Kein Hundefleisch mehr in China?

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Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von Curly » Do 28. Jan 2010, 11:04

Hallo!

In China soll durch einen neuen Gesetzesentwurf das Essen
von Hunde- und Katzenfleisch unter Strafe gestellt werden.

Hier ein Link dazu:
https://tierschutznews.ch/kunterbunt/163-kunterbunt/2263-bald-kein-hundefleisch-mehr-in-china.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Gruß,
Curly



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Re: Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von chien » Do 28. Jan 2010, 11:11

Wurde auch längst zeit, den Chinesen muss man auch noch in anderen Dingen aus die Füße treten, die Leben von der westliche Hemisphere sind aber nicht bereit sich anzupassen. Ehrlich gesagt hab ich eine Abneigung gegen das Regime und das Volk, gehört aber nicht hier her ;)



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Re: Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von lapin » Do 28. Jan 2010, 11:51

Hmmm...und wann sind Kühe, Schweine und Geflügel dran?
Mal abgesehen davon, dass die Chinesen sicherlich anders sind als andere, so verwerten sie dennoch das ganze Tier...und nicht nur das BESTE und den Rest schmeißen sie weg ;)!


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Re: Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 28. Jan 2010, 12:00

Leben die Chinesen wirklich für die westliche Hemisphere?
Oder nicht eher wir auf Kosten von China?

[bitterste Ironie]
Immerhin kommen schätzungsweise 90% der Zutaten für Hunde- und Katzenfertigfuttermittel aus China, der überwiegende Teil der Kaninchenfelle auf dem Weltmarkt stammen aus China, eine unbekannte Menge an Fleisch stammt aus China - und dafür haben sie sich sogar vollständig uns angepaßt, sie haben unsere Methoden der Tierhaltung übernommen und perfektioniert und unsere Verarbeitungsmethoden übernommen und perfektioniert.
Nur durch die Entwicklungen in China haben wir beispielsweise die Käfighaltung in eine noch lukrativere Kleinvolierenhaltung bei Geflügel umstellen können, so daß keine Bedenken mehr wegen Käfighuhneiern bestehen. Weiterhin ist es dank chinesischer Entwicklung nun möglich, statt der 10.000 Schweine pro Betrieb das Ganze auf 50.000 Schweine oder gar 80.000 Schweine aufzustocken.
[/bitterste Ironie]

Oder - um es mal noch klarer zu sagen - uns war China, was die artgerechte Tierhaltung angeht, um Längen voraus ... aber da wir hier in der westlichen Hemisphere den Rachen nicht voll genug von Billigprodukten und Massenwaren bekommen, konnte sich nun für den Export auch dort die moderne Massentierhaltung etablieren - für den eigenen Bedarf hätte diese Entwicklung keinen Sinn gemacht, denn die Produktion von tierischen Produkten in Freilaufhaltung hatte den inländischen Markt zu 100% gedeckt.
Dank Vogelgrippe sind nun viele dieser kleinbäuerlichen Haltungen mit Freilaufhaltung systematisch kaputt gemacht worden ... für den Menschen tödliche Vogelgrippe ist eine Geflügelkrankheit, die erst in diesen riesigen Massenhaltungsbetrieben für den Export entstehen konnten!

Dazu kommt - von DEN Chinesen zu reden ist etwa so. wie von DEN Asiaten zu reden ... wir haben dort eine Regierung, einige westlich orientierte Städte und Hunderte von eigenständigen Ethnien. Diese Vielfalt an Lebensweisen ist für Europa undenkbar, wir sind im Vergleich zu China ein einziger Einheitsbrei, was die Kulturen angeht ...
Selbst was Naturschutz angeht, sind uns die Chinesen in vielem um Längen voraus - und wenn es nur durch die Tabus einiger dieser vielen Ethnien ist, die eigenständig ihre Landschaft samt darin lebender Tiere schützen - auch das ist wohl hier in der westlichen Hemisphere ein Fremdwort ...

Wenn du die chinesische Politik meinst - da solltest du dann auch von der chinesischen Regierung schreiben, denn die ist nicht identisch mit den Chinesen ... die arbeitet nur allzuoft gegen ihre eigene Bevölkerung.



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Re: Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von Curly » Do 28. Jan 2010, 12:16

Huhu!

Ich weiß auch nicht, was es bringen soll,
das Essen von Hundefleisch zu bestrafen. :hm:
Dann müssten hier wie gesagt auch Rindfleisch,
Schweinefleisch etc. verboten werden.
Nachfrage nach Hundefleisch wird weiterhin da sein.
Dann wirds eben "schwarz" gegessen.
Es ist nun mal nen Lebensmittel dort.

Was man aber unter Strafe stellen kann,
ist die Haltung der Nutztiere dort.
Wenn man den Medien glauben darf,
ist die nämlich unter aller Sau!

Aber bevor wir hier noch weiter rummosern,
sollten wir erstmal vor der eigenen Haustür kehren.
Rinderschlachtungen, Schweinehaltung und Co.
sind hier nämlich auch nicht grade tiergerecht.

Curly



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Re: Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 28. Jan 2010, 12:29

Du kannst den Medien nicht glauben ...

Geflügel wird auch heute noch zu über 50% in Freilandhaltung gehalten ... die Hühner laufen frei in deren Feldern rum, können eigenständig Familiengruppen bilden, Eier legen, wo und wann sie wollen, ihre Küken aufziehen, wann sie wollen und das Futter suchen, was sie brauchen.
Bei uns leben zu über 90% der Hühner in Volierenhaltung, Bodenhaltung oder ausgestalteten Käfigen in riesigen Herden und sehen ihr Lebtag weder Sonnenlicht, noch wissen sie, was Wind ist ...

Schweine leben dort noch zu über 70% in teilweise umfriedeten Gehegen, teilweise frei auf deren Feldern oder im Wald, je nachdem welche Kulturen gepflegt werden. Sie haben genügend Bewegungsfreiheit, artgerechtes Futter usw usf.
Bei uns leben 99% aller Schweine in finsteren Massenställen!

80% der Rinder leben dort mehr oder weniger frei ... sie suchen sich selbst ihr Futter, haben genügend Bewegungsfreiheit, artgerechtes Futter, freie Wahl ihres Partners und können artgerechte Herden bilden, die Kälber selbst der für die Milchgewinnung genutzten Rinder bleiben bei Fuß bei ihren Müttern.
Bei uns leben über 60% der Rinder in engen Massentierhaltungen, 100% der Milchrinder werden die Kälber wenige Tage nach der Geburt weggenommen ...

Ich kann hier jede einzelne dort gehaltene Tierart durchgehen ... bleibt fast immer das gleiche Ergebnis ...

Wer hat also die bessere Tierhaltung?
Wir oder China?



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Re: Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von lapin » Do 28. Jan 2010, 12:47

Naja ich sag mal so, ich kann nur das glauben was ich sehe ...
Ich sehe hier in Niedersachsen, viele freilebende Enten/Gänse, habe eine Ferkelzucht in Freihaltung gesehen, Kühe stehen hier auf jeder nicht von Menschen bewohnten Weide und Freihaltung von Hühnern kann man auch hier und da sehen.
Ich war vor Jahren in Füssen und auch dort habe ich jede Menge "Alpenkühe" gesehen die die ganzen Berge für sich hatten (das ist viel :D). Auch in Thüringen ist mir mehr Freilandhaltung, als Gefangenschaft bekannt.

Sicherlich kann ich daraus keine Prozentzahl herleiten, aber dennoch bekommt man so das Gefühl, es kann nicht gaaanz so schlimm sein...was China und die anderen Länder betrifft bleibt mir das, was die Medien oder andere sagen...dem zu folge bin ich gezwungen es zu glauben. Ein eigenes Bild konnte ich mir noch nicht machen...
ich weiß nur eins, dass die Verwertung der Chinesen, was das Tier betrifft auf jeden Fall um einiges besser ist, als unsere "Wegwerfgesellschaft"!

China ist ein überbevölkertes Land, kaum noch Platz für Menschen, diese müssen schon gestapelt werden, dennoch ist es möglich eine so hohe Prozentzahl an Tieren frei halten zu können?
Murx woher hast du dein wissen? :D


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Re: Kein Hundefleisch mehr in China?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 28. Jan 2010, 13:12

Hab mich viel mit Permakultur beschäftigt ... und die ganzen "Entwicklungsländer" machen eigentlich traditionell nix anderes, wie Permakultur. Erst durch unseren Wissensimport bringen wir ihnen bei, wie man Tiere in engen Mastviehställen stapeln kann oder wie man Tiere mit Industriedreck füttern kann.

Gerade aus China kommen einige sehr interessante Permakulturansätze, einfach weil viele dieser Ethnien es schaffen, ihre Felder und ihre eßbaren Nutzwälder so anzulegen, daß die Tiere eine gute Ergänzung des künstlich geschaffenen Biotops sind und keinen Schaden in Kulturen anrichten können, die empfindlich auf die Tiere reagieren würden.

Was man halt für Deutschland nicht vergessen darf, ist der Platz ... wenn ich ein paar private Geflügelhalter habe, welche ihre Hühnchen artgerecht halten, gehen bei diesen Leuten gleich ganze Gärten für nur wenige Hühnerfamilien drauf. In so einer Tierfabrik allerdings haben in nur einem einzigen Gebäude, was der Bodenfläche eines Gartens entspricht, gleich 100.000 Hühner aufwärts Platz.

China hat zwar die größten Tierfabriken weltweit, aber es sind nur sehr wenige. Die meisten Menschen drängen sich zudem in den Städten. Das Land wird dadurch auf ein gesundes Maß an Bevölkerung gehalten, so daß hier durchaus noch genügend Platz ist, für eine zwar intensive, aber funktionierende Permakultur.

Übrigens ... es mag zwar vielleicht sein, daß unsere Volierenhühner und Käfighühner deutlich weniger Platz als Unterbringung brauchen - aber was nie mit einberechnet wird, ist das Futter. Das muß nämlich irgendwo wachsen - und es wächst zu großen Teilen halt wiederum in aller Herren Ländern in Monokultur.
Rechnet man sich den Platzbedarf fürs Fressi für die Hühner zusammen, brauchen diese Tierfabriken deutlich mehr Platz, wie die in Familiengruppen gehaltenen Hühner in Permakultur - nur, daß in solcher Permakultur nicht nur Hühner und Futter für die Hühner wachsen, sondern eben auch auf gleichem Gelände verschiedenste Baumfrüchte, Strauchfrüchte, diverse eßbare Stauden, Heilpflanzen, teilweise sogar Wasserbüffel usw usf ... es wächst also vielleicht weniger Hühnerfutter pro Quadratkilometer, aber eindeutig mehr Fressi für Mensch und Vieh ...
Und - das Wichtigste!
Die Hühner sitzen im Wald in kleinen überschaubaren Familientrupps und leben weitestgehend eigenbestimmt - was man ja wohl von unseren Hühnern, auch wenn sie im Garten spazieren dürfen oder in Biobetrieben aufwachsen, nicht sagen kann ...



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