Jeder kennt ihn, den Gepard.
Nicht zuletzt ist das wohl dem Umstand zuzuschreiben, dass er Rekordhalter in der höchsten Laufgeschwindigkeit unter Landtieren ist.
Aber auch eine nähere Betrachtung dieses Tieres ist interessant.
Aber kommen wir nochmal zu seinen enormen Laufleistungen zurück. Bis 120km/h sollen Geparden zustande bringen, bei einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 4 Sekunden. Diese Leistungen haben sie unter anderem ihrer extrem flexiblen Wirbelsäule zu verdanken, die eine sehr große Schrittspanne erlaubt.
Bei diesen Geschwindigkeiten sollte ihm wohl kaum ein Beutetier entkommen, mag man meinen. In Wahrheit sind aber 30-50% aller Angriffe erfloglos. Wobei man bemerken muss, dass er mit diesen Zahlen dennoch einer der erfolgreichsten Einzeljäger ist.
Diese Spezialisation auf Geschwindigkeit bringt aber auch Nachteile mit sich. Sein ganzer Körperbau ist auf Schnelligkeit ausgelegt, daher ist er für seine Größe vergleichweise zierlich und nicht besonders wehrhaft gegenüber kräftigerer Raubtiere. Sein Gebiss ist relativ gesehen eher schwach entwickelt, um in der Kopfpartie mehr Raum für die Atmung (große Nasengänge!) zu schaffen, seine Krallen, die im Gegensatz zu denen aller anderen Katzen nicht einziehbar sind um eine Funktion als "Spikes" zu erfüllen, sind stumpf. Zudem braucht der Gepard nach dem Erlegen einer Beute eine ganze Weile, um sich von seinem Sprint zu erholen, eher er beginnen kann zu fressen.
Das alles macht ihn in freier Wildbahn zu einem perfekten "Opfer" von Beuteraub durch Löwen, Leoparden oder Hyänen.
Einen weiteren interessanten Fakt kann man auf genetischer Ebene finden. Die Gepardenpopulation ist genetisch extrem verarmt, was darauf zurückzuführen ist, dass die Art durch einen extreme "genetischen Flaschenhals" gegangen sein muss. Das heißt im Klartext, dass die Art wohl mal ziemlich kurz vor dem Aussterben gestanden haben muss. Nur eine verhältnismäßg geringe Anzahl an Individuen hat überlebt und Erbsubstanz weitergegeben. Die Geparden sind sich genetisch sogar so ähnlich, dass man von einem Tier auf ein anderes Gewebe übertragen kann, ohne dass es zu Abstoßungsreaktionen kommt (das geht sonst nur bei eineiigen Zwillingen!)
Geparden sind im übrigen auch gar nicht so strickte Einzelgänger, wie man meinem mag. Die Weibchen leben zwar allein, abgesehen von der Zeit der Jungenaufzucht, aber Gepardenmännchen ziehen oft zu zweit oder dritt umher, wobei es sich dabei meist um Wurfgeschwister handelt. Besonders bei hohem "Feinddruck" durch Löwen oder Hyänen schließen sich aber auch fremde Tiere zusammen... denn zu mehreren lässt sich die Beute besser verteidigen als allein.
schneller Läufer
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Re: schneller Läufer
Was für atemberaubende Bilder...wahnsinn...
und ein super Beitrag.
Zu der Sache mit derGenetik ...muss/kann man da jetzt auf Inzest schließen?
Wie hoch ist denn eigentlich die aktuelle Populationzahl der Geparden, am besten Zootiere mal ausgelassen, weißt du das?
und ein super Beitrag.
Zu der Sache mit der
Wie hoch ist denn eigentlich die aktuelle Populationzahl der Geparden, am besten Zootiere mal ausgelassen, weißt du das?
Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."
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Re: schneller Läufer
Ja, Inzucht ist ziemlich wahrscheinlich...jedenfalls in der Phase, wo nur so wenige Individuuen existierten. Aber auch jetzt ist es ja mehr oder weniger alles inzüchtig, da die Tiere alle eben genetisch doch sehr eng miteinander verwandt sind. Dieser Flaschenhals soll für die Geparden vor etwa 10000 Jahren stattgefunden haben. Zu der Zeit sind auch andere Gepardenarten ausgestorben.
Es gibt auch Folgen für den Geparden aus dieser Inzüchtigkeit. Am meisten zeigt sich das bei den Spermien... die haben schon per se 90% weniger Spermin im Vergleich zu anderen Katzen, und von den verbliebenen 10% sind nochmal 75% abnorm.
Allgemein kann so eine geringe gentische Varianz natürlich lebensbedrohlich für die Art werden, zB wenn es um Krankheiten geht.
Geparden kommen übrigens auch heute nicht ausschließlich in Afrika vor. Es gibt noch begrenzte Vorkommen im Iran, in der Türkei und in Indien (wo es ja auch noch eine kleine Anzahl indischer Löwen gibt).
Ich habe gelesen, dass in Namibia die größtePopulation existiert. Die umfasst etwa 2500 Tiere.
Die Gesamtzahl der Geparden schwankt je nach Quelle enorm, da es sich ausschließlich um Schätzwerte handelt... meistens sind die Zahlen so zwischen 10.000 und 15.000 Tieren angegeben.
Es gibt auch Folgen für den Geparden aus dieser Inzüchtigkeit. Am meisten zeigt sich das bei den Spermien... die haben schon per se 90% weniger Spermin im Vergleich zu anderen Katzen, und von den verbliebenen 10% sind nochmal 75% abnorm.
Allgemein kann so eine geringe gentische Varianz natürlich lebensbedrohlich für die Art werden, zB wenn es um Krankheiten geht.
Geparden kommen übrigens auch heute nicht ausschließlich in Afrika vor. Es gibt noch begrenzte Vorkommen im Iran, in der Türkei und in Indien (wo es ja auch noch eine kleine Anzahl indischer Löwen gibt).
Ich habe gelesen, dass in Namibia die größte
Die Gesamtzahl der Geparden schwankt je nach Quelle enorm, da es sich ausschließlich um Schätzwerte handelt... meistens sind die Zahlen so zwischen 10.000 und 15.000 Tieren angegeben.
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Re: schneller Läufer
Was für tolle Bilder, einfach nur adäquat für ein tolles Tier. Wenn man überlegt, 10 bis 15 Tausend Tiere weltweit, das ja nichts... die Menschen sind einfach nur scheisse