Pflegetiere und der Tod

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Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Fr 17. Mai 2013, 19:57

Meiner Tochter geht es ganz schlecht.. heute wurde eines ihrer Pflegepferde eingeschläfert.. Korfu. Sie hat sich nun seit 4 Jahren um Korfu gekümmert, war jede Woche bis zu 4 mal bei ihm. Korfu wurde alt, über 30. Und war schon sehr schwach, in der letzten Zeit.
Aber, heute als sie in den Stall kam, war er nicht mehr da.. wurde am Vormittag eingeschläfert.
Nun kann ich die Besitzerin verstehen, sie hat selbst 3 Kinder, die zu dem Zeitpunkt auch in der Schule waren. Sie hatte wohl den TA da und wollte nicht alles noch hinauszögern.
Aber es war keine akute Sache, und sie hat bestimmt schon länger darüber nachgedacht, mit dem Gedanken "gespielt".
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Würdet Ihr erwachsenem "Pflegepersonal" mehr Rechte einräumen als Kindern/Jugendlichen? Möchtet Ihr an solchen Entscheidungen beteiligt sein, auch wenn es nicht Euer Tier ist?
Würdet Ihr nochmal Abschied nehmen oder dabei sein wollen? Würdet Ihr den Pflegemenschen dabei sein lassen? Oder ist die Entscheidung schon schwer genug, möchte man sich nicht auch noch rechtfertigen müssen?


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Mrs Rabbit » Fr 17. Mai 2013, 20:27

Sowas kann man schwer einschätzen.
Ich persönlich würde es gut finden, wenn meine Schwester mich informiert das Chino (irgendwann mal in gaaaaaanz vielen Jahren) eingeschläfert werden muss. Damit ich auch Abschied nehmen kann und mich besser darauf vorbereiten kann. Ich würde mich völlig gerädert fühlen, wenn ich in Stall komm und er wäre nicht mehr da. Wäre wie ein Schlag ins Gesicht. :?
Aber ich kann auch die Besitzer verstehen. Sie haben mit der Entscheidung schon schwer genug mit zu kämpfen. In solchen Momenten denkt man über sowas nicht nach. :hm:


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Sana » Fr 17. Mai 2013, 20:33

Also ich finde, dass wenn die Entscheidung eigentlich schon länger steht, der Pflegeperson bescheid zu sagen, damit diese sich wenigstens verabschieden kann. Nichts ist schlimmer als in den Stall zu gehen und das Pferd ist plötzlich weg, da spreche ich aus eigener Erfahrung. Ob sie dabei sein sollten, dass weiß ich nicht. Ich glaube ich als Pferdebesitzer würde diese Situation lieber alleine überstehen wollen, weil ich die letzten stunden mit MEINEM Tier verbringen wollen würde.

Aber ich finde die Chance sich verabschieden zu können sollte man haben, damit man für sich selber einen "runden" Abschluss hat.


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Bigfoot63 » Fr 17. Mai 2013, 21:11

Wir leben bei uns auf dem Ponyaltersheim leider auch öfter mit Abschied und dies sehen dann auch die teilweise noch sehr jungen Betreuer. Bei geplanter Euthanasie sagen wir an welchem Tag das ganze stattfinden wird.
Wir lassen in der Regel niemanden dabei sein, da es nicht so angenehme Erinnerungen sein werden. Die Pferde gehen doch sehr spektakulär zu Boden, das ist nicht für jeden leicht zu sehen. Ein Fluchttier zu Fall bringen ist immer unschön.( Die Abholung anschließend ist definitiv unschön, das muss ich selber auch nicht haben und gucke nicht hin).
Wir begleiten die Pferde immer dabei muten es aber Jugendlichen nicht zu und raten auch davon ab.
Wenn jemand mit Einverständnis der Eltern unbedingt dabei sein möchte und auch auf uns den Eindruck macht damit klar zu kommen, dann müsste man überlegen.

Einige Pferde gehen auch zum örtlichen Schlachter, da dieser Tod, so erscheint es uns allen, doch schneller und leichter wirkt. Da muss man aber darauf achten wohin man fährt und wie man das passend hinbekommt. Die Pferde ahnen nichts und wir bleiben auch da dabei.

Wie auch immer der Weg war, anschließend kommt ein Bild mit Halfter an die Wand und die Mädels dürfen da auch gerne mal trauern, das denke ich gehört dazu.

Ich kann es, so wie du es schilderst überhaupt nicht nachvollziehen. Das ist übel.
Vielleicht hilft ihr bei euch Zuhause so eine Art Erinnerungsecke im Zimmer mit Kerze/ Bild usw., das machen die Mädels bei uns wohl immer :( Das tut mir sehr leid für deine Tochter, für das Pferd wird es wohl besser gewesen sein.....


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von krümel 94 » Fr 17. Mai 2013, 21:30

also ich fände es auch besser wenn ich asl pfleger wenigstens drüber informiert werde :?

ich hatte damals zu beginn meiner ausbildung auch so einen fall. bevor ich weggezogen bin habe ich mich mit um 2 pferde im dorf gekümmert, war täglich da hab was mit ihnen gemacht, abgeäppelt und so. eines der pferde war schon recht alt und hatte immer mehr probleme.
als ich dann 3 monate nach meinem umzug das erste mal da war stand plötzlich ein fremdes pferd mit auf der koppel :?
ich hatte mich damals so auf den alten opa gefreut :(

die entscheidung muss meiner meinung nach der besitzer selbst treffen, kann sich evtl nur den rat vom pfleger holen :hm:



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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Venga » Fr 17. Mai 2013, 21:42

Als bei einer Freundin die beiden kleinen Shattys (36 und 34 Jahre) eingeschläfert wurden, bin ich mit unseren beiden großen Töchtern ( 14 + 15 Jahre) dabei gewesen. Unsere Jüngste (11), die den kleinen Hengst hin und wieder geritten hatte, war nicht dabei.
Unsere Freundin brauchte die moralische Unterstützung und unsere Töchter waren gefestigt und reif genug.

Ich finde es ein Stück weit rücksichtslos deine Tochter nicht vorher zu informieren. Gerade weil sie sich so lange um das Hotti gekümmert hat.
Bei einem so alten Pferd ist die Entscheidung bestimmt nicht von jetzt auf gleich gefallen. Oder war es so akut, dass es schnell gehen musste?
Ich finde, schon der Anstand hätte es gebieten müssen, die Pflegemädchen zu informieren.


LG
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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Sassy » Fr 17. Mai 2013, 23:37

Venga hat geschrieben:
Sana hat geschrieben:
Aber ich finde die Chance sich verabschieden zu können sollte man haben, damit man für sich selber einen "runden" Abschluss hat.
Ich finde, schon der Anstand hätte es gebieten müssen, die Pflegemädchen zu informieren.
Ganz doll mit dem Kopf nick und Zustimm

Susi drück sie mal von mir wenn sie mag, denn fühle arge mit ihr.
Sehe auch immer wie meine Kinder leiden ( nicht mehr bei allen Tieren aber den eigenen sehr)
Besonders Benni trauert heute noch sehr nach unserem Hund und den beiden ersten Katzen für ihn, obwohl er kleiner war und sich verabschieden konnte bei allen 3.

Es ist schöner wenn man bei einem alten Tier in Erwartung auf die letzte gemeinsame Zeit langsam loslassen kann. Ein Verabschieden können hinterläßt nicht so ganz arge Narben die immer bleiben.

Eine Träne für Korfu Bild


Liebe Grüße
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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Sa 18. Mai 2013, 06:50

Vielen Dank für alle Eure Meinungen und Gedanken. :lieb:
Ich versuch, nochmal mit meiner Tochter zu sprechen, aber ganz oft macht sie nach der ersten Offenheit komplett "zu". :hm: Heute verbringt sie den Tag bei einer Freundin, die mit Pferden gar nichts zu tun hat.
Schlimm wird wohl das erste Mal wieder am Stall, die leere Box, Little One, der andere alte, der nun seinen Kumpel verloren hat. Himmel, als die beiden ankamen ist Korfu durchgedreht, wenn Little auch nur zwei Schritte von ihm weg war! :heul:

Gibt es so intensive Pflegebeziehungen eigentlich (fast) nur bei Pferden? Hunde?


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Mrs Rabbit » Sa 18. Mai 2013, 08:24

Ich denke, wenn man sich Jahrelang um das Pflegetier kümmert und das mehrmals in der Woche. Egal ob Maus, Katz, Hund, Pferd etc. Die Bindung würde so eng sein, als wenn es das eigene Tier ist. Jedenfalls würde es mir immer so gehen. :grübel: Man gewöhnt sich an das Tier, es gehört einfach dazu und wenn es dann plötzlich verstirbt... :? Es ist einfach eine Charaktersache. Einige sind sensibler und reagieren entsprechend intensiv und andere können es schneller verarbeiten. :hm:


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Bigfoot63 » Sa 18. Mai 2013, 10:26

Ich glaube das Eigentum oder Besitz nicht das entscheidende sind, die Beziehung die man zum Tier hat ist es letztlich die es ausmacht. Eigentum heißt doch nur du zahlst die Rechnungen, nichts weiter.
Unsere Araberin hat sich ein Mädel ausgesucht und macht alles für sie. Sie geht mit ihr sogar an diesen Monster gefährlichen Schafen vorbei. Ich muss da schon zwei mal nachfragen um das zu tun zu können.
Ich denke die beiden haben sich gefunden und dem Pferd ist es vollkommen egal wem es gehört, sie mag das Mädel halt gerne und Punkt. Ich finde es toll und fördere das auch.


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Di 21. Mai 2013, 13:52

Wir knabbern immer noch daran...
nun hab ich mit meiner Freundin gesprochen, der ja der Giri gehört, das andere etwas ältere Pflegepferd meiner Tochter. Und sie meint doch: "Also, glaub mir, es ist besser, wenn man vorher nichts weiß!"
Offensichtlich sind die Menschen da total verschieden.. :hm:
Klar kann es brutal sein, wenn man weiß, dass man seinem Pferd jetzt die letzte Karotte gibt - und es nie wieder lebend sehen wird. Da dann zu gehen, sich loszureißen, oh ja, das ist bestimmt die Hölle.
Denn die TÄ hier lassen meistens keinen Besitzer bzw. erst Recht keine Teenager-Mädels beim Einschläfern dabei sein, eben deshalb:
Bigfoot63 hat geschrieben:Wir lassen in der Regel niemanden dabei sein, da es nicht so angenehme Erinnerungen sein werden. Die Pferde gehen doch sehr spektakulär zu Boden, das ist nicht für jeden leicht zu sehen. Ein Fluchttier zu Fall bringen ist immer unschön.( Die Abholung anschließend ist definitiv unschön, das muss ich selber auch nicht haben und gucke nicht hin).
Wir begleiten die Pferde immer dabei muten es aber Jugendlichen nicht zu und raten auch davon ab.
Ich hoffe jetzt, dass meine Freundin trotzdem versteht, dass wir lieber vorher Bescheid wissen.


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Sana » Di 21. Mai 2013, 13:54

Das tut mir leid für euch... Ich hoffe deine Tochter geht es bald (trotzdem) wieder besser... Alles Gute!


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Venga » Di 21. Mai 2013, 14:28

Ich kann schon verstehen, dass TÄ es vermeiden, dass die Besitzer oder Pflegemädels dabei sind.
Es hängt sicher auch von der Stärke ab, ob jemand dabei sein kann oder "schlapp macht".
Allerdings bin ich der Meinung, dass man es seinem Tier schuldig ist, es auf seinem letzten Weg zu begleiten.
Pflegemädels-und Jungs sollten auf jeden Fall benachrichtigt werden, auch wenn sie nicht dabei sein sollten.
Auch wenn die Zeit vor dem letzten Schritt sehr schwer ist, ist es auf jeden Fall wichtig sich verabschieden zu können. Noch mal einige Zeit mit dem Tier verbringen, ihm vielleicht seine Ängste und Sorgen erzählen zu können.
Man wird so besser mit dem Verlust fertig.
Es gehört doch auch zum Leben dazu, Abschied nehmen zu müssen.
Entensusi hat geschrieben:Und sie meint doch: "Also, glaub mir, es ist besser, wenn man vorher nichts weiß!"
Das ist vielleicht für sie besser.
Ich finde es vermessen, das als allgemeine Tatsache hinzustellen.
Was ist, wenn man sich am Vortag über das Tier geärgert und beschimpft hatte. Ein empfindsamer Mensch (gerade Teenys reagieren sehr emotional) würde sich vielleicht gern "entschuldigen".

Ich bin ein Mal mit einem Tier zum einschläfern gegangen, ohne was zu sagen, weil ich dachte es wäre besser.
Das mache ich nie wieder.


LG
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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Di 21. Mai 2013, 14:57

Venga hat geschrieben:Ich bin ein Mal mit einem Tier zum einschläfern gegangen, ohne was zu sagen, weil ich dachte es wäre besser.
Das mache ich nie wieder.
Ich würde es auch nicht machen, auch wenn ich schon mal mit dem Gedanken gespielt habe. Das war, als unsere Schneeflocke (Kaninchen) so krank war, und wir nicht den richtigen Zeitpunkt zum Einschläfern fanden. Da dachte ich, ich könnte sie "heimlich" zum TA bringen, wieder in den Stall legen und sagen, sie sei von sich aus gestorben. Ich habe es nicht fertig gebracht und Schneewi hat uns die Entscheidung dann ja auch abgenommen.
Venga hat geschrieben:Was ist, wenn man sich am Vortag über das Tier geärgert und beschimpft hatte. Ein empfindsamer Mensch (gerade Teenys reagieren sehr emotional) würde sich vielleicht gern "entschuldigen".
Das finde ich extrem wichtig! Ist meinem Großen bei Ronjas Unfall so gegangen, er hatte sie in der letzten Zeit immer recht rüde "Pissbottich" genannt, weil sie immer auf seine Klamotten gebieselt hat, wenn die am Boden lagen. Und mir mit unserer "Häsi", dem ersten Kaninchen an das ich mich erinnere.. vergesse ich nie.
Andererseits ist es vielleicht gut, zu wissen, dass man nie wissen kann - ob beim Tier oder beim Menschen. :hm: dass vielleicht mal keine Zeit mehr ist, etwas in Ordnung zu bringen.

Das andere ist, wenn man das Ganze vom Tier aus betrachtet. Ich bin in solchen Situationen ja immer sehr bemüht, ruhig zu sein, dem Tier das Gefühl von Normalität zu geben, und nicht ins Fell oder in die Federn zu weinen. Ich weiß nicht, ob das richtig ist, denn das Tier spürt doch so oder so, dass etwas ganz gewaltig anders ist.
Im Stall war es immer so, dass sie die Pferde zum Einschläfern in die Scheune gebracht haben - weil sie da weich fallen konnten und genug Platz war. Aber ich bin mir sicher, dass jedes Pferd, das dorthin geführt wurde wusste, dass es sein letzter Weg ist. Oder denke ich zu menschlich? Aber von dort ist nie mehr einer zurück gekommen...
Kann man es dem Tier leichter machen, wenn man nicht dabei ist?
Wie oft "wählen" Tiere (oder auch Menschen) einen Zeitpunkt zum sterben, zu dem niemand da ist?
Ach, verdammt, es macht mich wahnsinnig.
Wenn ich mich dann wieder erinnere, wie sehr viele Tiere ihrem Menschen vertrauen - z.B. der riesige Schimmel, der die Physiotherapeutin völlig gelassen an sich rumzerren ließ, solange meine Tochter bei ihm stand. Würde sie ihn im letzten Moment verlassen, ich glaube, das täte ihm richtig weh.
:heul:


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von LauraKaninchen » Di 21. Mai 2013, 15:11

Da bin ich wieder-viel zu spät beim Thread dabei. Naja typisch ich. Ich fange einfach mal an:

Ich finde, man sollte auch dem Pfleger bescheid geben. Sie hat sich 4 Jahre um das Tier gekümmert, die eigenen Besitzer haben zur Pflege eingewilligt und müssen deshalb auch die Verantwortung tragen. Darunter auch dem Pfleger bei einem schweren Abschied die Chance zu lassen überhaupt "Tschüss zu sagen". Ihr hätte es sicher gut getan, das Pferd nochmal zu streicheln, nochmal in den Arm nehmen. Ich kenne es, bei dem Tod nicht dabei sein zu dürfen. Es ist nicht schön und bei einem Pferd verstehe ich, wenn ein Mädchen nicht dabei sein darf. Aber wenigstens das verabschieden-das ist ein Muss. Mir ging es so schlecht wenn meine Tiere gestorben sind. Bei 2 von ihnen konnte ich mich auch nicht verabschieden, weil sie einfach so da lagen. Sie hätten doch wenigstens sagen können "Du..dein Pflegepferd wird wohl bald eingeschläfert. Bitte komm dann und dann in den Stall, dann kannst du dich verabschieden". Nicht mal die Zeit sagen, nur den Tag. Dann kann sie in diesem Moment zu Hause eine Kerze anzünden, an ihn denken und hoffen, das es ruhig abläuft. Aber in den Stall zu kommen und das Pferd suchen, aber es nicht finden ist grausam. Ich kenne dieses Gefühl glücklicherweise nicht und möchte es auch nicht kennen lernen.

Klar-jetzt ist es zu spät.

Goodbye Horsie..nachträgliches gutes rüberkommen. Viel Kraft auch weiterhin für deine starke Tochter! :(



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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Mi 3. Jul 2013, 17:17

Ich grab das hier noch Mal aus.
Heute hat mich die Besitzerin vom Korfu angesprochen. Was denn mit meiern Tochter los ist, die ist so seltsam..
tja, das hab ich ihr dann gesagt, und sie war höcht überrascht. Ja, das hat sie gar nicht gemerkt, dass die Bindung zwischen den beiden so groß war.. ja, klar war das Mädchen immer wieder da beim Korfu, aber sie hat ja nie viel mit ihr geredet, und wenn, dann hat das immer A. gemacht, (die den Little pflegt), und sie hat ja nicht mal eine Handynummer und nein, das hätte sie nie gedacht...
Tja, so kann man sich täuschen.
Dann kamen natürlich die Begründungen "Ist ja MEIN Pferd, da brauch ich mich nicht zu rechtfertigen" und "Ich hatte schon alle Hände mit meinen Kindern voll, da kann ich nicht auch noch..." und "das war eine furchtbare Woche, und ich hatte ja gar keine Zeit, mich in Ruhe zu entscheiden, eigentlich war das ja der Tierarzt, ich hatte da auch nichts mehr zu sagen..."
Stimmt ja alles, aber ich dachte, es schadet nicht, wenn sie die andere Seite auch hört.
Außerdem musste ich ihr sagen, dass zwischen meiner Tochter und dem kleinen Pony Camel auch eine Bindung da ist, falls sie das ebenfalls nicht bemerkt haben will.
WAS sie allerdings bemerkt hat, ist, dass ihre Töchter total verrückt nach meiner Tochter sind und den ganzen Tag nur darauf hinwarten, dass sie endlich im Stall auftaucht! Immerhin. :roll:


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von LauraKaninchen » Mi 3. Jul 2013, 20:22

Naja, dann wärs nur ein Missverständniss..wenigstens was. Deine Tochter tut mir trotzdem noch leid, geht's wieder? Die arme..

Die Begründungen hätten aber nicht noch sein müssen. Man muss sich ja auch nicht immer so sehr rechtfertigen. :hehe:



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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Mi 3. Jul 2013, 21:12

Mich wundert es dennoch, wie jemand nicht merken kann, dass sich ein Mädel so um das Pferd kümmert. :hm: Aber gut, die Frau hat auch viel um die Ohren.


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von LauraKaninchen » Do 4. Jul 2013, 15:49

Aber wenn sie so viel um die Ohren hat, dann hat die Pflege ihres Pferdes sicher auch dazu gehört und wenn das alles schon gemacht war und ihre Töchter es nicht waren..nun gut. Da hätte ich mich mal informiert, wer sich so liebevoll um MEIN Tier kümmert.



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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Do 4. Jul 2013, 18:28

:hm: Ja, wie schon der Kleine Prinz sagte:
Die großen Leute sind entschieden sehr verwunderlich.


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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von LauraKaninchen » Do 4. Jul 2013, 19:06

Hehe ja. Hauptsache Deiner Tochter geht's wieder besser..



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Re: Pflegetiere und der Tod

Beitrag von Entensusi » Fr 13. Dez 2013, 22:12

Die Pferdebesitzerin hat offensichtlich gelernt.. heute wurde "Little", der zweite alte Pflegling der Mädels, eigentlich mehr der von A. als meiner Tochter, eingeschläfert, und die Besitzerin hat beiden, A. UND meiner Tochter, Bescheid gegeben.
Tut schon gut, wenn man merkt, dass es auch mal hilft, wenn man mit den Leuten redet.
Bei Little war es die letzte Zeit auch abzusehen, er hatte einen Tumor im Mundraum, nicht schön.

Gute Reise, Süßer, nun bist Du wieder und auf alle Zeiten mit Deinem Kumpel Korfu zusammen :kerze:


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