Sie ist in einigen Unterarten in fast ganz Europa verbreitet. Ursprünglich bewohnte sie hier Steppengebiete, aber ihre enorme Anpassungsfähigkeit macht sie heute zu einem erfolgreichen Kulturolger, der sich vor allem in der Nähe des Menschens aufhält. Als Höhlenbrüter sind sie auf Mauernischen, Kirchtürme, Dachtsühle oder Schornsteine angewiesen. Für die Nahrungssuche bevorzugen sie offene Rasenflächen, wo sie nach Kleintieren (vom Insekt bis zur Maus), Früchten,
Verhaltenstsuden zeigten, dass Dohlen die Mitglieder einer Kolonie erkennen und sich an deren Rang erinnern, und auf Erfahrung basierend Feindbilder entwickeln können.
Erwachsene Dohle sind außerhalb der Fortpflanzungszeit eigentlich fast ausschließlich im Doppelpack anzutreffen. Selbst innerhalb einer Kolonie bleiben die Partnertiere stets nah beeinander. Sie bilden bereits mit einem Jahr monogame Einehen für den Rest ihres Lebens. Das Kolonieleben wird durch eine klare Rangordnung geregelt. Die ranghöchsten Tiere haben Vorang bei der Futterbeschaffung und greifen die besten Nistplätze ab. In der Ehe steigt das Weibchen auf den Rang des Partners auf.
Aber nicht nur der Partner wird rührend umsorgt. Auch innerhalb einer Kolonie hält man zusammen. Flügge Jungvögel werden auch von nicht verwandten Alttieren gefüttert und verteidigt. Verletzte oder kranke Tiere werden bestmöglich versorgt.
Interessant ist auch eine Art von tierischer "Kultur". So kann das bevorzugte Nestmaterial von Kolonie zu Kolonie variieren.
Mit der Ernennung zum Vogel des Jahres soll auf die zunehmene Bedrohung dieser Art durch schwindene Nistmöglichkeiten und mangelnde Möglichkeiten zur Nahrungsbeschaffung aufmerksam gemacht werden. Obwohl die Art weltweit noch nicht als gefährdet gilt, schwinden ihre Bestände in Westeuropäischen Ländern seit einigen Jahren. In einigen Bundesländern Deutschlands steht sie inzwischen sogar auf der Roten Liste (zB Sauerland und Rhein/Ruhr-Gebiet).
selbst wenn sie in einer Kolonie auftreten, erkennt man meist ganz genau, wer zu wem gehört
Zur Nahrungssuche bevorzugen sie offene Flächen mit kurzer Vegetation
Die Intensität der Graufärbung kann variieren
Dohlen lernen sehr genau einzuschätzen, in welchen Situationen es sich lohnt, sich dem Menschen zu nähern, und wann Abstand geboten ist
Im Osteuropäischen Raum gibt es die Unterart der Halsbanddohle (Coloeus monedula soemmeringii). Diese ziehen zum Teil auch in gemischten Schwärmen zusammen mit den Saatkrähen bis nach Deutschland. Charakterstisch ist das weiße Halsband. Allerdings sind die Übergänge zwischen den einzelnen Unterarten fließen, Hybridisierung ist auch möglich, sodass das Halsband allein nicht immer ein eindeutiges Merkmal ist. Hier handelt es sich allerdings einfach um die normale Form (Coloeus monedula monedula), die auch von natur aus eine gewisse farbliche Varianz aufweißen.
Charakteristisch für die Dohlen ist die helle Iris der Augen. Dran sind sie zweifelsfrei von anderen Dunklen Rabenvögeln unserer Breiten zu unterscheiden.
liebe Grüße
Aj
Ps: Bis auf das Bild des verletzten Tieres sind alle Bilder in Greifswald/Strahlsund entstanden