Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Moderator: Saubergschweinchen

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Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von saloiv » So 5. Jul 2009, 18:24

Hamster sind wohl doch recht winterhart und lassen sich auch außen halten. Eine Studie hat je eine Gruppe von Männchen und eine Gruppe Weibchen in einem 150x150cm großen Gehege, das 1,80cm tief ist und 1,35cm mit gestampfter, lehmiger Erde aufgefüllt wurde, einquartiert. Die Hamster kamen aus Innenhaltung und wurden plötzlich im Herbst ralativ spät umgesiedelt.
Sie legten ein Gangsystem an und bauten Vorratskammern, die sie füllten. Als man nachschaute um zu sehen, ob sie noch am Leben waren, fand man Hamster, die Kanibalismus zum Opfer gefallen waren (weil ja immer mehrere Hamster einquartiert wurden und nicht nur einer). Der Rest der Hamster schlief fest im Winterschlaf.

Jetzt ergeben sich durch diese Studie ja zwei neue Apsekte, die man in die Hmaster-Haltung einfließen lassen könnte:
- Warum keine Hamster in Außenhaltung?
- Winterschlaf in der Heimtierhaltung - nimmt man den Tieren nicht ein Grundbedürfnis?

Die Studie ist teilweise hier zu lesen: https://www.springerlink.com/content/p8407416650m722n/" onclick="window.open(this.href);return false; (Free Preview) leider ist ein Teil der Studie kostenpflichtig.


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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Ziesel » So 5. Jul 2009, 18:36

Mmhh Saloiv, da ist was dran !
Wenn man Tiere hat von denen bekannt ist, dass sie Winterruhe halten versucht man das auch umzusetzen. Warum also nicht bei Hamstern?
das Einzige, was dagegen spricht ist doch die laaaaange Karriere als Stubentier . .



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von saloiv » So 5. Jul 2009, 20:06

allerdings befürchte ich, dass sie durch die Zucht und Domestizierung weniger robust geworden sind.
Dazu habe ich etwas interessantes entdeckt... (der Text ist auch interessant zum Thema Einzel-/oder Paarhaltung) :D.

Wie verhalten sich Laborgoldhamster unter seminatürlichen Bedingungen?
Bisher wurden beschrieben, wie sich wilde Goldhamster unter Laborbedingungen verhalten
und anpassen. Wie sieht es jedoch aus, wenn Laborgoldhamster mit den natürlichen Lebensbedingungen
konfrontiert werden? Dazu haben wir von 1992 bis 1995 ganzjährig Laborgoldhamster
in einem 7,8 m2 großen Gewächshaus gehalten. So waren sie analog der natürlichen
Umweltsituation der natürlichen Photoperiode, hohen Temperaturen und geringfügigen Niederschlägen
ausgesetzt. Futter stand in Form von Getreideaufwuchs, Körner, Pellets sowie
Obst und Gemüse ad libitum zur Verfügung. Das Verhalten wurde mit Hilfe von Videokameras
und Time-lapse-Rekordern erfasst.
Unter diesen seminatürlichen Bedingungen legten die Laborgoldhamster sofort und ohne
Schwierigkeiten einen arttypischen Überwinterungsbau [14] an, in dem sie einzeln lebten, von
Oktober/November bis März/April überwinterten und während der Sommermonate erfolgreich
Junge aufzogen. Alle Goldhamster waren nur während der Nachtstunden außerhalb des
Baus im Mittel 3 bis 4 Stunden aktiv. Während dieser Zeit trugen sie vor allem Futter ein und
markieren mittels Flankendrüsen die Umgebung. Diese Aussagen gelten für überwinterungsbaubesitzende
Goldhamster, die streng territorial sind. Trotz ad libitum Futterbedingungen
und relativ großer Bodenfläche konnte sich immer nur ein Tier etablieren. Alle anderen Goldhamster
errichteten Notbaue. Sie gruben sich nur 15-25 cm tief in den Boden ein, schufen
einen kleinen Hohlraum zum Schlafen und für geringe Futtervorräte. Der Zugang wurde wie
bei jedem Goldhamsterbau mit einem Erdpfropfen von Innen verschlossen. Sie sind 12 bis 14
Stunden aktiv und versuchen abzuwandern. Am Ende der Aktivitätszeit bzw. vor Sonnenaufgang
legten sie ihren Notbau an und trugen etwas Futter ein. Diese subordinierten Goldhamster,
die nicht abwandern konnten, hatten keine Überlebenschance. Sie mussten nach 1 bis 2
Wochen aufgrund von Unterernährung und Erschöpfung aus dem Gewächshaus entfernt werden.
Sie wiesen keine größeren Bisswunden auf. Mit Hilfe der Videoaufnahmen kann gezeigt
werden, das die territorialen Goldhamster den Notbau öffnen, alle Vorräte plündern und den
Bau komplett zerstören. Dazu wird mit den Vorderpfoten Erde unter den Bauch gebracht, die
dann mit den Hinterpfoten nach hinter geschoben wird und so die Kammer und den kurzen
Gang verschließt. Dieses Plünderungs- und dem erdboden-gleichmachende Verhalten dauert
zwischen 2 und 20 min und war bisher nicht bekannt. Es ist ein völlig neues Territorialverhalten.
Fazit
Die ersten, aber dennoch aussagekräftigen vergleichenden Untersuchungen bestätigen für
die seit 70 Jahren unter menschlicher Obhut lebenden Heim- und Versuchsgoldhamster einen
Verlust an genetischer Diversität. Am allgemeinen Verhaltensrepertoire lassen sich
keine Defizite oder Degenerationen finden. Heim- und Laborgoldhamster sind fit wie die
wilden Goldhamster und können unter natürlichen Bedingungen überleben.

Quelle: https://www.verwaltung.uni-halle.de/dezern1/presse/aktuellemeldungen/goldhams.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;


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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von saloiv » Sa 13. Feb 2010, 19:34

Sagt mal weiß jemand zufällig ob irgendwo in Deutschland Hamster bereits in Außenhaltung gehalten werden? Oder ist Außenhaltung beim Hamster noch völlig verpönt und bisher nicht umgesetzt worden?


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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Rennmaus » Sa 13. Feb 2010, 19:50

Hallo!

Also ich habe noch nie davon gehört.
Kenne es nur so, das alle sagen auf keinen Fall, bzw. das nichtmal jemand auf die Idee käme.

Aber ich muss auch ehrlich sagen: bei 3 Jahren Lebensdauer dann insgesamt nen Jahr Winterruhe...neee, danke...also mein Streifenhörnchen war ja auch draußen un schlief am Ende von Ende OKtober bis Anfang März, also über 4 Monate!!! Klar, er war zwischendurch ma wach un so, aber am Ende nur noch alle 4-6 wochen für etwa 1,5 Stunden...also kann man das kaum mitzählen ;) Je länger er draußen lebte, desto mehr verstärkte sich die Winterruhe (länger, seltener wach, kürzer wach). Aber meinen kleinen Mann hatte ich auch etwa 6 Jahre bei mir (eher 7), und er war vorher bereits mind. 1 Jahr oder älter. Die leben also auch ne Weile...



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 13. Feb 2010, 19:52

In Berlin hat man bisweilen ausgesetzte Hamster, die sich jedoch offenbar mit dem hohen Verkehrsaufkommen auf den Straßen nicht wirklich dauerhaft etablieren können. Spätestens auf Partnersuche werden sie überfahren und alleine leben sie nur zwei, drei Jahre allerallerhöchstens, meistens vermutlich nicht mal ein Jahr ... so fällt es einfach nicht auf, daß auch Goldhamster und Teddyhamster in Berlin wild leben.

Dazu kommt, daß nicht mal die Kammerjäger wissen, wie lange diese Hamster wirklich wild leben ... niemand weiß, wie hoch die Überlebensrate von ausgesetzten und ausgebrochenen Hamstern ist. Es ist zu uninteressant und man kann sie fast gar nicht beobachten, weil sie unterirdisch leben und nur nachts rauskommen. Daß sie sich nicht vermehren können, eben weil ihre Reviere zu groß für die Stadt sind und sie deshalb erstmal über Straßen latschen müssen, um einen netten Partner zu finden, stellt sicher, daß sie auch zu keinem Problem werden - und damit bleiben sie eben so uninteressant, wie sie es schon immer waren.



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Rennmaus » Sa 13. Feb 2010, 20:15

Oh, das klingt ja interessant! Das wusste ich gar nicht...

Naja, aber ich würde ja auch denken das es geht, nur ich persönlich würde das bei so kurzlebigen Tieren wenn die dann Winterruhe/Winterschlaf halten nicht machen wollen...



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Ziesel » So 14. Feb 2010, 00:04

Hat jemand die Rodentia ? Da stand wohl vor Kurzem ein Bericht über Feldhamster. Diese wurden gezüchtet und ausgesetzt um das Aussterben zu verhindern aber das Problem ist, dass sie passende Biotope benötigen.
Monokulturen, Besiedlung und damit für den Hamster verbundene Unannehmlichkeiten wie Strassen/Strassenbau gestalten das Ganze problematisch.

Bei Goldhamstern kenne ich niemanden, der sie aussen hält oder dessen Hamster den Winter verpennt



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Rennmaus » So 14. Feb 2010, 10:47

@Ziesel

Bei Goldhamstern kenne ich auch niemanden wo das Tier in Winterschlaf verfallen ist. Aber ein Zwerg meiner Cousine. Sie haben ihn 3 mal gefunden, allerdings nur beim ersten mal gedacht er sei tot...er wurde dann unter die Lampe gelegt und zack war er wieder da....
Vielleicht lags an den Genen, aber er wurde relativ alt, etwa 3 1/2 Jahre....vielleicht lags auch am (kurzen) Winterschlaf?



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Ziesel » Mo 1. Mär 2010, 12:02

huch, da hätt ich mich bestimmt erschreckt...weiss gar nicht was ich emacht hätte: wecken oder pennen lassen



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Rennmaus » Mo 1. Mär 2010, 20:50

Na die hat sich auch erschreckt. Beim ersten ma dachten die der sei tot....aufeinma, nachdem er in der Wärme lag, war er wieder wach....von da an wurde er dann immer unter ne Lampe gelegt un wachte innerhalb von Minuten wieder auf ;)



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Ziesel » Mo 1. Mär 2010, 23:20

Was macht eigentlich "richtig"..wecken oder in ruhigerem kühlen Raum schlafen lassen?!
Ich wäre ziemlich hin-und hergerissen :hm:



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Rennmaus » Sa 6. Mär 2010, 10:47

Naja, da die Tiere in dem Fall ja eher spontan in Winterschlaf fallen, man nicht weiss ob sie vorher irgendwelche Krankheiten hatten, sie vielleicht nicht dick genug sind etc. würd ich sie ganz vorsichtig unter ne Lampe legen oder sowas. Nicht gleich ne Rotlichtlampe, die sin ja extrem warm. Un am besten nich so viel rumhantieren.
Ich hät halt Angst, das es zu schnell ging. Weil normal wird es ja auch langsam kälter, bei meiner Cousine war es ja zum Beispiel so, das es im Prinzip innerhalb einer Nacht extrem kalt wurde, vorher warens vielleicht noch 18° oder so. Glaub irgendwie nich das es so gut is wenn es so plötzlich is....aber wer weiss :hm:



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Re: Außenhaltung, Winterschlaf -> Goldhamster

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 6. Mär 2010, 15:49

Ich muß ganz ehrlich sagen, nach dem zweiten Mal hätt ich ihn erstmal pennen lassen, einfach, weil ich weiß, daß die meisten Winterschläfer und Tiere, die in Winterruhe oder Winterstarre fallen, sehr viel Energie zum Aufwachen verbraten ... der Winterschlaf muß sich also von der Länge her "lohnen".
Gerade die Winterschläfer fallen deshalb, wenn sie zu krank oder zu leicht sind, erst gar nicht in den Winterschlaf, sie versuchen sich munter zu halten, weil sie das Aufwachen nicht mehr überleben würden. Dann können sie auch so versuchen durchzukommen und hoffen, daß es noch mal ein paar schöne, warme und vor allem futterreiche Tage gibt, bevor sie verhungert sind.

Beim ersten Mal hätt ich wohl selbst einfach nur nen Schreck bekommen und hätt mich schon bereit gemacht, das vermeintlich tote Tier nach Gießen zur Obduktion zu bringen ... :hm:



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