Entwickeln wir uns immer schneller?

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Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Curly » Di 2. Nov 2010, 09:09

Komische Frage... vielleicht mag ja auch der ein oder andere Gast mit diskutieren.

Die Frage kam mir in den Sinn, als ich von unserem Sohn den 1. Zahn entdeckte.
Mit nicht mal 4 Monaten. In der Literatur steht, dass das Durchschnittskind mit ca.
6 Monaten den ersten Zahn bekommt. Ok... Keksi ist eben nen Frühentwickler.
Bis ich auf eine Umfrage im Internet stieß, in der als Ergebnis rund 53% aller Kinder
(deren Eltern an der Umrfrage teilgenommen haben) bereits vor dem 6 Monat ihren
ersten Zahn bekommen haben. Ca. 33% hätten dann mit 6 Monaten nen Zahn bekommen,
der Rest ab 8 Monate. Seltsames Ergebnis, wenn man den Büchern, Ärzten etc. sonst glaubte.

Dann der nächste Gedankengang...
Damals als ich Teeni war (vor ca. 15 Jahren) war man mit 15 noch frühentwickelt,
wenn man das erste Mal Sex hatte. Heute bekommen Mädchen schon mit 12 die Periode,
interessieren sich dementsprechend früher für Jungs. Neulich laß ich, dass ein Mädchen
mit 9 (!!!!!) Jahren bereits Mutter geworden ist.

Ich war geschockt... entwickelt sich unser Körper wirklich schneller?
Und warum tut er das?
Bei anderen Tieren ist es ja so:
Kurze Lebenserwartung = schnelle Entwicklung
Aber beim Menschen? Der weitaus älter als 70 Jahre werden kann.
Oder scheint das nur so und unsere Lebenserwartung sinkt auch,
nur fällt das nicht so auf, weil wir mit der modernen Medizin und
Medikamenten dem Tod öfters von der Schippe springen?

Ist euch das auch schon aufgefallen und was meint ihr dazu?
Ich bin auf eure Gedanken gespannt!

Curly



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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 2. Nov 2010, 09:26

Weltweit werden in vielen Kulturen halbe Kinder mit 9 - 10 Jahren verheiratet und bekommen oftmals nur ein paar Monate später ihre ersten Kinder ... und das seit Jahrtausenden. Im Grunde genommen ist das wie mit Kaninchen, welche normalerweise erst mit 8 Monaten ihre Jungen bekommen, aber unter bestimmten Umständen dazu gezwungen werden können, schon mit 5 Monaten oder 6 Monaten ihre ersten Wurf zu haben - genau wie 10jährige Menschen sind sie in dem Alter noch überhaupt nicht fähig, ihre Jungen aufzuziehen!

Mit dem Zahnen ist die Angabe vom ersten Zahn beim Durchschnittskind mit 6 Monaten mit Sicherheit eine Beobachtung aus der Kriegszeit, wo viele Mütter mangelernährt waren und damit auch ihre Kinder, die sie säugten. Ich hatte mal vor Jahren meine Familie genervt, wann sie ihre ersten Zähne bekamen - soweit die das wußten, war das alles so um den 4., 5. Monat herum, daß sie ihren ersten Zahn bekamen.
Es ist hier allerdings auch Definitionssache, ab wann ich den ersten Zahn gelten lasse - erst, nachdem er voll da ist, oder schon, wenn er gerade durchbricht?



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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 2. Nov 2010, 09:43

@Murx: Deine Theorie erklärt aber nicht warum Mädchen heute definitiv früher ihre Periode bekommen als noch vor 20 Jahren.

Vor 20 Jahren hattest du in der Grundschule extremst seltenst Mädchen die schon ihre Periode haben, heute hast du mindestens 3-4 ind der 4. Klasse.


Zu meiner Zeit war es so das Mädchen in der 7-8 Klasse ihre Periode bekamen, zumindest die meisten. Mittlerweile hat 90% der Klasse in der 6. Klasse ihre Periode.


Mit freundlichen Grunzern

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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 2. Nov 2010, 10:01

Dafür gibts gleich mehrere Erklärungen:
1. Die erste Periode setzt deutlich früher ein, wenn sexuelle Stimulationen schon in dem Alter da sind ... in den 90er Jahren wurde noch lange nicht so offen mit Sex umgegangen, wie inzwischen.
2. Inzwischen erfährt man eher, wenn die Mädels ihre erste Periode bekommen ... damit liegt die erste Periode nur scheinbar früher.
3. In den 90er Jahren stammen noch viele Mädels von Müttern aus der mangelernährten Nachkriegsgeneration ab - und durch die Mangelernährung über die unzureichende Muttermilch bekommen diese erst später ihre Regel. in den 2010er Jahren dagegen dürften die Mütter der Nachkriegsgeneration endgültig keine Rolle mehr spielen.

Vergleicht man die erste-Periode-Statistik mit der weltweiten Statistik, haben wir uns nur wieder dem weltweiten Standard angepaßt, unsere Kinder hinken mit ihrer ersten Periode nicht mehr hinterher ... das ist alles.



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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von RuJo » Di 2. Nov 2010, 11:46

schweinsnase77 hat geschrieben:Mittlerweile hat 90% der Klasse in der 6. Klasse ihre Periode.
Ich plädiere hier ganz stark für Wahrnehmungsverschiebung und falsches Verständnis für Mittelwerte.
Wenn das eine Kind mit 4 Monaten seinen ersten zahn bekommt, das andere mit 8, dann ist der Mittelwert halt 6 Monate. Das bedeutet nicht, dass alle Kinder mit 6 Monaten ihre Zähne bekommen. Um es genau zu nehmen, muss nicht ein einziges Kind in dem relevanten Zeitraum zahnen, sondernd es könnte auch sein, dass es nur entweder Frühzahner, oder Spätzahner gibt und man im Mittel einfach um den 6. Monat mit dem ersten Zahn rechnen muss
Statistiken und Mittelwerte werden sehr gerne missverständlich aufgenommen. Es ist nicht zwingend ein "Sonderfall", wenn man davor oder dahinter liegt. Und extreme Ausreißer (besonders früh oder besonders spät) können so ein Bild noch weiter verfälschen.

Ich war damals in der 6. Klasse jedenfalls ganz froh, dass schon einige Mädels vor mir ihre Periode bekamen... ich hatte mich nämlich noch gar nicht damit beschäftigt und auf Klassenfahrt wars dann soweit und ich völlig überfordert mit der Situation und hatte entsprechend auch nichts dabei, was man als Frau so dabei hat ;) .. und das ist auch schon 15 Jahre her.
Die Mehrheit der Mädels waren aber später dran. Einige vielleicht auch "sehr" spät...weiß ich nicht, so genau habe ich das ehrlich gesagt nicht abgefragt ;-) Aber 2-3 Jahre Unterschied zwischen der ersten und der letzten waren mit Sicherheit immer schon gegeben

Und so ist es heute mit Sicherheit auch. Das Feld verteilt sich, aber scheinbar liegt der Fokus auf die Mädels, die früher dabei sind. Das mit den 90% würde ich schon gerne irgendwo statistisch belegt sehen, das halte ich für übertriebene Wahrnehmung... wo hast das her?

Ich möchte damit nicht abstreiten, dass sich der Mensch nach wie vor entwickelt, und auch solche Sachen da Veränderungen unterliegen. Gut möglich, dass sich der Schnitt ein paar Monate nach vorne verschoben hat (mehr halte ich allerdings innerhalb von 15-20 Jahren doch für abwegig).. aber das wird zu einem guten teil auch an bestimmten Faktoren wie besserer medizinischer Versorgung und nahrhafterer Ernährungsweise zuzuschulden sein...


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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Curly » Di 2. Nov 2010, 11:49

Das ist sehr interessant und spannend zu lesen.

Meine Hebamme, die ich heute darauf ansprach, meinte auch,
dass es normal wäre, wenn die Kinder bereits mit ca. 4 Monaten ihre
Zähne bekommen... Söhnchen liegt also absolut im Trend.

Zeugt frühes Zahnen also von guter/ausreichender Ernährung der Mutter
bzw. auch des Kindes?

Was mich auch noch interessieren würde, ob Flaschenkinder später Zahnen
als Stillkinder. Theoretisch sind ja beide optimal versorgt.

Curly



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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von RuJo » Di 2. Nov 2010, 11:56

Ich glaube so strikt kann man da keinen kausalen Zusammenhang knüpfen.
Es kommt immer auch auf Veranlagungen bzw diverse innere Faktoren an, vielleicht auch darauf, wie lange das Kind tatsächlich im Mutterleib war (jeder Tag mehr ist ein Entwicklungsvorsprung), ob es zwischendurch krank war (und darauf Energien verwenden musste statt ins Wachstum), vielleicht auch vom Stillzeitraum, wer weiß... ich denke so genau ist das nicht erforscht, ist auch schwierig alle möglicherweise relevanten faktoren im Auge zu behalten beim Menschen (kann man ja nicht einfach in ein steriles Labor sperren).
Man müsste halt wirklich mal vielfältige Langzeitstudien allein zu dieser Merkmalskombination (also Stillen und Zahnen) machen um eventuell einen Zusammenhang festzustellen...
Das wären allerdings reine Beobachtungsstudien, und als solche sind die eh immer nur bedingt aussagekräftig (im gegensatz zu experimentellen Herangehensweisen, die heir wie gesagt schwierig sind)

Mal noch eine kleine Besonderheit von mir dazu: Ich habe mit 14 meinen letzten Milchzahn verloren, das ist doch eher spät (da hätten wir übrigens schon einen Konflikt, warum ich dann doch relativ früh bei der Periode dabei war, falls wirklich zum Beispiel gute ernährung allein das beeinflussen sollte). Meine Geschwister hatten völlig normalen Gebisswechsel... aber wurden wir wirklich anders ernährt? hatten wir andere Umwelteinflüsse?

... ich denke allein von bestimmten äußeren Einflüssen kann man das nicht festmachen, da spielt auch viel genetische Varianz mit bzw Kombinationen aus verschiedenem...


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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Murx Pickwick » Di 2. Nov 2010, 11:59

Flaschenkinder sind nicht optimal versorgt ... es sei denn, sie bekommen Menschen-Muttermilch und keine Kunst-Babymilch ...

Meine Mutter erwähnte mal, daß Flaschenkinder angeblich später zahnen würden ... obs stimmt ... :hm: hab dazu noch nie ne Statistik gesehen ...



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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von schweinsnase77 » Di 2. Nov 2010, 12:29

Was Flaschenkinder betrifft: Definitiv gibt es da keinen Zusammenhang. Ich hatte drei davon und alle haben zu höchst untershciedlichen zeitpunkten gezahnt.

Während Lenaund Nellie ihren 1 Zahn mit 8 Monaten bekam, hatte Max seinen ersten mit 6 Monaten und war damit der Jüngste in unserem Tread der Nov-Dez. -Kids von denen die meisten gestillt wurden.


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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Entensusi » Di 2. Nov 2010, 12:59

3 Stillkinder, 3 Spätzahner (1 Jahr). Auch der Zahnwechsel ist bei allen dreien sehr spät. Tippe also auf Genetik. Scheinen mir auch nicht mangelernährt! :crazy:

Periode: ich mit 13, meine Tochter mit 12, meine Nichte mit 13. Wenig statistisches Material... :D

Was mir schon auffällt, ist, dass der "weibliche Typ" stärker/früher präsent ist als zu meiner Zeit. Inzwischen sind die Mädels in der 6. Klasse einfach "kleine Frauen", während wir, Periode hin oder her, noch mehr "Bohnenstangen" waren.
Fängt ja schon in der Grundschule an...


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von lapin » Di 2. Nov 2010, 13:03

Entensusi hat geschrieben:Was mir schon auffällt, ist, dass der "weibliche Typ" stärker/früher präsent ist als zu meiner Zeit. Inzwischen sind die Mädels in der 6. Klasse einfach "kleine Frauen", während wir, Periode hin oder her, noch mehr "Bohnenstangen" waren.
Fängt ja schon in der Grundschule an...
Jap...und das ist Medien- und Umfeldgemacht!
Der Zwang unbedingt erwachsen sein zu wollen, statt das "Kindsein" zu genießen!!!

Da passiert eindeutig was im Kopf...was auch die Biologie des Menschens verändern kann...aber erst ab einem Alter wo das Bewusststein aktiver ist, als das Unterbewusstsein...wie zb im Säuglingsalter...hier sind definitiv Genetik oder Ernährung ein wichtiger Punkt!


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Nightmoon » Di 2. Nov 2010, 16:27

Also selbst in meiner Jugendzeit war es schon normal, wenn die Mädels ihre Menstruation mit 12 oder 13 bekamen. Da war man aber schon meistens zum Ende der 6. Klasse oder schon in der 7.Klasse.
Die Tochter meiner damaligen Kolleginnen bekam ihre Menstruation bereits mit 9 Jahren. Das Mädel war richtig überfordert mit der Situation. Am liebsten hätte sie ihre Mama mit zur Schule genommen, dass Mama ihr alles "frisch verpackt", weil sie damit nicht klar kam. Das fand ich auch seeeeeeeeehr heftig und war m.W.n. aber ein Einzelfall. :hm:


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Venga » Fr 5. Nov 2010, 01:31

Ich habe meine Regel auch das erste Mal mit 9 Jahren bekommen.
Zum Glück war ich schon aufgeklärt, sonst wäre ich sicherlich geschockt gewesen. Vor über 40 Jahren war Aufklärung in dem Alter noch nicht Gang und Gäbe.

Meine 3 Töchter (Flaschenkinder) waren so um und bei 14 Jahre. (Ende 13- Anfang 15)
Unsere Älteste hat ihren ersten Zahn mit 9 Monaten bekommen, sprach aber früher als andere.
Unsere Mittlere konnte schon mit 10 1/2 Monaten laufen, sprach später, dafür aber deutlicher.
Unsere Jüngste hat sich an die Statistik gehalten. ;)
Ich denke nicht, dass wir uns schneller entwickeln.
Lediglich die Umstände sind anders und durch die Einflüsse durch Medien und Aufklärung sind viele Kids "frühreif". Außerdem wird heute viel freier darüber gesprochen.
Ich wusste früher nicht, wer von meinen Mitschülerinnen die Regel hatte.


LG
Venga

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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von RuJo » Fr 5. Nov 2010, 13:13

Ich finds immer wieder witzig wie das Leben so spielt, und der Zufall wills, dass wir gestern das Thema Zeitpunkt der Pupertät in der Uni besprochen haben, unter anderem auf Basis dieses sehr interessanten Papers: [url=http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6T3G-4YMB69J-2&_user=1634577&_coverDate=08%2F05%2F2010&_rdoc=1&_fmt=high&_orig=search&_origin=search&_sort=d&_docanchor=&view=c&_searchStrId=1528477276&_rerunOrigin=google&_acct=C000054033&_version=1&_urlVersion=0&_userid=1634577&md5=b5a2dd783ad7cb03e9b6b85137a499b3&searchtype=a]Paper[/url]

Grundsätzliche Aussagen:
Die Menarche (also einsetzen der Blutung) lag um 1800 bei etwa 17 Jahren und hat sich bis 1940 auf 13 Jahre (im Durchschnitt natürlich...man beachte meine Ausführungen dazu weiter oben!) verfrüht... seither ist es im schnitt stabil! Als Grund für die Verschiebung des Zeitpunktes wird, wie wir ja schon gesagt haben eine Verbesserung der generellen Lebensumstände, der Ernährung und der Hygiene angegeben. Ein weiterer Trend abwärts bei maximal 0,3-0,6Jahren seither zu erkennen.
Was aber dokumentiert ist, ist das zunehmend frühere Einsetzen der Telarche (= Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale, als bei den Damen die Brustbildung).
Des weiteren werden in dem Paper auch Sonderfälle besprochen und Gründe für diese, die in bestimmten Chemikalien zu suchen sind..


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Re: Entwickeln wir uns immer schneller?

Beitrag von Curly » Fr 5. Nov 2010, 13:20

Huhu Rujo,

ich wollte eigentlich den "Danke-Button" drücken.
Gibts aber nicht...

Deshalb... Danke für deine Ausführungen und Links!



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