Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Moderatoren: Bigfoot63, Da4nG3L

Forumsregeln
Giftige Pflanzen die hier aufgeführt oder vorgestellt werden, stellen für Tiere die Ad Libitum ernährt werden selten eine Gefahr dar, da sie in der Lage sind zu selektieren und daher immer wissen, was fressbar und genießbar ist und was nicht.

Wie in allen Fällen auch, ist jedes Tier individuell zu betrachten und man sollte neue Pflanzen IMMER langsam anfüttern.
Jedes Tier kann unterschiedliche Dinge auch unterschiedlich vertragen.

Die User sprechen von eigenen Erfahrungen, es liegt an Euch, Eure zu sammeln.
Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von lapin » Do 29. Jan 2015, 15:49

@Saubergschweinchen, soviel Wert solltest du dem Satz nicht geben, zwecks überschlagener Krankheiten. Diente er doch auch als Einleitung zu dem Thema, aber nicht als maßgebend und vor allem nicht als Aussage das nun alles schlecht ist. :)
Das galt als laut gedacht und fragend was könnte man noch falsch machen?!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Hasilein
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2415
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 453 Mal
Danksagung erhalten: 323 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Hasilein » Do 29. Jan 2015, 15:52

1. Beobachten alle hier ihre Tiere besser und sind dementsprechend schneller beim TA als "normale" Halter.
Da muß man wieder schauen...Was sind normale Halter. Normale Halter, wie ich sie beim Einkauf mal an der Biotonne treffe, wissen oftmals nicht, was überhaupt Blinddarmkot ist! Die Kinder "pflegen" ihr Kaninchen immernoch im Kinderzimmer auf 1m2, obwohl ich deren Müttern schon zutrauen würde, daß sie sich im Internet mal über Kaninchen kundig machen könnten...
Und ich glaube, von solchen gibt´s leider immernoch sehr sehr viele...

Und dann die Halter aus vielen Foren, die wegen jedem Pups zum TA rennen, weil ihnen TÄ heilig sind. Dort wird dann wegen jedem Kokzidchen ne wochenlange Behandlung eingeleitet.

Ich bin froh, daß ich Kokzidien durch alternative Fütterungsweisen, die ich hier kennengelernt habe, auch so in den Griff bekommen habe, und deswegen nicht mit dem Tier zum TA mußte.
Zuletzt geändert von Hasilein am Do 29. Jan 2015, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.



schweinsnase77
Meerschweinchen Supporter
Meerschweinchen Supporter
Beiträge: 4427
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 21:32
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von schweinsnase77 » Do 29. Jan 2015, 15:54

Saubergschweinchen hat geschrieben: Ich geh mal im Krankheitsbereich der Kaninchen und Meeris querlesen, vlt. ist mein Bild ja tatsächlich verzerrt aber ich empfinde den Tierplan.net nicht als krankheitslastig :hm:

Also ich lese bei Kaninchen subjektiv am ehesten Schnupfer und E.C. Beides mag man sich durch große Vielfalt und Wiese tatsächlich eher ins Haus holen, als mit Heu.

Wobei man ja davon ausgeht, dass die meisten aller Heimtkaninchen E.C. Träger sind und Streß der Auslöser ist. Ich denke da sind Wohnungskaninchen wahrscheinlich empfänglicher für als Freihoppler.

Bei Meeries hier habe ich das Gefühl das Hezprobleme ( bei älteren Meerschweinchen) und Zahnprobleme "in Mode" sind. Herzprobleme würde ich nur aufs Alter schieben und die meisten Zahnprobleme hier dürften genetisch bedingt sein.

Oder um Lapins Frage zu beantworten was falsch sein könnte: Die Herzmeeries werden hier einfach zu alt :mrgreen: . Könnte natürlich am Futter liegen :taetchel:


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 29. Jan 2015, 15:57

Ich hab mal geschaut, wieviel Threads bei uns unter Ernährung und Krankheit im Januar 2015 im Kaninchenbereich zu finden ist, und wie das in anderen Foren aussieht - dabei habe ich festgestellt, daß viele Tierforen mehr oder weniger tot sind, ich mußte also reine Kaninchenforen nehmen.

Tierplanet
Ernährung: 5 Threads
Krankheit: 8 Threads

Kaninchenschutzforum
Ernährung: 18 Threads
Krankheit: 97 Threads

Kaninchenforum
Ernährung: 22 Threads
Krankheit: 41 Threads

Kaninchentreff
Ernährung: 6 Threads
Krankheit: 8 Threads

Also wenn ich mir das so betrachte, läßt sich da nicht viel draus ablesen - außer, daß wir im Verhältnis zu Ernährungsthreads nicht mehr Krankenthreads haben, wie andere Foren auch. Das Forum mit den aussagekräftigstem Ergebnis ist ein Tierschutzforum, wo zu erwarten ist, daß eher hilfesuchende Leute sich melden - und das sind dann tendenziell deutlich mehr Leute mit kranken Kaninchen. Das andere aussagekräftige Forum hält etwa das gleiche Ergebnis (auf einen Ernährungsthread zwei Krankenthreads), wie alle von mir ausgezählten Foren, wobei die Anzahl der meisten Foren einschließlich unserem einfach zu gering ist.

Von sich überschlagenden Krankenthreads bei uns ist jedenfalls nix zu spüren ...



Benutzeravatar
Hasilein
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2415
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 453 Mal
Danksagung erhalten: 323 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Hasilein » Do 29. Jan 2015, 16:00

Hier wird aber z.B. Bärenklau als normales Futter und als Krampflöser bei E.c. gesehen, wobei in anderen Foren nur auf chemische Keulen vertraut wird.
Wäre dort die Vielfalt größer, würde ich eher darauf tippen, daß E.c. evtl. nicht so häufig auftreten würde.



Benutzeravatar
Corinna
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 209
Registriert: Mo 13. Okt 2014, 12:03
Hat sich bedankt: 65 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Corinna » Do 29. Jan 2015, 16:25

Auch wenn`s ein bissel off-topic ist, in den meisten Foren kommen eh immer nur die Standards und das sind meist gleich die üblichen Medikamente.

Mir wird hier zwar bei einigen Sachen schwindelig, weil ich wirklich lange und intensiv immer wieder nachlesen muss um die Zusammenhänge zu begreifen, aber um ein Tier zu begreifen, bedarf es wohl einem guten Grundwissen :hot: .

Also wird mir gerne weiter schwindelig und ich komm mit der Zeit sicher hier ein großes Stück weiter.


Viele Grüße von Corinna mit Lenny, Naphi, Hotte und Mika und dem Freddy der jetzt bei Brina wohnt, unzähligen Flossen und die Täublis 1 + 2 .

Unvergessen und tief im Herzen
Stoffel * Gismomann * Trinchen * Homer * Cook * * Monschi * Valli * Murmel * Muckel * Ronja * Flocke * und Liese...meine einzigartiges Mädchen

Benutzeravatar
Hasilein
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2415
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 453 Mal
Danksagung erhalten: 323 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Hasilein » Do 29. Jan 2015, 16:36

Mir wird hier zwar bei einigen Sachen schwindelig,
Mir wird schwindelig, wenn ich deinen Myxomatosebericht lese. :top: Da wollte ich mich eh noch für bedanken...



Benutzeravatar
Saubergschweinchen
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 2050
Registriert: Di 4. Feb 2014, 13:50
Land: Deutschland
Wohnort: nahe Dresden
Hat sich bedankt: 299 Mal
Danksagung erhalten: 549 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Saubergschweinchen » Do 29. Jan 2015, 17:11

Bei Meeries hier habe ich das Gefühl das Hezprobleme ( bei älteren Meerschweinchen) und Zahnprobleme "in Mode" sind. Herzprobleme würde ich nur aufs Alter schieben und die meisten Zahnprobleme hier dürften genetisch bedingt sein.
Seh ich genau anders herum. Ich halte das momentan gehäufte Auftreten der Herzerkrankungen zum einen für das Ergebnis einer besseren Diagnostik und zum anderen für genetisch bedingt. Bei Liviu ging wurde die Daignose letztes Frühjahr gestellt. Da war er 4,5 Jahre alt, bei weitem nicht "zu alt" für ein Meerschweinchen.

Der Großteil der Züchter arbeitet sehr intensivg daran die Lebenserwartung der Tiere zu verkürzen. Rentner werden verschachert sobald genug Nachwuchs da ist, viele Züchter haben kein Tier über drei Jahren im Stall. Wird vorher gestorben ist das Schwund, untersucht werden solche Fälle selten und dann eben mit dem Geschwistertier weiter gemacht wenn die Farbkombi nur Pokale verspricht.
Stoffwechselerkrankungen, Herzerkrankungen und selbst OD kümmert nur eine Hand voll Züchter wirklich. Ein Pokal, ein Wurf und ab damit in Liebhaberhand...und danach kein Interesse mehr.
Ich hatte vor einigen Jahren ein sehr schmächtiges, zartes Meeri von einer Züchterin gekauft. Dieses Tier hatte einen schweren angeborenen Herzfehler und verstarb rasch. Als ich später feststellte das eine andere Züchterin eine ganze Linie auf dem Schwestertier aufgebaut hatte informierte ich diese.
Es folgte eine sehr schroffe und beleidigende Antwort...die Tiere bekämen Preise und ich solle niemanden schlecht reden.
Was Züchter aber nicht brauchen können und auch nicht dulden sind Zahnfehlstellungen denn die schlagen auf die Kondition, kosten Geld und werden auf Shows selektiert. Solche Tiere verschwinden auf nimmer wieder sehen denn die gehen weder in Zucht und Show noch in Liebhaberhände denn schlechte Werbung braucht kein Züchter. So sind die Zähne von durchgezüchteten Tieren meist gut in Schuss.
Ich hatte selbst noch kein Meeri mit Zahnproblemen und habe auch in der Praxis sehr viel mehr Kaninchen mit tatsächlich angeborenen Zahnfehlstellungen gesehen als Meeris.

Ein Abzess kann immer passieren, da braucht das Tier sich nur was ins Zahnfach einziehen...man müsste hier ne riesen Studie draus machen und immer wieder differenzieren ob Erkrankungen bereits bestanden oder unter der Fütterung entstanden sind.

Ich denke aber auch das das wichtigste was uns hier von anderen Foren abhebt der alternative Gedanke ist der überall mit einfließt.
Viele Medikamente richten einen großen nachhaltigen Schaden an und sind oft nicht gerechtfertigt da man vieles über die Fütterung entsprechender Pflanzen oder auch natürlichen Produkten anstelle der synthetischen Wirkstoffe genauso gut beheben kann. Dazu der Stress beim TA, durch Zwangsernährung, ständige Medikamentengabe und Diäten.
Ich habe das (berufsbedingt) über Jahre so ausgelebt das ich am Ende 4h tgl. an meinen armen Tieren herumgezaubert habe um nur alles richtig zu machen und bloß keine Erkrankung zu übersehen, und dann doch lieber gleich vorsorglich behandeln usw.
Das war nicht gesund und ich habe meinen Weg nun über die Optimierung der Fütterung gefunden.


Bild

schweinsnase77
Meerschweinchen Supporter
Meerschweinchen Supporter
Beiträge: 4427
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 21:32
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von schweinsnase77 » Do 29. Jan 2015, 17:21

Saubergschweinchen hat geschrieben:
Bei Meeries hier habe ich das Gefühl das Hezprobleme ( bei älteren Meerschweinchen) und Zahnprobleme "in Mode" sind. Herzprobleme würde ich nur aufs Alter schieben und die meisten Zahnprobleme hier dürften genetisch bedingt sein.
Seh ich genau anders herum. Ich halte das momentan gehäufte Auftreten der Herzerkrankungen zum einen für das Ergebnis einer besseren Diagnostik und zum anderen für genetisch bedingt. Bei Liviu ging wurde die Daignose letztes Frühjahr gestellt. Da war er 4,5 Jahre alt, bei weitem nicht "zu alt" für ein Meerschweinchen.
Alt war er da noch nicht. Aber er hatte (wenn man von 8 Jahren ausgeht) mehr als die Hälfte seines Lebens rum. Da finde ich können "Alterserscheinungen" durch aus anfangen. Aber ich gebe dir natürlich insoweit recht, dass die auch genetisch bedingt sind. Aber jemand anderees hätte das vll, gar nicht gemerkt und das Schweinchen würde heute schon nicht mehr leben. Und mit 5 Jahren gehen ja durchaus Halter schon von "natürlichem Tod" aus.
Saubergschweinchen hat geschrieben: Der Großteil der Züchter arbeitet sehr intensivg daran die Lebenserwartung der Tiere zu verkürzen. Rentner werden verschachert sobald genug Nachwuchs da ist, viele Züchter haben kein Tier über drei Jahren im Stall. Wird vorher gestorben ist das Schwund, untersucht werden solche Fälle selten und dann eben mit dem Geschwistertier weiter gemacht wenn die Farbkombi nur Pokale verspricht.
Stoffwechselerkrankungen, Herzerkrankungen und selbst OD kümmert nur eine Hand voll Züchter wirklich. Ein Pokal, ein Wurf und ab damit in Liebhaberhand...und danach kein Interesse mehr.
Ich hatte vor einigen Jahren ein sehr schmächtiges, zartes Meeri von einer Züchterin gekauft. Dieses Tier hatte einen schweren angeborenen Herzfehler und verstarb rasch. Als ich später feststellte das eine andere Züchterin eine ganze Linie auf dem Schwestertier aufgebaut hatte informierte ich diese.
Es folgte eine sehr schroffe und beleidigende Antwort...die Tiere bekämen Preise und ich solle niemanden schlecht reden.
Was Züchter aber nicht brauchen können und auch nicht dulden sind Zahnfehlstellungen denn die schlagen auf die Kondition, kosten Geld und werden auf Shows selektiert. Solche Tiere verschwinden auf nimmer wieder sehen denn die gehen weder in Zucht und Show noch in Liebhaberhände denn schlechte Werbung braucht kein Züchter. So sind die Zähne von durchgezüchteten Tieren meist gut in Schuss.
Ich hatte selbst noch kein Meeri mit Zahnproblemen und habe auch in der Praxis sehr viel mehr Kaninchen mit tatsächlich angeborenen Zahnfehlstellungen gesehen als Meeris.
Das war schon zu meiner Züchterzteit so. Vermutlich halte ich deswegen auch ein Meerschwein mit 4,5 schon für alt. :pfeif:

Du darfst aber auch nicht auper acht lassen, das viele Meerschweeine hier und in anderen Foren keine Züchterschweine sind. Und bei " Massenproduktionsschweinen" achtet eben kein Schwein...äh Mensch auf die Zahnfehlstellungen. So alt werden die Tiere ja meist gar nicht, dass das jemanden auffallen würde...und wenn fällt Vermehrern das ja eh erst auf, dass was nicht stimmt, wenn Schwein tot im Stall liegt.

Und ob reine "Hobbyzüchter" ohne Vereinszugehörigkeit auf Zahnfehlstellungen achten wage ich zu bezweifeln....


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 29. Jan 2015, 17:43

Gerade bei Kaninchen verschwinden die Zahnfehlstellungen innerhalb einer Generation komplett aus einer Zuchtlinie, wenn die Kaninchen als Weidekaninchen oder mit Wiese/Wegrand/Gehölz gehalten werden - fast immer, mit nur ganz, ganz wenigen Ausnahmen. Die meisten Zahnfehlstellungen hat man bei Tierschutztieren und Hobbyzüchtern, die Heu als Hauptspeise verfüttern, erst dann kommen die Züchter, welche Pellets als Hauptnahrung füttern, dann sonstige Kaninchen ... das spricht sehr dafür, daß es nicht die Genetik ist, sondern die Fütterung.
Hat man wildlebende Kaninchen auf Turbowiesen oder Golfplätzen, finden sich in solchen Populationen bis zu 50% Zahnfehlstellungen ... da Zahnfehlstellungen bei wildlebenden Kaninchen immer ein ko-Kriterium ist (die kommen nie zur Fortpflanzung, die verhungern vorher) kann es sich nicht um eine genetische Ursache handeln, sondern auch hier ist es die Ernährung.
Ich vermute einen ähnlichen Zusammenhang bei Chinchillas und Meerschweinchen.

Bei Herzerkrankungen kann man bei Chinchillas einen ähnlichen Zusammenhang zwischen Chinchillas sehen, deren Eltern mit PHW gefüttert werden und den Chinchillas, die pelletarm oder pelletfrei mit Kräutern und Co ernährt wurden. Hier könnte es ein latenter Kaliummangel sein, der dazu führt, daß in der Muttermilch zuwenig Kalium enthalten ist - und die Jungen ihr Herz dadurch nicht ordnungsgemäß aufbauen können. Durch die eklatant zu hohen Calciumwerte in vielen Pelletsorten ist ein latenter Kaliummangel sogar sehr wahrscheinlich, denn die Mineralstoffe konkurrieren miteinander, was die Aufnahme angeht - heißt also, wenn zuviel Calcium in den Pellets sind, werden die anderen Mineralstoffe selbst dann zuwenig aufgenommen, wenn genügend davon in den Pellets ist.

Dennoch ist die Zucht auf Pokale bei Rassemeerschweinchen mehr wie bedenklich ... das wird sich früher oder später rächen und verschärft vermutlich noch das Thema Herzerkrankungen und Co ... vollkommen unabhängig von der Ernährung. Das ist nur eine Frage der Zeit ...



Benutzeravatar
Wildkaninchen
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 580
Registriert: Mo 11. Aug 2014, 18:48
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 266 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Wildkaninchen » Do 29. Jan 2015, 19:50

Saubergschweinchen hat geschrieben:Ad libitum heisst (für mich) nicht: jeden Tag so unterschiedlich wie möglich zu füttern.
Unsere alter Tierarzt sagte mir mal klipp und klar: Kaninchen brauchen keine Abwechslung! Wir würden sie in der Hinsicht viel zu sehr vermenschlichen.
Er hatte zu der Zeit ständig Durchfall-Patienten, deren Halter Unmengen an den unterschiedlichsten Gemüsesorten verfütterten. Er erzählte mich dann, wie seine Fütterung aussieht: Im Winter nur Möhren, Kohl und Heu - und das täglich. Im Sommer gesenste Wiese mit allem drum und dran.
Ich war damals bei ihm, weil Paula seit Monaten Matschkot hatte, der auch in der Wiesensaison immer wieder auftrat. Kotprobe ergab massiven Befall mit Hefepilzen. Schuld war letzten Endes das harte Brot, welches ich damals noch in sehr kleinen (und wie ich dachte ungefährlichen) Dosen als Leckerchen verfütterte.

Inzwischen ist das Brot gestrichen und seit dem ist der Matschkot Geschichte. Gemüse habe ich im Winter gedrosselt und ich biete nicht mehr auf Teufel komm raus 10 verschiedene Sorten an. Trotzdem ist es mir wichtig, dass es nicht zu einseitig wird und die wichtigsten Nähr- und Wirkstoffe abgedeckt sind.


Liebe Grüße von Marlene und den wilden Schwarzfüßen
Bild

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von lapin » Do 29. Jan 2015, 20:39

Also da muss ich auch sagen, wenn ich jeden Tag nur Spaghetti essen dürfte und im Winter nur Kohleintopf, würde ich dann auch iwann mächtig darunter leiden und das müsste doch auch eigentlich jedem Tierarzt einleuchten, dass so einseitig mehr krank macht als alles andere.
Ich wollte mit dem Thread auch nicht sagen, dass Vielfalt falsch ist...ich wollte damit nur hinterfragen ob zuviel nicht manchmal auch zuviel sein KÖNNTE.


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 29. Jan 2015, 23:00

Im Winter nur Möhren, Kohl und Heu - und das täglich. Im Sommer gesenste Wiese mit allem drum und dran.
Die Winterernährung kann da noch mehr eingekürzt werden ... Kohl, Kohl, Kohl, würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch funktionieren - zumindest bei Kaninchen, bei Meerschweinchen eher nicht.
Aber wenn schon Kohl so viel gefüttert wird, daß sich die Kanin dran sattessen können, ists eigentlich egal, was sonst noch gefüttert wird ... das, was aber oft gemacht wird, ist, daß alles an Gemüse gefüttert wird, was einem so im Supermarkt über den Weg läuft - bis auf Kohl, weil der ja bläht ... und das funktioniert eben nicht ...
Es funktioniert allerdings auch nicht, wenn nur Möhren und Äpfel gefüttert werden ... ist genauso das Falsche. Oder wenn nur Heu, Heu, Heu und zwei Möhren und nen Apfelschnitzel gefüttert wird ... ist auch das Falsche.
Oder Montag Paprika, Dienstag Möhren, Mittwoch Äpfel, Donnerstag Feldsalat und Freitag Wirsing - da wird das Kanin spätestens am Freitag auf Samstag unter Blähungen leiden ...

Es bleibet dabei, Sommer Wiese, Winter eiweißreiches Blättriges (im Falle des TA halt Kohl), ausgenommen aus dem Blättrigen die Gartensalate, dann funktioniert auch zumeist der Rest. Zumal die Wiese im Sommer die notwendige Vielfalt samt Giftpflanzen mit sich bringt.

Artenreiche Wiese ist für Kaninchen eher was wie tägliches Sonntagsbüffet für uns, nur gesünder ... ich denke, da wird keiner von uns nein zu sagen. Und die Zeiten, wo es den Winter über für uns Menschen nur Kohleintöpfe gab, ist gar nicht mal so lange her ... das hatte noch meine Mutter über sich ergehen lassen müssen.
Interessanter ist es für die Kaninchen im Winter jedoch sicherlich, wenn sie viel Unterschiedliches zusätzlich zu ihrer für sie geeigneten Hauptkost bekommen, ein Ersatz für geeignete Hauptkost ist die Vielfalt jedoch keinesfalls, sondern dann wird sie krankmachend.

Ich denke, wir nähern uns langsam der Quintessenz ...
Ich versuch mal zusammenzufassen:
1. Beobachtung der Tiere und die Anpassung dessen, was man mitbringt, an die Gegebenheiten und dem, was die Tiere bevorzugen.
2. Die Hauptnahrung sollte halbwegs der Hauptnahrung der letzten 10.000 Generationen der Tierart entsprechen - es macht keinen Sinn, Kaninchen mit Wurzelgemüse als Hauptspeise abspeisen zu wollen und Tukane mit frischer Wiese füttern zu wollen.
3. Ist genügend geeignete Hauptnahrung da, ist der Rest des Futters (fast) egal, kann jedoch zur Beschäftigung beitragen - auch ein wichtiger Punkt in der heutigen Tierhaltung.
4. Futtermittel, an welche die jeweilige Tierart nicht angepaßt sind, kann auch dann krankmachend sein, wenn sie in nur kleinen Mengen zugefüttert wird (das Brot in dem einen Beispiel).
5. Saisonale Fütterung, wo es von der Tierart angeboten (Kaninchen) oder sogar vorgegeben wird (Chinchilla).

Im Grunde genommen fehlen jetzt nur noch die Tierarten, die bestimmte Futterarten als Auslöser zur Fortpflanzung haben oder regelrechte Magerzeiten haben, Wellensittiche beispielsweise, die bei viel Frischfutter auch viel Eier legen und sich bei dauerhafter Gabe von Frischfutter durch das Eierlegen regelrecht aufbrauchen (und das scheint nicht mal für alle Wellensittiche zu geben - also auch hier wieder: Optimierung durch Beobachtung)

Und als letzten Punkt: Ernährung ist nicht alles, zur Gesunderhaltung gehört deutlich mehr dazu ...

Hab ich was vergessen?



Benutzeravatar
bustomat
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 732
Registriert: Do 25. Dez 2014, 15:21
Land: Deutschland
Wohnort: Oldenburg
Hat sich bedankt: 141 Mal
Danksagung erhalten: 100 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von bustomat » Fr 30. Jan 2015, 01:56

Auch ich bin ein Newbie in der Kaninchenhaltung und kann nur von den Erfahrungen mit meinen beiden berichten.

Bei mir leben Zelda (D. Riesin) und Seppl (Wiener Stalli) auf etwa 600qm langsam zu einer Wiese werdenden Rasen. Nur bei Temperaturen unter 5°C (Nachts) oder Sturm sind sie in der Wohnung. Laut TÄ sind sie Topfit und gesund. Einmal in der Woche taste und schaue ich nach Auffälligkeiten und wiege sie.

Die meiste Zeit verbringen die beiden mit samplen und testen der Wiese und Mischhecke, ehe sie diese begrasen. Stelle ich Küchenkräuter hin, wird auch da mit wechselndem Ergebnis, selektiert. Die Selbstmedizinierung durch eine Vielfalt an Gras und Blattpflanzenin die Nahrungssuche einzubinden scheint mir am natürlichsten zu sein. Wie soll das gehen, wenn den Kaninchen der Lebensraum entzogen wird? Teilen sie den normalerweise nicht mit Ziege, Kuh, Pferd oder Schaf?

Im Sommer bleibt Gemüse meistens liegen. Bis aus saftiges wie Paprika, Möhren oder Blätter wie Kolrabi, beschränken sie sich auf das, was der Garten bietet. Obst wird jederzeit gerne angenommen. Vom Wegesrand nehme ich selten etwas mit. Grund dafür ist mangelndes Wissen und Angst vor eingeschlepptem.

Im Unterschied zum Sommer, wird im Winter viel Rinde genagt und nach Wurzeln gebuddelt. Sämereien und Nüsse mit Schale sind jetzt ebenfalls beliebt. Bei Zelda muß ich auf's Gewicht achten und nicht zuviel anbieten, weil sie sonst inaktiv und träge wird. An Heu oder getrockneten Gräsern haben sie kein bis kaum Interesse.

Das von Murx erwähnte Platzangebot halte ich für unersetzlich. Gerade bei einem so hervorragenden Läufer und Fluchttier führt der Mangel unweigerlich zu einem erhöhten Stressniveau. Bei zu wenig Platz steigt auch die Übersättigung des Bodens durch Fäkalien. Damit sinkt seine Regenerationsfähigkeit, während sich der Infektionsdruck erhöht.

Betrachtet man einen Zoo, wird viel Wert auf das optimale Gewicht der Tiere gelegt, das Nahrungsangebot reglementiert und durch Zusätze ergänzt. Ad libitum außerhalb ihres natürlichen Lebensraums kann ich mir deshalb nur schwer vorstellen.


Videos meiner Truppe findet ihr unter:

https://www.youtube.com/user/bustomat8/

Benutzeravatar
bustomat
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 732
Registriert: Do 25. Dez 2014, 15:21
Land: Deutschland
Wohnort: Oldenburg
Hat sich bedankt: 141 Mal
Danksagung erhalten: 100 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von bustomat » Fr 30. Jan 2015, 02:15

lapin hat geschrieben:Also da muss ich auch sagen, wenn ich jeden Tag nur Spaghetti essen dürfte und im Winter nur Kohleintopf, würde ich dann auch iwann mächtig darunter leiden und das müsste doch auch eigentlich jedem Tierarzt einleuchten, dass so einseitig mehr krank macht als alles andere.
Ich wollte mit dem Thread auch nicht sagen, dass Vielfalt falsch ist...ich wollte damit nur hinterfragen ob zuviel nicht manchmal auch zuviel sein KÖNNTE.
Zuviel vielleicht nicht, aber eventuell entstehen Wechselwirkungen (Kreuzallergie?) wie bei Medikamenten, die so nicht ersichtlich sind.


Videos meiner Truppe findet ihr unter:

https://www.youtube.com/user/bustomat8/

Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 30. Jan 2015, 08:54

Kreuzallergien können nur entstehen, wenn Allergien entstehen - und die entstehen durch Überforderung des Körpers, oder besser gesagt Überforderung des Immunsystems. Wir hätten da also eher Fertigfutter, was da als Ursache in Frage kommt ... hier ist es also nicht die Vielfalt, sondern ungeeignete Nahrungsmittel (oder artwidrige Unterbringungen), welche als Ursache in Frage kommen.
Wird wiederum artgemäßes Futter angeboten, können die Tiere all die Futtermittel meiden, auf die sich ne Allergie oder Kreuzallergie ausgebildet hat. Das können sie jedoch nur dann, wenn auch als Hauptfutter geeignete Futtermittel da sind, auf die sie keine Unverträglichkeiten haben - und da ist wiederum die Wahrscheinlichkeit bei Vielfalt eher gegeben, wie bei einseitiger Kost.

In Zoos hat man für die meisten Tierarten das Problem, daß geeignetes Hauptfutter gar nicht verfüttert werden kann - beispielsweise bekommen die ganzen Insektenfresser, wie Erdferkel und Co, gar keine Insekten, sondern ein Ersatzfutter ... und Ersatzfutter ist verdammt schwierig so hinzubekommen, daß die Tiere damit wenigstens augenscheinlich gesund bleiben. Das funktioniert nunmal ohne Rationierung, Supplemente und Co nicht.
Die Tierarten, die durchaus geeignetes Hauptfutter bekommen könnten, werden aus Kostengründen meist mit pelletiertem Futter als Hauptkost abgespeist und bekommen geeignetes Futter nur als Zusatz und Beschäftigungstherapie, was dann wiederum ganz eigene Probleme ergibt. Pellets sind ein unnatürliches Futter, an welches kein Tier angepaßt ist.

Es ist vollkommen unmöglich, Tiere mit Ersatzfutter oder unnatürlichem Kunstfutter so zu ernähren, daß sie bei unbegrenztem Zugang zum Futter nicht verfetten - wenn Rothirschen in Deutschlands Wäldern ganzjährig Pellets geboten werden, damit sie in unserer aufgeräumten Agrar- und Forstwüste nicht verhungern, dann verfetten die auch, trotzdem die sich absolut frei bewegen können. Man muß rationieren, ergänzen und letztendlich auch mit Medikamenten nachhelfen, ansonsten funktioniert eine solche Fütterung nunmal nicht.
Was wir anstreben, ist jedoch eher eine naturnahe Kost und die funktioniert für die meisten von uns gehaltenen Arten auch bei beliebigem Zugang zum Futter und stark begrenztem Platzangebot - ok, bei Kaninchen vielleicht nicht unbedingt, wenn sie in ner Kaninchenbucht oder Käfig hocken, aber schon son Zimmer als Lebensraum reicht aus (allerdings reicht so ein Zimmer nicht aus, um den optimalen Muskelaufbau hinzubekommen - aber das schaffen Zoos bei ihren Tieren auch nicht).



schweinsnase77
Meerschweinchen Supporter
Meerschweinchen Supporter
Beiträge: 4427
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 21:32
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von schweinsnase77 » Fr 30. Jan 2015, 10:45

Murx Pickwick hat geschrieben: Was wir anstreben, ist jedoch eher eine naturnahe Kost und die funktioniert für die meisten von uns gehaltenen Arten auch bei beliebigem Zugang zum Futter und stark begrenztem Platzangebot - ok, bei Kaninchen vielleicht nicht unbedingt, wenn sie in ner Kaninchenbucht oder Käfig hocken, aber schon son Zimmer als Lebensraum reicht aus (allerdings reicht so ein Zimmer nicht aus, um den optimalen Muskelaufbau hinzubekommen - aber das schaffen Zoos bei ihren Tieren auch nicht).

Was meinst du mit funktionieren? Das anbieten oder das selektieren? Ich persönlich glaube nicht das Tiere die bei einem verminderten Platz- und Beschäftigungsangebot die gleichen Vorteile aus naturnaher Ernährung ziehen wie Tiere mit viel Bewegung und Beschäftigung.

Ein einsames Meerschweinchen im 60cm Käfig wird vermutlich unter beiden Ernährungskonzepten die gleichen Probleme bekommen. Ein Hund der anstatt geistig und körperlich gefordert zu weren, wird bei Barf ebenso verfetten wie mit Dosenfraß, genauso wie die Wohnungskatze auf 50qm in Alleinhaltung mit Dosenöffnern die 8h arbeiten gehen.


Mit freundlichen Grunzern

Annette

Mit 2 samtpfotigen Killern

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von lapin » Fr 30. Jan 2015, 11:52

Das was bustomat schreibt ist die Ernährung die ich für am richtigsten halte und genau das bestätigt was ich meine und es ist klar zu erkennen, dass nicht nur der Faktor Ernährung da mit reinspielt.
Meiner Meinung nach, hat er für mein Empfinden die artgerechtesten Bedingungen erklärt und vor der Tür.
1. Großes Grundstück/große eigene Wiese
2. Viele Hecken, Bäumchen und Gehölz
3. Er bietet zusätzlich Kräuter, Samen, Obst und Gemüse an, worauf sie sichtbar nur auf einen kleinen Teil zurückgreifen
4. Er hat genug platz das es nicht mit eigenem Kot kontaminiert wird, noch das durch zu viel buddelei die Nahrungsquellen ausbleiben (wie es iwann bei mir der Fall war = 7 Kaninchen auf knapp 500qm)

Will sagen sie haben ausschließlich ein Gebiet von dem sie sich haupternähren plus die Zusätze die er anbietet, der Vielfalt wegen.

Will heißen. Vielfalt kann Ergänzung bedeuten heißt aber nicht, mindestens 50 Wiesen als Quellen zu haben, womit ich meine Kaninchen täglich aufs neue zu viel Abwechslung biete und es meines Erachtens eindeutig zu Problemen kommen kann. In meinen Augen ist es zuviel und der Organismus hat damit genauso zu kämpfen wie mit ersatzfutter, nur das er nicht verfettet sondern einfach keine Gewohnheit bekommt und immer wieder aufs neue umstellen und anpassen muss.

Also lieber nach einer vernünftigen Wiese gesucht, die Jahreszeiten entsprechend genug Futter liefert um dauerhaft davon zu ernähren. Als 10 Wiesen in einem Radius von 50km. ...


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Saubergschweinchen
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 2050
Registriert: Di 4. Feb 2014, 13:50
Land: Deutschland
Wohnort: nahe Dresden
Hat sich bedankt: 299 Mal
Danksagung erhalten: 549 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 30. Jan 2015, 12:20

schweinsnase77 hat geschrieben:Alt war er da noch nicht. Aber er hatte (wenn man von 8 Jahren ausgeht) mehr als die Hälfte seines Lebens rum. Da finde ich können "Alterserscheinungen" durch aus anfangen. Aber ich gebe dir natürlich insoweit recht, dass die auch genetisch bedingt sind.

Also ich rechne bei der guten Häfte der Lebenserwartung noch nicht mit einem Altersherz.
Und mit 5 Jahren gehen ja durchaus Halter schon von "natürlichem Tod" aus.
Das schlimme ist, die Lebenserwartung wird schon auf Züchter- und Infoseiten angepasst. der Ch-Teddy wird von Züchtern mit einer Lebenserwartung von 4-5 Jahren geführt. Und das finde ich armseelig denn gerade bei dieser Rasse sind Herzerkrankungen oft anzutreffen. Anstatt das Problem über züchterische Selektion anzugehen wird einfach die Lebenserwartung angepasst damit sich nachher keiner beschwert. :sauer:
Das war schon zu meiner Züchterzteit so. Vermutlich halte ich deswegen auch ein Meerschwein mit 4,5 schon für alt. :pfeif:
Vermutlich. Ich hatte das "Glück" vor der Entscheidung zur Zucht serh viel Erfahrung sammeln zu können. Meine eigenen Renter sind nun "ausgestorben", die älteste wurde 9 Jahre alt und für mich ist es normals das Meerschweinchen min. 6 Jahre alt werden und dabei fit sind. ich fand es erschreckend wie alt sich manches 5 jährige Tier auf den Besuchen bei Züchtern schon darstellte.
Daher habe ich schon einen gewissen Anspruch an die Lebenserwartung und vor allem an dei Lebensqualität, ich mag kein 4 jähriges Tier haben welches Arthrose- und Herzgeplagt durch die Gegend schleicht und unter Medikation vlt. noch Monate bis Jahre eher schlecht als recht absitzt.
Du darfst aber auch nicht auper acht lassen, das viele Meerschweeine hier und in anderen Foren keine Züchterschweine sind. Und bei " Massenproduktionsschweinen" achtet eben kein Schwein...äh Mensch auf die Zahnfehlstellungen. So alt werden die Tiere ja meist gar nicht, dass das jemanden auffallen würde...und wenn fällt Vermehrern das ja eh erst auf, dass was nicht stimmt, wenn Schwein tot im Stall liegt.
Das lasse ich gewiss nicht außer Acht und hier läuft ves bezüglich der genetischen Zahnfehlstellungen genauso wie Murx es über die wildlebenden Kaninchen schreibt. Natürliche Auslese, wenn kein engagierter Halter dahinter steht dann wird ein Tier mit einer angeborenen Fehlstellung sich nicht ernähren können und schon garnicht fortpflanzen, es wird vorher verhungern.
schweinsnase77 hat geschrieben:Und ob reine "Hobbyzüchter" ohne Vereinszugehörigkeit auf Zahnfehlstellungen achten wage ich zu bezweifeln....
Warum nicht? Eine Zahnfehlstellung (ich spreche nicht von erworbenen Problemen durch schlechte Fütterung) greift massiv ins Zuchtgeschehen ein und kann auch eigentlich nur von Böcken vererbt werden weil ein Weibchen damit ja nichtmal sich selbst ernähren kann und sollte sie aufnehmen mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer Toxikose verstirbt.

An den klassischen vererbten Zahnfehlstellungen wie sie immer dargestellt werden zweifle ich beim Meerschweinchen mittlerweile. Für mit der Zeit entstehende Zahnprobleme gibt es neben der Fütterung auch wenig erforschte Problematiken wie das Verkippen der Zahnreihen durch Bindegewebsschwächen (typische Brückenbildung), Athrophien der Kaumuskulatur oder Arthrose der Kiefergelenke und damit schlechtes Kauverhalten.
Murx Pickwick hat geschrieben:Bei Herzerkrankungen kann man bei Chinchillas einen ähnlichen Zusammenhang zwischen Chinchillas sehen, deren Eltern mit PHW gefüttert werden und den Chinchillas, die pelletarm oder pelletfrei mit Kräutern und Co ernährt wurden. Hier könnte es ein latenter Kaliummangel sein, der dazu führt, daß in der Muttermilch zuwenig Kalium enthalten ist - und die Jungen ihr Herz dadurch nicht ordnungsgemäß aufbauen können. Durch die eklatant zu hohen Calciumwerte in vielen Pelletsorten ist ein latenter Kaliummangel sogar sehr wahrscheinlich, denn die Mineralstoffe konkurrieren miteinander, was die Aufnahme angeht - heißt also, wenn zuviel Calcium in den Pellets sind, werden die anderen Mineralstoffe selbst dann zuwenig aufgenommen, wenn genügend davon in den Pellets ist.
Sehr interessanter Ansatz und vlt. sogar einen eigenen Thread wert?
Die Entstehung oder Begünstigung von Herzerkrankungen durch die Fütterung interessieren mich sehr.
Es könnte also tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der gänigen Fütterung bei Züchter und Vermehrer (vitaminisierte/mineralisierte Pellets für unter 1,- pro kilo + Heu) und der geringeren Lebenserwartung durch herzschwache Tiere geben. Es muss sich also (genau wie bei den Zahnerkrankungen) nicht um ein genetisches Problem handeln und dementsprechend wäre diesem mit Selektion nicht beizukommen.
Murx Pickwick hat geschrieben:Ich versuch mal zusammenzufassen:
1. Beobachtung der Tiere und die Anpassung dessen, was man mitbringt, an die Gegebenheiten und dem, was die Tiere bevorzugen.
2. Die Hauptnahrung sollte halbwegs der Hauptnahrung der letzten 10.000 Generationen der Tierart entsprechen - es macht keinen Sinn, Kaninchen mit Wurzelgemüse als Hauptspeise abspeisen zu wollen und Tukane mit frischer Wiese füttern zu wollen.
3. Ist genügend geeignete Hauptnahrung da, ist der Rest des Futters (fast) egal, kann jedoch zur Beschäftigung beitragen - auch ein wichtiger Punkt in der heutigen Tierhaltung.
4. Futtermittel, an welche die jeweilige Tierart nicht angepaßt sind, kann auch dann krankmachend sein, wenn sie in nur kleinen Mengen zugefüttert wird (das Brot in dem einen Beispiel).
5. Saisonale Fütterung, wo es von der Tierart angeboten (Kaninchen) oder sogar vorgegeben wird (Chinchilla).
Unterschreib ich so und habe nichts hinzuzufügen :top:
bustomat hat geschrieben:Betrachtet man einen Zoo, wird viel Wert auf das optimale Gewicht der Tiere gelegt, das Nahrungsangebot reglementiert und durch Zusätze ergänzt. Ad libitum außerhalb ihres natürlichen Lebensraums kann ich mir deshalb nur schwer vorstellen.
Das war auch meine größte Sorge, ich hatte Angst das mir die Tiere aus dem Leim gehen. Aber auch hier kommt es eben wieder darauf an was ad libitum zur Verfügung steht. Ich hab mir im Sommer den Spaß gemacht weil ich Murx nicht glauben wollte, ich hab gewogen wieviel sie schaffen.
Wiesenfutter gingen durchschnittlich 600g pro Meerschweinchen. Da wurden aber vier Absatzjungtiere und 2 Halbstarke auf 9 Tieren mitgerechnet. Ich versuch das Ganze nochmal mit einer Gruppe ausgewachsener Tiere aber 1kg pro Tier geht sicher durch wenn ich den "Verschmiss" mitrechne.
Die Gewichte aller Tiere haben sich zu beginn der ad lib Fütterung verändert, manche gingen hoch, andere wieder runter. Ich habe das mit Argusaugen beobachtet denn das letzte was ich brauche sind speckige Zuchtmädels. Und jeder fand sein Gewicht und hielt es perfekt unter der Wiesenfütterung. Das Gewicht der Neugeborenen war gleichmäßig und sie waren vitaler als ich es je erlebt habe.
Nun unter der Winterfütterung muss ich schon mehr aufpassen und ich bin sehr gespannt auf die Geburtsgewichte des Wurfes in 10d der den Gegensatz zum "Wiesenwurf" von letztem Jahr bildet. Mit Gemüse ad lib (auch wenn man noch so gut versucht auf blättriges und krautiges zu setzen) muss man meiner Erfahrung nach schon ein bisschen aufs Gewicht schauen, was bei Kaltstallhaltung aber unproblematisch sein dürfte und sich in der Wiesensaison sicher wieder relativiert.

Ich lasse jedem Tier über 3 Jahren 1x jährlich Blut nehmen um die Organwerte zu prüfen. Unter rationierter Fütterung hatte ich (vor allem bei Tieren von anderen Züchtern die vorher mit Pellets ernährt wurden) mit erhöhten Leberwerten zu tun.
Ich bin derzeit am Überlegen ob ich Vergleichsblutuntersuchungen zwischen Sommer und Winterfütterung machen lassen sollte. Also immer gen Ende der Saison. Das ist natürlich ein Kosten- und Stressfaktor den ich mir gut überlegen möchte aber bei der Anzahl an Tieren gäbe es vlt. verwertbare Ergebnisse.

Ich glaube wir müssen als Grundlage für diesen Thread eine Haltung vorraussetzen, ich denke es macht wenig sinn über Winzkäfige und Buchten in Zusammenhang mit ad lib und Vielfalt zu diskutieren. Die, die wir uns hier bewegen haben schon einen recht hohen Haltungsstandart und das sollte man hier auch zur Grundlage nehmen, denke ich, denn sonst kann es ja in jede Richtung ausufern und unübersichtlich werden.
lapin hat geschrieben:Also lieber nach einer vernünftigen Wiese gesucht, die Jahreszeiten entsprechend genug Futter liefert um dauerhaft davon zu ernähren. Als 10 Wiesen in einem Radius von 50km. ...
Wenn man es umsetzen kann ist das sicher der Optimalfall aber ich sehe das Problem darin das dies nicht jedem möglich ist bzw. falsch verstanden werden könnte. Und artenarme Fütterung weil eben auf der einen Pflückwiese auf die sich das Menschlein noch traut, um das Immunsystem der Tiere nicht zu überlasten, nix anderes wächst ist dann sicher wieder problematischer als 10 Wiesen mit entsprechend reichhaltigem Abgebot.
Es gibt auch Halter die können nur Kleinstmengen irgendwo zusammenglauben und haben keine Stammwiese. Was suggerieren wir denen wenn wir nun sagen zu viele verschiedene Wiesen machen krank (wobei das nichtmal bewiesen ist)? Ist dann nicht die Gefahr recht groß das dann doch lieber wieder zu "sicheren" Alternativen gegriffen wird?
Das schwirrt mir nun so durch den Kopf wenn wir das nun in Frage stellen.


Bild

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von lapin » Fr 30. Jan 2015, 13:17

Wenn sich Mensch auf einer Wiese nicht traut artenreich zu pflücken, traut er es sich auch nicht auf anderen. Das Argument gilt nicht :).
Ansonsten ist das ja nur etwas, was mir aktuell noch im Kopf rumschwirrt und ich denke eben, dass genau das bei mir ein Problem war. Hätte ICH nochmal kaninchren würde ich nur noch eine Artenreiche Wiese suchen und davon dauerhaft pflücken. Sollte die dann ab und an rasiert werden, würde ich in ihrem Umfeld nach Ersatz suchen und nicht km woanders.


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Saubergschweinchen
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 2050
Registriert: Di 4. Feb 2014, 13:50
Land: Deutschland
Wohnort: nahe Dresden
Hat sich bedankt: 299 Mal
Danksagung erhalten: 549 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 30. Jan 2015, 14:18

Wenn sich Mensch auf einer Wiese nicht traut artenreich zu pflücken, traut er es sich auch nicht auf anderen. Das Argument gilt nicht :).
Du hast mich falsch verstanden bzw. hab ich mich unglücklich ausgedrückt.
Der normale aber engagierte Halter wird in seinem Umkreis ein paar wenige Sammelstellen haben. 50km finde ich schon recht utopisch, ich hätte keine Zeit das abzufahren aber unterschiedliche Pflückstellen habe ich dennoch neben meiner Wiese. Allein schon der unterschiedlichen Standorte wegen die sich ja auf die Vegetation auswirken. Auf unterschiedlichem Boden wachsen unterschiedliche Pflanzen. Möchte ich diese diverse Kräuter (zusätzlich zur Hauptmahlzeit) anbieten muss ich die zusammentragen.

Sagen wir nun unterschiedliche Sammelorte sind "schlecht" dann wird sich dieser normale aber engagierte Halter eine einzelne Wiese aussuchen. Dort wachsen bestenfalls schön viele unetrschiedliche Futterpflanzen. Aber schöne gemischte Wildwiesen gibt es doch immer seltener, oft hat man außer Löwenzahn, Wegerich und ein bisschen Bärenklau nix groß drin in solchen Wiesen (zumindest hier in der Region). Und das empfinde ich als zu einseitig.

Die nächste Problematik an einer festen Pflückwiese ist das wenn dort etwas nicht in Ordung ist, Krankheiten, Pestizide, Pilzbefall what ever dann haben die Tiere keine Pflanzen anderer Standorte zur Verfügung, sie müssen das Futter der einen Wiese fressen obwohl sie es vlt. lieber meiden würden wenn sie Alternativen hätten.
Dazu habe ich ein schönes Beispiel, ich habe direkt neben meiner Arbeitsstelle ein leeres Grundstück unserer Wohnungsgenossenschaft, dort darf ich sensen wie es mir beliebt, viermal im Jahr kommt eine Firma und haut. Dort wachsen fantastische Sachen, grün, saftig, artenreich und vor allem auch im Hochsommer wenn andere Flecke verdorren steht diese Wiese noch fantastisch da.

Ich könnte meine Tiere nur von dort ernähren und meine eigenen Wiesen zu Heu machen, aber ich tue es nicht denn im Vergleich werden Pflanzen dieser Wiesen verschmät.
Warum das so ist kann ich nur spekulieren, es handelt sich um aufgeschüttetes Land und woher die Erde stammt ist ungewiss.
Klar gibt es Tage an denen ich nur von dort beziehe aber die sind selten, eigentlich nur wenn ich wirklich keine zeit habe. Dann fressen sie auch das aber es ist eben auffällig und ich vertraue ihnen da soweit das ich sage irgendwas stimmt da nicht.

Ich sehe den Rat auf Beschränkung der Sammelstellen auf eine oder zwei Wiesen daher nicht ganz unkritisch. Wenn man sich nun darauf beschränkt sinkt die Artenvielfalt und damit wieder der Gehalt an wichtigen Pflanzenwirkstoffen und ich denke das geht dann eher in die Hose.


Bild

Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von lapin » Fr 30. Jan 2015, 14:31

Ich geh ja eigentlich nur von unseren Wildkaninchen aus...die sind eben stark ortstreu und ein Gebietswechsel bedeutet Stress.
Die fressen das was eben da wächst, je artenreicher die Wiese desto gesunder die Tiere. Die unterschiedliche Vegetation könnte schon alleine Probleme bereiten, weil sie die eben nicht gewohnt sind bzw gar keine Chance bekommen sich an etwas zu gewöhnen.

Ich geh davon aus, das selbst Otto Normalverbraucher eine Wiese erkennt, wenn diese nicht ganz gesund ist. Bei der Art von Fütterung muss ja prinzipiell Grundwissen und Interesse dafür vorhanden sein. :)

Ich hab tatsächlich ein Riesen Gebiet zum pflücken gehabt und denke einfach das war nicht kaninchen gerecht.

Es sind bisher nur Gedanken. ..nichts was ich empfehlen will, sondern eine Unterhaltung wo sich am Ende jeder das rauszieht was er für richtig empfindet.


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Hasilein
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2415
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 453 Mal
Danksagung erhalten: 323 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Hasilein » Fr 30. Jan 2015, 15:11

Ich habe letztes Jahr bei Bigfoot auf den Pferdewiesen gesammelt, 46km von hier entfernt. Dort ist ein ganz anderer Boden, als hier. Die Kaninchen haben zwar nicht alles aufgefressen, sind ja eh paar Sonderfelle hier, aber die haben sich sichtlich über das Gesammelte gefreut. Das hat denen gut getan.
Deswegen ist es für mich, oder besser für die Kaninchen ein Gewinn, wenn ich nicht nur in der Umgebung sammele. Das ist aber auch ne Katastrophe hier...

Ich würde deshalb auch nie mehr Kaninchen pflegen wollen.
Nur dann, wenn ich tatsächlich von artenreichen Wiesen umgeben wäre. Dann würde ich das auch so machen wollen, wie Lapin.



Benutzeravatar
Murx Pickwick
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 11688
Registriert: Sa 10. Jan 2009, 17:45
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 289 Mal
Danksagung erhalten: 1720 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 30. Jan 2015, 15:18

Ganz meine Meinung ... dazu kommt die Beobachtung an meinen Kaninchen, daß sie umso mehr Würfe hinlegten, je mehr Wiesen ich abgeklappert hatte. Ich hatte nie Probleme damit, wenn ich auf der Reise zum nächsten Landesparteitag mal kurz dort ne Wiese bepflückt hatte, weil sie da gerade so schön rumstand und ich grad was zum Pflücken bei hatte, im Gegenteil, die Kaninchen freuten sich und hauten dann so richtig rein (außer es war irgendwas mit der Wiese). Gleichmäßige Zehnerwürfe hatte ich nur in den Jahren, wo ich wirklich alles an Wiesen genutzt hatte, wo ich rankam und da waren dann eben auch Wiesen bei, die etliche Kilometer von uns weg waren.

Dafür hatte Freaky Mamuchka echte Probleme, solange ich nicht (von weiter weg gelegenen) Wiesen zugefüttert hatte ... das, was in ihrem Revier nachher wuchs, war zuwenig, was sie brauchte, hatte sie relativ schnell weggefuttert, trotzdem sie ca. 800qm nutzte ... Freaky Mamuchka war allerdings mit ihren fast 3,5kg deutlich schwerer wie son durchschnittliches wildlebendes Kaninchen um die 2kg und brauchte alleine deshalb schon qualitativ hochwertigere Nahrung. Übrigens ist das auch der Grund, weshalb Populationen wildlebender Kaninchen über die Generationen immer leichter werden, bis sie sich bei 1,5 - 2kg einpendeln. Das, was sie innerhalb ihres Revieres finden, ist zuwenig für sie ...
Deshalb setzen sich auch die Kurzhaarvarianten über die Generationen durch - Langhaar verbraucht zuviel Eiweiß und Energie, das gibt so ein kleines Wildkaninchenrevier nicht her. In Gefangenschaft dagegen haben wir sehr viele Langhaarvarianten aller Couleur, die dementsprechend hochqualitatives Futter brauchen.

Ich geh jetzt einfach mal von aus, wenn Kaninchen, die unter vollem Fortpflanzungsstreß stehen, mehr von entfernt gelegen gepflückten Wiesen profitieren, als daß es sichtbare Nachteile gäbe, dann wird das auch für Kaninchen so sein, die eben nie in ihrem Leben für Nachwuchs sorgen werden.

Es gibt noch ein Problem - in Deutschland herrschen artenarme, junge Wiesen vor ... selbst neu angelegte Pferdewiesen kommen erstmal nur auf 10 - 30 Pflanzenarten, die Artenanzahl kommt erst mit den Jahren ... man müßte, wie ich, jedes Jahr nachsäen und neue Pflanzen einsäen, um auf mehr Pflanzenarten zu kommen.
Eine solche Wiese ist einfach zu artenarm für Kaninchen ... ob sie für Meerschweinchen reichen würde, weiß ich nicht.

Klar, wer in der Schweiz lebt und zufälligerweise in der Nähe der ganz alten, schon seit Jahrhunderten gepflegten und zeitweise beweideten Wiesen wohnt, der kommt ohne Probleme mit einer einzigen Wiese aus, soweit sie groß genug ist - solche Wiesen bieten oft für über 200 Pflanzenarten eine Heimat - ohne die umliegenden und drinstehenden Büsche gerechnet!
Nur selbst die im Westerwald bestehenden und gegenüber dem goldenen Grund in Hessen extrem artenreichen Wiesen kommen selten auf über 80 Pflanzenarten - das reicht gerade mal so für Kanickel! Im goldenen Grund herrschen Wiesen vor, die nicht nur hoch mit Pestiziden und Beizmitteln belastet sind, sondern bestenfalls noch auf 10 - 20 Pflanzenarten kommen - mit den Büschen drumrum eingerechnet, soweit die überhaupt noch existent sind, heißt das ... das ist zu artenarm. Die ausgesprochenen Turbowiesen kommen oft nur noch auf bis zu fünf Pflanzenarten ... und zudem wächst da oft zu über 80% der Bodendeckung Weidelgräser ... also genau das, was für Meerschwein und Kanin ungesund ist!
Da kann ich dann gleich Wiesenheu, Möhren und Äpfel verfüttern ... ist genauso gesund.

Es kommt doch nicht von ungefähr, daß schon seit einigen Jahren in Deutschland auf dem Land die Wildkaninchenbestände immer mehr zusammenbrechen und Hasenpopulationen sich seit Jahrzehnten nur noch mit Ach und Krach halten können ... da wird auch ein Kaninchenhalter seine Kaninchen nicht von solchen Wiesen ernähren können, die schon die Wilden nicht mehr ernährt - da wird er viele Wiesen und Wegränder auch im größeren Umkreis nutzen müssen, sonst sterben die Gefangenen genauso unter der Mangelsituation, wie die Wilden. Oder man muß supplementieren ... was dann wieder zu ganz eigenen Problemen führt.

In der Stadt hat man zwar sehr artenreiche Biotope, aber hier hat man das Problem mit der Belastung mit Schwermetallen etc. Die Wilden "züchten" sich selbst schon passend, wer mit der hohen Schadstoffbelastung nicht zurecht kommt, kommt nicht zur Fortpflanzung.
Ganz anders unsere Gefangenen, die stammen oftmals aus eh schon ziemlich desolaten Lebensumständen ... und sind deshalb lange nicht so robust wie die Wilden. Und auf Schadstoffresistenz sind sie auch nicht gezüchtet, hier gehts doch eher ums Individuum und nicht darum, solange Kaninchen mit einer belasteten Wiese zu füttern, bis man welche gefunden hat, die das ohne Probleme aushalten und dabei gesund bleiben.
Heißt also, auch in der Stadt bin ich trotz des Artenreichtums der dortigen Pflückstellen gezwungen, mehrere Pflückstellen, möglichst weit auseinander, zu haben, damit eben die Belastung mit ein oder zwei typisch städtischen Schadstoffen nicht dazu führt, daß die Kaninchen sich schleichend vergiften.
Habe ich mehrere Pflückstellen, haben die Kaninchen zwar mit deutlich mehr Schadstoffen zu tun - diese jedoch in einer deutlich geringeren Dosierung, was sie besser vertragen.



Benutzeravatar
Saubergschweinchen
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 2050
Registriert: Di 4. Feb 2014, 13:50
Land: Deutschland
Wohnort: nahe Dresden
Hat sich bedankt: 299 Mal
Danksagung erhalten: 549 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Saubergschweinchen » Fr 30. Jan 2015, 15:20

lapin hat geschrieben:Ich geh davon aus, das selbst Otto Normalverbraucher eine Wiese erkennt, wenn diese nicht ganz gesund ist. Bei der Art von Fütterung muss ja prinzipiell Grundwissen und Interesse dafür vorhanden sein. :)
Davon gehe ich auch aus aber was ist in einem ähnlcih gelagerten Fall wie mit meiner Genossenschaftswiese? Was wenn man nichts sieht die Pflanzen dort aber belastet sind und man dann nur von dort füttert?
lapin hat geschrieben:Die fressen das was eben da wächst, je artenreicher die Wiese desto gesunder die Tiere. Die unterschiedliche Vegetation könnte schon alleine Probleme bereiten, weil sie die eben nicht gewohnt sind bzw gar keine Chance bekommen sich an etwas zu gewöhnen.
Ist das nicht ein riesen Widerspruch in zwei Sätzen? :hm:


Bild

Benutzeravatar
Heike
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 6099
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 19:49
Land: Deutschland
Wohnort: 41569 Rommerskirchen
Hat sich bedankt: 1550 Mal
Danksagung erhalten: 1231 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Heike » Fr 30. Jan 2015, 15:51

Ich wohne in einem kleinen Dorf mit drei Straßen umgeben von Feldern und Wiesen. Meine Hauptpflückstellen sind Pferdewiesen und Wegrand. Im Moment habe ich ca. 4-5 Wiesen auf denen ich abwechselnd meinen Korb fülle. Alles was auf der Wiese wächst pflücke ich, von Kräutern, die ich nicht kenne zuerst ganz wenig- werden sie gut vertragen und auch angenommen danach mehr. Ich pflücke jeden Tag zu bestimmten festen Zeiten, egal wie das Wetter ist. Der limitierende Faktor ist und bleibt die Zeit. :? Im Frühjahr, Sommer und Herbst brauche ich max. eine halbe Stunde- zurzeit bin ich mehr als eine Stunde dafür unterwegs. Ich habe nicht die Zeit um auf eine 40km entfernte Wiese zu fahren und ich frage mich, wer kann dies, wenn er berufstätig ist??
Meine Meerschweine besitzen eine sehr hohe Priorität für mich- doch der Tag hat leider nur 24Stunden.



Benutzeravatar
Hasilein
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 2415
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 10:57
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 453 Mal
Danksagung erhalten: 323 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Hasilein » Fr 30. Jan 2015, 16:18

Ich hab noch nie so hart arbeiten müssen, wie für die Kaninchen... :mrgreen:
Selbst im Gartenbau war´s dagegen ein Kinderspiel...

Ich fahre nicht in Urlaub, und da finde ich es nicht so dramatisch, dafür paar mal oder paar mal mehr im Jahr am Wochenende oder so einen Ausflug zu machen und zu sammeln. Außerdem kann man ja noch andere Dinge damit verbinden.
Ich denke, wenn man das so sieht, dann ist das schon nicht mehr so utopisch...

Wenn man seine Tiere mit Allem versorgen kann ohne zu fahren, ist das ja auch kein Problem und klasse, aber ich krieg das anders halt nicht geschafft.

Außerdem kommt ja auch noch bei Kaninchen hinzu, daß ich bestimmte Gebiete hier in der direkten Umgebung meide, denn da gibt´s ne hohe Kaninchenpopulation und viele Myxos.
Das würde ich bei Meerschweinchen sicher auch gelassener sehn. Deshalb beobachte ich immer sehr genau, und meide im Spätherbst vor Allem viele Sammelplätze, wenn ich die infizierten Kaninchen darauf sehe.



Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von lapin » Fr 30. Jan 2015, 16:29

Vegetation war vllt das falsche Wort, gehen wir einfach nur von unterschiedlichen Bedingungen aus...wie anfangs von mir erläutert - Dünger, Straßenabgase oder Hundewiese - all das verändert die Vegetation und somit muss sich die Verdauung des Kaninchen neu gewöhnen an diese Bedingungen/Vegetation.

Tatsächlich war mir das mit Auto und Hunde möglich genau diese Strecken mit entsprechender Zeit so auszuweiten.
Obwohl ich 12h am Tag arbeiten war und das mitunter 7 Tage die Woche.
Also es ist doch machbar, bedingt schon durch die Hunde, die mindestens einmal am Tag ne Stunde spazieren waren und da wollte ich auch nicht jeden Tag den gleichen Weg laufen. So kam es bei uns zur Vielfalt.


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Heike
Globaler Moderator
Globaler Moderator
Beiträge: 6099
Registriert: Fr 18. Mai 2012, 19:49
Land: Deutschland
Wohnort: 41569 Rommerskirchen
Hat sich bedankt: 1550 Mal
Danksagung erhalten: 1231 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von Heike » Fr 30. Jan 2015, 17:41

Hasilein hat geschrieben:Ich hab noch nie so hart arbeiten müssen, wie für die Kaninchen... :mrgreen:
Selbst im Gartenbau war´s dagegen ein Kinderspiel...
Hasilein hat geschrieben:Wenn man seine Tiere mit Allem versorgen kann ohne zu fahren, ist das ja auch kein Problem und klasse, aber ich krieg das anders halt nicht geschafft.
Hasilein hat geschrieben:Ich fahre nicht in Urlaub, und da finde ich es nicht so dramatisch, dafür paar mal oder paar mal mehr im Jahr am Wochenende oder so einen Ausflug zu machen und zu sammeln. Außerdem kann man ja noch andere Dinge damit verbinden.
Ich denke, wenn man das so sieht, dann ist das schon nicht mehr so utopisch..
Meiner Meinung nach sollte man die Kirche im Dorf lassen. Ich bin hier in meiner Umgebung der einzige, der täglich unterwegs ist und Wiese sammelt. Ich werde von vielen Mitmenchen mit Kopfschütteln und blöden Grinsen bedacht, aber das ist mir total egal.
Ich bin der einzige, der täglich den Gemüserestekorb in Supermärkten nach Grünzeugs durchwühlt. Der Haupteil meiner gekauften Produkte ist für die Meerschweine und damit kann ich gut leben und mein Mann unterstützt finanziell mein Hobby.
Ich empfinde es als Glücksfall und Bereicherung in so einem einzigartigem Forum angemeldet zu sein, wo ich mich in so wichtigen Themen wie gerade artgerechte Ernährung belesen kann.
Seit Jahren bin ich keinen einzigen Tag mehr in Urlaub gewesen, weil ich niemanden habe, der meine Meerschweine so versorgen kann, wie ich es für nötig erachte.
Nun frage ich mich, wer, der unseren Thread als Gast mitliest ist bereit, sich auf eine Kaninchen oder Meerschweinhaltung einzulassen?



Benutzeravatar
ElHappy
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 1699
Registriert: Mo 29. Aug 2011, 01:28
Land: Deutschland
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 91 Mal
Danksagung erhalten: 89 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wie sinnvoll ist Vielfalt wirklich?

Beitrag von ElHappy » Fr 30. Jan 2015, 19:42

Ok wenn ich das richtig sehe habt ihr Job , keine Kinder , kein riesen Haushat ??? Gut dann könnte ich das meinen Kaninchen auch bieten . Und jetzt möchte ich einiges klarstellen was meine Haltung angeht . Einige die mich länger hier als Userin kennen wissen wie meine Tiere gehalten und ernährt werden . Aber für die die mich nicht kennen . Ich halte seit fast 20 J Kaninchen Meine ältesten Kaninchen sind 14j alt geworden . Seit 8 J bekommen bekommen meine Nin Wiese und Gemüse . Mein Sammelgebiet ist ein Naturschutzgebiet . Woc ich Artenreiche Wiese finde meist verbinde ich das abends mit einer Fototour oder mit einen Spaziergang mit meinen Mann oder mit einer Radtour . Die beiden bekomen im Sommer 5-10 verschiedene Gräser , Kräuter sie bekommen frische ÄSte ( meist trockne ich einiges für den Winter) zusätzlich noch Küchenkräuter weil beide mäkeln ab und an mal rum und hab ich einfach Angst das sie verhungern :schäm: Im Winter bekommen sie im Wechsel auch so ca 5-10 unterschiedliche Gemüse /Obst und Küchenkräuter auch Kohl und 2-3 mal die Woche Brombeerblätter . Platzmäßig haben sie oben ihr eigenes Zimmer (ungeheizt im Dachegeschoß) ca 7-10 qm im Sommer geniessen sie den ganzen Tag Auslauf im 100-150 qm Garten , wo sie Efeu fressen , sich an meinen Küchenkräutern , wie Salbei , Baslikum , Majoran usw vergreifen können und auch löwenzahn und was weiß ich nicht alles fressen können . Nachts kommen sie rauf in ihr Zimmer , da wir Marder in der Nachbarschaft haben . Leider ist es mir zeitlich nicht möglich jeden Tag sammeln zu gehen auch nicht km weit dafür zu fahren . Ich habe ein großes Haus einen Garten drei Kids und Katze und Kaninchen zuversorgen und auf Grund eines Behandlungsfehlers inzwischen erkrankt (was vor einen/anderthalb Jahren noch anders war )und bin deshalb nicht mehr so belastbar . Ich habe bei Amy und Speedy nur das Angebot erstmalreduziert um sehen wie Amys Verdaungsprobleme darauf reagieiren . Und es war nur vorübergehend sp geplant und nicht als Dauerzustand und ich wollte nur aufzeigen wie unterschiedlich Kaninchen reagiern (Gewicht , auslauf , Gesundheit etc) wenn sie völlig gleich ernährt und gehalten werden . Amy hat jetzt durch die mhr oder weniger geringere auswahl (im Wechsel Sellerie / Staudensellerie , Möhren Kräuter , Dill, Petersilie , Basilikum Pastninake Äpfel , Spinant Kohlrabi ) davon etwas 5-6 sachen wo ich ein paar jeden Tag füttere und ein paar nur einmal oder zweimal die Woche und nocht getrocknete ÄSte und Laub Sie bekommen fast wie jeden Winter, aber kein Kohl und zweimal am Tag und zwar kleinere Menge (es ist von der Abendfütterung bei der Morgensfütterung immer noch was über) Und das ich Frühjahr /sommer mit wenigen Sorten Wiese erstmal anfangen will ist das ich Amy langsamer aus der Winterfütterung "holen will " Also wöchtentlich oder täglich z.B Petersilie durch ein Wiesenkraut ersetzte . Bis sie komplett tageweise auf Wiese sind , ein paar Gemüsetage hab ich im Sommer/früjhar drin da ich es einfach zeitlich nicht schaffe .

Im Moment hat Amy keine Matsche mehr (seit der umstellung) ,wie ich auch schon in einen Therad über die Probleme mit Amy schrieb , ist Amy im handling sehr schwierig und unnahbar Berührunng ist ohne Streß / Panik nicht möglich ,wir machen Fortschritte sie hat sich 2 mal von mir die Nase kraulen lassen :D . Aus diesem Grunde bin ich erstmal froh das wir die Matsche in den Griff bekommen haben .

Was ich blind Viellfalt füttern meinte ist genau das was ich bei den beiden gemacht hab (sie hatten letzten Sommer und auch im Winter zuviel unterschiedlich SAchen , ich hab auch immer sehr viel weggeschmissen . Mein Ta meinte dann ich sollte die Fütterung mal genauer überprüfen , weil Amy und Speedy top fit waren und sind und wir keine Ursache für Matsche fanden . Und seit dem ich " kontrollierter fütter geht es ja . Da auch erfahrene Halter die gut füttern Probleme bekommen .

Und ich finde jeder seine Tiere in einen gewissen Rahmen vernüftig und artgerecht füttert und hält macht es gut . Und das der/die das nicht so machen wie der oder die oder es ein Fütterungsdogma gibt "wenn du das nicht so oder so machst .. ) jeder sollte das tuen was in seinen zeitlichen Rahmen und den LEbensumständen passt und erstmal zuhören und vielleicht nachfragen und auch hinterfragen was derjenige sagen will .

Zu Genetischen Neigungen und Genetik von Wildkanninchen bzw. unsern domestizierten Kaninchen und geografichen Unterschieden und Genen weltweit werd ich jetzt kein Wort verlieren ,weil dies wohl doch den Rahmen dieser Diskussion sprengt .

In diesem Sinne liebe Grüße Happy


Bild

Antworten

Zurück zu „Kaninchen Ernährung“