Freigänger oder Wohnungskatze

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Freigänger/Wohnungskatze oder Beides

Freigänger
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50%
Wohnungskatze
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25%
Beides
3
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Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von lapin » Fr 15. Jul 2011, 16:09

Hier gibt es ein Für und Wider für jede Haltungsform.
Welche sind eure Erfahrungen und unter welchen Aspekten würdet ihr diese Haltungsform auch jedem empfehlen bzw abraten?


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

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Re: Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von Tierliebhaberin » Fr 15. Jul 2011, 16:35

Ich bin in erster Linie immer dafür wenn eine Katze Freigang hat.Meine beiden sind auch Freigänger,nicht komplett,sie kommen immer wieder mal am Tage rein,schlafen,futtern,spielen und nachts sind sie auch drin.

Ich mag diese Form der Haltung weil sie am ehesten den Bedürfnissen der Katzen entspricht.Für mich gehört eine Katze nicht NUR ins Haus.Die müssen raus,was erleben.Wenn ich sehe mit wieviel Herzblut Leo dabei ist,dann geht mir das Herz auf.

Eine reine Wohnungshaltung finde ich eher nicht so gut.Obwohl ich nicht sage das es den Katzen dann schlecht geht.Aber ich persönlich meine,das etwas fehlt.Natürlich kennen diese Katzen es nicht anders,aber von Natur aus gehört die Freiheit dazu.

Ich sehe das immer bei meiner Freundin.Die hat auch 2 Wohnungskatzen.Denen geht es auch super,keine Frage.Sie würde für ihre Katzen alles tun.Aber wenn die Katzen dann so am Fenster sitzen und rausgucken,kann mir keiner sagen das da nicht auch ein wenig Wehmut mit bei ist.

Wenn man seinen Katzen keinen Freigang geben kann,dann sollte es zumindest ein abgesicherter Balkon oder Terasse sein!Das ist doch noch etwas ganz anderes als nur in der Wohnung.Dort kann man wunderbare Aussichtstürme und Spiel- und Klettermöglichkeiten bieten.Viele Pflanzen dazu,dann kann es für eine Katze schon recht schön sein.

Ich bin wirklich kein Freund von reiner Wohnungshaltung,verurteile aber niemanden dafür.
Ich zum Beispiel habe meine Wohnung mehr nach meinen Katzen ausgesucht als nach mir.
Es musste in erster Linie für die Katzen sicher sein,Freigang muss gewährt sein,aber es darf nicht zu gefährlich werden.Erst als das stimmte,guckte ich ob es auch was für mich ist :)



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Re: Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von Entensusi » Fr 15. Jul 2011, 19:55

Also, ich kenne beides, die reinen Wohnungskatzen und die Freigänger.

Vorteil der Wohungshaltung:
- die Katze ist DA.
- die Gefahren sind weniger: sowohl Unfälle als auch Infektionskrankheiten sind einfacher zu vermeiden
- die ewige Sorge "kommt Miez heim?", das Türen auf und zu und auf und zu fällt weg.

Nachteil:
- Einzelkatze ist keine gute Sache, d.h. man hat wie bei den Kaninchen, Wellensittichen und so weiter eine Endlosgeschichte, oder ein neurotisches Tier, und die Vergesellschaftungsprobleme
- die Wohnung ist für die Katz, d.h. es sollte schon alles so sein, dass sich die Katzen wohl fühlen und sicher sind. Gitter an den Fenstern, Kippschutz, Katzentreppchen, Kratzbäume.. und trotzdem kaputte Vorhänge, zerfetzte Tapeten und Teppiche....
- regelmäßige Panik "hast Du die Katze rausgelassen? Wo ist sie? Miez, Miez, Miez...."

Vorteil der Frigängerhaltung:
- es ist "natürlicher" für die Katzen
- sie können selbst ihr Futter suchen, d.h. ich mach mir jetzt wegen gesunder Ernährung nicht so den Kopf, hab auch kein Katzengras mehr im Haus oder so...
- sie gehen draußen aufs Klo, d.h. das Klosäubern fällt größtenteils weg
- Einzelkatze ist kein Problem, da sie draußen auf Kumpels trifft (normalerweise)

Nachteil:
- im Sommer seh ich meine Katzen oft stundenlang nicht, Ronja oft tagelang
- man hat IMMER Angst, dass etwas passiert: Autos, Kippfenster, Regentonnen, Katzenfänger, Fallen, Jäger, Hunde... und dass man die Katze nicht rechtzeitig findet, dass sie elendliglich irgendwo vor sich hin sterben muss
- die Katze kann sich bei Krankheit verkrümeln, es fällt nicht so schnell auf - ebenso, wie eine Kotkontrolle schwierig wird, wenn die Katze draußen geht.
- mehr Verletzungen, Infektionen durch Schlägereien, dazu Zecken, Flöhe, Würmer...
- Unsicherheit im Alter, schlechteres Einschätzen der Gefahren durch Hörverlust. höhere Unfallgefahr


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von Ziesel » Do 21. Jul 2011, 00:40

Drin, draussen oder Beides ja doch von verschiedenen Faktoren abhängt – zumindest für mich.
Pauschal zu sagen Wohnungshaltung ist schrecklich, Draussenhaltung gefährlich oder Freigang artgerecht wäre mir zu pauschal weil man das gar nicht so allgemein für alle Katzen sagen kann.

Ich würde halt keine norwegische Waldkatze oder Bauernhofkatze als Teppischporsche in der 3 Zimmerwohnung halten, genausowenig wie ich beispielsweise ´ne Sphynx oder schwanzlose Manx, Devon Rex uÄ als Freigänger geeignet finde. Also denke ich es ist sinnvoller den Katzenhaltungswunsch auch ´n bißchen den Gegebenheiten anzupassen oder diese eben zu ändern. Kann ich Katze aufgrund der Wohnsituation keinen Freigang gewähren, entscheide ich mich eben für Katze, die seit Generationen zu den Wohnungsmietzen gehören oder ziehe eben um ehe ich mir den Katzenwunsch erfülle usw.

Wie einige hier sicher wissen, ist es aufgrund der Wohnsituation kaum möglich hier´ne Katze rauszulassen (mehrspurige Großstadthauptverkehrskreuzung mit Strassenbahngleisen und 5. Stock), was dazu führte, dass sich die kätzerische Auswahl auf typ. Wohnungsrassevertreter beschränkte. Da der Kater ja in der Wohnung kaum auf Artgenossen trifft, bekam er´ne Rassemietz zum „unterhalten, spielen, ect“, obwohl hier meist jemand zu Hause ist. Meiner Erfahrung nach sind einige Rassevertreter „angemenschelter“, denn sie kennen meist seit vielen Generationen keinen Freigang und sind eher dem Menschenrythmus und Wohnungshaltungsbedingungen angepasster bzw darauf hingezüchtet.

Allerdings gabs vor Jahren auch so´ne 0815-Hauskatze vom Bauernhof, wo das Umfeld den Freigang möglich machte (Einfamilienhaussiedlung mit Grundstück). Und hier muss ich sagen, kann ich einige Argumente nicht nachvollziehen was den Freigang betrifft weil das auch wieder nicht pauschal auf alle Katzen zutrifft.. Ich finde nicht, dass jede Freigängerhaltung unbedingt den Bedürfnissen der Katze entspricht solange der Mensch bestimmt wann Katze denn Freigang geniessen darf und wann nicht. Das sollte man doch eher individuell von seiner Katze und deren Rhythmus/Bedürfnisse abhängig machen.
Meiner Erfahrung nach haben die normalen Haus-und Bauernhofkatze den nachtaktiven Jäger „noch so drin“ und gehen nachts lieber auf Beutezug oder zu Paarungsritualen ect während sie am Tage gelegentlich kurz mal draussen nach´m Rechten im Revier guckten. Für mich war´s normal ein Tier das quasi im Dunklen super sehen kann und dessen Beute dann unterwegs ist , nicht nachts einzusperren. Sowohl Fritz vom Bauernhof als auch später Paul (der Tiger aus Nachbars Waschküchenwurf ) verpennten die Tage wo eh keiner zu Hause war gemütlich auf der Couch/im Körbchen, liessen sich nachmittags füttern, streicheln, bespaßen und verschwanden nach´nem Nickerchen in der Dämmerung. Die kamen selten nachts von allein wieder rein mit Ausnahme von Silvester, Gewitter mit Dauerregen ect. Beiden Katzen passten sich nicht unseren am-Tag-wach-und-nachts-schlafen-Rhythmus an sondern hatten ihren eigenen . .

PS:Was die Gefahren betrifft bin ich nicht sicher ob nun Tag-oder Nachtfreilauf mehr oder weniger gefährlich ist. Ich seh´s einfach so, dass nachts weniger Menschen, Hundegassigeher und Autos unterwegs sind und damit auch weniger Gefahren. Ob man nun die Katze auf der Strasse nicht sieht obwohl man nicht megaschnell unterwegs ist weils dunkel ist oder man nicht mehr reagieren kann weil man am Tage so schnell unterwegs ist, dass nicht/zu spät reagiert werden kann . Irgendwie ist es doch so, dass ich nicht eingreifen kann wenn der Katze draussen was passiert weil ich es nicht weiss bzw nicht mitkriege. Spielt es´ne Rolle ob das ist so ist weil ich am Tag arbeiten bin, abends Tv gucke oder nachts schlafe?



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Re: Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von Entensusi » Do 21. Jul 2011, 08:03

Ziesel, das mti den Rassekatzen stimmt natürlich! Darauf wäre ich nie gekommen, weil ich bisher noch keine hatte.

Zu Tag/Nacht: das ist echt eine philosophische Frage.

Zuerst Mal gehe ich davon aus, dass IRGENDWER einen Unfall tagsüber eher bemerken würde. Oder eine Katze im Kippfenster oder in der Regentonne.. einfach weil die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass ein tierfreundlicher Mensch vorbei kommt.
Beispiel Kippfenster: bei den Nachbarn meiner Cousine passiert, Cousinchen hat beim Vorbeigehen zufällig mitbekommen, dass das Miez im Fenster klemmt, die Besitzer waren im Urlaub und Futterbringmensch für den Tag weg. In dem Fall war es besser, dass es tagsüber passiert ist..

Ansonsten, weiß auch nicht.. Ronja ist immer nachts unterwegs, Kalle kommt und geht und kommt und geht, ob Tag oder Nacht, und Bilbo sollte halt im Haus sein, wenn wir ins Bett gehen - einfach, weil ICH dann besser schlafe!
Welche Gefahr ich eher nachts sehe, sind die Katzenfänger. Und Schlägereien mit Wildtieren. Jäger sind wohl meistens in der Dämmerung unterwegs?
Bei den Autos ist es wohl wirklich egal, hier wurde am Sonntag Mittag in der Seitenstraße, Zone 30, mal ein Streuner überfahren...


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Re: Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von Ziesel » Do 21. Jul 2011, 13:06

Als philosophische Frage seh ich´s nicht.
Die meisten Freigang-Risiken sind am Tag genauso vorhanden wie nachts. So gibts nachts "böhse" Menschen die Katze was tun können wie sie wegfangen und am Tage könnten zB Kids der Katze Dosen an Schwanz binden oÄ, Verkehr gibt´s tags wie nachts, Giftköder verschwinden nicht wenns wieder hell wird und Kippfenster sind unabhängig von der Uhrzeit gefährlich, wie auch Raufereien mit Artgenossen oder anderen Tieren tageszeitunabhängig sind. Wo nachts mehr Wildtiere unterwegs sind, haste am Tage mehr Hunde auf Grundstücken oder ohne Leine beim Gassi..
Das am Tage vielleicht eher jemand merkt/reagiert wenn was ist seh ich auch nicht immer so. Hängt Katze zB nachts im Kippfenster werd ich eher wachmiaut und kann eingreifen als wenn ich arbeiten bin. So ähnlich ist es halt auch beim Autounfall. Selbst wenn mich jemand anruft, bin ich in der Regel nachts zu Hause erreichbar und kann lostraben, was tagsüber schwieriger ist.

Also würde ich erst mal von der Katze (Rasse, Gewohnheiten ect) an sich und dem Umfeld abhängig machen ob sie überhaupt raus darf aber wenn, soll sie es halt nach ihren Bedürfnissen regeln können und nicht nach meinem Rhytmus.
Verpennt Mietz halt den Tag wo eh keiner da ist, wird sie sicher nachts aktiver sein und nur zu "meiner Beruhigung" ´ne fröhlich tobende Katze nachts in der Bude obwohl jetzt ihre Kumpels und potentielle Nahrungshappen unterwegs sind? Nee, das muss ich nicht unbedingt haben und Katze wirds auch nicht prickelnd finden. Wenn Katze mit oder ohne Freigang sich nicht ohnehinschon mit dem menschl. Tag-Nacht-Rhytmus angepasst hat (gibts ja auch) würd ich das nicht erzwingen. Ich weck ja auch nicht Xmal am Tag meine Hamster und bespaße die, damit sie nachts Ruhe geben...



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Re: Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von Entensusi » Sa 23. Jul 2011, 07:57

Wie gesagt, die Großen dürfen raus und rein, wie sie wollen. Den Kleinen habe ich gerne noch mehr unter Kontrolle, da ich mal eine Statistik gelesen habe, dass Freigänger im ersten "Draußenjahr" am meisten gefährdet sind.
Ich bin tagsüber meist da, und wenn nicht, schau ich dass der Kleine im Haus ist. Weil er ja auch die Katzenklappe noch nicht kapiert hat.
Nachts die Kellertüre offen zu lassen geht auch nicht immer, und dann kann ich eben nicht schlafen, bis der Kleine zu Hause ist. Und mein Nachtschlaf ist verdammt wichtig für dieses labile Familiensystem hier! :lol:


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Re: Freigänger oder Wohnungskatze

Beitrag von Mrs Rabbit » So 2. Okt 2011, 20:39

Bijou und Chicco waren die ersten 2 Jahre Wohnungskatzen. Meine Wohnsituation hat es damals einfach nicht erlaubt die Katzen raus zu lassen. (direkt vor der Wohnung die Hauptstraße) Die Katzen waren in der Wohnung kaum zu ertragen, immer haben sie Blödsinn gemacht, obwohl ich mich ständig mit ihnen beschäftigt hatte.

Inzwischen sind wir umgezogen und sie sind Freigänger geworden. Sie sind deutlich ausgeglichener, bauen kein/kaum Blödsinn mehr. Sie sind richtig aufgeblüht. Morgens lasse ich sie raus, wenn ich mit den Hunden gassi gehe, kommen sie meistens mit. :lieb: Wenn sie dann mit rein möchten, können sie mit rein. Ansonsten werden sie abends wenn es dunkel wird rein geholt.


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