wie die anderen dem VDH angebundenen Vereine auch ... es ist keineswegs vom VDH vorgegeben, Augenuntersuchungen oder ähnliches zu machen ... das sind einzelne Vereine! Dementsprechend viele schwarze Schafe gibt es dann auch unter den VDH-angeschlossenen Vereinen.
Solche Vereine, die sehr auf ihre Züchter achten bzw alles ausreizen, um gesunde Hunde zu züchten, gibt es auch ohne den Dachverband VDH.

Weiterhin - der VDH ist dem FCI angeschlossen ... dieser hält sich an seine eigenen Grundsätze nicht.
Beispielsweise gibt es den Grundsatz, die Zuchtvorstellungen von Rassen und Hundeschlägen von den Herkunftsländern zu übernehmen - das wurde weder beim Afghanen, noch beim Kangal noch beim Basenji gemacht ... im Gegenteil, da hat man sich stets was eigenes zusammengeschustert.
Weiterhin ist die Mischlingszucht beim FCI und damit auch beim VDH verpönt, darf man nicht ... fragt sich nur, was diese Leute unter Mischlingszucht verstehen, denn beispielsweise ein Pudel, welche Papiere bis in die Steinzeit hat, aber leider den Schönheitsfehler hat, daß er von einem Verein gezüchtet wurde, welche nicht der FCI angeschlossen ist, darf nicht in die FCI-Zuchten, vollkommen egal, wie gesund und schön diese Hunde sind ... bei den türkischen Rassen siehts wieder anders aus, da ists dann kein Problem, solch absolut unterschiedliche Hundeschläge, die auch absolut unterschiedlich arbeiten und unterschiedliche Anforderungen an ihre Halter stellen, wie Kangal und Akbash unter der "Rasse" anatolischer Hirtenhund zusammenzufassen. Das ist übrigens ähnlich, wie die Zucht von Labradoodlen ...
Irgendeine Logik ist dahinter nicht zu erkennen - zumindest nicht, wenn man Vereinsquerelen und ausgelebte Machtgelüste auf Kosten der Hundegesundheit ausschließt.

Der VDH ist schuld daran, daß so tolle Hunde, wie beispielsweise Mastino Napoletano oder Bordeauxdogge nur noch eine Karikatur ihrer selbst sind ... krankgezüchtet bis ins Letzte - aber auf den Ausstellungen bekommen diese Hunde Siegerprämien noch und nöcher. Der VDH schreitet nicht ein - im Gegenteil, er fördert das auch noch!
Die gesündesten deutschen Doggen, die ich je in meinem Leben gesehen habe, kamen aus der Tschechei ... im Vergleich zu den in Deutschland gezüchteten Doggen klein, agil, wendig, langlebig ... es wäre möglich, die deutsche Doggenzucht mithilfe dieser kleinen tschechischen Doggen wieder auf ein gesundes Niveau zu heben - ist nur leider nicht im Interesse des VDH.

Der VDH hatte lange Zeit die Regel für alle Rassen, daß nur sechs Welpen pro Wurf von der Hündin aufgezogen werden dürfen ... nun ist es bei den Hunden so, daß je größer die Rasse ist, desto größer sind die Würfe ... beim Bernhardiner und der deutschen Dogge können das durchaus auch 10 Welpen im Wurf sein ...
Nun, die überzähligen Welpen mußten mit der Hand aufgezogen werden oder aber mußten per (dem VDH unterstellten, reinrassigen) Ammenhündinnen aufgezogen werden.
Das führte dann dazu, daß auch Doggen und Bernhardiner, die im VDH gezüchtet wurden, nur noch sechs Welpen höchstens hatten ... was mit den überzähligen Welpen geschah, darüber schwieg man sich aus ... oder noch schlimmer, es wurde sogar dementiert, daß es überzählige Welpen geben würde, denn es waren ja nur sechs jeweils in die Zuchtbücher eingetragen worden.
Bei den deutschen Doggen und Boxern fielen weitere Welpen den vom VDH geduldeten Zuchtpraktiken zum Opfer, welche zuviel weiß oder eine schlechte Zeichnung hatten ... im VDH gezüchtete Doggen hatten im Schnitt nur noch vier Welpen, sobald sie an Züchter gingen, die nicht im VDH waren, hatten sie wieder die normalen 10 Welpen, dafür waren da jedoch auch die üblichen Fehlfarben bei, die im VDH ja nie gefallen waren.
Ich weiß nicht, ob das heut noch so ist, aber um die Jahrtausendwende hatte sich da noch nix geändert ... wenn, kam das erst durch erheblichen öffentlichen Druck in den letzten 20 Jahren.

Kritik an dem Gebaren des FCI und des VDH gibt es schon seit den 70er Jahren - seitdem hat sich zwar das Mundtotmachen von Kritikern und die Selbstwerbung perfektioniert - aber aus berechtigter Kritik wurde bis heute nix gelernt!
Absolut gar nix!
Zeitweise hatte der VDH mit Genetikern zusammengearbeitet - und sämtliche Empfehlungen dieser Wissenschaftler kurzerhand mißachtet ... schließlich sind sie ein renommierter Dachverband, der auf seine Züchter schaut und eh alles besser weiß.
Nun - inzwischen haben diese Genetiker aufgegeben, sie wollen vom VDH nix mehr wissen.



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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Dajanira » Fr 28. Aug 2015, 09:57

Ich empfehle den Blog von Christoph Jung, wenn es um Zucht in Zusammenhang mit Krankheiten, Zuchtqualität und auch andere kuriose Geschäfte geht.
https://petwatch.blogspot.de/" onclick="window.open(this.href);return false;


Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
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31.08.2008 † 11.10.2013 Telefonmann
01.02.2011 † 03.02.2014 Fefe
31.08.2008 † 23.06.2015 Sinus
03.10.2010 † 07.03.2017 Gandalf

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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 28. Aug 2015, 13:56

Vorab: Kann mir jemand verraten was ich mit dem Video falsch gemacht habe? Der Link funktioniert, nur die Einbettung nicht….hülfeeeeee! :bet:

Ich denke an diesem Thema kann man ewig knaupeln und hat dennoch lang nicht alles erfasst.
Amitaba hat geschrieben:Aber Entwurmungen sind nun mal notwendig, grade bei den Kleinen..die ja wie du sicherlich weißt...die Würmer schon mit der Muttermilch aufnehmen. Würde man das nicht machen, würden viele Welpen sterben.
Was ich weis ist das ich nach den Empfehlungen der Pharmaindustrie ausgebildet wurde und das lange nicht hinterfragt habe. Probleme mit den Entwurmungen gibt es in der Praxis sehr wohl, meist heisst es dann der Welpe wäre eben massiv verwurmt gewesen und die absterbenden Würmer sorgen dafür das es ihm schlecht geht. Und dann gibt’s gleich noch eine hinterher.
Sicher ist das eine Möglichkeit, aber die andere ist das so ein Hammermedikament vlt. auch schlicht ungeeignet ist um einen 10 Tage alten Welpen von den Würmern zu befreien die er vielleicht(!) haben könnte.

Ganz so allgemein wie Murx würde ich mich dennoch nicht gegen die frühe Entwurmung aussprechen denn dieses Problem muss ganzheitlich betrachtet werden.
Die "guten" Züchter werden doch meist mit Futter gesponsert, Royal Canin, Eukanuba, bestenfalls Marengo haben spezielle Züchterkonditionen...viele andere sicher auch nur weis ich es von diesen sicher.
Die "guten" Zuchthunde bekommen also alle Fertigfutter, dem Züchterrabatt sei Dank!
Und der neue Besitzer bekommt es in Form eines werbewirksamen Welpenpaketes gleich dazu.

Der "gute" Züchter hält sich natürlich auch an die Empfehlung der regelmäßigen Entwurmung…4 mal im Jahr ohne vorherige Kotuntersuchung (die Zuchthündin noch zusätzlich vor dem Wurf und mit dem Wurf und nach dem Wurf und…..).
Dazu die jährlichen Impfungen und natürlich auch die volle empfohlene Dröhnung...obs nun Sinn macht oder nicht.

Die "guten" Zuchthunde haben also keine Chance ein gesunden Darm und damit ein gesundes Immunsystem zu entwickeln. Fertigfutter und ständige Chemiekeulen verhindern das!
Und natürlich sind diese Hunde dann verwurmt, und natürlich geben solche Hündinnen keine gute Biestmilch an ihre Welpen sondern hoch infektiöses Wurmgebräu. Denn wie sollten Sie ihre Welpen davor bewahren wenn sie selbst so kaputt sind das ihnen ein Spulwürmchen Probleme macht. Und natürlich entwickeln diese Welpen einen massiven Wurmbefall an dem sie auch sterben können….natürlich ist bei solchen Hunden eine Entwurmung nötig um sie am Leben zu halten.
Sieht noch jemand den Fehler?

Eine z.B. roh ernährte Zuchthündin, welche allenfalls wurmfeindliche Futtermittel und Kräuter bekommt, deren Immunsystem stabil ist und deren Verdauungstrakt so wurmfeindlich ist das man in den Kotproben nie etwas findet….diese Hündin wird keine Eier über die Milch weitergeben.
Und wenn doch gibt sie den Welpen aber derart gesunde, immunstärkende Milch, weil sie selbst gesund gefüttert wird das diese sich an einem Würmchen nicht kratzen. Der Körper würde sie selbst bekämpfen.
Wozu also den gesunden Welpen schon mit Chemie vollpumpen?

Es ist sehr schwierig für die Züchter die das erkannt haben denn die Propaganda ist sehr erfolgreich. Die Wissenden wären froh noch irgendwo seriös einen Welpen kaufen zu können der noch nicht kaputtentwurmt und totgeimpft wurde...gibt es aber nicht mehr. Denn "seriös" ist man nur wenn man die Keule schwingt alles andere sind böse, gewissenlose Vermehrer. Denn Verbände, Züchter und Tierärzte können nicht unrecht haben...aber das deren Empfehlungen auch nur auf der Pharmaindustrie beruhen, die sicher an allem interessiert ist nur nicht an einem gesunden Hund...das wird erfolgreich übersehen.

Aber du hast recht, ich weis das unter der gängigen Hundezuchtpraxis diese Entwurmungen nötig sind, denn die Zuchthunde sind so instabil das die Verluste ohne diese Maßnahmen erheblich wären.
Amitaba hat geschrieben: Die Zuchtstätten werden kontrolliert, bevor der neue Züchter überhaupt anfangen darf....
Und wenn man was schlechtes über sie hört, wird kontrolliert und der Zwinger gesperrt.
Es scheint aber als könne der VDH auch lang und konsequent ignorieren. Siehe "schwarze Seeperlen", aber klar wenn das Vet Amt da schon mit drin steckt… :autsch:
Amitaba hat geschrieben:Es gibt bei den Tibis CCL..und noch eine Erbkrankheit...
Träger dürfen dann nur mit freien Tieren verpaart werden.
Warum muss man dann Träger verpaaren? Auch wenn man darauf achtet das die rezessiven Gene sich nicht treffen entstehen wieder Trägertiere. Wenn man soweit ist das via Gentest festzustellen...wieso merz man es dann nicht aus?
Weil zu viele betroffen sind, weil nichts mehr übrig bleibt…
Und dann dürfen dennoch keine gesunden, reinrassigen Tibet Terrier eingekreuzt werden weil sie nicht dem Verein angehören? Dann lieber weiter machen mit kranken Hunden. Selbiges gilt für die HD, warum nicht einen Hund mit a-Hüfte einsetzen auch wenn er ein paar Zentimeter zu groß ist, oder das Fell nicht ideal? Dann lieber eine C-Hüfte die dem Rassestandart entspricht?
Und sich dann die Zucht auf "Gesundheit" auf die Fahne schreiben….nein das kann es nicht sein.
Amitaba hat geschrieben:Die Welpenkäufer bekommen nur die Auflagen, die der Züchter wählt...heißt die Pflicht zum Ringtraining hat der Züchter fest gelegt...allerding kann man keinen Welpenkäufer dazu zwingen.
Naja, das klang bei uns anders. Das sollte genauso vertraglich festgelegt werden wie das HD-Röntgen. Gut sicher sind viele dieser Klauseln ungültig und anfechtbar… über die Rechtswirksamkeit einzelner Hundekaufverträge lässt sich sicher streiten. Aber ich persönlich lege Wert auf ein freundschaftliches Verhältnis zum Züchter meines Hundes und da gehört ein Streit der von vornherein klar ist nunmal zu den NoGos.
Amitaba hat geschrieben:Allerdings stößt es mir mehr auf, dass solche gewisse Leute Labradoodels und Co für über 1000 Euro verkaufen und die Leute auch noch glauben, dass es eine Rasse ist. Beim VDH wird man aus dem Verein geschmissen, wenn man zwei verschieden Rassen auf einander setzt. Und da kann man einfach so ganz unkontrolliert was zusammen schmeißen und bekommt auch noch soviel Geld, wie für einen Rassehund mit Papieren.
Ich sehe das sehr zwiespältig.
Warum ist ein gesunder Hund, aus gesunden Eltern (welche beide volle Pappiere vorweisen können), aus guter liebevoller Aufzucht weniger Wert nur weil zwei unterschiedliche, aber einwandfreie Rassetiere verpaart wurden?
Was ist deiner Meinung nach ein angemessener Preis für diesen Hund?
Was kosten VDH-Pappiere? Wie hoch ist die Differenz von Pappier ja oder nein?
Er hat einen vollen Stammbaum vorzuweisen (nur aus zwei verschieden Rassen), bis ewig zurückzuverfolgen und nur der VDH-Stempel kostet 500,-€ oder mehr?

Sicher springen auf diesen Zug viele Vermehrer die dann einfach alles kreuzen was nach Pudel und Labbi aussieht und seineszeichens auch aus unkontrollierter Zucht kommt. Aber was haben sie denn für eine Wahl wenn der VDH es verbietet "seine" Hunde dafür einzusetzen.
Ich kenne Puggle, Labradoodls und Cockapoos...fantastische Hunde und sie hatten alle Glück, sie sind alle gesund.

Was würde wohl passieren wenn man VDH Cocker mit VDH Pudeln kreuzen würde? Oder gar VDH-Möpse mit Beaglen? Wenn man die Champions dieser Rassen zur Mischlingszucht verwenden würde?
Ich befürchte sie wären nicht so gesund, sie würden dann eben die typischen Erkrankungen hoch gezüchteter Rassehunde vereinen… dürften dann aber teuer sein?
Amitaba hat geschrieben:Und ich finde es ist immer eigenes Ermessen, ob mit einem Hund der HD c hat gezüchtet wird..wenn die Leute das vertreten können.
Wenn die Zucht mit gesundheitlichen Schwächen im eigenen Ermessen liegt dann verstehe ich nicht wozu man überhaupt die Regularien eines Dachverbandes braucht. Zur Zucht auf Gesundheit ist dieser dann ja kaum nötig, das ist schließlich eigenes Ermessen...damit sagst du ja quasi das denen egal ist wie es um den Hund gesundheitlich steht solange er nur optisch dem Standart entspricht?
Murx Pickwick hat geschrieben:Der VDH hält noch immer an Impfplänen fest, die gut wissenschaftlich abgesichert als veraltet und krankmachend gelten dürfen, es gibt inzwischen eine ganze Flut von Studien, die zeigt, daß Hunde, die weniger geimpft werden, gesünder sind. Der VDH reagiert bis heute nicht drauf.
Hier bin ich mir sehr sicher das der VDH nur so gut ist wie die Tierärzte.
Und Tierärzte ignorieren die neuen Empfehlungen, ja sogar die Beipackzettel der Impfstoffe ja sehr gekonnt um weiter ihre jährlichen Impfungen durchzudrücken. Übrigens reagiert die Pharmaindustrie auch schon auf diesen Druck, die Laufzeit vieler Impfstoffe wird wieder verkürzt, was nicht bedeutet das sie nicht so lang wirken würden sondern nur das sie nicht für das längere Intervall zugelassen sind.
Für Tollwut gibt es meines Wissens nur noch zwei Hersteller der en Impfstoff auf drei Jahre eingetragen werden darf. Bedeutet das man nun noch genauer aufpassen muss das der TA den richtigen Impfstoff da hat und ihn dann auch richtig in den Ausweis einträgt.
Manche TAs behaupten zur Zeit ja sogar frech das die dreijährige Impfung sei abgeschafft! :crazy:
Murx Pickwick hat geschrieben: ... im Gegenteil, das war immer laissez faire - aber sollte dann mal Kritik aus den eigenen Reihen kommen, so hat der VDH sehr konsequent gemeinsam mit seinem angeschlossenen Verband dafür gesorgt, daß dieser Nestbeschmutzer gegangen wurde ... Beispiele gibts hier leider mehr wie genug.
Irgendwie scheint das eine der ganz wenigen Funktionen zu sein, die der VDH wirklich sehr zuverlässig ausführt ... ach ja, und Werbung machen für sich selbst, das kann der VDH auch sehr gut!
Entspricht exakt meiner Wahrnehmung!
Murx Pickwick hat geschrieben: Solche Vereine, die sehr auf ihre Züchter achten bzw alles ausreizen, um gesunde Hunde zu züchten, gibt es auch ohne den Dachverband VDH.
Korrekt, nur leider sagt die Propaganda ja etwas völlig anderes. Mir wurde auch eingetrichtert das nur VDH-Züchter "seriös" sind und fragt der arglose Tierhalter z.B. beim Tierarzt woran er einen guten Züchter erkennt dann kommt ganz vorn in der Argumentation die Zugehörigkeit zum Dachverband.
Murx Pickwick hat geschrieben: Der VDH hatte lange Zeit die Regel für alle Rassen, daß nur sechs Welpen pro Wurf von der Hündin aufgezogen werden dürfen ... nun ist es bei den Hunden so, daß je größer die Rasse ist, desto größer sind die Würfe ... beim Bernhardiner und der deutschen Dogge können das durchaus auch 10 Welpen im Wurf sein ...
Nun, die überzähligen Welpen mußten mit der Hand aufgezogen werden oder aber mußten per (dem VDH unterstellten, reinrassigen) Ammenhündinnen aufgezogen werden.
Das führte dann dazu, daß auch Doggen und Bernhardiner, die im VDH gezüchtet wurden, nur noch sechs Welpen höchstens hatten ... was mit den überzähligen Welpen geschah, darüber schwieg man sich aus ... oder noch schlimmer, es wurde sogar dementiert, daß es überzählige Welpen geben würde, denn es waren ja nur sechs jeweils in die Zuchtbücher eingetragen worden.
Bei den deutschen Doggen und Boxern fielen weitere Welpen den vom VDH geduldeten Zuchtpraktiken zum Opfer, welche zuviel weiß oder eine schlechte Zeichnung hatten ... im VDH gezüchtete Doggen hatten im Schnitt nur noch vier Welpen, sobald sie an Züchter gingen, die nicht im VDH waren, hatten sie wieder die normalen 10 Welpen, dafür waren da jedoch auch die üblichen Fehlfarben bei, die im VDH ja nie gefallen waren.
Ich weiß nicht, ob das heut noch so ist, aber um die Jahrtausendwende hatte sich da noch nix geändert ... wenn, kam das erst durch erheblichen öffentlichen Druck in den letzten 20 Jahren.
Das wusste ich nicht aber es ist meines Wissens heute (offiziell) auch nicht mehr so. Was hinter verschlossenen Türen geschieht ist eine andere Frage. Ich bin mir sicher das der ein oder andere Fehlfarben und Wurfgrößen schönt, wobei das nicht den Vereinen vorzuwerfen wäre sondern dem einzelnen Züchter. Denn es steht ja keiner Kontrolleur daneben wenn die Hündin wirft, Welpen sind schnell beseitigt und Papier ist bekanntlich geduldig.
Murx Pickwick hat geschrieben: Zeitweise hatte der VDH mit Genetikern zusammengearbeitet - und sämtliche Empfehlungen dieser Wissenschaftler kurzerhand mißachtet ... schließlich sind sie ein renommierter Dachverband, der auf seine Züchter schaut und eh alles besser weiß.
Nun - inzwischen haben diese Genetiker aufgegeben, sie wollen vom VDH nix mehr wissen.
Darum geht es ja auch in dem Film, da besuchen Sie ja den Genetiker an der TiHo der mit dem VDH gearbeitet hat.

Das Gebaren dieses Vereins und der meisten Hundezüchter ist einfach schlimm. Amitaba ich möchte nochmal explizit sagen das wir hier weder dich noch deine Mutter irgendwie angreifen wollen. Ich finde es toll das du uns Infos geben kannst ich denke es ist jedem hier bewusst das auch unter dem Dachverband anständige Züchter unterwegs sind. Aber es ist eben auch wichtig aufzuklären und immer wieder auch die negativen Aspekte aufzurollen und zu beleuchten ob sich was tut.
Vermutlich wird sich leider nie etwas tun, das ist vergleichbar mit den Machenschaften der Tierärzte, die meisten wissen es einfach nicht besser weil sie nie über ihren Tellerrand blicken und die Geschenke und Frasen der Pharmaindustrie und der Futtermittelkonzerne auch kaum Raum für Zweifel lassen.

Ich persönlich finde es einfach erschreckend das selbst Zoo Zajak keinen Wert auf das sehr geduldige Papier des VDH legt und typische Rassen garnicht einkauft...denn dort würden die Menschen in Scharen reklamieren. Beim "guten" Züchter tun sie das nicht, dort werden sie dann verunsichert wenn das Tier krank wird...es werden falsche Fütterung oder Fehlbelastung vorgeworfen und alles verharmlost.
Welcher Mopshalter geht denn mit der Rechnung für Gesichtslifting, Gaumensegelkürzung, Nasenerweiterung und Mandelentfernung (alles in einer OP!) damit der Hund endlich nicht mehr blau anläuft, zu seinem Züchter? Oder gar zum VDH?
Das sollten die mal machen!


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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 28. Aug 2015, 18:58

Es gibt ein paar wirklich sehr gute Hundevereine im VDH ... allerdings liegt das keineswegs am VDH, sondern es ist eher Zufall, daß diese Vereine dem VDH angeschlossen sind.

Einer dieser so erstklassigen Vereine ist der Hovawart-Club e. V. (zumindest hoffe ich, daß er noch zu den Besten der Besten gehört). Er war der erste, der versucht hat, züchterisch gegen HD anzukämpfen ... in den 70er Jahren wurde dort beschlossen, daß kein Hund mehr zur Zucht zugelassen werden sollte, der keine 1A-Hüfte hätte ... weiterhin wurde genau genau beobachtet, wo HD-Hunde fielen ... Verwandte dieser vermeintlichen Träger wurden genauso aus der Zucht ausgeschlossen. Alles andere - auch die Wesensprüfung - wurde hintangestellt. Vollkommen egal, ob der Hund nu ein paar Zentimeter zu groß war, weiße Brustflecken hatte oder ein saumäßiges Fell - hauptsache einwandfreie Hüfte.
Tatsächlich stellten sich schon nach wenigen Jahren die ersten Erfolge ein - gefolgt von extremen Fehlschlägen, nach 10 Jahren dieser konsequenten Zuchtpraxis waren doppelt so viele Hovawarte von HD betroffen, wie zu Beginn der Zuchtbemühungen! Gleichzeitig schrumpfte die Zuchtbasis der Hovawarte derartig, daß sich scheues Wesen und andere Wesensmängel bei immer mehr Hunden zeigte - die wesensmäßig besten Hunde hatten keine 1A-Hüfte ... um Inzucht in extremen Maße zu verhindern mußten auch die wesensschwachen Hunde in der Zucht eingesetzt werden.
Mit diesen Wesensmängeln hat die Rasse Hovawart noch immer zu kämpfen ... HD ist trotz dieser extrem konsequenten Zuchtpraxis über fast 15 Jahre nicht ein bischen zurückgegangen, sondern im Gegenteil, es gibt mehr HD-Hovawarte, wie jemals zuvor!
Was ist passiert?
Als sich die ersten Erfolge einstellten, hatten die meisten Züchter ihre Hovawarte noch mit Schlachtabfällen und Selbstgepanschtem Futter gefüttert. Dose und Brocken gabs nur, damit die Welpen schon dran gewöhnt waren, wenn die neuen Hundebesitzer die Welpen abholten und es keine Umstellungsschwierigkeiten gab.
Die Praxis änderte sich, es wurde zunehmend gesponserte Fertignahrung verfüttert ... und genau in dieser Zeit stiegen die Fälle von HD bei Hovawarten! Es traten erstmalig schwere HD bei Hovawarten auf, was vorher vollkommen unbekannt war!
Inzwischen wird bei den Hovawarten wieder mehr auf Wesen und Gebrauchseignung geschaut - diese Hunde haben es dringend notwendig. HD läßt sich auf züchterischem Wege nicht eliminieren ... das haben die Hovawart-Züchter schmerzlich lernen müssen. Dementsprechend lasch wird das dort auch gehandhabt.

Einen anderen Zusammenhang, was HD angeht, fanden schweizer Züchter bei ihren großen Rassen heraus ... große Hunde mit o-beinigen Hinterbeinen hatten eine deutlich bessere Hüfte, wie die standardmäßig geradbeinigen Hunde gleicher Rassen. Die Schweizer hatten draus gelernt, sie züchteten hinten o-beinig ... die deutschen Züchter, allen voran die VDH angeschlossenen Zuchtvereine, bestanden weiterhin auf geraden Hinterbeinen. Tatsächlich sind bei gleicher Fütterungs- und Haltungspraxis der Anteil der großen Hunde mit schwerer HD in Deutschland höher, wie in der Schweiz ...

Es gibt noch einen Zusammenhang ... das ist die Aufzucht der Welpen.
Hier sind es diesmal Barsoizüchter, welche feststellten, daß es sich bei HD keinesfalls um eine erbliche Erkrankung handelte, sondern sich vielmehr um eine Entwicklungsstörung handeln muß, denn Züchter, die bei den Käufern darauf bestanden, daß diese ein moderates, gleichmäßiges Training mit den jungen Barsois absolvierten und ihre Junghunde keine Treppen hoch- und runterlaufen ließen, gleichzeitig nicht zu energiereich fütterten, hatten unter ihren Nachfahren so gut wie keine HD zu verzeichnen ... ganz anders, wenn die Junghunde überlastet wurden, viel Treppen stiegen oder zu energiereich gefüttert wurden. Da konnte dann der Anteil der Welpen mit mittelschwerer und schwerer HD auf bis zu 50% ansteigen.

Weiterhin haben die Malinois in Frankreich, trotzdem sie nicht auf HD-Freiheit gezüchtet werden, sondern wirklich mit allem gezüchtet wird, was das Ringtraining dort lebendig übersteht, nicht mehr HD, wie die auf HD-Freiheit gezüchteten Hunde in Deutschland. Gefüttert wird in Frankreich genauso wie in Deutschland größtteils Fertigheimer.

Trotz intensiver Forschung konnte bislang kein Erbgang für HD (oder ED) erkannt werden - im Genome Projekt ist bislang noch kein einziges Gen bzw Gengruppe, die für HD (oder ED) kodieren könnte, gefunden worden, trotzdem das Hundegenom vollständig kartografiert ist und etliche HD-Hunde miterfaßt wurden.

HD läßt sich züchterisch nicht eliminieren ... es ist eine multifaktorielle Entwicklungsstörung.

Zum Hundespulwurm - dieser Spulwurm gehört zum Hund, wie die Giardien zum Chinchilla, Eimeria cavia zu Meerschweinchen und Kokzidien zu den Kaninchen. Es gibt so gut wie keinen Hund ohne Spulwurm!
Die Spulwürmer werden tatsächlich über die Muttermilch weitergegeben - allerdings nicht nur über die Muttermilch, sondern auch vorher schon über die Nabelschnur, denn sie sind wichtig für den Hund. Der Hund braucht die Spulwürmer, um sein Immunsystem zu eichen.
Hunde ohne Spulwürmer leiden tatsächlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an Autoimmunerkrankungen!
(Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa beim Menschen wird ähnliches vermutet, allerdings kennt man bislang noch nicht den zum Menschen gehörigen Parasiten, der diese Autoimmunerkrankungen verhindert. Allerdings gibt es eine Behandlung mit geschwächten Schweinebandwürmern - das verblüffende Resultat: in vielen Fällen verschwinden die Symptome vollständig, sobald sich der Schweinebandwurm im Darm etabliert hat.)

Es gibt also mit dem Hundespulwurm kein Problem für den Hund - aber es gibt ein Riesenproblem mit dem Menschen! Denn der Hundespulwurm läßt sich relativ leicht auf den Menschen übertragen - nur leider ist der Mensch für diese Spulwurmart ein Fehlwirt, die Übertragung hat fatale, oft tödliche, Auswirkungen ... DAS ist der Grund, weshalb früher so rigoros entwurmt wurde, sobald sich auch nur ein einziger Spulwurm hat blicken lassen!
Übertragen läßt sich der Spulwurm nur, wenn er mit dem Kot ausgeschieden wird ... er wird durch Lecken des Hundes im Fell verteilt - streicheln nun Menschen solche Wurmausscheider, nehmen sie Würmer und Eier auf.
Waschen sie sich nach dem Streicheln des Hundes nicht die Hände, sondern essen erstmal ne Stulle oder lecken sich die Finger genüßlich ab, nehmen sie Würmer und Eier auf - und können nun, wenn die Übertragung erfolgreich war, schwer erkranken. Vor allem Kinder sind hier sehr gefährdet (die Ermahnung, wasch nach dem Streicheln des Hundes die Hände, hatte also durchaus Sinn!)

In Frankreich wurde bis zur Jahrtausendwende nur selten entwurmt (ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, hab das nicht mehr verfolgt) - eigentlich wurde nur entwurmt, wenn die Hunde stark verwurmt waren und das waren sie fast immer mit Bandwürmern, die sie sich durch Fressen von Nagern eingehamstert hatten. Starker Spulwurmbefall war selten und war meist eine Folgeerscheinung nach Staupeerkrankungen oder bei durch Verwahrlosung stark abgemagerten Hunden.
Trotzdem in Frankreich genauso Fertigheimer gefüttert wurde, wie in Deutschland und trotzdem die Zuchtstätten dort noch deutlich suboptimaler waren (feuchte, nicht gemistete Kuhställe beispielsweise, oder finstere Bretterverschläge auf dem Hinterhof, Verwahrlosung etc), gab es definitiv KEINE höhere Welpensterblichkeit!
Und das, trotzdem in vielen Zuchtstätten nicht mal gegen Staupe geimpft wurde und dementsprechend viele Staupeausfälle zu verzeichnen waren ...
Auch die Buschhunde in Afrika, die Dingos in Australien, diverse Straßenhunde überall auf der Welt werden nicht entwurmt - und dennoch ist die Welpensterblichkeit nur dann höher, wenn die Hündinnen mit Verhungern beschäftigt sind ... solange sie genügend zu futtern bekommen, ist die Welpensterblichkeit niedriger, wie bei unseren von Welpenbeinen an entwurmten Hunden!
Da kann man eigene Statistiken zu anfertigen ... je größer die Anzahl der berücksichtigten Würfe ist, desto klarer wird das Bild.

Eine Entwurmung, auch beim Welpen, macht also nur Sinn für uns Menschen ... und dann auch nur, wenn Spulwürmer oder Spulwurmeier ausgeschieden werden. Entwurmte Hunde sind einfach sicherer für uns Menschen.
Sorum wird ein Schuh draus ...

Es gibt übrigens jede Menge Hundekäufer, welche die notwendigen OPs ihrer "gesunden" VDH-Hunde versuchen auf die Züchter abzuwälzen - dies ist allerdings äußerst schwer. Nur selten hat man mit so einer Klage Erfolg.
Die Propaganda, VDH ist einfach nur guuuut, VDH-Hunde sind gesund, ist leider auch bei den Richtern angekommen ... es ist deutlich einfacher, Zoo Zajac in dem Punkt zu verklagen, denn der gesunde richterliche Menschenverstand sagt einem doch, daß Zoo Zajac nur Geld verdienen will - also alles verkäuft, was vier Beine hat, egal wie gesund.



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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von SiSo » Fr 28. Aug 2015, 20:53

Also ich hab hier im Ort eine Züchterin, die dem VDH angeschlossen ist, da würde ich nicht mal geschenkt einen Welpen nehmen! Die Hündinnnen sind in einen Raum eingeschlossen oder werdennauf die Terasse gelasssn.
Die Rüden haben einen Raum im Keller (Haus is im Berg, also Hunde haben schon n Fenster) ...das hat das Vet Amt so zugelassen und auch der Zuchtwart sagt da nix.. die Welpen wachsen in einer 80x80 Box auf, sehen nicht mehr als ihre Mama die Geschwister oder halt das Holz, bekommen Futter und Wasser, das wars.

Was mir außerdem nocht am VDH passt ist, dass die Hündinnen auf Ausstellung MÜSSEN.. klar sollten die Hunde bewertet werden, aber warum muss man die ewig zu von einer Ausstellung auf die andere schleifen, die müssen gebadet, gekämmt, getrimmt und sonst was sein, dürfen zT dann Tage vorher nicht mehr draußen herum toben.. sondern wenn es zB ein größeres Rudel hat muss der Hund in einer Box sitzen, damit er auf der Show dann auch gut aussieht..

Das ist leider kein Einzelfall und auch kein hören-sagen, sondern ich hab das leider schon bei 3 Züchtern erlebt..

Ich hab bei VDH auch immermehr den Eindruck das das Augenmerk viel mehr auf die Optik des Hundes, als auf Gesundheit oder noch viiiiel unwichtiger seine Leistung geachtet wird.

Peanut ist aus einer nicht VDH Zucht und ihre Eltern noch viel weiter untersucht, als es beim VDH vorgeschrieben ist. Nebendem üblichen wurden sie auch auf ED untersucht, sowie Patella und per gentest auf cea. Sowie auch die übliche Augenuntersuchung stattgefunden hat.

Also das, womit sich der VDH so brüstet, ist normal und nicht nur in diesem Verein so.

Ich kenne sogar Leute, die ihre Hunde halt mal decken wollten und die auch untersuchen lassen haben...



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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Femme fatale » Mo 31. Aug 2015, 16:53

Eine befreundete Züchterin, die bisher außerhalb von Vereinsstrukturen gezüchtet hat - aus obigen Gründen - wird nun in einen dem VDA angeschlossenen Verein eintreten. Ganz einfach, weil man mit Hunden mit Papieren aus einer Vereinszucht seriösere Interessenten anspricht, denen das Tier mehr wert ist (nicht nur finanziell).

Ohne Verein muss sie sich trotz aller/mehr Gesundheitstests, optimaler Aufzucht/Prägung immer wieder als Vermehrer beschimpfen lassen.

Soweit ich weiß empfiehlt der VDA eine Bewertungen aller Zuchttiere, ob Hündinnen zwangsweise ausgestellt werden müssen liegt wohl eher in den Händen des einzelnen Vereins als des Verbandes.

Im Endeffekt muss man mMn den individuellen Züchter beurteilen. Nicht jeder züchtet nur nach Optik und es ist nicht automatisch die Gesundheit egal. Der VDH repräsentiert ein breites Spektrum und nicht nur die Modezüchter, die zu jeder Ausstellung Rennen, bei denen Optik mehr zählt als Gesundheit und denen der Rest des Tieres egal ist.


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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von SiSo » Mo 31. Aug 2015, 17:13

Mh, also ich kenne viele Züchter, die dem VDH angeschlossen sind, wo das Wesen des Hundes bei allen kaum von Interesse ist.

zB beim Sheltie, dass es jetzt nur noch wichtig ist, dass er ruhig und ausgeglichen ist.. halt als Familienhund.
Aber ich zB wenn ich nen reinen Familienhund haben wollte, der eher ruhig und ausgeglichen ist, würde bestimmt keinen Sheltie nehmen. Weil die eben vom ursprünglichen Standard eben nicht gerade ruhig und ausgeglichen sind, sondern eben agil und temperamentvoll.

Ich will nicht sagen, dass das in anderen Vereinen nicht auch so ist, aber es stört mich einfach generell.



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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Emmy » Di 1. Sep 2015, 08:37

Saubergschweinchen hat geschrieben:Vorab: Kann mir jemand verraten was ich mit dem Video falsch gemacht habe? Der Link funktioniert, nur die Einbettung nicht….hülfeeeeee! :bet:
Ich hab es dir eingebettet :D
Du musst nur das s hinter dem http wegnehmen, dann klappt´s ;)

Ansonsten find ich den Thread sehr interessant und lese fleißig mit, damit wir uns auch für den richtigen Hund entscheiden, wenn es dann soweit ist :)


Liebe Grüße von Kerstin

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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von Saubergschweinchen » Di 1. Sep 2015, 10:43

Ohne Verein muss sie sich trotz aller/mehr Gesundheitstests, optimaler Aufzucht/Prägung immer wieder als Vermehrer beschimpfen lassen.
Genau das ist das Problem. Die Werbemaschine funktioniert zu gut! Das ist im Grunde das Selbe wie mit den Kofferraumwelpen, die meisten Leute interessiert es nicht. Und die die es besser wissen und mit gutem Vorsatz rangehen erliegen den Frasen und vor allem der Niedlichkeit der Welpen...wenn man so etwas göttliches wie einen Mopswelpen zuckersüß und leicht schnarchend schlummern sieht dann ist doch bei fast allen (da nehme ich mich nicht aus) der Verstand dahin und kaum einer wird dann noch einen Gedanken daran verschwenden ob denn hier wirklich alles gesund zugeht.

Ich möchte an dieser Stelle echt eine Lanze für die "Vermehrer" brechen, und zwar für die sich wie deine Freundin gezielt wissend gegen den Verein entscheiden und dennoch (oder gar nicht mehr) alles über gesundheitliche Tests absichern und die Welpen vorbildlich aufziehen.
Genau solche Züchter braucht es mehr und darum ist es so schade wenn sie durch die negative Propaganda in die Vereine gezwungen werden.
Es sind nur sehr wenige Interessenten die mit der Problematik entsprechend umgehen und gezielt zu Züchtern außerhalb des Verbandes gehen...hier sind dann eben sämtliche "Mischlingszuchten" sehr interessant weil Puggle, Labradoodl, Goldendoole, Cockapoo und auch Retromöpse eben meist im seriösen Rahmen und von Leuten die sich gezielt von den gänigen Strukturen abwenden gezüchtet werden.
Außerdem ist es ja auch nicht so das es absolut keine Verbände außerhalb des VDH gäbe, bei den Hütehunden gibts in jedem Fall noch die AAH. Mit anderen Rassen hab ich mich noch nicht so beschäftigt aber ich gehe fest davon aus das es die Idealisten überall gibt ;).
Ich weis von diversen Dissidentenvereinen, über die man aber natürlich nichts positives zu lesen/hören bekommt.
Es ist einfach ein generelles Problem das der Genpol dann so eingeschränkt ist weil der VDH und der FCI ihr "Material" nicht rausrücken bzw. keines von draußen hereinlassen. Das ist engstirnig und nicht im Sinne der gesunden Zucht...so wird es aber Randverbänden und verbandslosen Züchter fast unmöglich gemacht den Genpol groß genug zu halten.
Um diesen Machenschaften zu entgehen kann man sich eigentlich nur für eine nicht anerkannte Rasse entscheiden, anders geht es in meinen Augen nicht.

@emmy: Vielen lieben Dank!!! :lieb:


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Re: Zuchtverein und Rassestandart - Diskussion zu VDH u.ä.

Beitrag von SiSo » Di 1. Sep 2015, 12:05

Also ich hab auch eine "Vermehrerin" kennen gelernt, da sie Spitz mit Sheltie kreuzt und mich die Mischung interessiert hat. Sie lässt ihre Hunde alle testen auf eigene Kosten.

Eine Freundin von mir hat sich einen Labradoodl gekauft extra ne Zucht gesucht die seriös ist und alles, jetzt kam heraus, dass die ihre Hündin seit 4 Jahren ständig decken lässt und die Welpen mit 3/4 Wochen von der Mutter trennt. 2 der Wurfgeschwister kennt sie, die sind beide krank. Der Rüde hat mit 1Jahr schon schwere HD, Athrose und noch iwas genabt. Wird jetzt spezialernährt, damit man das etwas noch korregieren kann. Und der andere Hund hat nen angeborenen Herzfehler + HD und ED.

Ihre Hündin nimmt fast jede Krankheit mit, die sie kriegen kann und ist extrem empfindlich mit der Verdauung.

Ich denke man muss sich eine Zucht ob jetzt Vermehrer oder nicht, einfach kritisch anschauen.



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