Künstliche Besamung oder Natürlich?

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Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Lightning » Do 8. Apr 2010, 15:34

Mich würde mal interessieren was ihr von beiden Sachen haltet,welche Erfahrungen ihr vielleicht gemacht habt und was ihr persöhnlich befürwortet?

Mir kommt diese Frage auf,weil ich kenne 2 Züchter,von denen der eine die natürliche Befruchtung bevorzugt und der andere die Künstliche.
Als erstes habe ich vor mehreren Jahren den mit der künstlichen Befruchtung kennengelernt.Und so hat sich meine Meinung auch entwickelt,dass ich sagen muss,dass ich eindeutig für künstliche Befruchtung bin!
Er hat 4 Stuten,die immer besamt werden.Eine davon war mein absoluter Liebling und die ist auch sein bestes Pferd,allerdings ist sie schon sehr alt und hat schon zich Geburten hinter sich.
Bei ihm lief das immer so ab:
Die Stute wurde beobachtet und von ihm geprüft.Wenn die Scheide der Stute rot war und etwas geöffnet,kam der Tierarzt und guckte sich die Stute an,ob sie "bereit" ist.Die Stute wurde zur Sicherheit zwischen zwei Türen gestellt,damit sie sich nicht bewegen kann,während der Tierarzt mit der Hand die Stute abtastet.Ein Vorteil an jahrelanger "Brutmaschine" sein,war,dass die Stute sehr ruhig bei sämtlichen Untersuchungen war.
War sie dann trächtig,bekam sie einen Gurt um den Bauch in der Nähe des Widerrists,der Signal gab,wenn die Stute Anzeichen auf eine Geburt gab.( Stöße vom Bauch ausgehend,wo wie Wehen oder auffällige Bewegungen der Stute oder häufiges Hinlegen und Aufstehen. ) Sicherlich gab es auch ne Menge Fehlalarme,aber besser so,als wenn die Stute Hilfe braucht,und kein Mensch in der Nähe ist.

Der andere Züchter ist für den natürlichen Weg,den ich aber nicht befürworte.
Bei ihm ist das so,er hat seine Stuten und zwei Hengste.Der eine Hengst ist ein ganz lieber und hat kaum typisches Hengstverhalten in der Gegenwart einer Stute,der andere is wohl dauerheiß.
Naja die Prozedur läuft so bei ihm,er nimmt irgendeine seiner Stuten und holt seinen "heißen" Hengst.Ohne irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen lässt er die Pferde sich beschnuppern und dann lässt er den Hengst auch so auf die Stute drauf.Finde ich persöhnlich unverantwortlich..die Verletzungsgefahr ist viel zu groß.
Wenn man seine Tiere so befruchten will,ok,aber dann sollte man schon ein gewisses Maß an Vorsichtsmaßnahmen vornehmen.Zudem ist es sehr gefährlich wenn man so eine Besamung alleine in einem Raum mit den Pferden durchführt nicht nur für Pferd sondern auch für Mensch.
Außerdem finde ich,das die künstliche Besamung viel stressfreier für das Pferd ist.
Ich befürworte ganz klar die künstliche Befruchtung.

Allerdings muss ich dazu sagen,dass ich es nicht in Ordnung finde wie es den Zuchtstuten nach jahrelanger Tätigkeit als "Geburtsmaschine" geht.
Besamen-trächtig sein-fohlen-in der Box verweilen und vielleicht auf einer Weide und das wars.
Das ist meiner Meinung nicht in Ordnung..so viele Geburten in dem Leben hinter sich bringen,irgendwann sind die Stuten einfach kraftlos.Wenn man wenigstens eine Grenze setzen würde,ab so und so vielen Jahren darf eine Stute tragend sein und nur so und so oft in ihrem Leben.Ausserdem finde ich muss eine Größe der Geburtsbox festgelegt werden in der die Stute mit ihrem Fohlen stehen wird.Oft genug erlebt man,dass die Stute mit ihrem Fohlen in wirklich kleinen Boxen stehen muss.
So das war meine Meinung.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 8. Apr 2010, 16:06

Nur ein paar Murxsche Fragen ...

Seit wann werden Pferde künstlich besamt?
Seit wann decken die Hengste im freien Sprung?
Seit wann leben Hengste mit in der Stutenherde?

Haben Pferde keine Gefühle?
Haben sie keinen Spaß am Sex?
Gibt es keine Antipathien und Sympathien unter den Pferden?

Nach welchen Regeln hatten sich Stute und Hengst seit Jahrtausenden gefunden?
Nach welchen Regeln finden sich moderne Zuchtstuten und Zuchthengste?
Nach welchen Regeln wird bestimmt, welche Stute von welchem Hengst Samen bekommt?

Sind die kleinen Entzündungen, die bei künstlicher Besamung gehäuft auftreten, wirklich so ungefährlich?
Sind die Verletzungen, die sowohl bei wildlebenden Pferden beim Vorspiel, dem Geschlechtsakt etc, als auch bei Hauspferden, auftreten können, wirklich gefährlicher und schmerzhafter für die Pferde, wie die von außen unsichtbaren kleineren Entzündungen im Gebärkanal oder die Gebärmutter, welche sich bei künstlicher Befruchtung bei vielen Stuten anders ausbaut, wie im freien Sprung oder Sprung an der Hand?
Sind die Hormonausschüttungen, welche beim Vorspiel vor dem eigentlichen Geschlechtsakt stattfinden, wirklich so unwichtig, daß die Pferde streßfreier ohne sie auskommen?

Ist Streßfreiheit und Freiheit von äußeren Verletzungen wirklich erstrebenswert?
Oder ist das, was die Natur uns vorgibt, nicht erstrebenswerter?

Wie häufig bekommen wildlebende Stuten ihre Fohlen?
Wie alt sind die ältesten wildlebenden Stuten, welche noch Fohlen bekommen?
Sollte da nicht nach diesem Beispiel gegangen werden, welches sich seitdem es Pferde gibt, bewährt hat?
Oder ist ein künstlich vom Menschen aufgesetzter Rhytmus günstiger?



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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von serafina » Do 8. Apr 2010, 16:08

Also ich bin auch eher für die künstliche Befruchtung.
Ich bin ja immer noch am überlegen,ob Serafina nochmal ein Fohlen bekommen soll.Sie hatte mit 4 ein Fohlen. Nun ist sie 12.Ist ja ein gutes Alter. Wenn überhaupt käme für mich nur die künstliche befruchtung in Frage. Bei einem Decksprung kann ja nicht nur die Stute sondern auch der Hengst sehr schwer verletzt werden. Ich habe das schon mal gesehen,wie eine Stute den Hengst echt wüst zugerichtet hatte, weil sie ihm mehrmals sehr heftig vor den Kopf getreten hat. Naja,jetzt kämpfe ich seid 2 Jahren mit mir. Noch hätte ich auch nicht den richtigen Hengst,dessen Sperma für Serafina in Frage käme.Es ist nicht einfach einen passenden Hengst zu finden.Dann kommen die Fragen,geht alles gut,st es gesund, wie übersteht es Serafina usw. ich glaube ich werde es sein lassen,aber auf jeden Fall keinen Hengst persönlich an sie ran lassen.

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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Mugen » Do 8. Apr 2010, 16:50

Ich hab von Pferden generell nicht so viel Ahnung, aber der Titel hat mich dazu veranlasst mal hier reinzulesen.

Ich schließe mich den Fragen von Murx an.

Ich mein, ich kann die künstliche Befruchtung unter bestimmten Umständen schon verstehen... Z.B. wenn der Deckhengst in einem anderen Land steht und es für die Stute WIRKLICH stressfreier wäre, als die lange Autofahrt und die neue Umgebung ect...

Aber sonst? Ganz ehrlich? Ich meine, mal neben der Tatsache, dass ich für kontrollierte Zucht bin und dass man bei Verpaarungen wirklich schauen sollte, dass die Tiere zusammen passen, gesund sind ect finde ich sollte der Akt an sich schon natürlich sein.... Ich finde schon, dass letztendlich dann das Tier noch entscheiden sollte, ob der Partner passt ^^ Ich hab es schon oft von Züchtern gehört, dass die Hündin einen Deckrüden nicht mochte und es somit nicht zum Deckakt kam. Sowas sollte auch respektiert werden, oft hat es dann schon einen Grund.

Pferde sind glaub ich schon ganz gut in der Lage sich selber fort zu pflanzen. Sicher können bei so großen Tieren auch mal Blessuren zurück bleiben, aber das ist halt natürlich. Letztendlich können sich auch Hunde beim Deckakt verletzen beim Hängen, aber Gott sei Dank ist das für Züchter bisher kein Grund gewesen eine künstliche Befruchtung zu wählen.

Finde ich sehr befremdlich irgendwie...


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Murx Pickwick » Do 8. Apr 2010, 16:55

An diejenigen, die für künstliche Besamung sind ...

Was genau ist falsch am Natursprung, daß ihr die künstliche Besamung bevorzugt?



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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 17:16

Also ich muss auch sagen, dass ich das mit der Bevorzugung der künstlichen Befruchtung auch nicht verstehe!

Alleine schon das entsamen des Hengstes find ich iwie auch sehr "befremdlich" (mal nicht nur an die Stuten denk :lieb:).

Auf einer großen Weide, in einer großen Gruppe, wo beide Geschlechter die Lust packt und sie ihren normalen Instinkten nachgehen können, kann nur das beste sein...
Warum muss der Mensch überall mit reinpfuschen??
Weil die Haltung der Tiere keine andere Befruchtung mehr zu lässt?


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Mugen » Do 8. Apr 2010, 19:33

Naja, es ist ja schon richtig, dass man nicht jedes Haustier überall drauf lässt, sonst hätten wir ja noch mehr, als wir ohnehin schon haben. Geplante Zucht ist ja auch schon richtig, nur letzten Endes sollte das auch echt mal das einzige sein was der Mensch tut: Den Geschlechtspartner vorschlagen ;)


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 20:00

Ich sag ja nicht, dass da es ne gemischte Gruppe sein muss ;)!

Aber mal einen Hengst in eine Stutengruppe zu stecken, ist doch kein falscher Gedanke...
und ich bin mir sicher, dass er nicht die Reihe durch alles besteigen wird (innerhalb weniger stunden) Oo! Das wäre mir neu!


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Wieselchen » Do 8. Apr 2010, 20:11

Also ich bin auch für eine natürliche Befruchtung. Ich würde auch nicht wollen, dassjemand ohne mein Wissen irgendwelche Samen einführt. :X Bei einem Decksprung bekommt die Stute wenigstens mit, worum es geht. Und wenn sie nicht will, kann sie das zumindest kund tun (ob es beachtet wird, ist allerdings eine andere Frage). Wenn der Hengst passt und die Stute rossig ist, dann hat sie ja auch keinen Grund ihn zu verletzen. Und dann sollte es doch eigentlich auch nicht streßig sein. :grübel: Wenn ich sehe, wie unsere Mädeln sich gegenüber den Herren (Wallache) verhalten, wenn sie rossig sind...

Allerdings ist das natürliche Befruchten bei den teuren Zuchtpferden (sofern es dort überhaupt gemacht wird) auch schrecklich. Das habe ich einmal miterlebt. Zuerst wird die Stute in eine ganz enge Box gesperrt, so dass sie sich nicht mehr rühren kann. Dann werden die Hinterbeine so gefesselt, dass die Stute sie kein Stück mehr nach hinten bewegen kann. Der Kopf wird vorne festgebunden, damit sie nicht beißen kann. Und dann darf der Hengst rauf. Da kann sie dann auch nicht mehr machen als schreien, wenn sie nicht will.

Das die Pferde in einer großen Gruppe mit einem Hengst stehen, habe ich allerdings noch nie erlebt. Das geht ja auch nur, wenn man eine feste Zuchtgruppe hat, was selten der Fall ist. Aber ich glaube, dass Hengst und Stute für einen gewissen Zeitraum zusammen auf die Weide kommen, das gibt es. Allerdings auch eher selten.

Ich finde übrigens, dass Fohlen überhaupt nicht in die Box gehören (allerhöchstens die erste Woche). Es ist schon schlimm genug ein erwachsenes Pferd dort einzusperren, aber ein kleines Kind, was herumtoben und spielen möchte (und muss). Das geht doch gar nicht.



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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Mugen » Do 8. Apr 2010, 20:12

Du, ich hab keine Ahnung von Pferden, frag mich doch sowas nicht ^^
Ich dachte grade, dass die generell mit Stuten zusammen gehalten werden sollten. Das fänd ich dann aber auch wieder fragwürdig *gg* Aber war wohl ein Missverständnis


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 20:15

Neeee neee, bin kein Befürworter der unkontrollierten Vermehrung...aber der natürlichen schon :D!

@Wieselchen, dass ist ja pure Vergewaltigung ... der Mensch ist abartig........


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Lightning » Do 8. Apr 2010, 20:19

Mugen hat geschrieben: Pferde sind glaub ich schon ganz gut in der Lage sich selber fort zu pflanzen. Sicher können bei so großen Tieren auch mal Blessuren zurück bleiben, aber das ist halt natürlich.
Klar sind Verletzungen in gewisser Weise vorprogrammiert,aber in Gefangenschaft,wenn der Mensch eingreift ist eine natürliche Befruchtung wieder anders,als wenn es Pferde in freier Wildbahn machen.Der Stress usw. da passiert oft sowas wie serafina das beschrieben hat.Man sollte auch über Geschlechtskrankheiten nachdenken,die bei Pferden auch gar nicht selten sind.
lapin hat geschrieben:Alleine schon das entsamen des Hengstes find ich iwie auch sehr "befremdlich" (mal nicht nur an die Stuten denk :lieb:).
Das seh ich vollkommen anders.
Der Hengst kommt wenn er geil is aufn Bock und lässt sein Sperma ab.
Von dem Sperma haben viel mehr Stuten was,ausserdem ist es weniger Stress als wenn er auf eine Stute gelassen wird.Das ist einfach meine Meinung.Ich finde es völlig in Ordnung wenn ein Hengst entsamt wird und das Sperma den Stuten eingepflanzt wird.
Das hat nichts mit reinpfuschen zu tun,man muss auch einfach mal die Sicherheit sehen.Er mischt sich sicher in die Fortpflanzung der Pferde ein,aber auch das ist völlig in Ordnung.Die meisten Züchter wollen nicht,dass die Stuten durch eine natürliche Besamung Schaden nehmen.( Verletzungen,Stress etc. )
Murx Pickwick hat geschrieben:Seit wann werden Pferde künstlich besamt?
Seit wann decken die Hengste im freien Sprung?
Seit wann leben Hengste mit in der Stutenherde?

Haben Pferde keine Gefühle?
Haben sie keinen Spaß am Sex?
Gibt es keine Antipathien und Sympathien unter den Pferden?

Nach welchen Regeln hatten sich Stute und Hengst seit Jahrtausenden gefunden?
Nach welchen Regeln finden sich moderne Zuchtstuten und Zuchthengste?
Nach welchen Regeln wird bestimmt, welche Stute von welchem Hengst Samen bekommt?

Sind die kleinen Entzündungen, die bei künstlicher Besamung gehäuft auftreten, wirklich so ungefährlich?
Sind die Verletzungen, die sowohl bei wildlebenden Pferden beim Vorspiel, dem Geschlechtsakt etc, als auch bei Hauspferden, auftreten können, wirklich gefährlicher und schmerzhafter für die Pferde, wie die von außen unsichtbaren kleineren Entzündungen im Gebärkanal oder die Gebärmutter, welche sich bei künstlicher Befruchtung bei vielen Stuten anders ausbaut, wie im freien Sprung oder Sprung an der Hand?
Sind die Hormonausschüttungen, welche beim Vorspiel vor dem eigentlichen Geschlechtsakt stattfinden, wirklich so unwichtig, daß die Pferde streßfreier ohne sie auskommen?

Ist Streßfreiheit und Freiheit von äußeren Verletzungen wirklich erstrebenswert?
Oder ist das, was die Natur uns vorgibt, nicht erstrebenswerter?

Wie häufig bekommen wildlebende Stuten ihre Fohlen?
Wie alt sind die ältesten wildlebenden Stuten, welche noch Fohlen bekommen?
Sollte da nicht nach diesem Beispiel gegangen werden, welches sich seitdem es Pferde gibt, bewährt hat?
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Viele,viele Jahre.Ich kann es nur bei einer Stute schätzen.Sie ist über 20.Also ich denke 15 Jahre geht das mindestens schon.
Das kann ich dir nicht sagen,das hab ich nie nachgefragt,aber ich denke seiddem er seine Pferde züchtet.Wie lange das ist,muss ich nochmal nachfragen.
Klar haben Pferde auch Gefühle,aber nach jahrelangem Akt,denke ich,dass das für die Stute keinen Spass mehr macht,es ist einfach nur noch ihr Job.Ich finde das kann man mit uns Menschen vergleichen.Wir bekommen einmal,zweimal und vielleicht auch dreimal Kinder..und dann langsam fühlt man sich doch auch nur noch als Maschine,es macht keinen Spass mehr.
Sicher gibt es auch Antipathie und Sympathie,aber darum gehts nicht.Beim Züchten gehts um die Gene und nicht um sympathien.Aber ich denke,der Züchter den ich als Beispiel gegeben hab,hat sich genau diesen Hengst ausgesucht,weil er warscheinlich fast alle seine Forderungen erfüllt,vielleicht fällt darunter auch die Sympathie,sowie gute Gene und Gesundheit.
Ich bin kein Tierarzt,Murx...aber ich glaube man sollte möglichst auf die Wichtigen Sachen Acht geben,und für mich ist das eindeutig die Gesundheit.
Die Natur ist wirklich nur Natur meiner Meinung nach wenn absolut kein Mensch in diesen Prozess eingreift,das heißt die Pferde ihren Akt in voller Freiheit ganz alleine durchführen.Da sind Hormone uns Sympathien sehr wichtig und jeder kann es so handhaben wie er es möchte.
Dazu hab ich im Prinzip jetzt öfter was gesagt,ich finde Pferde in freier Wildbahn ist was anderes als in "Gefangenschaft".Ich sehe das einfach so...
Ich finde übrigens, dass Fohlen überhaupt nicht in die Box gehören (allerhöchstens die erste Woche). Es ist schon schlimm genug ein erwachsenes Pferd dort einzusperren, aber ein kleines Kind, was herumtoben und spielen möchte (und muss). Das geht doch gar nicht.
Da muss ich dir Recht geben,allerdings sehe ich das nur so,dass Fohlen mit den Müttern Monate lang in der Box stehen.Und meist erst nach 4-6 Monaten das Erste mal die "Freiheit" sehen.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Mugen » Do 8. Apr 2010, 20:24

Klar sind Verletzungen in gewisser Weise vorprogrammiert,aber in Gefangenschaft,wenn der Mensch eingreift ist eine natürliche Befruchtung wieder anders,als wenn es Pferde in freier Wildbahn machen.Der Stress usw. da passiert oft sowas wie serafina das beschrieben hat.Man sollte auch über Geschlechtskrankheiten nachdenken,die bei Pferden auch gar nicht selten sind.
Ich wusste nicht, dass es nur die Option gibt entweder die Stute zu fesseln oder künstliche Befruchtung. Ich dachte sowas kann man auch auf der Weide passieren lassen Oo

Ich find es nur ein bisschen krass, dass das Pferd so gar keine Entscheidung haben darf, ob sie das will oder nicht. Letztendlich geht es nicht um die Gene sondern um die Knete und das find ich dann mehr als falsch, wenn die Stuten dann als Gebärmaschienen missbracuht werden.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Lightning » Do 8. Apr 2010, 20:30

Mugen hat geschrieben:Ich dachte sowas kann man auch auf der Weide passieren lassen Oo
Das kenn ich nicht!Vielleicht gibt es Leute die Versuche so durchführen,aber gewöhnlich kenne ich das Beschriebene nur.
Mugen hat geschrieben: Ich find es nur ein bisschen krass, dass das Pferd so gar keine Entscheidung haben darf, ob sie das will oder nicht.
Das entscheidet die Stute in vielen Fällen schon selber.
Ich habe ganz am Anfang geschrieben,das das beobachtet wird und drauf gewartet wird,bis die Stute bereit ist.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 20:33

Lightning hat geschrieben:Das seh ich vollkommen anders.
Der Hengst kommt wenn er geil is aufn Bock und lässt sein Sperma ab.
Von dem Sperma haben viel mehr Stuten was,ausserdem ist es weniger Stress als wenn er auf eine Stute gelassen wird.
Frag mal nen Mann, der die Auswahl zwischen einer weichen GummiRöhre und einer echten Frau hat, für was er sich entscheiden würde... ;)! Zu dem fehlt die körperliche Wärme, weder von dem "Bock" auskommend, den er besteigen muss, noch von dieser Röhre...es mag dem Hengst nicht schaden, steht aber weiterhin für das Wort "befremdlich", meiner Meinung nach!

Das das Sperma auf mehrere Stuten aufgeteilt werden kann, zeigt MIR persönlich nur wieder den Reiz im Profit...aber kein Gedanke am Pferd...

Und Streß für die Stute ist es doch eigentlich nur, wenn man es so handhabt wie es Wieselchen beschrieb...das find ich durchaus krank und würde hier sicherlich auch die künstliche Befruchtung in Betracht ziehen...
aber wie Mugen schon sagt...alle reden von Weidenhaltung, nur die Paarung darf dort nicht statt finden?? Höchst seltsam oder nicht? :grübel:!


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Wieselchen » Do 8. Apr 2010, 20:33

Es gibt zumindest die Variante, mit Stute und Hengst an der Hand in die Halle zu gehen. Das habe ich auch schon miterlebt. Beim ersten mal hat die Stute den Hengst nicht rangelassen. Da hatte er keine Chance sie zu decken ohne sich Verletzungen zuzuziehen. Beim zweiten Termin sah es schon ganz anders aus und hat geklappt. Ohne Fesseln und Verletzungen.
Auf der Weide kann sowas selbstverständlich auch passieren. Aber das ist halt zeitintensiv. Erstmal muss man gucken, dass die beiden sich überhaupt über längere Zeit miteinander verstehen. Und dann fällt der Hengst eben in der Zeit, in der er bei dieser Stute steht, für die anderen Stuten aus. Das ist wohl für die meisten nicht wirtschaftlich genug. Und natürlich besteht schon ein Verletzungsrisiko. Es ist allerdings schon seltsam, dass diese natürlichste Variante kaum noch irgendwo praktiziert wird. :roll:



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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Rennmaus » Do 8. Apr 2010, 20:40

Huhu!

Also auf der Weide gibt es aufjedenfall, bei dem Reiterhof wo ich immer zu den Reiterferien war un wo wir unsern Wallach gekauft haben, da kommt der Hengst den ganzen Sommer über mit ein paar Stuten auf ne Koppel, eben mit denen die geddeckt werden sollen. Un da bleiben die dann so lange, bis es nich mehrallzu lang hin is mit den Fohlen, dann werden sie wieder getrennt.
Und das finde ich persönlich die beste Variante, ganz eindeutig, schon alleine weil son Hengst der nur für die künstliche Befruchtung da is doch so gut wie nie in seinem Leben was mit andern Pferden zu tun hat, das sin meist die, die ihr Leben in der Box ganz alleine verbringen, ein grausames Schicksal, beinahe Tierquälerei für ein so soziales Herdentier!



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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 20:42

Ohhhh schööön, da fällt mir jetzt aber doch nen Stein vom Herzen, ich war leicht schockiert und von unserer Spezies mal wieder angewidert :roll:!


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Wieselchen » Do 8. Apr 2010, 20:42

Lightning hat geschrieben:
Mugen hat geschrieben:Ich find es nur ein bisschen krass, dass das Pferd so gar keine Entscheidung haben darf, ob sie das will oder nicht.
Das entscheidet die Stute in vielen Fällen schon selber.
Ich habe ganz am Anfang geschrieben,das das beobachtet wird und drauf gewartet wird,bis die Stute bereit ist.
Naja, ich finde zwischen rossig werden und mitentscheiden besteht schon ein sehr großer Unterschied. Das passiert ja automatisch.



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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Nightmoon » Do 8. Apr 2010, 20:49

Naja... ursprünlich wurde die künstliche Befruchtung ja bei Tieren für sich "wiederentdeckt", weil man aus einem einzigen Ejakulat mehrere Embryonen sozusagen gewinnen kann und der gesundheitliche Aspekt nicht von der Hand zu weisen ist.
Der Ursprung von künstlicher Besamung übrigens soll bis ins 14. Jahrhundert zurückgehen, wo man das aus schriftlichen Überlieferungen erfahren hat und diese Überlieferungen stammen wohl aus dem arabischen Raum. Also ist das nichts Neues, wie Viele meinen.

Das künstliche Besamen hat noch einen weiteren Vorteil, es werden dabei viel seltener oder keine [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Deckseuche]Deckseuchen[/url] übertragen. Somit ist das Infektionsrisiko minimiert.

Mögliche Deckseuchen:
[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Besch%C3%A4lseuche]Beschälseuche (Dourine)[/url] >>> kommt hier zwar weniger vor, ist aber nicht asugeschlossen, durch die vielen Tierrettungen oder Käufe und Verkäufe, die Weltweit stattfinden. Das ist eine meldepflichtige Seuche und das Tier muss sofort getötet und entsprechend entsorgt werden. Eine Heilung ist immernoch nicht möglich.

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Herpesvirusinfektion_des_Pferdes#Equines_Herpesvirus_3_.28EHV-3.29]Equines Herpesvirus[/url] (Bläschenausschlag) >>> ist so "modern", wie bei uns Menschen nur, dass dabei nicht nuir das ungeborene Fohlen zu Schaden kommt, auch die Stute kriegt heftige Atemwegsentzündungen, oft sogar Lungenentzündung

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Ansteckende_Geb%C3%A4rmutterentz%C3%BCndung_des_Pferdes]Gebärmutterentzündung, ansteckend[/url] >>> diese ist zwar behandelbar, aber die Stute kann dadurch unfruchtbar werden und es kann dadurch zum vorzeitigen Verlust des Fohlens führen.

Dann kommt hinzu, dass - wie hier schon erwähnt wurde - dass sich die Pferde untereinander ziemlich schwer verletzen könnten, denn so ein Decksprung ist bei Weitem nicht so locker anzusehen, wie Viele denken, nur weil das die Natur über Jahrtausende schon macht. In der Natur sind die Tiere wesentlich robuster, sie stecken kleinere und manchmal auch größere Verletzungen besser weg, als die Pferde, die ständig in beinahe sterilen Stallungen stehen. Sie haben ja keine Möglichkeit ihr Futter ad libitum auf zu nehmen. Sie müssen das fressen, was ihnen vorgesetzt wird - mehr oder weniger... :? Pferde in der Natur haben oft viel dichteres Fell, eine schützende Fettschicht im Haarkleid selber (wird bei dem modernen Pferd ja rausgestriegelt oder rausgewaschen - weil Pferd muss ja glänzen, wie frisch lackiert :? ) und oft suhlen sich auch die Pferd im Schlamm und haben dicke Schlammkrusten im Fell, welches auch noch zusätzlichen Schutz bietet.
Dann kommt weiter dazu, dass der passende Deckhengst sehr oft nicht mal eben umme Ecke "parkt" sondern, dass er einige hundert Kilometer weit entfernt steht. Das würde für beide Tiere Stress bedeuten, wenn man sie nur zum Decken durch die Gegend kutschiert. Es kommt auch vor, dass gerade dann die Stute doch keine Lust dazu hat, dann ist es eine echte Tortur für sie, wenn die Besamung auf natürliche Weise doch durchgeführt wird oder sie hat keinen regelmäßigen Zyklus oder der Hengst macht keinerlei Anstalten, weil er schon zu oft hintereinander Stuten bespringen musste oder die Stute hat beim Verladen/Transport einen kleinen Unfall - Erschrecken oder Stolpern kann mit unter reichen, dass sie die Rossigkeit abrupt beendet und und und...
Bei einem natürlichen Deckakt sollte die Stute ungefähr 5 bis 9 Tage die Möglichkeit haben, durch den Hengst besprungen zu werden. Wenns die Stute aufgenmmen hat, sprich sie gedeckt wurde, dann erst wird sie den Hengst und sogar andere Pferde u.a. auch Stuten nicht mehr an sich heranlassen. Das ist eigentlich das sicherste Zeichen, dass es geklappt hat. Nur, wer kann sich schon immer so lange Zeit nehmen? Oder wer will die Kosten für eine längere Unterbringung zahlen, wo das Sperma schon so teuer ist.
Okay, wenn man "Glück" hat, dann hat die Stute schon beim ersten Bespringen aufgenommen, aber eine Garantie, dass es so schnell geht hat man dafür nicht.

Für einen Deckhengst bedeutet die künstliche Spermienabgabe weitaus weniger Stress, wie Viele meinen. Denn wenn der Hengst jedes Mal sämtliche Stuten bespringen müsste, dann würde er das wohl Tag und Nacht machen müssen, weil bei einer künstlichen Befruchtung das gesamte Ejakulat verwendet werden kann und so für viel mehr Stuten reicht.
Ist letztendlich natürlich alles eine Kostenfrage, weil gutes Sperma von einem Spitzenhengst, der auch noch ein guter Vererber ist, ziemlich teuer ist.

Die Bauern früher haben sich da wenig Gedanken gemacht, ob da die ganzen gene auch perfekt zusammen passen, da stellte man die rossige Stute kurzer Hand zu dem gut aussehenden Nachbars-Hengst und gut wars. Entweder bekam sie ein Fohlen oder halt nicht. Aber selbst da ließ man den Hengst nicht immer einfach so auf die Stute springen, da traf man auch div. Vorkehrungen, wie einen Knebel an der Oberlippe der Stute befestigen und/oder die Beine der Stute fesseln, dass sie den Hengst nicht beim Ausscheren verletzen konnte, denn ein Hengst mit gebrochenem Kiefer oder klaffender Brustwunde ist nicht gerade toll. Viele Pferde sind heut zu Tage beschlagen und da können die Verletzungen, durch die Hufeisen noch größer werden.
Naja.... im Endeffekt ist es inzwischen Gang und Gäbe, dass man auch bei den Bauern immer mehr auf künstliche Befruchtungen zurückgreift, weil diese mit viel weniger Risiken und Kosten verbunden ist.
Ich meine, wer kann es sich schon leisten ein Tier "wissentlich" erkranken zu lassen oder es zumindest einem sehr hohem Risiko damit auszusetzen?
Klar geht der Stute der damit verbundene "Spaß" flöten, aber Mutterfreuden hat sie dadurch eher, als würde man sie auf natürliche Art bespringen lassen.
Dem Hengst ist es rel. egal, ob er nun auf einen Deckbock (Phantom) oder auf einen gestellten Untermann (Wallach) oder eine Stute springt.

Aber eine sehr bittere Pille hat die künstliche Besamung zunehmend im Hochleistungs-Pferdesport, viele Hengste werden auf einen Extremsieg gedrillt, um anschließend, im Erfolgsfall eine schön große Decktaxe (Preis) fürs Sperma einzubringen.

Hier ein Bericht von spiegel.de: [url=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13499910.html]Deckhengste - Das sind wahre Geldmaschinen[/url]

Hier die [url=http://www.lfl.bayern.de/itz/pferd/34763/]gesetzlichen Grundlagen zur künstlichen Besamung[/url].


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Lightning » Do 8. Apr 2010, 20:50

Rennmaus hat geschrieben:Und das finde ich persönlich die beste Variante, ganz eindeutig, schon alleine weil son Hengst der nur für die künstliche Befruchtung da is doch so gut wie nie in seinem Leben was mit andern Pferden zu tun hat, das sin meist die, die ihr Leben in der Box ganz alleine verbringen, ein grausames Schicksal, beinahe Tierquälerei für ein so soziales Herdentier!
Das muss nicht sein und ist auch ehr weniger der Fall nach meiner Kenntnis.
lapin hat geschrieben:Das das Sperma auf mehrere Stuten aufgeteilt werden kann, zeigt MIR persönlich nur wieder den Reiz im Profit...aber kein Gedanke am Pferd...
Dort denke ich nicht an das Profit,auch dem Hengst wird meiner Meinung nach Streß erspart.
lapin hat geschrieben:aber wie Mugen schon sagt...alle reden von Weidenhaltung, nur die Paarung darf dort nicht statt finden?? Höchst seltsam oder nicht? :grübel:!
Ich schätze das dient der Kontrolle des Aktes,also der Sicherheit.Wenn man länger darüber nachdenkt..vielleicht ist das auch wie ein Brauch,man hat es irgendwann angefangen und praktiziert diese Variante einfach hauptsächlich.Ich weiß nicht wie es entstanden ist..aber ich werde aufjedenfall mal den Züchter fragen,der seine Stuten natürlich besamen lässt,was er an dieser Variante besser findet und warum er es so praktiziert.
Naja, ich finde zwischen rossig werden und mitentscheiden besteht schon ein sehr großer Unterschied. Das passiert ja automatisch.
Ist klar.Aber es kommt auch auf die Kenntnis des Menschen über seine Pferde an.In manchen Dingen greifen wir Menschen bestimmt viel ein und nehmen viel Natur weg,allerdings glaube ich,dass das in den wenigsten Fällen mit Bösen Absichten zu tun hat oder mit sonst was.
Die Erfahrungen,die ich gemacht hab,sahen meist sehr schmerzhaft und stressig aus,deshalb warscheinlich auch meine Einstellung.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Mugen » Do 8. Apr 2010, 20:55

Naja... ursprünlich wurde die künstliche Befruchtung ja bei Tieren für sich "wiederentdeckt", weil man aus einem einzigen Ejakulat mehrere Embryonen sozusagen gewinnen kann und der gesundheitliche Aspekt nicht von der Hand zu weisen ist.
Das macht vielleicht in der Viehzucht Sinn, wenn man auf Masse züchtet. Bei einem Hengst finde ich das wirklich seltsam. Mag ja sein, dass irgendwelche sehr hochkarätige Leistungspferde eine so hohe Nachfrage haben, aber ihc kann mir das bei "normalen" Deckhengsten echt nicht vorstellen, dass man das deswegen macht.
Das künstliche Besamen hat noch einen weiteren Vorteil, es werden dabei viel seltener oder keine Deckseuchen übertragen. Somit ist das Infektionsrisiko minimiert.
Dem könnte man mit regelmäßigen Abstrichen aber Abhilfe schaffen. Das ist für mich kein Argument.
Dann kommt hinzu, dass - wie hier schon erwähnt wurde - dass sich die Pferde untereinander ziemlich schwer verletzen könnten, denn so ein Decksprung ist bei Weitem nicht so locker anzusehen, wie Viele denken, nur weil das die Natur über Jahrtausende schon macht. In der Natur sind die Tiere wesentlich robuster, sie stecken kleinere und manchmal auch größere Verletzungen besser weg, als die Pferde, die ständig in beinahe sterilen Stallungen stehen.
Das ist aber genauso falsch in meinen Augen wie eine künstliche Besamung. Das ist auch kein Argument, wenn man sagt: Ja wir halten unsere Pferde einfach so falsch, dass sie nix mehr abkönnen und der Deckakt findet in einem Umfang statt der für die Pferde stressig ist. Das ist doch völlig falsch vom Blickwinkel her.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Lightning » Do 8. Apr 2010, 21:15

Mugen hat geschrieben:Das macht vielleicht in der Viehzucht Sinn, wenn man auf Masse züchtet. Bei einem Hengst finde ich das wirklich seltsam. Mag ja sein, dass irgendwelche sehr hochkarätige Leistungspferde eine so hohe Nachfrage haben, aber ihc kann mir das bei "normalen" Deckhengsten echt nicht vorstellen, dass man das deswegen macht.
Es geht auch um Masse,Mugen.
Ein guter Hengst zB. Rubinstein oder Donnerhall hat bestimmt hohe Nachfrage,aber die Kosten für diese wertvollen Hengste sind gigantisch.Man muss ein erfolgreicher Züchter sein um sich sowas leisten zu können.
Mugen hat geschrieben:Dem könnte man mit regelmäßigen Abstrichen aber Abhilfe schaffen. Das ist für mich kein Argument.
Das ist ein wichtiges Argument,was ich aber bereits auch schon erwähnte,also die Krankheiten.Ganz so einfach ist das nicht gemacht.
Mugen hat geschrieben:Das ist aber genauso falsch in meinen Augen wie eine künstliche Besamung. Das ist auch kein Argument, wenn man sagt: Ja wir halten unsere Pferde einfach so falsch, dass sie nix mehr abkönnen und der Deckakt findet in einem Umfang statt der für die Pferde stressig ist. Das ist doch völlig falsch vom Blickwinkel her.
Was hat das bitte mit falsch halten zu tun?Die Pferde passen sich ihren Bedingungen an,sprich Stallhaltung.Das ist was ganz anderes als Freiheit..das kann man nicht vergleichen oder in einen Zusammhang bringen.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 21:19

Nightmoon hat geschrieben:Das künstliche Besamen hat noch einen weiteren Vorteil, es werden dabei viel seltener oder keine Deckseuchen übertragen. Somit ist das Infektionsrisiko minimiert.
Es kommt ja nicht durch den Akt zu Deckseuchen oder? Sondern durch iwelche Hygienische Hintergründe...das heißt, wenn man auf die wichtigsten Dinge achten würde, gebe es auch keine Probleme bei natürlichen Verpaarungen, dass es dort zu übertragbaren Geschlechtskrankheiten kommt!
Nightmoon hat geschrieben:Naja... ursprünlich wurde die künstliche Befruchtung ja bei Tieren für sich "wiederentdeckt", weil man aus einem einzigen Ejakulat mehrere Embryonen sozusagen gewinnen kann und der gesundheitliche Aspekt nicht von der Hand zu weisen ist.
Der Ursprung von künstlicher Besamung übrigens soll bis ins 14. Jahrhundert zurückgehen, wo man das aus schriftlichen Überlieferungen erfahren hat und diese Überlieferungen stammen wohl aus dem arabischen Raum. Also ist das nichts Neues, wie Viele meinen.
Ich denke hier steht die Frage im Vordergrund, ist es denn richtig?? Es gab vor vielen Jahren schon ne Menge verkehrte Sachen, nur weil es manche Dinge vllt schon ewig geben mag, so müssen sie dennoch nicht die richtigen bzw der richtige Weg sein!
Lightning hat geschrieben:Rennmaus hat geschrieben:
Und das finde ich persönlich die beste Variante, ganz eindeutig, schon alleine weil son Hengst der nur für die künstliche Befruchtung da is doch so gut wie nie in seinem Leben was mit andern Pferden zu tun hat, das sin meist die, die ihr Leben in der Box ganz alleine verbringen, ein grausames Schicksal, beinahe Tierquälerei für ein so soziales Herdentier!

Das muss nicht sein und ist auch ehr weniger der Fall nach meiner Kenntnis.
Wo willst du einen unkastrierten Hengst stellen?
Zu Stuten geht nicht, weil wegen den hier schon verschiedensten aufgezählten Gründen...zu anderen Hengsten geht auch nicht, da dort regelmäßige Macht- und Revierkämpfe in Gefangenschaft herrschen würden (bzw bei zu weing Platz) und zu Wallachen. die würden unentwegt dominiert werden!
Also wird ein soziales Tier einzeln gehalten und darf dann nicht mal "poppen" *sry...
aber wie scheiße ist das denn bitte? :strange:
Lightning hat geschrieben:lapin hat geschrieben:
Das das Sperma auf mehrere Stuten aufgeteilt werden kann, zeigt MIR persönlich nur wieder den Reiz im Profit...aber kein Gedanke am Pferd...

Dort denke ich nicht an das Profit,auch dem Hengst wird meiner Meinung nach Streß erspart.
Welchen Streß hat denn ein Hengst? Das ist Fortpflanzung, ein Instinkt dem das Tier nachgeht!
Haste schon mal Hunde gesehen? Die verhaken sich nach dem Sex (Widerhaken an der Penisspitze), das ist die Tierwelt!!
Lightning hat geschrieben:Ist klar.Aber es kommt auch auf die Kenntnis des Menschen über seine Pferde an.In manchen Dingen greifen wir Menschen bestimmt viel ein und nehmen viel Natur weg,allerdings glaube ich,dass das in den wenigsten Fällen mit Bösen Absichten zu tun hat oder mit sonst was.
Nicht böse Absicht....das Vergessen des Tieres und dem Augenmerk auf das was Mensch WILL!
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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Nightmoon » Do 8. Apr 2010, 21:26

Mugen hat geschrieben:Das macht vielleicht in der Viehzucht Sinn, wenn man auf Masse züchtet. Bei einem Hengst finde ich das wirklich seltsam. Mag ja sein, dass irgendwelche sehr hochkarätige Leistungspferde eine so hohe Nachfrage haben, aber ihc kann mir das bei "normalen" Deckhengsten echt nicht vorstellen, dass man das deswegen macht.
...und ob das Sinn macht. Du würdest Dich wundern, wieviele Stuten jedes Jahr, in jeder Saison besamt werden, nur um ein Fohlen unter Vielen zu haben, welches das Zeug zu einem Spitzenpferd hat! Guck Dich mal alleine nur hier in Deutschland um, was da an "überflüssigen" Fohlen - jedes Jahr! "produziert" wird. Wieviele Fohlen gehen mit Lebendtransporten ab nach Spanien und Polen zur Schlachtung. :heul: Alles Tiere aus "Überproduktionen"! Es ist ein gigantischer Wahnsinn, der da im Namen der Zucht betrieben wird!
Pferdezuchtbesitzer werden teilweise auch immer skrupelloser. Über einen fall wurde kürzlich sogar in einer Tiersendung im TV berichtet. Ein Züchter hat eine Stute künstl. besamen lassen und sie wurde mit 2 Embryonen tragend. Normaler Weise muss man ein Fohlen wegmachen lassen, dieser kranke Mensch hat die Stute so gelassen und im Endeffekt konnte nur noch die Tierklinik mit einem riesigen Aufwand die 2 Fohlen retten. Für die Stute kam jede Hilfe zu spät, sie schaffte es nicht! :sauer: :heul:
Mugen hat geschrieben:Dem könnte man mit regelmäßigen Abstrichen aber Abhilfe schaffen. Das ist für mich kein Argument.
Hmmm.... sollte es aber sein, denn nicht jede Krankheit ist sofort zu erkennen, dass ist zum Beispiel bei der ansteckenden Gebärmutterentzündung so. Der Deckhengst kann massig viele Stuten besamen, ehe man die Erkrankung bemerkt. Diese Krankheit kann man leider erst sehr spät erkennen - warum auch immer. :grübel:
Mugen hat geschrieben:Das ist aber genauso falsch in meinen Augen wie eine künstliche Besamung. Das ist auch kein Argument, wenn man sagt: Ja wir halten unsere Pferde einfach so falsch, dass sie nix mehr abkönnen und der Deckakt findet in einem Umfang statt der für die Pferde stressig ist. Das ist doch völlig falsch vom Blickwinkel her.
Das sind nicht meine Argumente, das ist einfach so geworden. Der Mensch kontrolliert, organisiert und überlässt einfach nichts mehr dem Zufall.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Mugen » Do 8. Apr 2010, 21:28

Was hat das bitte mit falsch halten zu tun?Die Pferde passen sich ihren Bedingungen an,sprich Stallhaltung.Das ist was ganz anderes als Freiheit..das kann man nicht vergleichen oder in einen Zusammhang bringen.
Ein Pferd sollte aber eigentlich nicht im Stall gehalten werden :grübel: Wenn ich so an die Pferdezucht bei meiner Mutter in TX denke... Da is das alles echt n ganz anderer Schnack. Da gibts nen Stall, wenns mal Unwetter gibt ^^ Ansonsten sind die so gut wie immer draußen.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Lightning » Do 8. Apr 2010, 21:32

Lapin es gibt auch Hengste,die ein völlig tolles Verhalten haben,nicht das typische Hengstverhalten,diese kannst du auch mit Wallachen zusammenpacken.Gabs in meinem ehemaligen Stall auch.Da sehe ich nun wirklich nicht das Problem.
Manchmal werden Weiden aufgeteilt,wenn man einen wirklich typischen Hengst hat,aber er hat trotzdem auch noch sozialen Kontakt zu den anderen.
Es gibt auch hin oder wieder den Fall,dass Leute ihre Hengste völlif islolieren,aber dann liegt es auch an mägelndem Wissen.Einen Hengst vollkommen zu isolieren und soziale Kontakte zu meiden ist so völlig das blödeste was man machen kann.
Man kann auch in seltenen Fällen Hengste zusammenpacken,die aber wirklich brav sind.
Und nochwas in jeder Pferdeherde/Gruppe gibt eS "Chefs" und auch mal Rangeleien,das muss man nicht immer alles auf "Hengst" schieben.

Haste doch gelesen,Moony hat das mit dem Stress für den Hengst doch gut beschrieben.Immer wieder drauf..und es ist ihm wirklich egal ob er nun aufn Bock kommt und dort ablässt oder auf einer Stute.Auch hier sehe ich kein Problem.
Es ist einfach hauptsächlich die Sicherheit und Gesundheit,da kann man sagen was man will..und ich finde das auch nicht egoistisch,Lapin.
Egoistisch ist das aus meinen Augen,wenn es dem Mensch völlig egal wäre ob sie sich nun Verletzungen zufügen oder nicht oder ob sie sich Krankheiten übertragen oder nicht.


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 21:42

Das es sicherlich auch "harmlose" Charaktäre unter den Hengsten gibt will ich auch nicht anzweifeln, aber die gehören 100% nicht zu der Masse...und neben einer Gruppe zu leben, um so soziale Kontakte zu pflegen finde ich ebenso Quälerei...das ist als würdest du deine 3 Kaninchen zusammen in einer Hütte halten und der 4. lebt auch mit in der Hütte nur mit einem kleinen Gitter da zwischen...sozial ist das bei weitem nicht!
Lightning hat geschrieben:und es ist ihm wirklich egal ob er nun aufn Bock kommt und dort ablässt oder auf einer Stute.
Naja, ich denke das wird keiner wissen ob egal oder nicht, dann erzählen können sie uns das nicht...aber es ist nicht abzustreiten das es NICHT natürlich ist!


Wenn die Stute gefesselt wird und so in eine Box gezwängt wird, das Widerstand zwecklos ist bei einer natürlichen Befruchtung, dann ist dies definitiv der egoistischere Weg, sagte ich bereits schon und würde dementsprechend auch für eine künstliche Befruchtung plädieren...aaaaaaaaaber es gibt auch einen anderen Weg...und zwar der auf der Weide in einer Herde, so wie es unsere Wildpferde auch tun...
wo ist da das Problem ... das will nicht in meinen Kopf...
und wegen den Deckseuchen, sollten wir ehrlich genug zu uns selber sein, die Medizin ist schon sehr weit um solche Dinge ausschließen zu können oder entsprechend zu behandeln...ansonsten eben das Tier aus der Zucht auszuschließen!...

Also der Sinn die künstliche Befruchtung, der natürlichen Fortpflanzung in einer artgerechten Umgebung vorzuziehen erschließt sich mir weiterhin nicht :kiga: :jaja:!


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von Nightmoon » Do 8. Apr 2010, 22:13

lapin hat geschrieben:Es kommt ja nicht durch den Akt zu Deckseuchen oder?
Doch, kommt es, aber das hab ich ja bei Mugen schon so in etwas mit beantwortet. :lieb:
lapin hat geschrieben:Ich denke hier steht die Frage im Vordergrund, ist es denn richtig?? Es gab vor vielen Jahren schon ne Menge verkehrte Sachen, nur weil es manche Dinge vllt schon ewig geben mag, so müssen sie dennoch nicht die richtigen bzw der richtige Weg sein!
Gegenfrage: Ist es richtig sich Hunde, Katzen, Kaninchen, Schlangen etc. in der Wohnung zu halten? ;) Ich denke Du weißt worauf ich hinaus will. Aber ich bin ganz Deiner Meinung...
lapin hat geschrieben:Welchen Streß hat denn ein Hengst? Das ist Fortpflanzung, ein Instinkt dem das Tier nachgeht!
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...und warum kastriert man dann die Hunde? Ein Deckakt bei Hunden ist sehr schmerzhaft mit unter und dennoch tun sie es.

Ein Hengst, der nicht in einer Herde aufgewachsen ist, der würde wahrscheinlich ohne Ende Stuten bespringen, bis er nicht mehr kann. So war es damals bei unserem Pony-"wallach". Eine schlampige Kastration vom Vorbesitzer (also dessen Tierarzt) wäre eine unserer tragenden Stuten beinahe zum Verhängnis geworden. Er, war ein Klopphengst und wurde wahrscheinlich deshalb und aus Kostengründen nur "halbseitig" kastriert, riss sich im Stall los und besprang die Stute wahrscheinlich die ganze Nacht hindurch. Wir bemerkten es erst am Morgen. Alles war voller Blut! :heul: Die Stute hatte schlimme Verletzungen, weil sie ebenfalls angebunden war und sich dadurch nicht richtig wehren konnte. Glücklicher Weise blieb das Fohlen in ihrem Bauch unversehrt und sie konnte noch stolze Mama werden. Nur ihre Narben an den Flanken und auf dem Rücken, die wurde sie nicht mehr los. Beide Ponys waren unbeschlagen! Klar, die Stute kam sofort in einen anderen Stall, da konnte sie dann wenigstens auch frei laufen.
Hätten wir das vorher gewusst, dann wären die Beiden nie zusammen in einen Stall gekommen, denn wir nahmen bis dahin an, dass es ein Wallach sei, wie uns beim Kauf beschrieben. Er machte ja auch keine Astalten vorher.
lapin hat geschrieben:Und das ist EGOISTISCH und nichts weiter!
Ganz genau, aber ist das nicht bei jeder Tierhaltung inzwischen so? Nur, dass es bei den Tierzuchten um richtig viel Kohle noch zusätzlich geht!


Ach ja, da war noch was wegen Hengste müssen alleine leben.
Kann man so nicht sagen, oft werden den engsten kleinere Beistellpferde oder auch kleine Ponys zur Gesellschaft mit auf die Weide gestellt. Man kann aber auch einen Hengst mit in der Herde belassen, wenn er es von klein auf gewöhnt ist.
Ich kenne das aus einer Kaltblutpferdezucht, allerdings hatte der Hengst eine schwere Eisenkette mit einem großem Eisenring am Ende am Halfter, der ganz leicht auf dem Boden schliff, welche ihn daran hinderte den Stuten hinterher zu flitzen. Das widerum fand ich für den Hengst auch nicht so toll, aber er durfte dadurch wenigstens in einer gemischten Herde leben. Also es gibt schon merkwürdige bis tierquälerische Gebaren bei uns Menschen.

Ich bin eigentlich eher für eine natürliche Befruchtung, vorausgesetzt, dass beide Tiere gesund sind, beide gut sozailisiert sind und beiden "die Sache" selbst überlassen wird, mit ausreichend Platz, ausreichend Partner zur Auswahl usw... Aber, dass ist ein Wunschdenken, welches heute nicht mehr so einfach realisierbar ist, denn wenn Mensch sich dabei nicht einmischt, dann ist eine gesunde Befruchtung auch kaum möglich. :hm: Wo fängt Einmischung an und wo hört sie auf?
lapin hat geschrieben:Also der Sinn die künstliche Befruchtung, der natürlichen Fortpflanzung in einer artgerechten Umgebung vorzuziehen erschließt sich mir weiterhin nicht :kiga: :jaja:!
Das Thema lautet ja nicht was besser ist. Da steht einfach nur "Künstliche Bsammung oder Natürlich", also erkläre ich so gut ich kann Beides. :lieb: Was wer aus meinen Erklärungen herauszieht, liegt bei jedem selbst. ;)


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Re: Künstliche Besamung oder Natürlich?

Beitrag von lapin » Do 8. Apr 2010, 22:31

Nightmoon hat geschrieben:Ich bin eigentlich eher für eine natürliche Befruchtung, vorausgesetzt, dass beide Tiere gesund sind, beide gut sozailisiert sind und beiden "die Sache" selbst überlassen wird, mit ausreichend Platz, ausreichend Partner zur Auswahl usw... Aber, dass ist ein Wunschdenken, welches heute nicht mehr so einfach realisierbar ist, denn wenn Mensch sich dabei nicht einmischt, dann ist eine gesunde Befruchtung auch kaum möglich. Wo fängt Einmischung an und wo hört sie auf?
Davon rede ich auch und schade das dies mittlerweile zu einer selten Haltungsform und behandeln von Pferden gehört!

Ansonsten denk ich, stimmen wir über ein, mit unserem eigentlichen Gedanken!

Gehen wir also davon aus, wie "natürliche" Befruchtung in Gefangenschaft aussieht, ziehen die meisten wohl die künstliche vor....fänden es aber am schönsten "back to the roots"...weil am natürlichsten!


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