Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

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Gehege an Gehege Vergesellschaftung! Fördernd oder Hinderlich?

1. Hinderlich
5
63%
2. Fördernd
3
38%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8

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lapin
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Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von lapin » Mo 14. Jun 2010, 18:37

Man hört ja immer und überall,
"Bei einer Vergesellschaftung sollten die Tiere nicht Gehege an Gehege stehen oder getrennt, aber im gleichen Raum, da sie sich zwar riechen, aber keine Rangordnung klären. Dies könnte zu angestauten Aggressionen führen und eher hinderlich, als förderlich sein!"

Wieviel Erfahrungsschatz und Wahrheit hängt hinter dieser doch sehr allgemein gefassten Aussage?

Wer hat schon ähnliches unternommen und hat welche Erfahrungen sammeln können?

Würdet ihr auch davon abraten, weil es wirklich hinderlich ist?
Oder doch absolut dazu raten, da ihr es als sehr fördernd empfunden habt?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Isa
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Re: Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von Isa » Mo 14. Jun 2010, 19:25

Ich klicke "Hinderlich" an, da das meine persönlichen bisherigen Erfahrungen sind.
(Allerdings kann ich zig "Förderlich" Beispiele aufzählen, von denen ich gehört/gelesen habe!)

Meine Maia wurde als Neuzugang nicht von Pü akzeptiert.
Maia wurde von ihr über Monate gemobbt, verjagt, geschnappt.
Es war ein langer Weg, bis sich die beiden endlich verstanden haben.
Dann hatte Maia eine Lungenentzündung. Rat meiner damaligen TÄ: Einzelhaft.
Maia fraß aber gar nichts in Einzelhaltung.
Also hab ich ihr einen Teil des EBs abgetrennt, damit sie ihre Ruhe, aber dennoch Kontakt zu den anderen hat.
Als ich dann das Trenngitter entfernte, sind Pü und Maia wie wild aufeinander los; zwar kurz, aber sehr heftig. :shock:

Zu meinen Anfangszeiten der Meerschweinchenhaltung hatte ich 2 Gruppen, bestehend aus jeweils 3 Tieren.
Die Gruppen wurden durch ein Gitter getrennt. Sie konnten sich sehen und riechen.
Sehr oft standen sich beide Gruppen am Gitter zähneklappernd gegenüber.


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Re: Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von saloiv » Mo 14. Jun 2010, 19:30

Wedernoch...

Einen Anfänger rate man niemals nie zu dieser Methode, da ist sie eindeutig hinderlich! Wenn man Vergesellschaftungserfahrung hat kann sie in sehr seltenen Fällen sinnvoll sein, aber das sind eher Ausnahmefälle. Ich habe die Methode früher auch verwendet. :X Zwei Weibchen haben sich nachher so gezofft, dass sie sich nie mehr danach verstanden haben und dauerhaft getrennt gehalten werden mussten. Erst ein Jahr nach der Vergesellschaftung als Monate lang die Trennung peinlichst genau geführt worden war, klappte die VG dann wieder. Die Methode kann nämlich äußerst schief gehen.

Sinnvoll ist die Methode wenn man zwei Angstschweinchen hat die sich auf 50m über mehrere Stunden nicht annähern. Stellt man nun Angstschwein-Gehege an Angstschwein-Gehege so fühlen sich beide sicher und begutachten den Nachbarn. Auch bei behinderten Tieren kann es (je nach Charakter und Behinderung) manchmal sinnvoll sein.


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Re: Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von schweinsnase77 » Mo 14. Jun 2010, 20:23

Zum kennenlernen hab ichs noch nicht ausprobiert, weil ichs schwierig finde da das verhalten der Schweine richtig zu interpretieren. Momentan halte ich beide Bockgruppen allerdings zwangsweise so,weil sie immer den Sichtschutz runtergerupft haben. Ich kann nicht behaupten das die beiden Gruppen (solange sie nicht zusammenkommen) irgendwelche Aggressionen gegeneinander zeigen. Wenn sie allerdings doch mal auf die andere Seite wechseln ist grundsätzlich der "eindringende" part auch derjenige der auf die anderen losgeht.


Mit freundlichen Grunzern

Annette

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Re: Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von Doro » Di 15. Jun 2010, 10:53

Ich habe so immer meine Böckchen immer so vergesellschaftet, ein Käfigoberteil (140*60 cm) in mein Schweinchenzimmer, das neue Schweinchen rein und so lange warten bis es den Geruch der Gruppe angenommen hatte. Einen Teil des Käfigs hatte ich immer zugehangen, nur einen Teil der Gitter freigelassen. Bisher hatte ich damit noch nie Probleme. Das, was ich feststellen konnte war, dass es sehr oft auf den Geruch ankam. Die letzte Vergesellschaftung eines Böckchens hatte ich im Mai letzten Jahres. Belix kam mit 6 Jahren zu uns, ein sehr krankes und zudem noch äußerst ungepflegtes Schweinchen dass weder kastriert war noch Sozialverhalten kannte, lebte er doch immer als Einzelschwein in einem Kinderzimmer. Belix roch anders, ganz anders wie meine Gruppe. Nach der Kastra und der Absitzzeit gab es keinerlei Probleme wie auch vorher schon nicht.

Bei Mädchen vergesellschafte ich anders. Ich nehm sie auf den Schoß und lass meine Bande schnuppern. Nach ca. einer Stunde darf /durften die neuen Mädchen dann immer von alleine alles erkundigen. Bei all meinen Vergesellschaftungen hatte ich noch nie Probleme. Einen neutralen Boden hab ich nicht, zumindest keinen wo alle hinpassen würden. Außerdem bin ich der Meinung die neutrale Umgebung würde zusätzlich Stress für die Gruppe bedeuten.



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Re: Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von halloich » Di 15. Jun 2010, 11:53

Meine erste Vergesellschaft habe ich durch Gitter gemacht. (hatte von meerschweinchen absolut keine Ahnung)

Wir hatten zwei Böcke und haben einen neuen Bock übernommen.
Wir haben das Gehege mit Gitter getrennt, sie konnten sich sehen, riechen und durch die Gitterstäbe anschnuppern.
Nach drei Tagen haben wir das Gitter abgemacht.
Keine 10 minuten später hatten wir ein verbissenes Knäul durch das Gehege am kugeln.
Also wieder getrennt, wieder duch Gitter.
Zwei Tage später neuer versuch und ich hatte eine perfekt harmonische Dreirbockgruppe.

Ob das ideal oder Zufall war, keine Ahnung, es hat aber funktioniert.

Nächste vergesellschaftung war ein Bock und ein Weibchen.
Die habe ich sofort zusammen gesetzt.
Ohne Gehege sauber machen, ohne neutralen Boden.
Sie waren von der ersten sekunde an ein Traumpaar.

Ich denke alles ist bei vergesellschaftungen möglich.
Es kommt auch sicher auf den Charakter der Tiere an.

Es kann bei "neutralen" Vergesellschaftungen auch immer zum Mißerfolg kommen


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Re: Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von halloich » Do 17. Jun 2010, 11:49

Ich habe ja aktuell ein Bockpäärchen direkt, Zaun an Zaun, neben einer Dreierharemsgruppe.
Die zwei Böcke beschnuppern die Damen durch das Gitter, legen sich auch direkt ans Gitter und schauen den Damen zu, selbst wenn der Haremsbock am Gitter vorbeigeht bleibt man entspannt liegen.

Vergesellschaften würde ich die aber nicht miteinander. Einer der Zwei Böcke würde den Haremsbock zerlegen.

Gitter an Gitter kann eine Vergesellschaftung funktionieren, hat es bei mir auch schon, aber nicht jede Gitter an Gitter Konstelation lässt sich vergesellschaften.

Ich denke bei einer Vergesellschaftung zählt wirklich nicht wie, sondern eher wem und wo.
Selbst in harmonischen Gruppen kann die Vergesellschaftung schieflaufen wenn der/die Neue einen sehr starken Charakter und zum Terrorschwein neigt.
Also Harmonie der aktuellen Gruppe, Charakter der/des Neuen/Neuankömmling und der Platz und die Einrichtung finde ich wichtiger als neutralen Boden.

Ich wusste auch nicht das meerschweinchen doch ein so gutes gedächtniss haben können?!


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Re: Gehege an Gehege zum kennenlernen, fördernd oder nicht?

Beitrag von lapin » Do 17. Jun 2010, 11:53

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